Webredaktion
Politische
Erklärung der
GRUPPE
DER FREUNDE ZUR VERTEIDIGUNG DER CHARTA DER VEREINTEN NATIONEN
Angenommen von der ersten Ministertagung in New York, 23.
September 2021
1.
Wir, die Vertreter Algeriens,
Angolas, Boliviens, Chinas, Kambodschas, Kubas, der Demokratischen
Volksrepublik Korea, Äquatorialguineas, Eritreas, Irans, der
Demokratischen Volksrepublik Laos, Nicaraguas, des Staates Palästina,
Russlands, St. Vincent und der Grenadinen, Syriens und Venezuelas, trafen
uns auf Ministerebene in New York am Rande der 76. Tagung der
Generalversammlung der Vereinten Nationen, um eine Bewertung der
jüngsten Entwicklungen auf der internationalen Bühne, einschließlich
der Herausforderungen und Bedrohungen für die Charta der Vereinten
Nationen, die die Grundlage des Multilateralismus bildet, vorzunehmen
und einen Meinungsaustausch über bestehende, neue und sich
abzeichnende Fragen von gemeinsamem Interesse zu führen.
2.
Wir erinnern an die am 06.
Juli 2021 in New York auf Botschafterebene angenommene Erklärung und
bekräftigen, dass die Charta der Vereinten Nationen und ihre Ziele
und Grundsätze zeitlos und universell bleiben und dass sie alle nicht
nur für die Wahrung und Förderung des Weltfriedens und der
internationalen Sicherheit, der Rechtsstaatlichkeit, der
wirtschaftlichen Entwicklung und des sozialen Fortschritts sowie der
Menschenrechte für alle unverzichtbar sind, sondern auch für die
Verwirklichung einer friedlicheren, wohlhabenderen, gerechteren und
ausgewogeneren Welt und eines Systems, das gerade auf den in dieser
Charta enthaltenen Regeln beruht, einem universellen und
rechtsverbindlichen Instrument, das eine außergewöhnliche
Errungenschaft für die Menschheit und einen wahren Akt des Vertrauens
an das Beste der Menschheit darstellt.
3.
Wir geloben, keine Mühen zu
scheuen, um die Geltung und Gültigkeit der Charta der Vereinten
Nationen zu erhalten, zu fördern und zu verteidigen, die in der
gegenwärtigen internationalen Lage einen neuen und noch wichtigeren
Wert und eine neue Bedeutung hat. In diesem Zusammenhang bringen wir
unsere Entschlossenheit zum Ausdruck, die Arbeit unserer
Freundesgruppe über den Sitz der Vereinten Nationen in New York
hinaus auszuweiten, insbesondere auf die Büros der Vereinten Nationen
in Genf, Nairobi und Wien sowie auf die Sitze anderer
Sonderorganisationen der Vereinten Nationen, um unsere gemeinsamen
Bemühungen um die Achtung und Einhaltung der Charta der Vereinten
Nationen sowohl nach dem Wortlaut als auch nach dem Geist zu fördern.
4.
Wir bringen unsere ernste
Besorgnis darüber zum Ausdruck, dass der zunehmende Rückgriff auf den
Unilateralismus nicht nur dem
Multilateralismus, sondern auch der internationalen Zusammenarbeit
und Solidarität schadet, die heute mehr denn je vertieft werden
müssen, auch im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie, um
kollektive, alle einbeziehende und wirksame Lösungen für die
gemeinsamen Herausforderungen und Bedrohungen eines 21. Jahrhunderts
der Vernetzung zu finden. Daher bekräftigen wir unser festes
Engagement für einen wiederbelebten Multilateralismus, in dessen
Mittelpunkt die Vereinten Nationen stehen sollen, und bekunden
gleichzeitig unsere Unterstützung für Nationen und Völker, die
einseitigen und willkürlichen Vorgehensweisen ausgesetzt sind, die
sowohl gegen die in der Charta der Vereinten Nationen verankerten
Ziele und Grundsätze als auch gegen die grundlegenden Normen des
Völkerrechts verstoßen, und erneuern unseren Aufruf zur
uneingeschränkten Achtung des unveräußerlichen Rechts der Völker auf
Selbstbestimmung sowie der territorialen Integrität und politischen
Unabhängigkeit aller Nationen.
5.
Wir laden diejenigen
Mitglieder der internationalen Gemeinschaft ein, die sich zu den in
der Charta der Vereinten Nationen verankerten Zielen und Grundsätzen,
zum Vorrang der Legalität vor der Gewalt, zu den Werten des Dialogs,
der Toleranz und der Solidarität sowie zu einem wirksamen und
integrativen Multilateralismus bekennen, zu erwägen, unserer
Freundesgruppe beizutreten und/oder diese Erklärung so bald wie
möglich zu billigen, als Teil unserer gemeinsamen Bemühungen, unsere
gemeinsame Agenda voranzubringen und letztlich das Versprechen der
Charta der Vereinten Nationen einzulösen und sicherzustellen, dass
niemand zurückgelassen wird.
Faksimile der englischen Originalveröffentlichung vom 24.09.2021
auf https://uspeacecouncil.org/:
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