Der Westen will Gaddafi in die
Knie zwingen
So lautet die Überschrift in
der heutigen „Märkischen Allgemeinen Zeitung“ vom 26/27.2.2011 und entspricht
ausnahmsweise einmal der Wahrheit !
Man möchte den Menschen
zurufen: “Merkt ihr denn nichts ?!“ Wenn sogar Vertreter der Partei Die Linke
angesichts der Ereignisse in Libyen nach einem militärischen Eingreifen der UNO
ruft, dann hat das mit Recht und Gerechtigkeit nichts zu tun und schon gar
nicht mit einem angeblichem Rechtsverständnis, das man bei Abgeordneten und
Politikern vorausschicken dürfte.
Beim politischen Denken und
Handeln ist es wie beim Schachspiel.
Wenn man versehentlich den
2.Zug vor dem notwendigen1. Zug macht, verliert man oft das ganze Spiel.
Spätestens, als man in den
Nachrichten vernahm, dass die USA und die EU Sanktionen finanzieller Art gegen
Libyen einleiten wollen wegen „Völkermordes“ (hört, hört !), also die Gelder
der Gaddafi- Familie einfrieren wollen, hätten eigentlich alle vernünftig
denkenden Menschen aufmerken müssen. Ist uns doch das Strickmuster der NATO
–Operationen wohl bekannt. Erst spricht man dort von „Völkermord“. Dann stellen
die NATO-Staaten (sprich die internationale Monopolbourgeoisie) die Führer der ihnen missliebigen Länder an
den Pranger, indem sie Bevölkerungsteile ( meist Minderheiten) für ihre
schmutzigen Geschäfte missbrauchen und dann nehmen sie diesen Ländern mittels
militärischer Interventionen die Bodenschätze weg, ohne dass sie der Bevölkerung
dieser Länder auch nur einen Brotkrumen übrig lassen, s o wie das im heutigen
Jugoslawien, einschließlich dem Kosovo, im Irak, oder in Afghanistan der Fall
ist. Mit Ausnahme der Kollaborateure, freilich, die die Reichen der Reichsten
dann mit blutigen Dollars beschenken. Und solche Kreaturen, die selbst ihre
Mutter verraten würden, gibt es leider
überall auf der Welt !
Das monatliche
Pro-Kopf-Einkommen der jugoslawischen Bevölkerung belief sich vor dem
NATO-Bombardement des sozialistischen Jugoslawiens 1999 auf ca. 2000 -3000
Euro. Heute ist die Armut in Jugoslawien, einschließlich dem Kosovo,
eingezogen.
Das heutige
Pro-Kopf-Einkommen Libyens beträgt heute laut Informationen von Telesur 1300
Euro, während in Jemen das Pro-Kopf-Einkommen der Bevölkerung 800 Euro beträgt,
um einmal den Unterschied zwischen einem Staat das den pro-sozialistischen Weg
eingeschlagen hat mit der Verstaatlichung seiner Erdölquellen und der
Partizipierung seiner Bevölkerung und dem kapitalistischen Jemen aufzuzeigen.
Stets sollte man jedoch -
auch in den arabischen und afrikanischen Ländern- in Betracht ziehen, dass die
internationale Monopolbourgeoisie 100 Mal, ja 1000 Mal schlimmer ist, als die
einheimische Bourgeoisie !
Was reizt die internationale
Monopolbourgeoisie so am Gaddafi-Regime, wie sie es nennen ?
Es gibt unter den jungen
Arabern auch viele politisch kluge Menschen. Das lässt hoffen !
Einer von ihnen schrieb
kürzlich im Internet beim Meinungsaustausch über Libyen Folgendes:
„Das, was man bisher in Libyen
hatte, nämlich:
-kostenlose medizinische Betreuung,
-kostenlose Bildung und
-bezahlbare Wohnungen,
danach würde sich ein
Sozialminister in Deutschland die Finger lecken.“ Besser kann man das wahrlich
nicht sagen !
Die internationale
Monopolbourgeoisie ist mit einem Wolf zu vergleichen.
Auch wenn dieser Wolf heute
mit süßlicher Stimme von „Demokratie“ und „Menschenrechten“ säuselt, bleibt er
doch immer ein Wolf, der es darauf anlegt, die ganze Schafherde zu fressen.
Die eigentlichen Leithammel (
Führer der arabischen Länder) kann man zur Vernunft bringen, aber den Wolf (
das internationale Finanz - und Monopolkapital )als Raubtier nicht !!
Diesen kolossalen Unterschied
zwischen ausländischer und einheimischer Monopolbourgeoisie begreifen selbst
realistisch denkende Politiker aus dem bürgerlichen Lager wie Tarpley, wenn er
in Politonline.ch vom 10.2.2011 unter „Tunesien und Ägypten - Aufstände
und ihre Drahtzieher“
schreibt:
„Wenn sie
( die arabischen Staaten )nicht.... die tragischen Erfahrungen vieler anderer
Ländern teilen wollen,... wären arabische Regierungen gut beraten,
-
umgehend sämtliche Vertreter der Weltbank, des Internationalen
Währungsfonds und deren Ableger aus dem Land zu werfen.
-
Arabische
Länder, die zur Zeit unter den Bedingungen des IWF zu leiden haben - im
arabischen Raum sind das besonders Ägypten und Jordanien, unter den
muslimischen Ländern besonders Pakistan - sollten dieses Joch umgehend
abschütteln und ihre nationale Souveränität zurückerobern. …..
-
Die Nahrungsmittelproduktion sollte durch
Produktions- und Importprämien sowie internationalen direkten Warenaustausch
gefördert werden.
-
Schnellstmöglich
müssen in allen Ländern Getreidereserven angelegt werden. Voraussichtlich
werden Kapital- und Devisenkontrollen unumgänglich sein, damit spekulative
Angriffe auf Landeswährungen, die ausländische Hedgefonds mit dem Ziel
lancieren, ganze Landesregierungen zu stürzen, verhindert werden.
-
Die
vordringliche Aufgabe besteht darin, die Zentralbanken zu verstaatlichen und
sie wieder auf eine Nullzinspolitik für die heimische Infrastruktur,
Landwirtschaft, Wohnungsbau und die Produktion physischer Güter zu
verpflichten, wobei dem Export besondere Förderung zukommen sollte.
Sobald
diese Reformen in Gang gekommen sind, kann man über die Integration der
arabischen Welt als gemeinsamem Raum wirtschaftlichen Wachstums nachdenken, bei
dem die Deviseneinnahmen der ölproduzierenden Länder zum allseitigen Nutzen für
Infrastruktur und Kapitalinvestitionen in der gesamten arabischen Welt
verwendet werden könnten. Die Alternative wäre eine endlose, vom Ausland
gesteuerte Destabilisierung und höchstwahrscheinlich ein dauerhaftes Chaos.“
Und der
bekannte Wirtschaftswissenschaftler Chossudovsky schrieb in der internationalen
Internet-Zeitung Tlaxcala vom 31.1.2011 : ebenfalls:
„Unsere Botschaft an die Protestbewegung:
Tatsächlich werden Entscheidungen in Washington DC, im
US-Außenministerium, im Pentagon, in Langley, dem Hauptquartier der CIA, in der
H Street NW, dem Hauptquartier der Weltbank und des IWF getroffen...
Wenn die Protestbewegung es versäumt, die Rolle der
fremden Mächte aufzugreifen, einschließlich des Drucks, der von „Investoren“,
fremden Kreditgebern und internationalen Finanzinstituten ausgeübt wird, dann
wird das Ziel von nationaler Souveränität nicht erreicht werden...
Die Kooptierung von Führern großer Oppositionsparteien
und Bürgerorganisationen in Vorwegnahme eines Kollaps einer autoritären
Marionettenregierung ist Bestandteil von Washingtons Planung und wurde in
verschiedenen Gegenden der Welt angewandt. Der Prozess der Kooptierung wird
umgesetzt und finanziert durch US-Stiftungen wie etwa der National Endowment
for Democracy (NED) und der Freedom House (FH). Sowohl FH wie NED haben direkte
Verbindung mit dem US- Kongress, dem Council on Foreign Relations (CFR) und dem
US Unternehmensestablishment. Sowohl NED als auch FH sind auch für ihre
CIA-Verbindungen bekannt. Der NED ist aktiv in Tunesien, Ägypten und Algerien...“
Zur Erreichung ihrer Ziele, das erdölreiche Land
Libyen in die Knie zu zwingen, sind dem Westen keine Lügen groß genug .
Um hier nur einige zu nennen:
I Immer wieder wird Gaddafi vorgeworfen, dass er
Menschenrechte nicht einhält.
So meldete China Radio International am
12.2.2011dass Aufständische in der
ostlibyschen Stadt Al Baida zwei Polizisten aufgehängt und Aufständische in der
ebenfalls im Osten Libyens gelegenen Stadt Bengasi den geschäftsführenden
Direktor des Al-Galaa-Krankenhauses zu Tode gefoltert hätten. Nach friedlichen
Demonstrationen zur Durchsetzung von Menschenrechten hört sich das jedenfalls
nicht an.
Ob man nun Gaddafi mag oder nicht, Fakt ist, dass der
Präsident jeden Landes laut Verfassung verpflichtet ist, besonders wenn Menschengruppen im Lande militärisch gegen
die Ordnung des Landes vorgehen, so wie das Berichten zufolge in Ostlibyen der
Fall ist, abzuwenden.
So riefen Konterrevolutionäre schon vor Tagen panisch nach einer No Fly Zone wie einst
im Irak, also indirekt nach militärischen Aktionen der NATO gegen die libysche
Regierung, auf. Handeln so Patrioten frage ich Euch ?
II. Zum Fall der Botschafter, die angeblich ihr Amt
niedergelegt haben.
Jeder, der sein Amt niederlegt, verliert seinen Job und sein Einkommen und kann nicht
mehr nach Hause, denn er muss mit einem Strafverfahren rechnen .Wenn das
Gaddafi-Regime wirklich so böse ist, wie
es vom Westen dargestellt wird, würden seine Angehörigen zu Hause verfolgt
werden. Wenn einer das tut, geht er also kaum tragbare Risiken ein. Viele
Internetbenutzer schreiben dazu, dass das
sehr nach einer koordinierten Aktion gewisser „Dienste“ aussieht. Demzufolge
blieben folgende Möglichkeiten:
1)Sie wurden von einem Geheimdienst angeworben und
dafür bezahlt, mit allen Garantien für ihre Zukunft, egal wie dieser Putschversuch
ausgehen würde.
2) Es handelt sich um Falschmeldungen um Öl ins Feuer zu gießen.
3) Sie waren darüber informiert, dass es in Libyen einen Machtwechsel geben
wird und dass dieser mit allen Mitteln herbeigeführt werden soll.
Das Letztere würde für alle Amtsträger
Libyens gelten, die so plötzlich zurücktraten und jetzt ganz den hochmoralischen
Volksfreund spielen.
III. Zum Fall der Flugzeuge, die Gaddafi gegen
Menschenansammlungen in Form von Bomben eingesetzt habe. Die Mirage
Abfangjäger; schreiben Spezialisten, die sich damit auskennen, sind völlig
ungeeignet, Menschenansammlungen in den Straßen zu bekämpfen. Sie haben eine Fluggeschwindigkeit von etwa 400-
Auch hier ist ein Fake möglich, auf eine Mirage ist schnell eine Flagge geklebt
und fotografiert.
Dafür gibt es in der Geschichte schon genügend Beispiele,
wie man das macht.
Z.B. wollte man
1967 die Bombardierung des amerikanischen Schiffes Liberty ja auch dem
Sozialismus- freundlichen Nasser in die Schuhe schieben, um der USA die
Möglichkeit zu geben, „aus Rache für die Bombardierung von Liberty“ in den
Krieg Israels gegen Ägypten einzugreifen. Aber „leider, leider“ gab es dabei amerikanische
überlebende Matrosen, die hätten ausplaudern können. Und so verfiel man eben
seitens der USA und Israels auf die Umspritzung von amerikanischen zu
israelischen Flugzeugen, die dann den 6-Tage-Krieg zu gewinnen halfen.
Auch jetzt ( vor allem bei der rechtzeitigen
Zusammenziehung von amerikanischen Flottenverbänden vor der libyschen Küste
Ende Januar, Anfang Februar ) ist durchaus eine verdeckte militärische Aktion
der Amerikaner gegen Libyen denkbar, so wie das ja auch im Krieg Georgiens
gegen Südossetien der Fall war und nur durch die Festnahme von NATO-Soldaten in
Südossetien aufgedeckt werden konnte !!
Denn: Wie können angeblich friedliche Demonstranten
ganze Städte einnehmen, ohne Waffen und militärische Unterstützung von außen ?
Ja, es gibt sogar Meldungen von Libyschen Piloten, die israelische
Kampfflugzeuge beim bombardieren gesehen haben. Ferner gibt es viele Meldungen,
dass starke Truppenverbände schwarzer Afrikaner eingeflogen wurden, die sofort
auf die Menschen zu schießen begannen. Hier wird aber von westlicher Seite behauptet, diese seien von
Gaddafi angeheuert wurden.
IV. Die
Lüge, dass Gaddafi in Venezuela ist, konnte ja schon entkräftet werden
V. Der Westen behauptete, dass die Schweiz das Geld der
Gaddafi-Familie eingefroren habe.
Aber die Wahrheit ist, laut Schweizer Nachrichten 10
vor 10, dass die Schweizer Regierung die Banken beauftragt habe, nach
Gaddafi-Konten zu suchen. Das könne aber einige Wochen dauern.
VI. Der Westen behauptet, dass der UNO-Sicherheitsrat ein
Waffenembargo gegen das Gaddafi –Regime eingeleitet hat. Das allerdings stimmt
auch nicht. Das Waffenembargo gilt für beide Bürgerkriegsparteien.
Auch wird vom
Westen behauptet, dass der Sicherheitsrat die Bestrafung des Gaddafi-Regimes forderte, was ebenfalls nicht stimmt. Weder
China, noch Russland und andere Staaten waren damit einverstanden.
Führende
Persönlichkeiten wie Fidel Castro;
Ortega und andere haben sich sofort hinter Gaddafi gestellt und gegen den
Angriff der Souveränität des Staates Libyen von außen aufgerufen, was einen
Angriff auf die internationale Reputation der UNO darstellen würde, die in
ihrer UNO-Charta ausdrücklich den Einsatz militärischer Gewalt zwischen Staaten
ächtet.
Brigitte
Queck und Dr. Falkenhagen