Putins Pressesprecher redet
Tacheles mit dem Westen
Foto: RIA Novosti
STIMME
RUSSLANDS Nach der Eskalation der Gewalt mit Dutzenden
Toten im Südosten der Ukraine sagt der Pressesprecher des russischen
Präsidenten, Dmitri Peskow, bei einer Pressekonferenz in Moskau, sehr deutliche
Worte. Er schreckt nicht vor Worten wie „Verbrecher“ und „Junta“ zurück und
hält die Reaktion des Westens für absurd und zynisch. Weder Russland noch
irgendein anderes Land können auf die Bewohner des Südostens der Ukraine, die ihr
Leben bedroht fühlen, mehr einwirken, erklärte der Pressesekretär des
russischen Präsidenten, Dmitri Peskow, am Samstag gegenüber Journalisten in
Moskau.
Seinen Worten zufolge ist es
unmöglich, die Entwaffnung der Menschen vor dem Hintergrund der Bedrohung
seitens Radikaler, Nationalisten und bewaffneter Kräfte einzustellen, die
verbrecherische Befehle ausführen und die eigene Bevölkerung töten.
Der russische Präsident Wladimir
Putin erhalte faktisch rund um die Uhr Informationen über die Ereignisse im Südosten
der Ukraine. Die entsprechenden Behörden legten Putin Berichte über die Lage
vor, außerdem schöpfe er Informationen aus Mitteilungen in den Medien. In den
letzten 24 Stunden habe Moskau Tausende Anrufe entgegengenommen. Die Menschen
seien verzweifelt und bäten um Hilfe und sprechen von der ungeheuerlichen
Situation, die dort entstanden ist, merkte Peskow an.
Seinen Worten zufolge ist Putin
äußerst besorgt darüber, wie sich die Situation entwickelt und wie sie von der
Weltgemeinschaft interpretiert wird. Er ist empört über die Handlungen der
Kiewer Behörden, die man nur als verbrecherisch bezeichnen kann. Der Präsident
trauert um diejenigen, die in Folge der Handlungen des Regimes in Kiew ums
Leben gekommen sind.
Kiew und seine westlichen
Sponsoren provozierten das Blutvergießen in der Ukraine und trügen die direkte
Verantwortung dafür. Moskau verstehe, dass es praktisch unmöglich ist, die
ukrainische innenpolitische Krise ohne Dialog mit den europäischen Partnern
beizulegen, aber Russland könne nicht allein Auswege aus der Krise suchen.
Peskow betonte, Russland zweifle
vor dem Hintergrund der Erklärung der EU-Außenbeauftragten Catherine Ashton
tief an der Bereitschaft und dem Wunsch, einen adäquaten Dialog zu führen. Sie
hatte am Freitag mitgeteilt, in der Ukraine sollte das Monopol des Staates auf
Gewaltanwendung eingehalten werden.
In Moskau verstehe man nicht, von
welchen Wahlen am 25. Mai in der Ukraine der Westen und Washington nach der
Strafaktion und militärischen Handlungen sprechen können, das sei absurd. Das
sei unmöglich, besonders nach den Ereignissen in Odessa und nachdem Kiew die
Spirale der verbrecherischen Konfrontation gegen das eigene Volk im Südosten
des Landes herauf gedreht habe, betonte Peskow.
Die Behörden in Kiew sind
verantwortlich für die Verbrechen in Odessa, ihre Hände sind blutbesudelt, so
Peskow weiter. Aber auch der, der die Kiewer Junta für legitim halte, werde ein
Verbrecher, betonte er. Die Strafaktion im Südosten des Landes zu
rechtfertigen, ist seinen Worten zufolge zutiefst zynisch. „Faktisch
rechtfertigen unsere Kollegen im Westen damit die vielen Morde, die wir jetzt
beobachten“, merkte der Pressesekretär an.
Die letzten Ereignisse im
Südosten der Ukraine zeigen die Richtigkeit der Entscheidung Moskaus bezüglich
der Krim. „Im Grunde verstehen wir jetzt, wie gerechtfertigt und richtig die
Handlungen des russischen Präsidenten Wladimir Putin und der Russischen
Föderation sowie der Bevölkerung der Krim waren, die den Willen geäußert hatte,
sich Russland anzuschließen“, betonte Peskow.
Hätte Putin nicht eine
entschlossene Position eingenommen und hätten die Bewohner der Krim nicht für
die Angliederung gestimmt, würde es auf der Krim jetzt genauso ein
Blutvergießen geben.
Der Westen drohe Russland täglich
mit Sanktionen statt Stellung zu den Verbrechen zu nehmen, die im Südosten der
Ukraine begangen werden, und angesichts des schrecklichen Verbrechens in Odessa
Mitleid zu bekunden, schloss Peskow. Er merkte an, dass „solch eine Situation
unverständlich und unannehmbar ist und zur weiteren Vertiefung des Konflikts in
der Ukraine führt“.
Quelle:
http://german.ruvr.ru/2014_05_03/Putins-Pressesprecher-redet-Tacheles-mit-dem-Westen-3422/