USA klaut schon bezahlte und für Deutschland bestimmte Schutzmasken

Berlins Regierender Bürgermeister behauptet, die USA hätten für die Berliner Polizei bestimmte Schutzmasken in die Staaten umgeleitet.

Jetzt schaltet sich in den Streit sogar die Bundesregierung ein: „Unsere Vertretungen in Washington und Bangkok sind mit der Sache befasst und bemühen sich um Aufklärung“, teilte das Auswärtige Amt der Berliner Zeitung am Sonnabend mit. Das Außenministerium stehe dazu in engem Kontakt mit dem Bundesgesundheitsministerium.

Für den Regierenden Bürgermeister Michael Müller (SPD) stand der Schuldige am Freitag rasch fest: „Das Handeln des US-Präsidenten ist alles andere als solidarisch und verantwortungsvoll. Es ist unmenschlich und inakzeptabel“, twitterte Müller am Freitagnachmittag. Innensenator Geisel (SPD) sprach kurz zuvor von einem „Akt moderner Piraterie“ und davon, dass man so „mit transatlantischen Partnern“ nicht umgehe.

 Die Reaktionen in den sozialen Netzwerken waren zu Tausenden ähnlich und reichten von „Pfui“ und „Ich bin schockiert“ bis hin zu Beleidigungen der Trump-Administrative.

Polizei bestellte 400.000 Masken bei deutschem Unternehmen, das für einen amerikanischen Hersteller arbeitet
Die Bestellung sei bei einem Medizinhersteller mit Sitz in Deutschland aufgegeben worden.

Thilo Cablitz, Pressesprecher der Berliner Polizei, erklärte der Berliner Zeitung am Sonnabend, die Polizei habe bei einem deutschen Vertragspartner 400.000 Schutzmasken eines amerikanischen Herstellers bestellt. 

Nach Informationen der Berliner Zeitung handelt es sich bei dem amerikanischen Hersteller vermutlich um 3M – ein US-amerikanischer Hersteller von Schutzmasken, der in vielen Ländern produziert und international exportiert.

Nach Aussage des deutschen Vertragspartners sei eine Teillieferung von 200.000 Schutzmasken in Thailand zurückgehalten worden, so Cablitz weiter.

Innenverwaltung: „Lieferung sollte nach Berlin und landete in den USA.“

Laut dem Sprecher der Innenverwaltung vom Sonnabend hat der deutsche Vertragspartner der Berliner Polizei die Behörde in einem Schreiben darüber unterrichtet, dass die für Berlin bestimmte Lieferung in die USA umgeleitet worden sei. Mehr wisse man nicht, sagte Pallgen: „Wir wissen nur, dass eine Lieferung, die in Berlin ankommen sollte, in den USA gelandet ist.“

Das Außenministerium war nach Informationen der Berliner Zeitung zu diesem Zeitpunkt schon lange auf eigene Initiative tätig geworden.

Die Senatskanzlei teilte mit Blick auf Müllers Anklage an den US-Präsidenten vom Freitag, die auch über das Twitter-Profil des Regierenden in den Sozialen Medien verbreitet wurde, mit: „Für ein Rückziehen der Äußerungen gibt es aktuell keinen Anlass.“

Trump untersagt mit neuer Verordnung Exporte von Schutzausrüstung

Tatsächlich hat US-Präsident Donald Trump laut New York Times eine Verfügung erlassen, um den Export von Schutzmasken und anderer Schutzausrüstung zu verbieten – allerdings erst am Freitagabend.

Die Verfügung zielt laut New York Times darauf ab, Unternehmen wie den Schutzmasken-Hersteller 3M dazu zu bringen, im Ausland produzierte Schutzmasken in die USA zu liefern.

Trump hat mit der Verfügung besonders 3M im Blick, weil das Unternehmen zurzeit noch viele Kunden weltweit beliefert und dem Druck der Regierung nicht voll nachgibt: So beklagte sich das Unternehmen laut New York Times unter anderem darüber, dass die Regierung gefordert habe, in den USA hergestellte Schutzausrüstung nicht nach Kanada und Lateinamerika zu liefern. Diese Forderung aber habe „erhebliche humanitäre Konsequenzen“ für Menschen in den Zielregionen, so 3M.

Schutzmasken-Hersteller: „Es wurden keine 3M-Produkte beschlagnahmt.“

Bereits in den vergangenen Tagen hat die US-Regierung demnach Druck auf 3M ausgeübt, damit das Unternehmen die Zahl der Schutzmasken erhöht, die es aus ausländischen Fabriken in die USA liefert.

In dieser Woche habe 3M außerdem in China beantragt, zehn Millionen Schutzmasken aus einer Fabrik, in der 3M produziere, in die USA bringen zu dürfen.

Berliner Senat bittet Bundeswehr um Hilfe bei Maskentransport  


Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) will nun offenbar ganz neue Wege in der Beschaffung von Schutzausrüstung gehen und die Bundeswehr zum Transport von Masken von China nach Deutschland einsetzen. Sie habe ein entsprechendes Amtshilfeersuchen gestellt, sagte Kalayci der Berliner Morgenpost.

„Wir beschaffen gerade neue Masken und erwarten eine Lieferung aus China“, sagte sie.

„Das Problem ist, dass wir diese nicht nach Berlin transportiert bekommen.“

Sie appellierte an Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU), dem Ersuchen zuzustimmen. „Die Bundeswehr müsste den Transport übernehmen – und die Schutzkleidung nach Berlin ausfliegen."  

Zumindest innerdeutsch ist die Bundeswehr schon im Einsatz. Am späten Sonnabendabend sagte Senatssprecherin Melanie Reinsch dem Spiegel, dass die Bundeswehr  vom Flughafen Leipzig/Halle eine Lieferung aus China abgeholt und bereits in die Hauptstadt gebracht habe. „Es handelt sich um zwei Millionen Mund- und Nasenmasken und 300.000 Schutzkittel“, so die Sprecherin. Die Lieferung sei bereits in Berlin eingelagert worden und solle ab Montag an Krankenhäuser, Pflegeheime, Polizei und weitere Einrichtungen verteilt werden, die Bedarf hätten. An einen Verkauf oder eine Verteilung an die Bevölkerung gehe es bei dieser Lieferung nicht, sagte die Sprecherin. Diese Lieferung habe aber nichts mit den fehlenden 200.000 Masken zu tun, schreibt der Spiegel. 

Opposition: „Das ist völlig Unsinn“
Die Berliner Opposition hält die Idee vom Schutzmasken-Diebstahl durch die USA für vom Senat frei erfunden: „Das ist völliger Unfug“, sagte Marcel Luthe (FDP) der Berliner Zeitung. „Der Vorfall dient dem Berliner Senat offensichtlich dazu, alle möglichen Klischees – in diesem Fall den unter Linken gepflegten Antiamerikanismus – nach außen zu tragen.“

 Kurzkommentar zum Obigen:

Dem ist glaube ich nichts mehr hinzuzufügen. Jeder sieht in der Zeit der Coronakrise von welchen Ländern Humanität Solidarität und Hilfe für die besonders stark vom Coronavirus betroffenen Länder ausgeht: von China, Russland und Kuba!

Die USA nimmt zwar gern fremde Hilfe—sogar vom Gegner Russland – an, aber wenn es—vom jetzigen US-Präsidenten Trump ständig wiederholte Aussage “Amerika first!“ geht,

dann geht Trump auch über Leichen seiner angeblichen Freunde ! B.Q.

Quelle: https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/bundesregierung-schaltet-sich-in-maskensstreit-zwischen-berlin-und-den-usa-ein-li.80526 4.4.2020