Russlandfeindlichkeit
Brimborium gegen Moskau, wahre Probleme unter den
Teppich
von Luz María De Stéfano Zuloaga de Lenkait
Giftanschläge immer wieder im Umfeld der britischen Politik
Britische Ermittler halten es für
„wahrscheinlich“, dass der russische Präsident die Ermordung seines
Widersachers Alexander Litwinenko im Londoner Exil gebilligt hat. Der Mord ist
für die Londoner Regierung ein Skandal. Giftanschläge hat es allerdings im
Umfeld der britischen Politik immer wieder gegeben. Die Geschichte belegt sie
wiederholt seit dem Mord an Napoleon auf der Insel Santa Elena, wo er von den
Briten gefangen war.
Untersuchungsergebnisse „verstörend“, für wen?
Der SZ-Journalist Julian Hans beginnt seinen
Kommentar zum Fall Litwinenko mit einer richtigen Überlegung: „Die
Befehlsketten im Kreml und in dem Sitz des (russischen) Geheimdienstes FSB sind
auch für die britische Justiz nicht einsehbar.“ Aber er folgt seinem Gedanken
nicht logisch konsequent, sondern verfällt widersprüchlich dem
propagandistischen Ziel, den strafrechtlichen Fall zu politisieren, um den
russischen Präsidenten Wladimir Putin mit unhaltbaren Unterstellungen zu
belasten. Das britische Manöver ist grob offensichtlich. Strafrechtlich hat der
Untersuchungsbericht keine Folgen. Trotzdem nannte die britische
Innenministerin seine Ergebnisse kurz nach der Veröffentlichung des
Untersuchungsberichts in einer Rede im Parlament als „zutiefst verstörend“.
Verstörend für wen?
Auffällig, weil unerwähnt: Litwinenkos Mitarbeit für den britischen
Geheimdienst
Das Opfer arbeitete für den britischen
Geheimdienst MI6, eine Tatsache, die Julian Hans entweder nicht kennt oder
verschweigen musste. Es fällt auf, dass diese Tatsache auch in anderen deutschen
Medien unerwähnt bleibt. Warum ziehen deutsche Redakteure keine russischen
Presseagenturen als Quellen heran, wo in diesem Fall Dinge berichtet werden,
die was woanders nicht erscheinen? Gerade eine Quelle wie Reuters, bei der ein
gewisser Einfluss britischer Regierungsstellen zu vermuten ist, sollte man als
Journalist mit Vorsicht behandeln. Wahrscheinlich ist bei Reuters nichts über
die Arbeit des Opfers für einen britischen und eventuell einen anderen
europäischen Dienst zu lesen (jedenfalls nicht hier:
http://de.reuters.com/article/topNews/idDEKCN0UZ2D7?pageNumber=2&virtualBrandChannel=0),
jedoch bei der russischen Agentur Itar-Tass und
bei RT. (http://tass.ru/en/politics/851376; http://tass.ru/en/opinions/851571; https://deutsch.rt.com/international/36417-rt-ruckschau-tod-alexander-litwinenko/)
Londoner Regierung bekannt für Fälschungen erster Klasse
Aus einer ungeprüften Einschätzung eines
Richters, die er als „wahrscheinlich“ bezeichnet, die aber nicht belegt ist,
wird der Fall sofort von höchster Stelle politisiert, nämlich vom britischen
Premierminister David Cameron selbst: Nun sei klar, dass der entsetzliche Mord
eine von einem Staat unterstützte Tat war (21.1.). Die Londoner Regierung ist
bekannt für Fälschungen erster Klasse. Man erinnere sich nur an das falsche
Dossier, das der Premier Anthony Blair konstruieren ließ und dann höchst
persönlich der Regierung Bush überbrachte, damit es der damalige
US-Außenminister Colin Powell dem Sicherheitsrat im Februar 2003 vorlegte als
„Beweis“ für Massenvernichtungswaffen des Irak, die es gar nicht gab. Aber das
Ziel jener britischen Fälschung wurde erreicht, nämlich einen Grund für den
US-britischen Krieg gegen Bagdad zu liefern. Der bestialische Krieg gegen den
Irak konnte beginnen.
Wohl nicht viel anders geht es im alten England
zu, wenn es darum geht, Russland zu schaden. Da ist der Fall Litwinenko nur ein
kleines Rädchen in der intriganten Publicity-Maschinerie der Angelsachsen. Der
angebliche Abschiedsbrief des Opfers Litwinenko, der den russischen Präsidenten
beschuldigen soll, ist aller Wahrscheinlichkeit nach auch eine miese britische
Fälschung.
Britische Seite mit stärkeren Motiven für Töten von Litwinenko als Kremlin
Der Bruder des Toten, Maxim Litwinenko, ist
überzeugt davon, dass die britische Seite viel stärkere Motive hatte, seinen
Bruder zu töten als der Kremlin. <“...It's
all a set-up to put pressure on the Russian government,“ ...
such reasoning is the only explanation as to why the inquiry was launched 10
years after his brother's death.> (https://www.rt.com/news/329804-litvinenko-brother-britain-murder)
Britische Behörden haben bezeichnenderweise
über den Fall mit russischen Untersuchungsstellen nicht zusammengearbeitet.
Massives Lancieren falscher Vermutungen gegen die russische Führung
Auffällig ist der Versuch des Journalisten
Julian Hans, ebenso den unvollständigen Bericht der niederländischen
Untersuchungskommission zum Abschuss von Flug MH17 über der Ukraine im Juli
2014 wiederzubeleben. Ein Bericht, der eigentlich nichts aufklärendes bringt.
Dennoch holt er ihn zusammen mit der Litwinenko-Story aus dem Schatten der
Vergangenheit, um massiv falsche Vermutungen gegen die russische Führung zu
lancieren, ein perfides Manöver.
Syrien-Krieg beenden ganz oben auf internationaler Tagesordnung
Was steckt hinter dem britischen PR-Manöver,
das nach angelsächsischer Verzweiflung aussieht? Es handelt sich um ein
derartig altes Phänomen, das sich nur angemessen begreifen lässt, wenn man es
aus internationaler Perspektive betrachtet. Auf der internationalen
Tagesordnung, ganz oben, steht die Aufgabe, den Krieg in Syrien zu beenden. Das
bedeutet, alle Sorten von Terroristen, IS-Anhänger und ähnliche Kriminelle sind
außer Gefecht zu setzen und, falls möglich, festzunehmen.
Treffen von Kerry und Lawrow in Zürich: US-Regierung als Haupt-Terror-Pate
Neulich hat sich in Zürich der US-Außenminister
John Kerry mit seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow getroffen (20.Januar),
gerade um diesen heiklen Punkt klarzustellen. Es ist bekannt, dass die USA
zusammen mit Saudi Arabien, Katar und der Türkei kriminelle Extremisten
bezahlen und bewaffnen, um das Morden und Zerstören in Syrien weiter zu
betreiben. Moskau an der Seite der syrischen Armee, des Irak und Iran bekämpft
diese Vandalen, die in Friedensgesprächen selbstverständlich keinen Platz
haben. Dass die US-Regierung als Haupt-Terror-Pate dasteht, will man medial
verschweigen, vertuschen. Deswegen sprach man von Dissens zwischen beiden
Außenministern, ohne zu klären, worin dieser Dissens besteht. (ZDF-Heute und
ARD-Tagesschau am 20.1.16)
Stories zu Litwinenko-Mord und Flugzeugabsturz nach Mafia-Leitsatz zur
Skandalvertuschung
Ein Leitsatz der Mafia ist: Um einen Skandal zu
vertuschen, braucht man einen noch größeren Skandal. Wem nutzt es, dass der
entsetzliche Mord in London vor zehn Jahren (2006) und das tragische Unglück
eines Passagierflugzeuges im Jahr 2014 jetzt medial politisch gegen Russland
derart in der Öffentlichkeit verbreitet wird, dass die wahren gegenwärtigen
internationalen Katastrophen und Probleme unter den Teppich gekehrt bleiben,
nämlich der US-Krieg in Syrien durch die US-Intervention an der Seite des
IS-Terrors, der US-Boykott einer weiteren Friedenskonferenz zu Syrien, die
US-Drohnen-Morde, die mörderische illegale Besatzung Palästinas durch Israel,
die Komplizenschaft Großbritanniens mit Saudi-Arabien für die mörderischen
Angriffe und Kriegsverbrechen in Jemen, die totale US-Überwachungspionage gegen
Deutschland, die verblüffende Infiltration und Manipulation der deutschen
Medien und die Auswirkungen dieser Fakten auf das transatlantische Verhältnis.
All diese brisanten aktuellen internationalen Abnormitäten lassen die Medien,
Süddeutsche Zeitung an erster Stelle, beiseite, und zwar wegen eines Londoner
strafrechtlichen Falls von 2006 und des Unglücks eines Linienfluges im Juli
2014, der niemals hätte über ein Kriegsgebiet erfolgen dürfen.
Von wem bekommt der Chef des außenpolitischen
Ressorts seine Anweisungen, wovon und wie lässt er sich derartig plump im
Interesse der USA beeinflussen? Ähnlich aktuell klingt heute die Frage, von wem
Julian Hans seine Anweisungen bekommt, derartig plump gegen Russland zu
schreiben aufgrund einer Story des MI6.
Mit welchem Zweck schaltete sich damals Obama
ein? Die US-Regierung Obamas steht hinter dem Krieg in der Ukraine. Sie
finanzierte die Maidan-Proteste, betrieb den Putsch im Februar 2014 und verhalf
dann Faschisten an die Macht und unterstützt sie. Die US-amerikanische
Aggression gegen die Ukraine ist andauernd verheerend aktiv. In der Tat wäre
die Flugpassagier-Tragödie nicht geschehen, wenn es auf dem Boden der Ukraine
Frieden gegeben hätte, wenn der erreichte Waffenstillstand von Anfang Juli 2014
verlängert worden wäre. Nicht nur der Präsident der Russischen Föderation sieht
diese Selbstverständlichkeit ein. Warum regt man sich so sehr bei der SZ-
Redaktion darüber auf?
Jetzt geht es darum, die Sanktionen gegen Russland aufzuheben.
Dass die USA gegen Russland agieren und
agitieren ist ein offenes Geheimnis. Große Sorge schafft für die US-Weltmacht,
dass Deutschland und Kontinental-Europa die krankhafte US-Feindschaft gegen
Russland nicht teilen. Medial hochgekocht wird jetzt die Polonium-Story, weil
interessierte Kreise in den USA und in der EU nicht wollen, dass die Sanktionen
gegen Russland aufgehoben werden, wie viele EU-Regierungen, darunter Italien
und Spanien, es bevorzugen. Der ehemalige US-Botschafter in Berlin, John
Kornblum, sagte ganz offen, die USA wünschten sich die Empörung Deutschlands
gegen Russland (ZDF-Sendung "Maybrit-Illner" am 17.7.14). Die
Bundeskanzlerin Angela Merkel ließ sich aber nicht dazu verleiten, in diese
US-Falle zu tappen. Das Brimborium gegen Moskau ist größtenteils nur medial, aber
kurz vor der Münchner Sicherheitskonferenz im Februar läuft es auf Hochtouren,
vor allem weil sich die US-NATO in schlechter Verfassung befindet, völlig
diskreditiert und unerwünscht.
Im deutschen Interesse?
Der Journalist Julian Hans hat wiederholt seine
Voreingenommenheit hinsichtlich Russland manifestiert. Das vorletzte Mal, als
er sich gegen die scharfe nüchterne diplomatische Anklage des russischen
Außenminister gegen das US-Establishment und hiesigen Anhang sperrte und die
Furcht des Westens diesbezüglich in einem langen tendenziösen Artikel gegen den
russischen Außenminister reflektierte (SZ 2.1.16). Die russische Führung hat
schon vor allen Augen der Welt den Vertretern der sogenannten westlichen
Wertegemeinschaft die Maske vom Gesicht gerissen. Schreibt Hans im Auftrag der
Regierungen der USA und Großbritanniens? Immerhin nimmt er in seine Artikel
US-inspirierte Propaganda auf und verdreht Fakten, wie sie am besten der
angelsächsischen Interessenlage zugute kommen.
In der SZ und in ARD-Fernsehsendungen wie
Tagesschau (NDR) und Sondersendungen (WDR) ist die US-Infiltration am
deutlichsten erkennbar. Unschuldige Tote werden politisch instrumentalisiert.
Wie soll das im deutschen Interesse sein? (Dazu sehr aufschlussreich: http://rt.com/op-edge/174088-was-it-putin-missile/)
Vorsatz der Rüstungslobby: EU in Abschreckungsmacht verwandeln
Hinter allen gravierenden Irrungen und
Wirrungen, hinter dem Zynismus am Werk und Verdrehung der Wirklichkeit steckt
der Vorsatz der Rüstungslobby und radikalen Ultras, die EU in eine
Abschreckungsmacht verwandeln zu wollen: Für wen ist die Wichtigtuerei aus den
USA unentbehrlich? Deutschland will aber nicht in die verhängnisvollen US-Interventionsfußstapfen
treten. Vor allem nicht einer Anti-IS-Mission folgen, die von einer
US-Regierung geführt wird, die nicht einmal wissen will, wer Terroristen sind
und wer nicht (Gespräch von Kerry und Lawrow in Zürich, ZDF-Heute und
ARD-Tagesschau am 20.1.). Deswegen stört in der deutschen Regierung die Bitte
der USA, Awacs-Flugzeuge zur Verfügung zu stellen, um den IS zu bekämpfen. Wenn
die US-Regierung nicht weiß, welche Terroristen sie zu bekämpfen hat, wäre es
ein extremer Unfug, sich an einer US-amerikanischen Anti-IS-Mission zu
beteiligen.
IS nicht weiter finanzieren und bewaffnen, auf Wall Street und die Londoner
City einwirken
Die Bundesregierung sieht ihre Pflicht schon
erfüllt, indem sie bereits deutsche Aufklärungsflugzeuge gesendet hat. Deutschland
ist nicht Kombattant, Angriffe sind ausgeschlossen. Den IS bekämpft man am
wirksamsten, indem man ihn nicht weiter finanziert und bewaffnet. Die
US-Regierung und die Londoner-Regierung sind damit in der Pflicht, auf
Saudi-Arabien, Katar, die Türkei, auf Wall Street und die Londoner City
einzuwirken, damit die Finanzierung und militärische Ausstattung des IS-Terrors
endlich aufhört.
Stunde der NATO-Auflösung nähert sich
In einem aggressiv-expandierenden
politisch-militärischen Block zu sein, im NATO-Terror-Bündnis mit den USA, ist
zum Verhängnis geworden. Alle Krisen, die die Welt weiterhin schmerzlich
erlebt, gehen auf die unzulässigen Einmischungen und Aggressionen dieses
unheilvollen Blocks zurück. Zu recht verliert deshalb die NATO an Bedeutung, um
Konflikte zu lösen, aber die Stunde ihrer Auflösung nähert sich.
In einem aggressiv-expandierenden
politisch-militärischen Block zu sein, im NATO-Terror-Bündnis mit den USA, ist
zum Verhängnis geworden. Alle Krisen, die die Welt weiterhin schmerzlich
erlebt, gehen auf die unzulässigen Einmischungen und Aggressionen dieses
unheilvollen Blocks zurück. Zu recht verliert deshalb die NATO an Bedeutung, um
Konflikte zu lösen, aber die Stunde ihrer Auflösung nähert sich.