Brigitte Queck

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An die

Rosa Luxemburg – Stiftung

Gesellschaftsanalyse

und Politische Bildung e.V.

- Vorstand und Geschäftsführung -

 

 

                                                                               Potsdam /Berlin, 22.02.2010

 

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

 

wie wir erfuhren, hat die Rosa Luxemburg-Stiftung ihre Raumzusage für einen Vortrag von Norman G. Finkelstein, die unter dem Motto stehen sollte : „Israel, Palästina und der Goldstone-Bericht über den Gaza-Krieg“ zurückgezogen.

Heinz Vietze, Vorstandsvorsitzender der Rosa Luxemburg – Stiftung und Florian

Weis, geschäftsführendes Vorstandsmitglied, griffen zu der fadenscheinigen Begründung, dass sie die „politische Brisanz“ dieses Vortrages unterschätzt hätten.

Wir meinen, eine Stiftung, die den Namen Rosa Luxemburgs trägt, die stets mutig und mit spitzer Zunge und Feder die Gebrechen des kapitalistischen Systems angeprangert hat, sollte sich ihrer Namensgeberin würdig erweisen !

Was will die Rosa Luxemburg-Stiftung mit ihrer Absage an einen Juden, dessen Verwandtschaft von den Nazis in deutschen KZs umgebracht wurde, damit demonstrieren ?

Ein Katzbuckeln vor der derzeit militanten Regierung Israels, gegen die vor einigen Jahren in Tel Aviv selbst Hunderttausende von Juden auf die Strasse gegangen sind ?!

Wir als „Mütter gegen den Krieg Berlin-Brandenburg“ verurteilen eindeutig und mit aller Entschiedenheit diese, nicht nur für Linke, sondern alle Deutschen, beschämende Reaktion der Rosa Luxemburg-Stiftung !

Andersdenkende zu achten und zu Wort kommen lassen, sollte das Motto der Rosa Luxemburg-Stiftung sein, die sich natürlich auch stets fragen sollte, ob sie immer der Hauptforderung Rosa Luxemburgs, der konsequenten Anprangerung des Kapitalistismus als potentieller Kriegstreiber überall auf der Welt gerecht wird.

Denn andernfalls sollte diese Stiftung ehrenhalber lieber ihren Namen wechseln.

 i.A. Brigitte Queck