Demarche von Sachartschenko als Antwort auf die
skandalöse
Erklärung von Poroschenko
von Igor
Mold am 2.07.2015
Die Donezker Volksrepublik
führt auf ihrem Territorium ein besonderes Regime der Selbstverwaltung ein und
hat schon den Wahltag verkündet. Das Ganze ist nicht mit der Kiewer Regierung abgestimmt.
Die Erklärung über die Einführung eines besonderen Regimes der
Selbstverwaltung gab der Vorsitzende der Donezker Volksrepublik, Alexander Sartschenko.
„ Die Donezker
Volksrepublik erklärt in Erfüllung von Punkt 4 und 11 des Komplexes von
Maßnahmen zur Umsetzung der Minsker Vereinbarungen vom 12. Februar 2015, dass
auf seinem Territorium im Rahmen der Verfassung und Gesetze der Republik ein
besonderes Regime der Selbstverwaltung eingeführt wird, das im Gesetz der Ukraine „über den besonderen
Status des Donbass“ ( „ über den besonderen Status der Selbstverwaltung…“ )
unter Punkt 11 ein Komplex von Maßnahmen genannt wird und ebenso in den von uns
vorgeschlagenen Projekt zur Veränderung der Verfassung der Ukraine“ enthalten
ist, zitiert die Nachrichtenagentur Nowosti die Worte von Sachartschenko.
Nach den Worten von Sachartschenko
ist das einseitige Handeln der Donezker Volksrepublik die Antwort auf die „Imitierung“ des Prozesses einer
friedlichen Regelung im Donbass, worauf die Donezker Volksrepublik durch
einseitiges Vorgehen zur Erfüllung der Minsker Vereinbarungen schreitet. Das
wird gemacht, „um die Minsker Vereinbarungen zu retten“, wird im Dokument
unterstrichen.
„Poroschenko handelt demonstrativ
einseitig. Und das nicht, wie es einer Verhandlungsseite von Vereinbarungen
zukommt, sondern wie ein Diktator. Er imitiert
nur einen „Dialog“ und eine Erfüllung der auf sich genommenen Verpflichtungen,
aber in Wirklichkeit handelt er sowohl am Buchstaben und Geist des Komplexes
von Maßnahmen des Minsker Abkommens vorbei“, erklärte Sachartschenko. „Auf
diese Weise hat sich das Kiewer Regime de-facto
vom Minsker Friedensprozess verabschiedet.“, unterstrich der Vorsitzende
der Donezker Volksrepublik.
Die Demarche vom
Donbass ist gleichsam eine Antwort auf Kiew
Die Demarche von
Sachartschenko ist eine Antwort auf die
Erklärung des Präsidenten der Ukraine, Petr Poroschenko, die dieser am Vorabend
gemacht hat, in der er Veränderungen
bekannt gegeben hat, die in die ukrainische Verfassung aufgenommen
werden.
So teilt auf der offiziellen
Webseite von Petr Poroschenko der Präsident mit, dass in den nächsten Stunden der
Werchownaja Rada (ukrainisches Parlament) ein von der Verfassungskommission
ausgearbeitetes Gesetz über Veränderungen, das in die Verfassung aufgenommen
werden soll, zur Unterschrift vorgelegt wird, das eine Dezentralisierung
bedeutet.
„Das Staatsoberhaupt gab der
Hoffnung Ausdruck, dass dieses Gesetzesprojekt von der Mehrzahl der
Abgeordneten des Parlaments unterstützt wird, deren Mitglieder ausgewählt
wurden unter den Losungen einer Dezentralisierung“, heißt es in der offiziellen
Mitteilung
Jedoch sind die
Veränderungen, die vom offiziellen Kiew vorgeschlagen wurden, nicht im Interesse
der Volksrepublik Noworossija, vor allem, was
dieVolksrepublik Donezk.anbelangt.
In seiner Rede hat
Poroschenko ausdrücklich unterstrichen, dass Veränderungen der ukrainischen
Verfassung nicht im Entferntesten etwas über den „besonderen Status des
Donbass“ aussagt, auf den sich die Donezker und Lugansker Volksrepubliken
gründen.
„Das Projekt der
Veränderungen der Verfassung sieht keinen besonderen Status des Donbass vor.
Alle anderen Gerüchte sind hinterlistig“ sagte das Staatsoberhaupt der Ukraine
Als Antwort auf diese Erklärung folgte die Antwort von
Noworossija
„Das Kiewer Regime setzt
die nicht mit der Donezker Volksrepublik abgestimmten Verfassungsänderungen der
Ukraine fort. Darin sind keine Rechte und Garantien für unsere Bürger
enthalten. Das widerspricht direkt dem Punkt
11 des Minsker Komplexes von Maßnahmen, wo es heißt, dass „die Reformen der Verfassung
in der Ukraine“ „ die Besonderheiten der Gebiete der Donezker und Lugansker
Gebiete berücksichtigen müssen, die mit den Vertretern dieser Gebiete
abgestimmt sind“, heißt es in der Erklärung von Alexander Sachartschenko.
Wahlen in der
Donezker Volksrepublik
Als Antwort auf die
einseitigen Maßnahmen, die einer de-facto Abtrennung des Donbass von der
Ukraine gleichkommen, hat das Oberhaupt der Donezker Volksrepublik, Alexander
Sachartschenko, ohne Abstimmung mit Kiew, in der Donezker Volksrepublik
Neuwahlen angekündigt.
Die Wahlen auf dem Gebiet
des Territoriums der Donezker Volksrepublik sind offiziell für den 18. Oktober 2015 verkündet.
„Für den 18. Oktober
diesen Jahres sind örtliche Wahlen für das ganze Territorium der Donezker
Volksrepublik vorgesehen“, verkündete das Oberhaupt der Donezker Volksrepublik,
indem er Kiew anklagte, aus den Vereinbarungen des Minsker Abkommens
ausgestiegen zu sein und in der Rada (Parlament) mit dem Donbass nicht
abgestimmte Verfassungsveränderungen einbringen will.
„Die Kiewer Macht behauptet
hinterlistig, dass sie ihre Vorschläge mit irgendwelchen Vertretern des Donbass
abgestimmt hätten,, die sich selbst ernannt haben und die niemanden vertreten“,
bemerkte Sachartschenko.
Ungeachtet dessen werden
die Wahlen selbst auf der Grundlage ukrainischer Gesetze stattfinden.
Nach den Worten
Sachartschenkos werden die Wahlen entsprechend der Minsker Vereinbarungen, „auf
der Grundlage des Gesetzes der Ukraine `über die zeitweilige Ordnung der
örtlichen Selbstverwaltung in den Gebieten de Donezker und Lugansker Gebiete“
stattfinden, die nicht der Verfassung und den Gestzen der Donezker
Volksrepublik widersprechen.
Am 18. Oktober werden die
Verantwortlichen für die Städte und Gebiete gewählt, unterstrich
Sachartschenko.
Er bemerkte, dass es auch
möglich ist, dass an diesem Tag Wahlen zur örtlichen gesetzlichen Macht auf
verschiedener Ebene stattfinden werden. Auch im Dokument heißt es, dass sich während
der Wahlen die Gebietsgrenzen und Wahlkreise nicht verändern werden.
Die Krim als quasi letzter Tropfen
In seiner Rede über das
Einbringen von Veränderungen in die Verfassung hat Petr Poroschenko auch über
den offiziellen Status der Krim gesprochen, der zum gegenwärtigen Zeitpunkt
russisches Territorium ist.
„Der autonome Status der
Krim und Sewastopols wird gewahrt“, verkündete Poroschenko.
Ich bin überzeugt, dass
mit diplomatischer Anstrengung das Problem der Annexion der Krim gelöst
werden und die Wiederherstellung der
nationalen und kulturellen Autonomie der Krimtataren erlangt wird“.
Möglich, dass als Antwort auf
diese Erklärung sofort am nächsten Tag in
der „Iswestija“ geschrieben stand, dass die Staatsduma beabsichtigt, eine
Denonsation (Veränderung) des Abkommens über die Grenzen mit der Ukraine in dem
Punkt einbringt, der die Krim und Sewastopol betrifft. Autor der Initiative ist
der Abgeordnete des Parlaments, Jewgenij Fodorow, der gleiche, der früher vorgeschlagen hatte, dass die
Staatsanwaltschaft den gesetzmäßigen Austritt der baltischen Republiken aus der
UdSSR prüfen sollte. Diesmal hat Fjodorow auf den Sprecher der Staatsduma,
Sergej Narryschkin, aufmerksam gemacht.
In seinem Auftritt wird hingewiesen,
dass die Ratifizierung des Vertrages durch Rußland am 22.4.2004, die Halbinsel
Krim als ukrainisches Territorium bezeichnet.
Fjodorow schlägt vor,
einen Prozess der Denonsation (Veränderung) dieses Vertrages unter Bezugnahme auf die kardinalen
Veränderungen der politischen Realitäten einzubringen.
Die Zugehörigkeit der Krim
zur Ukraine ist durch einen Vertrag fixiert, der von Wladimir Putin am 28.
Januar 2003 im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung zwischen Russland und der
Ukraine unterschrieben wurde.
Die Krim wird auch im Vertrag
über die Freundschaft und partnerschaftlichen
Zusammenarbeit zwischen Russland und der Ukraine erwähnt, der am 31. Mai 1997 unterschrieben und am 2. Mai 1999 ratifiziert wurde. In diesem Vertrag bekräftigen die Seiten die Unverletzlichkeit der Grenzen
und verpflichten sich, deren gegenseitige Unverletzlichkeit zu achten.
„Wir sind
friedliche Menschen, aber es ist unser
Panzerzug..“
Das
Neue, zur Zeit nur in Worten, die
Verschärfung der Lage im Donbass nach der Demarche von Sachartschenko, ist
weder von Seiten Kiews, noch Moskaus offiziell kommentiert worden.
Es
ist auch nicht bekannt, ob Alexander Sachartschenko seine Erklärung mit den
Vertretern Russlands während der Minsker Verhandlungen abgestimmt hat, oder ob
das Haupt der Donezker Volksrepublik im Alleingang gehandelt hat.
Inzwischen hat der
offizielle Vertreter des Ministeriums der Verteidigung der Donezker
Volksrepublik , Eduard Basurin, erklärt, dass die Armee der Donezker Republik
bereit ist, der ukrainischen Aggression zu widerstehen.
Quelle: http://riafan.ru/329162-demarsh-zaharchenko-stal-otvetom-na-skandalnyie-zayavleniya-poroshenko/
übersetzt v. B. Queck