Israelischer Historiker : Wladimir Putin sollte der
wichtigste Gast während
des Jahrestages zur Befreiung von Oswenzim (Auschwitz)
sein
Die polnischen Politiker haben dem russischen
Präsidenten keine Einladung geschickt, und ihn stattdessen in einer Note über
das Stattfinden der Feierlichkeit informiert. Dies ist darauf zurückzuführen, dass
Polen einer der größten Verfechter der von der EU verhängten antirussischen
Sanktionen ist. Das Haupt einer Abteilung des israelischen Zentrums Simon Wiesenthal,
der Gelehrte- Historiker Jefraim Suroff, ist überzeugt, dass das Fernbleiben
des russischen Präsidenten auf der Zeremonie auf den Einfluss der Anhänger des
Nazismus in Europa zurückzuführen sind.
Im Artikel, der auf der Webseite i24news.tv veröffentlicht
wurde, hat Doktor Jefraim Suroff, der sich viele Jahre mit dem Auffinden von Naziverbrechern
beschäftigt hat, die Meinung vertreten, dass man den Präsidenten Russlands, Wladimir
Putin, nach Polen einladen muss- weil er, wie kein anderer, dieser Teilnahme an
dieser Zeremonie würdig ist.
Der Gelehrte erinnerte daran, dass auf dem
Gedenkmarsch an die Opfer der Anschläge in Paris, Vertreter, darunter auch DER
Länder, teilgenommen hätten, zu denen Frankreich gespannte Beziehungen hat.
„Der russische Präsident- das ist ein besonders
wichtiger Gast zu den Feierlichkeiten des Jahrestages der Befreiung des größten
nazistischen Todeslagers, in dem ungefähr 1,3 Millionen Menschen zu Tode kamen,
darunter befanden sich 1,1 Millionen Juden“,- stellte Suroff fest.
„Letztendlich ist es besonders der Roten Armee zu
verdanken, die Oswenzim (Auschwitz)befreit und mit dem Massenmord im Lager Schluss gemacht
hat, das zum Symbol für den Holocaust geworden ist. Besonders die sowjetischen
Soldaten spielten die wichtigste Rolle bei der Zerschlagung des 3. Reiches und
ohne ihren großartigen Beitrag und ihre Opfer, wer weiß, wie lange der 2.
Weltkrieg gedauert hätte. Mit anderen Worten, wenn irgendjemand verdient, an
dieser Zeremonie teilzunehmen, dann ist es Wladimir Putin,“ unterstrich der
Historiker.
„Der Entscheidung, an den Präsidenten der RF keine
Einladung zu schicken, liegt der Versuch der Länder Osteuropas zugrunde, die
Kommunisten mit den Nazis in eine Reihe zustellen“. Er vertrat die Meinung, dass „die Länder
Osteuropas, die mit den Nazis zusammengearbeitet haben, nicht wünschen, sich
schuldig zu fühlen“.
Sie ziehen es vor, sich als „Verletzte“ zu
bezeichnen und die eigenen Leiden während der Sowjetmacht zu unterstreichen,
indem sie den Fakt ignorieren, dass sie selbst massenhaft Juden umgebracht
haben“. „ Die Ankunft Putins in Auschwitz hätte ein gewaltiges Erinnern daran
bedeutet, WER die Befreiung der Gefangenen des Lagers angeführt hat- das, was
die Länder Osteuropas vorzogen, zu vergessen. So sollte der 70. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz überhaupt nicht begangen werden!“
resümierte der Autor.
Vorher hatte der Pressesekretär des Kremls, Dmitri
Peskow, berichtet, dass der russische Präsident nicht zu den
Gedenkfeierlichkeiten nach Oswenzim (Auschwitz)fährt.
Währenddessen hat der tschechische Präsident Milosch
Seman Wladimir Putin zu den Feierlichkeiten nach Prag eingeladen, an dem die
führenden Politiker von 4 Staaten ( den USA, Großbritannien, Frankreichs und
Russlands ) teilnehmen werden. Seinerseits wird Seman im Mai zur 70 Jahrfeier
des Sieges nach Moskau fahren.
Oswenzim (Auschwitz) wurde am 27. Januar 1945 von
den Soldaten der 60. Armee, der 1. Ukrainischen Front, unter der Führung von Generaloberst
Pawel Kurotschkin befreit. An der Befreiung des Konzentrationslagers nahm die
106. Schützenregiment der 60. Armee und das 115. Schützenregiment der 59. Armee der 4. Ukrainischen Front teil.
Von 1940-1945 haben in Oswenzim (Auschwitz) mehr als
7000 SS-Militärangehörige gearbeitet, aber zur gerichtlichen Verantwortung
wurden nur einige Hunderte gezogen.
Während der Zeit des Nürnberger Tribunals 1945-1946
wurden 106 000 Nazis für schuldig
befunden, Kriegsverbrechen verübt zu haben. Aber schuldig befunden wurden lediglich 13 000 von ihnen.
Originalnachrichten RT in russischer Sprache:
http://russian.rt.com/article/69209 unter Berichterstattung von Igor Mold am
15.01.2015
Übersetzung aus dem Russischen: Brigitte Queck
Die "Mütter gegen den Krieg Berlin-Brandenburg"
teilen die Auffassung des israelischen Historikers zum 70. Jahrestag der
Befreiung von Auschwitz in diesem Jahr voll und ganz.