Wird der Bericht der UNO-Inspekteure manipuliert?

Neben Falschmeldungen, gebe es auch Gründe für diesen Verdacht, so der russische Außenminister Sergej Lawrow am Ende der Pressekonferenz mit dem US-Außenminister am Samstag, den 14. September in Genf.

"Wir sind sehr über die Versuche besorgt, alle Bemühungen zu behindern, die darauf gerichtet sind, die Situation zu entspannen – indem bestimmte Aspekte des syrischen Konflikts nicht beachtet oder ausgelassen werden", das gelte auch für das gemeinsame Bemühen mit John Kerry in den Verhandlungen, erklärte der russische Außenminister Sergej Lawrow am Samstag in Genf.

Lawrow erwähnte als Beispiel, wie während der entscheidenden Augenblicke der Verhandlungen im Fernsehen der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Ban Ki Moon, gezeigt wurde, als dieser erklärt, er könne zwar nicht über den Inhalt des Berichts der UNO-Inspekteure zu Syrien sprechen, aber der Bericht werde den Einsatz von Giftgas bestätigen. Der Fernsehsender habe Aussagen Ban Ki Moons so zusammengeschnitten und aus dem Kontext genommen, als hätte er im gleichen Atemzug erklärt, der syrische Präsident Assad habe Verbrechen gegen die Menschheit begangen.

Es wurde hier ein Zusammenhang hergestellt, der nicht bestand, eine "Falschmeldung", so Lawrow, die "unsere Verhandlungen in Genf behindern sollten".

"Der Einsatz und der angebliche Einsatz von chemischen Waffen sollte auf der Grundlage zuverlässiger Fakten untersucht werden." Man solle sich aber mit Schlussfolgerungen zurückhalten. Alle Fakten müssten berücksichtigt werden, wenn man feststellen will, was wirklich am 21. August geschehen ist, wer dafür verantwortlich sein könnte und warum. Und es gebe eine Menge davon, am 21. August und davor. Lawrow plädierte dafür, die Abläufe im Sicherheitsrat nicht zu präjudizieren, "lasst uns den Bericht der Inspekteure abwarten".

Der russischen Außenminister sprach allerdings auch davon, dass es Gründe gebe, skeptisch zu sein. Er sei sehr besorgt darüber und er habe den Verdacht, dass "jemand versucht" den Bericht "zu korrigieren, zu frisieren und ihn nach einer Seite auszurichten" – im Vergleich zu dem was die Inspekteure selbst geschrieben haben.

Der UNO-Generalsekretär habe beschlossen, Herr (Name nicht hörbar, aber es handelt sich offenbar um Herrn Sellström, den Leiter der UNO-Inspekteure) werde persönlich an der Arbeit des Sicherheitsrates teilnehmen und so könnten alle Fragen des Sicherheitsrates "direkt an ihn gerichtet werden".

 gesendet via Internet von Doris Pumphrey 

(Die Niederschrift in Englisch der gesamten Pressekonferenz hier: http://geneva.usmission.gov/2013/09/14/transcript-secretary-of-state-kerry-and-russian-foreign-minister-lavrov-press-remarks-after-their-meeting/)