Hiroshima
mahnt: Schluss mit dem Hundertjährigen Völkermorden! Erkennen wir Drahtzieher
und Profiteure, nehmen wir eindeutig Stellung!
Reflexionen
zum Jahrestag des 1. Weltkriegs von Irene Eckert, Ex-Studienrätin für
Politische Weltkunde und Rudolf-Andreas Palmer Ex-Oberstudienrat für Geschichte
am 4. August
2014
„Doch rufen von drüben
die Stimmen der Geister,
die Stimmen der Meister
Versäumt nicht zu üben
Die Kräfte des Guten!
Hier winden sich Kronen
In ewiger Stille,
Die sollen mit Fülle
Die Tätigen lohnen!
Wir heißen euch hoffen.“ J.W. Goethe (1815)
Trotz der entsetzlichen
Gewalt, die sich in diesen grauenreichen Gedenktagen vor allem gegen wehrlose,
eingekerkerte Menschen in Gaza entlädt, gibt es Anzeichen für berechtigte
Hoffnung auf ein Ende ihres Jahrzehnte währenden Leides. Trotz des
martialischen Vorgehens der Kiewer gegen ihre Landsleute im Osten gibt es
Hinweise auf ein nahendes Ende des Ungeheuerlichen. Trotz des zielgerichteten
Mordes an fast 300 unschuldigen Passagieren einer zivilen Verkehrsmaschine der
malaysischen Fluggesellschaft in diesen Sommertagen sind da Alarmsignale, die
ahnen lassen, dass die Täter nicht unerkannt davon kommen werden, diesmal
nicht. Zu drückend ist die Beweislast, die in Richtung der Täter zeigt, zu
stark sind trotz medialer Dauerhetze die geltend gemachten Einwände gegen die
vorschnelle Schuldzuweisung in die falsche Richtung.
Machen wir uns also bewusst:
Scheinbar nur ist alles schlimmer geworden für die meisten Völker der Erde seit
im August 1914 das große Gemetzel begann. Viel zu zahlreich sind zwar weiterhin
die Opfer. Auch sind nicht nur jene zu beklagen, die unter Phosphorbombenhagel
und DU-Panzergeschossen krepieren. Zu betrauern sind vielmehr auch jene, die an
Hunger zugrunde gehen, jene, die keinen Zugang zu sauberem Wasser haben und
jene, denen die Versorung mit Energie willkürlich vorenthalten wird.
Jeder Tag an dem Bomben auf
das größte und hermetisch abgeriegelte Freiluftgefängnis der Welt niedergehen,
während in Israel heuchlerisch die Sirenen aufheulen, ist ein trauriger, für
den Menschheitsfortschritt ungenutzt verstrichener Tag. Das ist ein Anlass zum
innehalten, zum trauern und zum protestieren. Immerhin melden sich dagegen aus
jedem Winkel der Erde Stimmen zu Wort. Die Einsprüche gegen das völkerwidrige,
gegen das genozidale Vorgehen Israels in Gaza werden allmählich
unüberhörbar. Rolf Verleger, der deutsch-jüdische Psychologie-Professors, ein Nachkomme
von Auschwitz Überlebenden spricht vom „Pogrom 2014“ und warnt vor den
Folgewirkungen.
Trotz all des Elends also das
Menschen Menschen nach wie vor zufügen, trotz des fortdauernden
Waffengeklirrs auch 100 Jahre nach dem ersten weltumspannenden Krieg gibt
es wichtige, positive tektonische Verschiebungen.
Trotz akuter, gegenwärtiger
Widrigkeiten 75 Jahre nach dem zweiten verbrecherischen Anlauf die
Weltherrschaft über Millionen Leichenberge hinweg zu erobern, zeigen die
Zeichen der Zeit nun in eine andere Richtung.
Das tektonische Kräftegefüge
der Erde verschiebt sich derzeit zu ungunsten jener Kräfte, die zwei Weltkriege
zu verantworten haben. Die heute noch den traurigen Ton angebenden
Hegmonialmächte sind trotz der ihnen zu Gebote stehenden militärischen und
finanziellen Mittel in der Defensive. Das macht sie natürlich besonders
aggressiv, weil sie glauben nichts, aber gar nichts mehr verlieren zu können.
Damit sind sie allerdings in einem tragisch zu nennenden Irrtum befangen.
Tragisch ist ihr Irrtum, weil die Opfer unermesslich sind und weil der eigene
Untergang gleichsam mit heraufbeschworen wird.
Die Mächte der
EUSAJAPAN sind unfähig, die ihnen noch immer hingehaltenen ausgestreckten Hände
zu ergreifen und partnerschaftlich Kompromisse zu schließen. Der Weg zu
diplomatischem Handeln scheint ihnen versperrt. Sie können in ihrer Agonie mit
ihrem gesteigert martialischen Auftreten allerdings nur noch Schwächere
niederringen. Sie können nur noch Staaten zerstören, die ihre entscheidenden
Waffen vorher gestreckt haben, wie etwa im Irak oder in Libyen. Sie können noch
Nationen, die sie von innen her unterwandert und entzweit haben,
atomisieren und dem Chaos preisgeben, so geschehen von Afghanistan bis in
den Sudan. Sie können gegen Unbewaffnete ihre modernste Tötungsmaschinerie in
Anschlag bringen und schier grenzenloses Elend säen, wie es aktuell in
Palästina und auch in der Ost-Ukraine geschieht. Sie können Banditen und
ruchlose Söldner anheuern, die ihnen jeden Dienst erweisen für Geld.
Beherrschen aber können sie
das von ihnen geschaffene Chaos nicht. Ihr Ansehen in der Welt schwindet unter
dessen mit jedem Tag, trotz der ihnen zu Gebote stehenden, willfährigen
Medienphalanx.
Das viel geschmähte Russland
steht unter Putins kluger Führung keineswegs isoliert da in der Welt. Während
die einst große Sowjetunion sich der größten Militärmacht der Erde, nämlich
Hitlerdeutschland, zunächst ganz allein ausgeliefert sah, bevor das halbherzige
Bündnis der Anti-Hitlerkoalition endlich zustandekam, hat Putins Russland heute
bereits starke Partner in der Welt. Die bevölkerungsreichsten Nationen stehen
diplomatisch auf seiner Seite, darunter das moderne China, die zweitwichtigste
Wirtschaftsmacht der Erde. Das gleiche gilt für ganz Lateinamerika und für den
Iran. Diplomatisch fügt sich auch Südafrika als Mitglied der BRICS-Union diesem
Staatengefüge bei. Nimmt man noch den lockeren Zusammenschluss der
Shanghai-Kooperation hinzu, so gewinnt das Gebilde an enormem Gegengewicht und
zwar trotz der materiellen Überlegenheit eines 700 Milliarden US-Dollar
umfassenden Militärhaushaltes allein in den USA.
Wer sich aber in der Welt
zunehmend isoliert und das letzte verbliebene moralische Kapital derzeit
verspielt, das ist der Zwerg-Staat Israel und seine Haupt-Förderer USA und
Deutschland. Der Alarmschrei des angeblich anschwellenden „neuen
Antisemitismus“ dient nur dazu, verloren gegangene Solidarität vergeblicher
Weise neu zu reanimieren. Zu viel hat Israel sich unter dem Vorwand des „Rechts
auf Selbstverteidung“ zu schulden kommen lassen. Zu viele Verstöße gegen das
Völkerrecht, gegen diverse Genfer Konventionen, gegen jeden Begriff von Recht
überhaupt hat der sich selbst so bezeichnende “Judenstaat“ begangen, als dass
er noch mit Sympathiewerten rechnen könnte. Die anmaßende Selbstbezeichnung vom
„Judenstaat“ impliziert bereits ein großes Unrecht, schließt es doch die
arabische, muslimische und auch die christliche Minderheit vom
gleichberechtigten Staatsbürgerstatus in Israel aus. Die Anmaßung zieht
weiteres Unrecht nach sich. Beansprucht das israelische Staatswesen doch im
Namen aller Juden der Welt zu sprechen, die selbstredend auch alle den
Staatsbürgerstatus erhalten, ob sie das wollen oder nicht. Damit wird Kritik an
der Unrechtspolitik eines weltlichen Staates automatisch zum antisemitischen
Delikt, wie Evelyn Hecht-Galinski am 19. Juli in Berlin zu Recht hervorhob.
Kritische, jüdische Stimmen werden damit gleichfalls unter das Stigma
„antisemitisch“ gefasst. Das ist totalitär, das ist unrecht, das ist unsinnig und
fällt auf diejenigen zurück, die solches in die Welt setzen.
Der Antisemitismusvorwurf ist
inzwischen längst zum Qualitätsmerkmal für kritikbereite, mutige
Menschenrechtsverfechter mutiert. Wirklicher Antisemitimus aber, der eine
scharf zu verurteilende Form des Rassimus ist, wird unterdessen von den
Regierenden des „Judenstaates“ Israels in die Welt getrieben. Während sie das
Haus ausrauben, schreien sie „Haltet den Dieb“.
Eine zunehmend aufgeklärte
Menschheit lässt sich aber nicht länger von den Rosstäuschern in
die Irre führen. Menschenrecht ist unteilbar. Faschismus bleibt
Faschismus ungeachtet dessen, wer ihn praktiziert.
Ja, es ist in der Tat so: Die
Menschheit lässt sich trotz aller medialer Gehirnwäsche das selbständige Denken
nicht abtrainieren. Der freie Netz-Zugang ermöglicht ungeachtet aller
Überwachungs- und Behinderungsstrategien die alternative, die unabhängige
Information. RussiaToday, strategic-culture.org, counterpunch.org, global-research.ca und ähnliche Webseiten ersetzen für die des
Englischen kundige junge Generation den
„Der Mensch hat einen Fehler er kann Denken“, diagnostizierte der große
Meister der Einfachheit, Bert Brecht. Das menschliche Herz, die
Mitempfindungsfähigkeit trägt ein Übriges bei. So brach der langjährige Leiter
des UNRWA Kinderhilfswerks, Christopher Gunness während einer
Fernseh-life-Übertragung nach dem Angriff auf eine weitere UN-Schule in GAZA,
in der 3000 Menschen Zuflucht gesucht hatten, am 31. Juli 2014 in Tränen aus.
Menschen können Menschen, vor allem unschuldige Kinder, nicht leiden sehen.
Wäre der Mensch wirklich, des Menschen Wolf, so müsste man nicht den Soldaten
in demütigenden Ritualen den Tötungshemmungsinstinkt abtrainieren.
Hinzukommt, last not least,
die gravierende und zunehmende Verschlechterung der Lebensbedingungen der Bewohner
in den Metropolen und der Ruin des Mittelstandes.
Und was die heute noch hörige
und willfährige „Intelligenz“ betrifft, auch sie hat einen Magen, der gefüllt
sein will. Reine Anpassungsbereitschaft und Wendehals-Eigenschaften könnten
dafür bald nicht mehr ausreichen. Dann kommt die Zeit der Umkehr. Die Zeit der
Suche nach neu-alten Auswegen aus dem Elend. Die alten Meister werden wieder
nachgefragt. Man wird sich auch bei uns - wie vor 150 Jahren - wieder auf die
Hinterbeine stellen, sich organisieren und Widerstand leisten gegen das
himmelschreiende Unrecht der Ausbeutung der eigenen Arbeitskraft, die mit der
Ausplünderung fremder Ressourcen korrespondiert.
Es wird eine Bewegung der
Solidarität neu entstehen. Aber der Nabel der Welt wird Europa wohl kaum jemals
wieder sein, weder das alte noch das neue, noch Nordamerika. Die wesentlichen
Impulse zur Rettung der Welt vor der völligen Zerstörung, die Impulse zur
Befreiung der Menschheit von Hunger, von Ausplünderung und Krieg, diese Impulse
gehen heute von den ältesten Kulturen der Weltgeschichte aus und diese liegen
in Asien.
Je früher wir alle aufwachen
und Stellung beziehen, je besser für uns und diesen kleinen, schönen Planeten
und seine vielen Völker, die alle darauf Platz haben, wenn wir die Gier der
Wenigen erst zu überwinden verstehen.
Nie wieder Krieg!
Nie wieder Hiroshima!
Nie wieder GAZA!
Es lebe das palästinensische
Volk!
Es lebe die Verständigung
unter den Völkern und Religionen!
Es lebe das Menschenrecht und
die internationale Solidarität!