Brief Epplers zu Russland, Ukraine u. westlicher Politik (Zusammenfassung )
Schaut Euch mal den Brief von Eppler in der Süddeutschen vom 11.3.2014 zu
Russland, der Ukraine und der Krim an.
Dort schreibt er u.a.dass
:
-"kein russischer
Präsident geduldig dabei zusehen" würde, "wie eine eindeutig
antirussische Regierung in Kiew versucht, die Ukraine in Richtung Nato zu
führen";
-in der Regierung in Kiew
Rechtsradikale sitzen würden, nur keiner in Deutschland darüber reden würde;
-als Helmut Kohl mit
Michael Gorbatschow über die Einheit Deutschlands verhandelte, eine Bedingung
stellte: Die Nato darf nicht weiter vorrücken bisher und dass auf dem Gebiet
der ehemaligen DDR keine NATO-Stützpunkte
und Einrichtungen des westlichen Verteidigungspakts entstehen sollten. Der
deutsche Bundeskanzler Kohl hätte dies versprochen. Als dann später Polen und
die Tschechische Republik der Nato beigetreten wären, hätten diese
Zugeständnisse keinen Sinn mehr gehabt.
Die Ostgrenze Polens
wurde die Ostgrenze der Nato.
Zur selbsternannten
pro-faschistischen Regierung in Kiew führte Eppler aus:
"Ich kann mir nicht
vorstellen, dass jemals ein russischer Präsident, ganz gleich, wie er heißt,
geduldig zusehen würde, wie eine eindeutig antirussische Regierung die Ukraine
in Richtung Nato zu führen versucht, zumal wenn diese Regierung nicht gewählt
ist.Immerhin war der Kern der Ukraine seit mehr als 300 Jahren Teil des
russischen Zarenreiches. Und die Nato würde diesmal nicht, wie 1990, um 200,
sondern um weitere knapp tausend Kilometer nach Osten vorstoßen, ins Herz
Russlands. Die Nato ist ein Militärbündnis. Solange es Militärbündnisse gibt,
zumal wenn sie unter Führung einer Weltmacht stehen, sind sie auch
Einflusszonen.
Man wende nicht ein, die Nato sei keine
antirussische Veranstaltung mehr. Für die Leute, die jetzt in Kiew regieren,
ist sie der Schutzschild gegen das Land, zu dem die Ukraine seit
Menschengedenken gehört hat, ein Schutzschild der amerikanischen Einflusszone,
in der die US-Geheimdienste die Regierung ausspähen können, mögen die Gazetten
noch so schäumen. Die Einkreisungsängste in Moskau mögen übertrieben sein -
besser begründet als einst die deutschen um 1900 sind sie allemal."
Deutschland müsse auf
einem Kontinent mit Russland leben könne sich "die russischen Präsidenten
auch künftig nicht backen".
„Aber dieser Putin will
und muss Russland, nicht Deutschland regieren. Und dieses Russland besteht
nicht nur aus St. Petersburg und Moskau, sondern aus einer fast unendlichen
Fläche mit Tausenden Dörfern und Kleinstädten. Die Bauern und Kleinbürger dort
- sie bilden die Mehrheit im Land - würden nach allem, was die Deutschen in
Russland angerichtet hätten, vor allem Ordnung, sowie Arbeit und Brot - und schließlich ein starkes
Russland, damit nicht noch einmal 20 Millionen Landsleute dran glauben müssten,
weil ein Verrückter Mütterchen Russland überfällt. Von dieser Mehrheit sei
Putin gewählt.“
Und im Interesse dieser
Mehrheit handele er.
Zum Krim -Plebiszit
erklärt er, dass
die "Deutschen immer auf unser Selbstbestimmungsrecht Wert
gelegt" hätten. Haben die Russen auf der Krim dieses Recht nicht? Muss
das, was der Diktator Nikita Chruschtschow 1954 aus Laune dekretiert hat, auch
gelten, wenn die Ukraine sich gegen jenes Russland stellt, dem die Mehrheit der
Krimbewohner sich verbunden fühlt?"
Zur jetzigen Regierung in
Kiew erklärt Eppler u.a.:
"Dass in dieser Regierung auch Leute
sind, die einen Mann als Helden verehren, der mit Wehrmacht und SS gegen die
Sowjetarmee gekämpft hat, kommt natürlich in Moskau anders an als in Kiew.
Sicher ist, dass es ausgeprägte Antisemiten in dieser Regierung gibt. Da sind
wir Deutschen doch aus guten Gründen sensibel. In diesem Fall kommt noch etwas
dazu: Könnte es sich da um die Enkel jener Ukrainer handeln, die seinerzeit
freiwillig der SS bei der Judenhatz geholfen haben? Nicht alles, was die Russen
übertreiben, muss in Deutschland im Nebel bleiben."
Die Krim sei seit
Jahrhunderten ein umkämpftes Gebiet gewesen.
"Wer auch immer
womit recht hat, jetzt kommt es darauf an, dass wir uns nicht immer tiefer in
diese Krise hineinbohren, in der wir ohnehin schlechte Karten haben."
Man müsse jetzt die
Wahlen in der Ukraine abwarten.
"In Kiew brauchen
wir eine Regierung, deren Legitimität unantastbar ist, eine, die aus freien
Wahlen in der ganzen Ukraine hervorgegangen ist. Dann kann auch Putin sich
nicht mehr weigern, mit der Ukraine zu sprechen. Sobald ein Wahltermin
feststeht, kann man wohl mit Putin über ein Stillhalten reden, wenn nicht für
die Krim, dann doch für die Ostukraine."
Langfristig sehe Eppler
nur eine "weniger konfliktträchtige Perspektive: dass die
Europäische Union ein so
enges Verhältnis zu Russland findet, ökonomisch und politisch, dass Russland
keinen Anlass mehr hat, der Ukraine Vergleichbares übel zu nehmen. Dabei müsste
allerdings immer klar sein: Die Ukraine tritt nicht der Nato bei. Jedenfalls
nicht, ehe Russland dies tue."
11. März 2014 10:41 Süddeutsche Zeitung
Erhard Eppler, 87, war
von 1968 bis 1974 Entwicklungshilfeminister und bis 1992 Mitglied der
Grundwertekommission der SPD
Kurzkommentar dazu:
Eine bemerkenswerte
Einschätzung von einem Mann wie E. Eppler.
Dennoch weiß er Vieles
nicht, vor allem, dass der Regimechange in der Ukraine mithilfe fremder Truppen
(5000 NATO-Söldnern und israelischen Elitesoldaten) und Faschisten aus der
Westukraine zustande kam, nationales und internationales Recht von dieser
sogen. ukrainischen Regierung gebrochen wurde und wird und nach wie vor durch
faschistische Terroreinheiten die ukrainischen Bürger, die sich dieser
„Regierung widersetzt, drangsaliert und deren Führer ins Gefängnis geworfen, ja
sogar erschossen werden !!! B. Queck