Trumps Befehl zum Neujahrsmord an Soleimani als
Dekonstruktion des
Russiagate-Narrativs
Der von
Trump befohlene Mord an General Qassem Soleimani, Leiter der Elitetruppe Quds
der Iranischen Revolutionsgarden, ist nicht nur eine gefährliche Eskalation der
Spannungen mit dem Iran, sondern auch ein Ende des grundfalschen Narrativs, Russland würde ihn kontrollieren.
von Neil
Clark
Stellen Sie
sich vor: Wenn Irans Präsident Rohani einen
Neujahrs-Drohnenangriff auf General Mark Milley, den
Vorsitzenden des Vereinten Generalstabs der US-Streitkräfte, genehmigt hätte,
als dieser zum Flughafen in Kanada gefahren wurde — würde dann irgendjemand
auch nur andeuten, dass der Drohnenangriff im Rahmen von
"Selbstverteidigung" erfolgt sei? Doch genau das ist der Slogan, der
uns jetzt über die Ermordung von Qassem Soleimani verabreicht wird.
Die
unbestreitbare Wahrheit besteht darin, dass der silberhaarige Soleimani trotz seiner posthumen Dämonisierung als bösester
Mann des Planeten durch die Neokons eine
Schlüsselrolle bei der Niederstreckung des barbarischen Todeskultes IS und
anderer al-Qaida-Verbündeter im Nahen Osten spielte.
Er half, für das säkulare Syrien, das sich schützend vor die Christen auf
seinem Staatsgebiet stellt, den Überlebensplan zu entwickeln — einen Plan zum
Überleben entgegen allen Widrigkeiten, unter einem ungeheuerlich heftigen
Ansturm einer wörtlichen Buchstabensuppe aus dschihadistischen
Stellvertretern und Todesschwadronen, die durch einige der mächtigsten Länder
der Welt zwecks gewaltsamen 'Regimewechsels' entfesselt wurden. Und die
Belohnung für eben diesen Soleimani mit seinem Kampf
gegen die Gruppen, die sich weltweit gegen die westliche Zivilbevölkerung
gerichtet haben — darunter US-amerikanische Bürger am 11. September und
britische Touristen in Tunesien im Jahr 2015 — sollte also darin bestehen,
gleich Anfang 2020 in die Luft gesprengt zu werden. Erinnern Sie mich bitte: Wo
sind hier noch mal die Terroristen?
Der Äther
ist voll von Gerüchten über die Wahrscheinlichkeit eines Krieges gegen den
Iran, aber Tatsache ist, dass die Feindseligkeiten bereits begonnen haben.
Trump hat sich provokativ aus dem iranischen Atomdeal
zurückgezogen, sich damit gebrüstet, dass seine neuen Sanktionen gegen den
Iran, "die höchsten jemals gegen ein Land verhängten" seien, und hat
nun die Tötung eines Mannes angeordnet, der von vielen als die mächtigste Figur
des Landes angesehen wurde. Soleimani bedrohte die
US-Streitkräfte im Irak, wie man uns zur Rechtfertigung erklärt. Aber was tun
die US-Streitkräfte überhaupt im Irak?
Sollten wir
etwa vergessen haben, dass sie im Jahr 2003 an der Spitze einer illegalen
Invasion dorthin gelangten, bei der es darum gehen sollte, irakische
Massenvernichtungswaffen zu vernichten — die es eigentlich gar nicht gab.
Welches Recht hatten also die USA und ihre Verbündeten vor 17 Jahren, in den
Irak einzufallen? Absolut keins, dem Völkerrecht nach. Doch die irakischen
"Massenvernichtungswaffen" waren nicht die einzige arglistige
Täuschung. Bei weitem nicht.
„Den Iran
wegen Aggression zu verurteilen, direkt nachdem man gerade einen Kerl von denen
im Irak ermordet hat — in einem Land, in das man illegal eingedrungen ist und das Sie weiterhin militärisch besetzt, zeugt von einer
Mischung aus einem Hang zu Täter-Opfer-Umkehr und überschäumender
Kriegsgeilheit.“
Man hat uns
in den letzten Jahren bis zum Erbrechen eingetrichtert, dass Donald Trump unter
der Kontrolle von Putin stehe und de facto ein russischer Agent sei, eine
Marionette Moskaus. Doch spätestens jetzt dürfte das nicht einmal der
leichtgläubigste Einwohner des Planeten Erde glauben. Der Iran ist ein wichtiger Verbündeter Russlands im Nahen Osten, ein
wichtiger strategischer Partner. Indem Trump Soleimani
ermorden ließ und uns auf einen militärischen Kollisionskurs mit Teheran
brachte, bedroht er nicht nur die Islamische Republik, sondern er piekst auch
den russischen Bären in Brust, Rücken und Gesicht. Die heutigen Ereignisse
zeigen jedem, der noch Zweifel hatte, dass die Macht im Ausland mit dem größten
Einfluss auf die US-Politik nicht Russland, sondern Israel (und nach Israel
Saudi-Arabien) ist.
Die Tötung Soleimanis — und die hohe Wahrscheinlichkeit iranischer
Vergeltungsmaßnahmen gegen US-Ziele — macht aus US-amerikanischer Sicht keinen
Sinn, aber aus israelischer Sicht sehr wohl. Der iranische General hatte seinen
Todeskuss von Tel Aviv längst erhalten.
Die Jerusalem
Post stellt fest, dass der Quds-Chef "ein
wesentlicher Teil der iranischen Unterstützung für die Hisbollah während des
Krieges mit Israel im Jahr 2006 war".
Soleimani betonte auch Irans anhaltende Unterstützung für die
Palästinenser.
Wenn Sie ein
überzeugter Zionist wären, gäbe es wahrscheinlich niemanden auf der Welt, den
Sie mehr aus dem Weg räumen wollten als Soleimani.
Aber hier
ist eine große Wahrheit, die selten, wenn überhaupt, im öffentlichen Diskurs in
den USA oder in Großbritannien ausgesprochen wird:
Israels
Prioritäten (Zerschlagung der Achse Iran-Syrien-Hisbullah
und Vernichtung führender Persönlichkeiten aus diesen Ländern/Bewegungen) schwächen
tatsächlich die breiter zu fassenden Bemühungen im Kampf gegen wirklich
radikale islamistische Terrorgruppen.
Wenn ein
echter 'Krieg gegen den Terror' geführt würde, würden man doch nicht diejenigen
mithilfe von Drohnen töten, die am meisten für einen Sieg gegen den IS und al-Qaida getan haben, oder?
Doch das tut
Donald Trump. Die ganze Zeit, in der die Liberalen sich über die nicht
vorhandene "russische Einmischung" aufregen, drängen Israel und seine
Lobby auf ein härteres Vorgehen gegen den Iran, den stärksten regionalen Feind
von IS und al-Qaida.
Im November
2011 ging Trump mit der "Weissagung" auf Twitter, dass Präsident
Obama einen Krieg mit dem Iran beginnen würde, um wiedergewählt zu werden.
@realDonaldTrump erinnern Sie sich, als Sie bereits die
MÖGLICHKEIT, dass Obama gegen den Iran in den Krieg ziehen würde, als
"verzweifelte" Wiederwahltaktik kritisierten? #Iran
Um wiedergewählt zu werden, wird Obama einen Krieg gegen den Iran beginnen.
Jetzt, wo
Obamas Umfragewerte die Abwärtsspirale hinuntergleiten, wird er einen
militärischen Schlag in Libyen oder im Iran führen. Er ist verzweifelt.
Meine Vorhersage: Präsident Obama wird an einem bestimmten Punkt den Iran
angreifen — um das Gesicht zu wahren!
Erinnert euch daran, was ich schon gesagt habe: Eines Tages wird Obama den Iran
angreifen, um zu zeigen, wir hart er ist.
Per
Anweisung des Präsidenten hat das US-Militär entschiedene
Verteidigungsmaßnahmen zum Schutz von US-Personal im Ausland ergriffen und Qassem Soleimani getötet — den
Leiter der Quds-Einheit der Iranischen
Revolutionsgarde, die von den USA als Terrororganisation im Ausland anerkannt
wird.
Doch Obama
tat das nicht. Und nicht nur das, sondern die Obama-Regierung hielt Israel
zweimal davon ab, mit Plänen zur Tötung Soleimanis
fortzufahren, als sie die Gelegenheit dazu hatten.
Trump ist zweifellos der am meisten pro-israelische
Präsident, den die Vereinigten Staaten von Amerika je hatten.
Das bedeutet, dass die Gefahr, dass 2020 der große
Brand ausbrechen wird, stark erhöht ist — trotz aller Wahlkampfrhetorik über
die Beendigung der Kriege im Nahen Osten.
Quelle: https://deutsch.rt.com/meinung/96417-trumps-befehl-zum-neujahrsmord-an-soleimani-abriss-russiagate-narrativ/ 5.1.202