Einschätzung der am 23.4.2012 vor der syrischen Botschaft in Berlin
durchgeführten Gegendemo zu der vom Internationalen Literaturfestival
in
Kooperation mit dem P.E.N. Zentrum organisierten Lesung
gegen die Assad-Regierung
Vorweg: ganz gleich WER zu
einer solchen Demo inmitten Deutschlands ZUM STURZ DER ASSAD-REGIERUNG AUFRUFT,
VERSTÖßT GEGEN INTERNATIONALES UND
NATIONALES RECHT (GRUNDGESETZ ) !!
Auf die Schriftsteller, die
sich an diesem Tage vor der syrischen Botschaft unter dem Riesenplakat „LITERATUR
GEGEN DAS ASSAD -Regime !“ versammelt hatten,
trifft das vollauf zu.
Nicht umsonst haben Staaten
mit unterschiedlicher Gesellschaftsordnung, die 1945 nach dem verheerenden
2.Weltkrieg die UNO-Weltorganisation gegründet haben, in ihrer UNO-Charta das
Verbot der Einmischung in die inneren Angelegenheiten von Staaten als
Grundprinzip schon im Artikel 1 der UNO-Charta genannt, um Kriege künftig
auszuschließen.
Rechtskräftig wurde dieses
Prinzip durch den VERWEIS AUF DIE UNO-CHARTA IN ALLEN VERFASSUNGEN DER STAATEN
DER WELT . Bei uns ist das das Grundgesetz !
Am 23.4.2012 hatten sich ca.
40 Schriftsteller unter einem Riesenplakat „Lesung gegen das Assad-Regime !vor
der syrischen Botschaft in Berlin versammelt. Sie hatten ein Mikrofon, mit dem
sie lautstark die syrische Botschaft beschallten.
MAN STELLE SICH GLEICHES VOR
DER AMERIKANISCHEN ODER BRITISCHEN BOTSCHAFT
VOR !!!
Das würde die
Versammlungsbehörde im Vorfeld und die deutsche Polizei vor Ort mit 100 %iger
Sicherheit verbieten. Wissen doch beide, dass das gegen internationale
Gepflogenheiten verstößt !!
Warum also lässt man das im
Falle Syriens zu ?
Die Gewalt dort geht schließlich,
wie im Falle Libyens, seit Monaten von eingeschleusten und vor Ort befindlichen
amerikanischen, britischen und französischen Söldnern aus, wie im Falle Homs
sichtbar wurde.
Schriftsteller, die sich zu
einer Provokation gegen den gewählten Präsidenten eines souveränen Landes
benutzen lassen, spielen genau wie die meisten westlichen Zeitungen mit dem
Feuer, sprich, sie schaden dem Weltfrieden!
Da loben wir uns den
deutschen Literaturnobelpreisträger Günter Grass, der diese Friedensbedrohung,
die weltweit vorherrscht, in seinem Gedicht kürzlich aufzeigte !!
Eines dürfen wir bei solchen
Demos keinesfalls zulassen, dass sich Leute, die sich zur Gegendemo rechnen
( Frauen von zwei uns befreundeten
Friedensgruppen !), sich mit ihren guten
Antikriegsplakaten unter das „Literatur gegen das Assad-Regime !“- Plakat
stellen !!!!
Denn von außen werden sie als
Assad-Gegner wahrgenommen und keiner von den Vorübergehenden achtet dabei auf
ihre kleinen Plakate, die zur Neutralität bei der Einschätzung der inneren
Angelegenheiten in Syrien aufrufen !!
Eine Berichterstatterin von
Info-Radio nahm am Schluss der Demo und Gegendemo von uns ein Interview, bei
dem wir unseren obigen Standpunkt erläuterten.
Darauf gesellte sich eine
dieser Frauen, die zu der uns befreundeten Friedensgruppen gehörte, aber auf
der anderen Seite gestanden hatte, zu uns und gab ebenfalls ihr Statement ab.
Leider lief sie dabei
blindlings in die von der Reporterin bereit gestellte Falle, als sie auf deren
Frage: „Sind sie FÜR das Assad-Regime ?“ antwortete: „Natürlich nicht !“
Darauf die Reporterin: “Na,
dann sind sie ja gar nicht so weit entfernt von der zum Sturz Assads
aufrufenden Gruppe !!!!!
Die Reporterin nahm dann
schon nicht mehr das für das Info-Radio auf, was ich dazu sagte, nämlich:
„ Wir als Deutsche haben uns
jeder Einmischung in die inneren Angelegenheiten von Staaten zu enthalten. Wenn
Sie ein Gleichheitszeichen zwischen unseren beiden Gruppen ziehen wollen, so
ist das das Gleiche, wie, wenn Sie ein Gleichheitszeichen zwischen Leben und
Tod setzen !“
Brigitte Queck,
Dipl.Staatswiss. Außenpolitik u. Leiterin der Antikriegsgruppe „Mütter gegen
den Krieg Berlin-Brandenburg“, 26.4.2012