Zur politischen Lage, vor allem der Minderheitenfrage, in Sri-Lanka
Die
Vereinigung „Mütter gegen den Krieg Berlin-Brandenburg“ hat im Februar 2010
eine
Veranstaltung
zum Thema „Politische Lage in Sri- Lanka“ durchgeführt, wobei vor
allem die Minderheitenproblematik der Tamilen im Vordergrund stand. Die
Diskussion
hat
ergeben, dass man es sich bei der Einschätzung der politischen Lage gewisser
Länder
oft
zu einfach macht. Das haben z. B. auch die Ereignisse im Kosovo Ende der 90iger
Jahre
gezeigt, bei denen es schließlich auch um die Minderheitenfrage ging und wo die
wirklichen
Fakten und welche Kräfte und Staaten dort hintergründig eine Rolle gespielt
haben, erst viel später ans Tageslicht kamen.( siehe
Dorin: „Sebreniza“, Kai Homilius
Verlag ).
Folgende
verallgemeinerte Schlussfolgerungen haben wir nach dem Vortrag des
tamilischen
Vertreters und den Diskutierenden gezogen :
1.
die Minderheitenproblematik wird von den USA und ihren Helfern und
Helfershelfern
in den Ländern, die reich an Bodenschätzen
sind und eine militärstrategische Bedeutung
haben, ausgenutzt, um sich diese Staaten in
neokolonialistischer Manier vollends zu
unterwerfen, so
auch Sri- Lanka.
2. Die
NATO-Staaten, allen voran die USA, nutzen Bürgerkriegs- ähnliche Zustände in
diesen Ländern, die sie in geschickter Weise
durch ihre Geheimdienste selbst inszeniert
haben, aus, um dann als
„Menschenrechtskämpfer für Demokratie und Freiheit“,
natürlich nur zum Nutzen und Frommen der westlichen Welt verstanden,
militärisch
eingreifen zu
können , um
sie dann schließlich vollends unter „ihre Obhut zu nehmen“.
Im Falle Sri- Lankas haben sie es nicht nur
auf die reichen Bodenschätze Sri- Lankas wie
Titanerze, die zu
den umfangreichsten der Welt gehören, Öl , bzw. Ilmenit, das ein
begehrliches Mineral für die
Computerindustrie ist, u.a. abgesehen, sondern auch auf die
Kontrolle des Indischen Ozeans, über den
viele Handesrouten, vor allem die Öltransport-
linen
laufen.
3.
Die Tsunami-Katastrophe in Südostasien, die aller
Wahrscheinlichkeit seitens der USA
durch ihre
Wetterwaffe HAARP verursacht worden ist ( siehe Anlage !), brach zu einem
Zeitpunkt aus, als die Verhandlungen
zwischen der Regierung Sri- Lankas und den LTTE-
Tamilen vor einem erfolgreichen Abschluss
standen.
4.
Die darauf folgende Hungerkatastrophe wurde von den USA und der EU ausgenutzt,
um
die Spannungen in
Sri-Lanka zusätzlich anzuheizen. So hatten beide, sowohl die USA als
auch die EU ausdrücklich verfügt, dass den
LTTE – Tamilen, die seinerzeit von ihnen
noch als „Terroristen“ eingestuft wurden,
nicht die Hilfslieferungen der westlichen Welt
zugute kommen sollten.
Da die Tamilen diesen Hintergrund nicht
kannten und somit alle Schuld auf ihre Regierung
schoben, verhärteten sich wieder die
Positionen zwischen ihnen und der Regierung von Sri-
Lanka.
5.
Mit der Zerschlagung der militärischen Separatistenbewegung LTTE -Tiger haben
vor
allem die USA eine
Niederlage hinnehmen müssen.
War es doch deren Ziel gewesen, in Asien
noch weitere militärische Stützpunkte zu
errichten und
China und Russland in den Zangengriff zu nehmen.
So hatte die Synday
Times „ Pläne für eine amerikanisch geführte Militärmission in der
Kriegszone im Norden Sri-Lankas
aufgedeckt“( siehe: World Socialist Website vom
5.März 2009 ). Lunstead als ehemaliger US-Botschafter in Sri-Lanka hatte
dem
Außenpolitischen Ausschuss des US-Senats
empfohlen, dass „eine beträchtliche
amerikanische Truppenpräsenz im Norden der
Insel ein starkes politisches Druckmittel
wäre, um die Weichen nach dem Krieg in
Colombo im Sinne von Washingtons
strategischen
Interessen zu beeinflussen“ ( siehe ebenda ).
6.
Die weltpolitische Lage indes hat sich seit 1999, dem Überfall Jugoslawiens
durch die
NATO, geändert.
Nicht mehr Jelzin, der neben Gorbatschow den Ausverkauf der
Sowjetunion verschuldet hat, steht an der
Spitze Russlands, das nun zusammen mit China
nicht nur in der UNO, sondern auch „vor
ihrer Haustür“ für mehr Stabilität in den
internationalen
Beziehungen sorgen will.
7.
Doch diese militärische und politische Niederlage in Asien will man seitens der
USA und
der Westmächte
nicht hinnehmen. Sie versuchen nunmehr auf juristischem Wege durch
eine plötzliche einseitige Schuldzuweisung am Krieg
an die srilankische Regierung, diese
in den Augen der Weltöffentlichkeit zu
diskreditieren, was augenscheinlich zu
einer gewollten
Wiedereinführung kapitalistischer
Zustände dort führen soll. Das
plötzliche „Vorführen“ der sozialistischen
Regierung von Sri-Lanka seitens der USA und
der Westmächte
erinnert sehr an ihr damaliges Vorgehen gegenüber Jugoslawien.
Nachdem die UCK von ihnen vor 1999 erst als
Terroristenbewegung eingestuft worden
war, ist diese dann plötzlich als
„Befreiungsbewegung“ und Verbündeter der NATO wie
Phönix aus der Asche wieder auferstanden.
8.
Wie vor kurzem über die Zeitschrift German Foreign Policy und
unter:
www.amnesty-sri-lanka.de bekannt
geworden ist, versuchen sowohl die USA, als auch die
EU, die „Kriegsverbrechen“ Sri-Lankas vor
den Internationalen Gerichtshof zu bringen und
Sri-Lanka wegen Kriegsverbrechen
anzuklagen, die die Westmächte durch ihre
Geheimpolitik und militärische
Unterstützung der LTTE –Tigers selbst verschuldet
haben.
Wenn man dann noch weiß, dass in allen
Verfassungen der Staaten der Welt militärische
Sezessions (Abspaltungs)-Bewegungen unter hohe Strafe gestellt sind,
wird erst das ganze
Ausmaß der
Heuchelei der USA und der ihr zum großen Teil unterwürfig folgenden
Westmächte sichtbar.
9. Bei diesem „Mächtegerangel“ sollen die LTTE-
Tigers aus dem Ausland, sollten sie sich
blauäugig wie
weiland die Kosovo-Albaner missbrauchen lassen,“ mitspielen“.
Doch auch die Tamilen würden, sollten sie
mit Hilfe der Westmächte Erfolg in ihrem
Ringen um einen selbständigen Staat haben,
sehr bald merken, dass die Unterstützung
ihres Kampfes um
Unabhängigkeit seitens der Westmächte „ihren Preis“ hat. Die dann
folgende westliche„Beraterfunktion“ in
ihrem Lande, bereits erfolgreich im Kosovo
praktiziert, würde den erneuten Verlust ihrer
Selbständigkeit und die Ausbeutung der
Bodenschätze von ausländischen Mächten
nach sich ziehen, ohne dass die eigene
Bevölkerung daraus einen Nutzen zieht ( siehe Kosovo heute nach der Erklärung ihrer
Souveränität ).
Diese bittere Erfahrung haben die kosovarischen Albaner den Tamilen voraus.
Nach der Erlangung ihrer Unabhängigkeit ist dort tiefe
Ernüchterung und Enttäuschung
eingekehrt, da alle eingestehen, dass sie
im einigen sozialistischen Jugoslawien besser
gelebt haben.
10.In
den ehemaligen Ländern des sozialistischen Weltsystems hatten die Minderheiten
die
gleichen Rechte
wie die übrige Bevölkerung des jeweiligen Staates.
Demzufolge wäre damals keiner auf den
Gedanken gekommen, sich vom jeweiligen
Mutterland abzuspalten.
Erst mit der Auflösung des sozialistischen
Weltsystems wurde die
Minderheitenproblematik, die schon Hitler
erfolgreich nach der Methode „Teile und
herrsche“ benutzt hat, von den führenden
Westmächten wieder aufgegriffen, um durch
ideologische Beeinflussung von außen die
ehemals sozialistischen Länder aufzuspalten,
den früheren Zusammenhalt der Bevölkerung
dieser Länder zu zerstören, um dann
schließlich diese
Länder neu zu kolonialisieren.
11.Wie
früher Jugoslawien, war auch Sri-Lanka ein führendes Land der Blockfreien, die
in
allen Weltorganisationen, wie z. B. in der
UNO, Kraft ihrer ausgleichenden Wirkung
immer ein vermittelndes Wort mitzureden
hatten und gern gehört wurden.
Nachdem z.B.
Jugoslawien durch die Sezessionsbewegung von innen mit äußerer, auch
militärischer, Unterstützung der UCK durch die USA und die Westmächte aufgespalten
wurde, droht es
nunmehr ein billiges Opfer der EU und NATO zu werden.
12.Da die USA und die Westmächte ihr Ziel,
Sri-Lanka aus machtpolitischen Gründen fest
in den Augen behalten, sollten wir sehr
aufmerksam die Entwicklung in diesem Raum
verfolgen.
Schon
Berthold Brecht warnte in seinem Stück „Dreigroschenoper“ :„Und
der Haifisch, der
Hat
Zähne und die trägt er im Gesicht, doch Macki, der
hat ein Messer und das Messer sieht man
nicht !“ Darum kann die Strategie und Taktik zur
Durchleuchtung dieser und anderer
kapitalistischer
Lügengespinste, die letzten Endes gegen uns alle
gerichtet sind, weil sie
immer
auch den Keim von neuen Kriegen in sich tragen, nur die gegenseitige
Information
und
Aufklärung sein.
Studienrat
Rudolf Palmer und Diplomstaatswissenschaftlerin Außenpolitik Brigitte Queck