Presseerklärung
der Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba zur Obama – Rede am 04.06.2014 in Warschau:
Look
Homeward, Mr. President! Richten Sie Ihren Blick ins eigene Land, Mr.
Präsident!
(z.H.. an die US-Botschaft in
Berlin)
Laut
Presseberichten hat US-Präsident Barack Obama in seiner als »historisch«
angekündigten Rede in Warschau mit Blick auf die Situation in der Ukraine am
04.06.2014 verkündet: »Jedes Volk und jedes Land hat das Recht, seine
Zukunft selber zu bestimmen (…) Die Zeiten von Imperien und Einflußsphären sind
vorbei«.
Die Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba e.V., Regionalgruppe Essen, stellt
fest:
Abgesehen
davon, dass die USA nach eigenen Angaben über 5 Milliarden US-Dollar eingesetzt
haben, um – zusammen mit materieller und personeller Beteiligung von NATO und
EU inclusive Vertretern der Bundesrepublik Deutschland – ein von
Faschisten durchsetztes Putsch-Regime, das gnadenlos die eigene Bevölkerung
bombardiert (siehe
jW-Artikel »Massenmord im Donbass« vom 05.06.2014: http://www.jungewelt.de/2014/06-05/064.php), in der Ukraine zu installieren, wird Obamas Behauptung, wird
das Selbstbestimmungsrecht der Völker tagtäglich weltweit und vor der eigenen
Haustür von seiner eigenen Administration mit Füßen getreten.
Look Homeward, Mr. President:
· Die USA belegen seit 52 Jahren
das souveräne Cuba mit einer totalen Wirtschafts-, Handels- und Finanzblockade,
der längsten in der Geschichte. Diese hat nach eigenem Bekunden das Ziel, »Ernüchterung
und Ablehnung aufgrund von wirtschaftlicher Unzufriedenheit und Bedrängnis
hervorzurufen, [...] das wirtschaftliche Leben Kubas durch Verweigerung von
Geld und Versorgungsgütern zu schwächen, um die Nominal- und die Reallöhne zu
mindern, um Hunger, Verzweiflung und den Sturz der Regierung herbeizuführen«.
(Department of State, Foreign Relations of the United States, 1958-1960,
Volume VI, Cuba [1991], p.885: http://digicoll.library.wisc.edu/cgi-bin/FRUS/FRUS-idx?type=goto&id=FRUS.FRUS195860v06&page=885&isize=text). Diese Blockade, die im Oktober 2013 zum 22. Mal in
Folge von der UN-Generalversammlung fast einstimmig verurteilt wurde, hat für
Cuba ökonomische Verluste in Milliardenhöhe verursacht und, da sie den
Gesundheitsbereich ausdrücklich einschliesst, zahlreiche Menschenleben
gefordert. Diese Blockade beinhaltet außerdem die Behinderung von finanziellen
Transaktionen zwischen Geschäftspartnern in Drittländern, wie zuletzt in einem
Fall Anfang Juni 2014 in Essen dokumentiert wurde (siehe: http://www.cubafreundschaft.de/Home/2014-06-01,%20PM%20BoA-NP.pdf).
· Die USA haben seit 1959
unaufhörlich versucht, die cubanische Revolution mit allen Mitteln zu
zerstören. Dazu gehörten die direkte militärische Aggression
(Schweinebuchtinvasion im April 1961), die biologische und chemische
Kriegsführung sowie mehr als 600 Attentatsversuche auf Fidel Castro sowie
andere cubanische Repräsentanten und einfache Staatsbürger. Dazu gehören
direkte Terroranschläge wie das Bombenattentat auf das Flugzeug der »Cubana de
Aviación« am 6. Oktober 1976, bei dem 73 Passagiere inclusive der kompletten
Fecht-Nationalmannschaft Cubas, ermordet wurden. Der Drahtzieher Luis Posada
Carriles lebt bis heute unbehelligt in Miami.
· Dazu gehört auch die anhaltende
Subversionstätigkeit gegen den cubanischen Staat wie zuletzt der im April 2014
aufgedeckte Versuch, die cubanische Jugend mit dem Geheimdienstprogramm
ZunZuneo für einen Sturz der cubanischen Regierung zu mißbrauchen. Dazu gehört,
dass weiterhin bewaffnete Terroristen aus den USA nach Cuba eingeschleust
werden, wie zuletzt die Verhaftung von vier US-Staatsbürgern in Havanna Anfang
Mai 2014 belegt.
· Dazu gehört, dass die USA seit
fast 16 Jahren immer noch drei der als MIAMI 5 / CUBAN 5 weltbekannt gewordenen
cubanischen Antiterroristen eingekerkert halten, weil diese in den 90er Jahren
die anticubanischen Terroristengruppen in Miami infiltriert haben, um ihre
Heimat vor weiteren Anschlägen zu bewahren. Derzeit findet in Washington D.C.
unter Beteiligung prominenter internationaler Persönlichkeiten die 3.
Aktionswoche für deren Befreiung statt (siehe: http://5daysforthecuban5.com/2014-white-house-rally/).
»Jedes Volk und jedes Land hat das Recht, seien Zukunft selber zu bestimmen
(…) Die Zeiten von Imperien und Einflußsphären sind vorbei«?
Wir fordern
vom US-Präsidenten und Friedensnobelpreisträger (!) Obama:
Statt mit der unverschämten, aggressiven Einmischung in der Ukraine und der
damit verbundenen Konfrontationspolitik gegenüber Rußland die Kriegsgefahr für
Europa und die Welt zu steigern – werden Sie den von Ihnen propagierten
Ansprüchen gerecht!
Bei Ihrem
Amtsantritt als US-Präsident im Januar 2009 haben Sie nicht nur angekündigt,
das US-Folterlager auf widerrechtlich besetztem cubanischen Territorium in
Guantánamo zu schließen, sondern auch die Beziehungen zu Cuba zu normalisieren.
Nichts davon wurde Realität. Stattdessen führen Sie die imperialistische
Politik Ihres unsäglichen Amtsvorgängers nahtlos fort.
Sie, Herr
Präsident Obama, haben noch die Möglichkeit, sich in das Buch der Geschichte
als ein Mann einzutragen, der die Realitäten anerkennt, die Beziehungen zu Cuba
normalisiert und die immer noch in den US-Gefängnissen festgehaltenen
cubanischen Antiterroristen Antonio Guerrero, Gerardo Hernández, Ramón
Labañino in ihre Heimat zu entlassen – YES, COU CAN!
Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba e.V., Regionalgruppe Essen
i.A. Heinz-W. Hammer, Vorsitzender
FG BRD-Kuba e.V., Regionalgruppe Essen, www.cubafreundschaft.de,
c/o Heinz-W. Hammer, Holtener Straße 2, 45143
Essen, Tel. & Fax: 0201 – 622 630
»Vor allem bewahrt Euch stets die Fähigkeit, jede Ungerechtigkeit, die
irgendwo auf der Welt begangen wird, aufs tiefste zu empfinden.
Das ist der schönste Charakterzug eines Revolutionärs.«
Che
Guevara im Abschiedsbrief an seine Kinder, 1966
Quelle: http://www.cubafreundschaft.de/Home/2014-06-06,%20PE%20Obama%20in%20Warschau.pdf
und Geheim-Archiv, 6.6.2014