USA-Venezuela
Geheimes Treffen über
militärische Option der USA enthüllt
Schlüsselpersonen zur Invasion
Venezuelas
15.04.2019
Quelle: Reuters © Carlos Jasso
RT / Dokumente vom Grayzone-Projekt
Ein US-Thinktank veranstaltete in Venezuela ein geheimes Treffen, bei dem
US-amerikanische und südamerikanische Beamte zusammenkamen, um über die
"Anwendung militärischer Gewalt" im Land zu diskutieren. An die
Informationen gelangte Investigativjournalist Max Blumenthal, der RT
berichtete.
Den Enthüllungsbericht veröffentlichte am Samstag das
Portal Grayzone. Der
Investigativjournalist Max Blumenthal erhielt Zugriff auf eine
Teilnehmerliste einer privaten Gesprächsrunde, die unter dem Titel
"Assessing the Use of Military Force in Venezuela" (die Einschätzung
militärischer Gewalt in Venezuela) stattfand. Ausgerichtet wurde das geheime
Treffen von dem in Washington, D.C. ansässigen Thinktank "Center for
Strategic and International Studies" (CSIS).
Die Zusammenkunft ereignete sich am 10. April.
Irreführend war die Tatsache, dass auf der Teilnehmerliste, die Blumenthal
erhielt, das Datum des 20. Aprils vermerkt war. Dass das Treffen stattfand,
bestätigten Blumenthal jedoch Teilnehmer, bei denen er um eine Stellungnahme
bat.
In ihren Antworten zeigten sie sich gegenüber
Blumenthal jedoch sehr wortkarg. Sarah Baumunk, wissenschaftliche Mitarbeitern
bei CSIS:
Wir sprachen über militärische ... äh ... militärische
Optionen in Venezuela.
Blumenthal berichtet, Baumunk
wurde nervös und fügte hinzu, dass sie sich "bei der Beantwortung der
Fragen nicht wohl fühlte." Sie beendete das Gespräch abrupt. Ein
anderer aufgeführter Teilnehmer, ein wissenschaftlicher Mitarbeiter der
internationalen Strategiefirma Hills & Company, Santiago Herdoiza, sagte
lediglich, es habe sich um ein "geschlossenes Meeting" gehandelt,
ohne Einzelheiten mitzuteilen.
Blumenthal zu RT:
Sie waren extrem nervös, dass jemand in den Medien von
der Existenz dieses Ereignisses Kenntnis hat. Es war ein sehr hochrangiges
Treffen mit den wichtigsten Leuten in Washington, die an der Herstellung der
Wurst von Trumps Venezuela-Politik beteiligt waren, und sie wollten sie so
privat wie möglich halten. Es zeigt, dass militärische Optionen an diesem Punkt
ernsthaft in Betracht gezogen werden, nachdem alle anderen Mechanismen, die
Trump ins Spiel gebracht hat, offensichtlich gescheitert sind.
Der wohl prominenteste Teilnehmer war Admiral
Kurt Tidd. Bis vor Kurzem leitete er das Southern Command der US-Marine. Roger
Noriega, ein weiterer Teilnehmer an der Gesprächsrunde, gilt als erfahrener US-Einmischer
(US-Meddler).
Lawrow:
"US-Blitzkrieg gegen venezolanische Regierung ist gescheitert"
Noriega wurde durch seine Involvierung in
die Iran-Contras-Affäre bekannt. Letzten Oktober forderte er den
US-Präsidenten Donald Trump dazu auf, den ehemaligen Botschafter der USA in
Venezuela, William Brownfield, dazu zu ernennen, dass er die Pläne für eine
militärische Invasion leiten soll. Auch Brownfield war Gast der
Runde. Aus den Reihen des selbsternannten venezolanischen
Übergangspräsidenten Juan Guaidó nahm sein Berater für Staatstätigkeiten
teil.
Angesichts des Themas der CSIS-Debatte haben die
Anführer der Guaidó-"Regierung" nichts dagegen, den
"Wohlstand" ihres Landes durch eine Fremd-Invasion herbeizuführen.
Dies sollte jedoch nicht überraschen, denn selbst der Plan Pais, dem von den
USA und der NATO finanzierten Thinktank, wurde im Rahmen des Atlantikrats
enthüllt.
Während die engsten Unterstützer Guaidós auf eine
ausländische Intervention drängen, glaubt Blumenthal, dass regionale Partner
der USA sehr zurückhaltend sind, sich daran zu beteiligen. Blumenthal fasst
zusammen:
Jede US-Invasion in Venezuela wäre abhängig von der
Zustimmung der kolumbianischen und brasilianischen Regierung, und es ist sehr
unklar, ob sie diese Zustimmung erhalten werden. Beide Regierungen sind extrem
besorgt über die Verschlimmerung der Migrationskrise, sie sind zutiefst besorgt
über die Destabilisierung der gesamten Region, und das ist genau das, was dies
(eine Invasion) bedeuten würde. Und sie sind auch besorgt über einen
Gegenangriff des venezolanischen Militärs, welches sehr kompetent ist.
Während die Vereinigten Staaten im Geheimen von der
"Anwendung militärischer Gewalt" sprechen, locken sie weiterhin
venezolanische Bürger und Beamte mit Versprechungen üppiger Hilfe – was
natürlich nur möglich wäre, wenn der legitime Präsident Nicolás Maduro aus
seinem Amt gedrängt würde.
Am Samstag sagte US-Finanzminister Steven Mnuchin,
Washington werde die Bemühungen zur Rettung der venezolanischen Wirtschaft
leiten, die es bisher mit Sanktionen erstickt habe:
Wir werden daran arbeiten, ein Konsortium von etwa
zehn Milliarden Dollar an Handelsfinanzierung zusammenzustellen, das der neuen
Regierung zur Verfügung stehen würde, um den Handel zu fördern.