Chinesischer ehem. Stellvertr. Handelsminister für internat. Handel zu USA und Trump

Die chinesische Regierung verzichtet auf Kommentare, die auf eine Präferenz für einen bestimmten Kandidaten in Wahlen im Ausland hinweisen.
Interessant ist allerdings, dass Long Yongtu, Chinas ehemaliger stellvertretende Minister für internationalen Handel, der heute den Think Tank "Centre for China and Globalisation" in Peking leitet, der South China Morning Post ganz offen seine Präferenz für die kommenden US-Wahlen mitteilte.

Long Yongtu wünscht sich noch weitere vier Jahre Trump.

Denn: Trotz seiner Unbeständigkeit sei Trump ein transparenter und realistischer Verhandlungsführer, der sich nur mit materiellen Interessen beschäftigt, wie z.B. China zu zwingen, mehr amerikanische Produkte zu importieren, bei denen Peking Kompromisse eingehen kann. Im Gegensatz zu seinen Vorgängern suche Trump keine Auseinandersetzungen mit China in geopolitischen Fragen wie Taiwan oder Hongkong, bei denen Peking wenig Handlungsspielraum hat.

"Trump spricht über materielle Interessen, nicht über Politik. Ein solcher Gegner ist die beste Wahl für Verhandlungen."

"Er macht den Entscheidungsprozess in den USA effizient und transparent, weil er im Grunde genommen sagt, was Sache ist", sagte Long über Trump. "Die Vorzüge von Trump wiegen die Nachteile auf. Wir müssen nicht mehr so viel Zeit damit verbringen herauszufinden, was die Amerikaner wollen, oder, so wie früher, im Dunkeln suchen was jeder nun wirklich denkt."

Im Gegensatz zu dem, was viele Politiker und Wirtschaftsführer denken, glaubt Long nicht, dass die Trump-Administration ihre Haltung gegenüber China grundlegend geändert hat.

"Die Handelskonflikte mit China sind einfach Teil von Trumps globaler protektionistischer Strategie", sagte er und wies darauf hin, dass das Weiße Haus unter Trump die USA veranlasste, sich von globalen Abkommen wie der Trans-Pazifik-Partnerschaft (TPP) zurückzuziehen, und Zölle gegen Handelspartnern von der Europäischen Union bis nach Kanada und Mexiko einzuführen..

China habe wiederholt erklärt, dass es nicht beabsichtigt, die Hegemonie der USA in Frage zu stellen, sagte Long, und die USA haben Gründe, China als die Macht Nr. 2 mit einem riesigen Markt zu respektieren, den sie sich zu ignorieren nicht leisten können.

South China Morning Post am 8. November 2019