Die Terroranschläge in Paris und Brüssel:
Die "islamistischen Legionäre" aus Europa tragen den Kampf nach
Hause
von Prof. James Petras
in Global Research am 08.04.16
http://www.globalresearch.ca/terror-bombing-in-brussels-and-paris-europes-islamist-legionnaires-come-home-to-fight/5519361)
Nach den Terroranschlägen in Paris und Brüssel haben sich viele zu Wort
gemeldet – Staatspräsidenten, Regierungschefs, Minister, Akademiker, Journalisten
und Medienvertreter. Tonnen von Papier und Druckerschwärze wurden verbraucht
für Vermutungen über die Psychologie, die Netzwerke und die Pläne der Täter,
bei denen es sich wohl um radikalisierte junge Muslime gehandelt hat, die alle
Bürger von EU-Staaten waren. Mit der seit Jahrzehnten von den USA, der NATO und
der EU betriebenen aggressiven Politik, die verantwortlich für die Entwicklung
weltweiter Terrornetzwerke ist, hat sich kaum jemand beschäftigt. Dieser Essay
befasst sich mit den historischen Verbindungen zwischen den USA, Saudi-Arabien
und den islamistischen Terroristen bei den Interventionen in Pakistan und
Afghanistan und den Folgen der US-Invasion und -Besetzung des Iraks. Dort haben
die USA vorsätzlich und planmäßig alle säkularen staatlichen Strukturen
zerstört; durch bewusstes Schüren ethnischer und religiöser Konflikte wurden
Stammeskriege angezettelt, um militärische Interventionen zu ermöglichen, durch
die der Irak in Teilstaaten aufgesplittert werden soll. Der letzte Teil befasst
sich mit den von den USA und der EU gemeinsam mit den arabischen Ölmonarchien
am Persischen Golf geführten "Stellvertreterkriegen" in Libyen und Syrien,
mit denen in zwei weiteren säkularen Staaten "Regimewechsel"
herbeigeführt wurden oder werden sollen, gleichzeitig aber der internationale
islamistische Terrorismus gefördert wird. Der historische Ursprung des
internationalen islamistischen Terrorismus:
Afghanistan
1979 starteten US-Präsident Jimmy Carter und
sein Sicherheitsberater Zbigniew Brzezinski die "Operation Cyclone"
(s. https://de.wikipedia.org/wiki/Operation_Cyclone
) einen islamistischen Aufstand gegen die mit der Sowjetunion verbündete
säkulare afghanische Regierung. Die USA ließen ihre Kampagne, einen von
speziell dafür angeworbenen islamistischen Söldnern geführten
"internationalen Dschihad", von der extrem antisowjetischen Monarchie
Saudi-Arabien finanzieren (weitere Infos dazu s. http://www.luftpost-kl.de/luftpost-archiv/LP_07/LP11407_010607.pdf
) Dieser brutale Guerillakrieg dauerte "offiziell" 10 Jahre – bis zum
sowjetischen Abzug 1989. Er verursachte Millionen von Opfern und hatte jahrzehntelange1/12
Friedenspolitische Mitteilungen aus der US-Militärregion
Kaiserslautern/Ramstein LP 056/16 – 20.04.16 Osama bin Laden mit Zbigniew Brzezinzki "Rückwirkungen", weil die im Auftrag
der CIA in Pakistan ausgebildeten arabischen Söldner – die
"Afghanistan-Araber" – in ihre Heimatländer zurückkehrten oder in
anderen Staaten als Unruhestifter eingesetzt wurden. Die US-Geheimdienste, die
U.S. Special Operati on Forces und besonders der pakistanische
Militärgeheimdienst ISI (s. https://de.wikipedia.org/wiki/Inter-Services_Intelligence)
führten das von Saudi-Arabien und den USA finanzierte Training der (von der
CIA) bewaffneten Terroristen durch. Der heimlich zur Finanzierung zugeschossene
US-Beitrag stieg im Lauf der Jahre ständig an und betrugt allein im Jahr 1987
mehr als 670 Millionen Dollar. Zehntausende islamistische Söldner und Abenteurer
wurden im Mittleren Osten, in Nordafrika, in den Golfstaaten, in der Sowjetunion
[Tschetschenen], in Jugoslawien [Bosnier und Kosovaren], in China [Uiguren] und
in Westeuropa rekrutiert. Nach der Niederlage des säkularen (weltlich
ausgerichteten) Regimes des (afghanischen) Präsidenten Nadschibullah (s. dazu
auch https://de.wikipedia.org/wiki/Mohammed_Nadschibull%C4%81h) im Jahr 1992
bekämpften sich die Islamisten und die Stammesfürsten gegenseitig und machten
Afghanistan zum weltweit am besten ausgestatteten Übungsgelände für
internationale islamistische Terroristen. Mit Unterstützung und Waffen aus
Pakistan gewann schließlich eine vor allem aus afghanischen Paschtunen
bestehende Splittergruppe der Taliban und errichtete ein extrem islamistisches
Regime (weitere Infos dazu sind aufzurufen unter http://www.luftpost-kl.de/luftpost-archiv/LP_10/LP19410_061010.pdf
und http://www.luftpost-kl.de/luftpost-archiv/LP_13/LP18914_301114.pdf). Trotz
ihrer radikalen Rhetorik beschränkten die Taliban ihren islamistischen
Herrschaftsanspruch auf Afghanistan und herrschten dort von 1995 bis 2001. Weil
sie die Mohnfelder zerstörten und damit die Opiumgewinnung stoppten, wurden sie
noch im Frühjahr 2001 vom US-Präsidenten George W. Bush gelobt. Sie haben wohl
auch eine ganze Reihe saudischer Prinzen und "Warlords" wie den
Dschihadisten Osama bin Laden beherbergt, der aus Nordafrika hatte fliehen müssen
(s. dazu auch http://www.focus.de/wissen/mensch/religion/tid-27191/elf-jahre-nach-dem-11-september-muessen-wir-heute-noch-vor-al-kaida-angst-haben-was-wollte-osama-bin-laden-eigentlich_aid_813933.html).
Nach den Terroranschlägen in den USA am 11. September 2001 fielen die USA und
die NATO im Oktober 2001 über Afghanistan her und stürzten das nationalistisch
eingestellte islamistische Taliban-Regime. Das nachfolgende Chaos und der
Guerillakrieg gegen die westlichen Eindringlinge bewirkten erneut einen riesigen
Zustrom von Tausenden internationaler Dschihadisten nach Afghanistan; dort
wurden sie ausgebildet, kämpften einige Zeit und kehrten dann wieder in ihre
Heimatländer zurück – mit der Bereitschaft, von ihren
terroristischen Kenntnissen und Fähigkeiten
auch in Europa, Nordafrika und im Mittleren Osten Gebrauch zu machen. Das
US-Eingreifen in und der Überfall auf Afghanistan schufen die Voraussetzungen
für
die nachfolgenden Bombenanschläge in Europa und
in den USA. Die islamistischen "Heimkehrer" nach Europa und in andere
Herkunftsländer waren mit dem Geld Saudi-Arabiens von der CIA mit Waffen
versorgt und vom pakistanischen Geheimdienst ausgebildet worden. In den Gettos
und Gefängnissen europäischer Staaten fanden sie genügend chancenlose und frustrierte
junge Muslime, die sich bereitwillig für Selbstmordanschläge
rekrutieren ließen. Die mittlere Periode: Die
von Zionisten in den USA betriebene Invasion und Zerstörung des Iraks Die
Internationalisierung und das Wachstum des islamistischen Terrorismus wurden
durch
den US-Überfall auf den Irak, dessen
langjährige Besetzung, die Schreckensherrschaft ausländischer Truppen und die
systematische Zerstörung dieses Landes noch beschleunigt. Angestiftet von
zionistischen US-Politikern und israelischen Beratern im Pentagon, im US-Außenministerium
und im Weißen Haus, zerschlugen die US-Truppen die gesamte weltlich geprägte
Armee und Polizei des Iraks. Auch die weltlich eingestellten Angestellten und
Experten der Zivilverwaltung, der wissenschaftlichen Einrichtungen und des
gesamten Erziehungs- und Gesundheitswesens wurden entlassen und so für
militante Islamisten freigemacht. Hunderttausende irakischer Zivilisten wurden
getötet, und Millionen wurden wegen der sofort einsetzenden ethnischen
Säuberungen aus ihren angestammten Wohn gebieten vertrieben; diese (desaströse)
Politik Washingtons sollte zum Modell für den gesamten Mittleren Osten werden
(s. http://www.spiegel.de/politik/ausland/us-zivilverwaltung-im-irak-die-vertrauensfrage-a-260078.html).
Tausende von erfahrenen, nun aber arbeitslosen irakischen Offizieren, die
überlebt hatten (aber Opfer der von US-Beauftragten angeordneten
Säuberungsaktionen geworden waren), bildeten den Kern der Opposition (gegen die
US-Marionettenregierung des Iraks) und verbündeten sich mit mehreren zehntausend
nationalen und internationalen Islamisten zum ISIS. Die Motive der entlassenen Offiziere
waren weder ethnisch noch religiös, sondern von Rachegefühlen über ihren Rauswurf
und die Zerstörung der irakischen Gesellschaft geprägt. (Weitere Infos dazu s. unter
http://www.luftpost-kl.de/luftpost-archiv/LP_13/LP16514_221014.pdf.) In ihrer
Absicht, den Irak zu schwächen und aufzuteilen, hat die Allianz aus den USA,
Zionisten in der EU und Saudi-Arabien von Anfang an mit feudalen sunnitischen
Stammesführern und anderen Extremisten paktiert, um die mit dem Iran
verbündeten Schiiten von der Macht fernzuhalten. Man wollte den Irak mit Hilfe
ethnischer Säuberungen in einen kurdischen Teilstaat im Norden, einen sunnitischen
Zentralstaat und einen schiitischen Teilstaat im Süden aufspalten – wie es der
so genannte Joseph Biden/Leslie Gelb-Plan (s. http://www.nytimes.com/2006/05/01/opinion/01biden.html?pagewanted=all)
vorsah. Dieses Ziel will man immer noch mit Hilfe einer von den USA und der EU
gelenkten Zentralregierung ohne eigene Entscheidungsgewalt durchsetzen und so
eine der fortschrittlichsten säkularen arabischen Republiken auf Dauer in
leichter zu domestizierende Fragmente zerschlagen. Während die USA Milliarden
Dollars in den Irak pumpten, um sich eine mit modernsten Waffen ausgerüstete
irakische Marionettenarmee zu verschaffen, verfolgten die Saudis und die
Israelis ihre eigene Politik: Sie unterstützten Teile der Kurden und der
gewalttätigen sunnitischen Opposition – und damit auch den ISIS, der aus der
sunnitischen Opposition hervorgegangen war (weitere Infos dazu unter http://www.luftpost-kl.de/luftpostarchiv/LP_13/LP18914_301114.pdf).
Weil die Regierung in Bagdad sich darauf konzentrierte, den Löwenanteil der
US-Milliarden auf Privatkonten umzuleiten und gleichzeitig Hunderttausende von
gebildeten Sunniten, Christen und anderen weltlich eingestellten Irakern aus
der Hauptstadt zu vertreiben, sank die Moral ihrer US-Marionettentruppe auf
einen Tiefpunkt. Die erfahrenen Offiziere, waren entweder tot oder entlassen
worden, und ihre korrupten Nachfolger waren auch nach Ansicht der ihnen zur
Seite gestellten "US-Berater" unfähig und feige. Deshalb konnte der
ISIS kampflos große Mengen modernster US-Waffen erbeuten; außerdem wurde er immer
noch von der die Schiiten hassenden saudischen Königsfamilie und anderen Golfmonarchen
finanziert. Kommandiert von entlassenen Offizieren, die früher der Baath-Partei
(s. https://de.wikipedia.org/wiki/Baath-Partei) angehört hatten, konnten die
gut bewaffneten sunnitischen Milizen blitzschnelle Offensiven starten; dabei
wurden sie unterstützt von Tausenden ausländischer Söldner, von denen viele bereit
waren, auch als terroristische Selbstmordattentäter zu sterben. Ihr schnelles
Vordringen schockierte auch Militärexperten aus den USA und aus Europa. Der
ISIS schlug nicht nur die irakische Armee und ihre US-Berater, sondern auch
deren kurdische Verbündete im Nordirak in die Flucht; er eroberte Großstädte
wie Mosul und gewinnbringende Ölfelder und kam bis wenige Kilometer vor Bagdad.
Seine militärischen Erfolge lockten Tausende islamistischer Freiwilliger aus
dem Mittleren Osten, aus Afghanistan, aus Europa und sogar aus Nordamerika an.
Der ISIS bildete die Freiwilligen militärisch aus, Saudi-Arabien bezahlte ihren
Sold, die Türkei kaufte das vom ISIS eroberte Öl und die von ihm geraubten
Antiquitäten und öffnete ihre Grenze für anreisende Dschihadisten und
Waffenlieferungen an den ISIS; Israel kaufte türkischen Händlern das vom ISIS geraubte
Öl zu einem niedrigen Sonderpreis ab. Alle regionalen "Mitspieler"
machten also ihren Schnitt bei der Ausbeutung des blutigen Torsos, der einmal
der Irak gewesen war. Nach seinen Erfolgen im Irak weitete der ISIS seine
Operationen über die Grenze hinweg nach Syrien aus. Das geschah, als die USA
und die EU gerade Bombenangriffe gegen die säkulare Regierung des Obersten
Gaddafi in Libyen flogen, um auch dort einen lange geplanten
"Regimewechsel" herbeizuführen, den die damalige US-Außenministerin
Hillary Clinton beim Betrachten des Videos von der grausamen Ermordung Gaddafis
mit den Worten bejubelte: "Wir kamen, und er starb". (s. dazu auch http://www.luftpost-kl.de/luftpost-archiv/LP_11/LP06311_080411.pdf)
Durch das in Libyen angerichtete Chaos erhielten die islamistischen Terroristen
nicht nur enormen Zulauf, bei der "Befreiung" des nordafrikanischen
Landes erbeuteten sie auch große Mengen Waffen und Munition der (durch
westliche Bombenangriffe zerschlagenen) libyschen Armee. Sie besetzten große
Teile Libyens, übernahmen die Ölquellen und zogen viele arbeitslose Jugendliche
aus Tunesien, Ägypten, Mali und sogar aus weiter entfernten Staaten wie
Somalia, Afghanistan, dem Irak und Syrien als "Freiwillige" an. Ausgestattet
mit noch mehr Waffen und gut trainiert und besoldet, zogen viele von ihnen nach
Syrien und in den Irak weiter (um sich dem ISIS anzuschließen). Die
gegenwärtige Lage: Der von den USA, der EU, der Türkei und Israel in Gang gehaltene
Krieg in Syrien 2011 fiel der ISIS (mit neuen Pickups ungehindert) über die
irakische Grenze in Syrien ein,und seine von den USA, der EU, der Türkeiund
Israel finanzierten und mit Waffen ausgestatteten islamistischen Terrorbanden,
die gerade Städte in Libyen verwüsteten, fielen nun– als "gemäßigte
Rebellen" verklärt – auch über syrische Städte her, um die säkulare
syri-sche Regierung und Baschar al-Assad zu stürzen.
(s.http://www.luftpost-kl.de/luftpost-archiv/LP_13/LP21115_181115.pdf) Tausende
islamistischer "Freiwilliger" folgten dem Ruf salafistischer
Propagandisten und der von den versprochenen fetten Gehaltsschecks aus Saudi-Arabien
ausgehenden Verlockung und bildeten eine Art "Fremdenlegion" des
saudischen Königshauses. Sie wurden trainiert und bewaffnet und vom türkischen
Geheimdienst nach Syrien eingeschleust. Auch die von den USA bewaffneten und
trainierten so genannten "gemäßigten Rebellen" (s. http://www.luftpost-kl.de/luftpost-archiv/LP_13/LP08513_010713.pdf)
desertierten mit ihren modernen US-Waffen schnell zum ISIS und anderen
Terroristengruppen, während ihre Führer noch Pressekonferenzen in London und
Washington abhielten. Der ISIS eroberte rasch strategisch wichtige
Schlüsselpositionen in Syrien und drang westwärts gegen Basen der Marine und
der Luftwaffe Russlands und von Süden her auf die syrische Hauptstadt Damaskus
vor. Millionen Syrer wurden entwurzelt, viele wurden versklavt oder abgeschlachtet.
Die in den westlichen Medien verbreiteten Nachrichten über die Erfolge des ISIS
– die Eroberung der Ölfelder und die gewinnbringenden Ölverkäufe an die Türkei
– und die Waffenlieferungen aus Saudi-Arabien, aus der EU und aus den USA
lockten mehr als 30.000 freiwillige Söldner aus Nordamerika, Europa, Nordafrika,
dem Mittleren Osten und Südwestasien an. Diese neuen Terroristen erhielten in
Syrien eine militärische Ausbildung – auch im Bauen von Bomben und in der
Planung von Anschlägen. Über 5.000 dieser fanatischen Islamisten waren Bürger
von EU-Staaten. Viele dieser kampferfahrenen jungen Männer sind in zwischen
nach Frankreich, Belgien, Deutschland und in andere EU-Staaten zurückgekehrt.
Die europäischen Regierungen hatten sie ungehindert nach Syrien ausreisen (und wieder
heimkehren) lassen, weil sie als NATO-Hilfstruppe zur Herbeiführung des von den
USA und der EU beabsichtigten "Regimewechsels" in Damaskus gut zu
gebrauchen waren. Die europäischen Regierungen waren sich sicher,
"ihre" islamistischen Rekruten unter Kontrolle halten zu können, als
sie beschlossen, die USA in ihrer brutalen Politik zum Sturz säkularer
Regierungen im Mittleren Osten und in Nordafrika zu unterstützen. Sie haben
junge perspektivlose Muslime sogar dazu ermuntert, nach Syrien in den Kampf zu
ziehen, weil sie hofften, dass sie in Syrien sterben würden. Offiziell
behaupteten die führenden Politiker der EU, nur die von den westlichen Medien
erfundenen "gemäßigten Rebellen" im Kampf gegen den
"Diktator" Assad zu unterstützen. Sie versuchten auch nicht, die in
Kämpfen in Syrien und im Irak bewährten "Rückkehrer" an der Einreise
zu hindern. Diese jungen europäischen Muslime, die Kinder muslimischer
Einwanderer oder selbst zum Islam konvertiert sind, wurden während ihrer
Ausbildung schwer indoktriniert und haben internationale Terrornetzwerke
gebildet. Sie tauchten in den Gettos europäischer Großstädte unter und entzogen
sich der Kontrolle der aufgeblähten, aber unfähigen europäischen Geheimdienste.
Die Regierungen der EU-Staaten sahen es sogar gern, dass die jungen Muslime
eine Art "europäischer Fremdenlegion" aus Arbeitslosen, Kriminellen
und Vorbestraften bildeten, weil sie hofften, dadurch viele soziale
"Problemfälle" loszuwerden und gleichzeitig eine NATO-Hilfstruppe zu
erhalten. Die jungen Muslime wurden von NATO-Planern und den Regierungen
Frankreichs, Belgiens und Großbritanniens als nützliches
"Kanonenfutter" angesehen. Wegen der Wirkung auf die Bevölkerung war
es viel besser, Assad mit Hilfe fanatisierter junger muslimischer Frauen und
Männer zu stürzen, als christliche europäische Soldaten dafür zu opfern, weil
das innenpolitische Rückwirkungen gehabt hätte. Die EU-Politiker unterschätzten
aber den Hass und die Wut, welche die Militärinterventionen der USA und der
NATO im Mittleren Osten und in Nordafrika und der andauernde Landraub der Israelis
in Palästina in diesen jungen "Freiwilligen" geweckt hatten. In ihrer
rassistischen Arroganz trauten die führenden EU-Politiker dem ISIS auch nicht
zu, dass er aus benachteiligten Jugendlichen aus den Armenvierteln europäischer
Städte international agierende Terrorzellen formen würde, die dazu fähig sind,
den Krieg nach Europa zurückzubringen. Die hochnäsigen EU-Politiker übersahen
auch die aktive Rolle der Türkei und Saudi-Arabiens, die eigene regionale Ziele
verfolgten. Ankara und Riad trainierten und finanzierten die
"Freiwilligen" und schleusten sie aus Trainingslagern in der Türkei
und in Jordanien nach Syrien ein. Die Verwundeten wurden in der Türkei und
einige sogar in Israel behandelt. Nun sind Tausende islamistische Kämpfer nach
Europa – auch nach Russland – und in ihre Heimatländer im Mittleren Osten und
in Nordafrika zurückgekehrt. Die EU ist Washington blind und sklavisch in die
Kriege im Mittleren Osten gefolgt. Jetzt bezahlt sie dafür einen hohen Preis:
Tausende gut ausgebildeter Terroristen sind zurück gekommen und begehen
Bombenanschläge auf die zivile Infrastruktur und auf unbeteiligte Zivilisten;
und den führenden europäischen Politikern fällt nichts Besseres ein, als sich
in der Anordnung polizeistaatlicher Maßnahmen und im Abbau von Bürgerrechten
gegenseitig zu übertreffen. Diese neuen von Saudi-Arabien geförderten
Terroristen, die "Legionäre Riads", agieren in allen Ländern, die von
den USA und der EU mit Stellvertreterkriegen überzogen wurden: im Irak, in
Syrien, in Libyen, im Jemen und in Afghanistan. Die Türkei unterstützt wegen ihrer
eigenen Expansionsbestrebungen die ISIS-Terroristen in Syrien und in den
kurdischen Territorien des Iraks. Und obwohl das von führenden EU-Politikern
missbilligt wird, zahlt ihr die EU jetzt trotzdem mehr als 6 Milliarden Euro,
damit sie die von ihr mit verursachten Flüchtlinge zurücknimmt und in Lager
einsperrt, die an Konzentrationslager erinnern. Schlussfolgerungen Seit sich
führende Politiker der USA und der EU dazu entschlossen haben, in weltlich geprägten
arabischen Staaten im Mittleren Osten, in Asien – zum Beispiel in Afghanistan –und
in Nordafrika Kriege anzuzetteln, um Regimewechsel herbeizuführen, lassen sie
die schmutzige Arbeit am Boden durch salafistische islamistische Söldner
verrichten, während sie selbst nur aus der Luft zuschlagen. Washington und
seine NATO-Verbündeten habe angenommen, ihre größtenteils aus vernachlässigten
oder kriminalisierten jungen Muslimen bestehenden "Fußtruppen" würden
beim Erfüllen ihrer Aufgabe in den Kämpfen aufgerieben. Die talentiertesten und
grausamsten unter den Überlebenden sollten als Führer weiterer
Marionettenarmeen zur Zerschlagung Russlands und anderer zu beseitigender "Hindernisse"
eingesetzt werden. Dabei haben die USA und die EU das Unabhängigkeitsstreben
und die organisatorische Autonomie der "Freiwilligen" und ihre
Entschlossenheit, den westlichen Imperialismus auch zu Hause zu bekämpfen,
total unterschätzt. Für die führenden islamistischen Terroristen gibt es wie
für die führenden westlichen Politiker keine dauerhaften Allianzen, sonder nur
gleichbleibende eigene Interessen. Die USA und die EU wollen mit ihrer Politik
unabhängige islamische, aber säkulare arabische Staaten in den Status
kolonialer Dominien zurückversetzen. Diese Rollback-Politik (s. dazu auch
https://de.wikipedia.org/wiki/RollbackPolitikhttps://de.wikipedia.org/wiki/Rollback-Politik),
die auf (den US-Außenminister) Dulles zurückgeht, wird von Nordafrika über den
Mittleren Osten bis in den Südwesten Asiens betrieben. Dem ISIS und seinen
Verbündeten schwebt hingegen die Errichtung eines Islamischen Kalifates vor,
wie es (mit dem Osmanischen Reich, s.
https://de.wikipedia.org/wiki/Osmanisches_Reich) in vorkolonialer Zeit bestand,
das dem westlichen Imperialismus entgegentreten soll. Millionen Muslime haben
sich allerdings noch nicht für eine Seite entschieden. Der ISIS betrachtet die
verwestlichten säkularen Eliten in den islamischen Staaten als "fünfte
Kolonne" des westlichen Imperialismus und hat deshalb seinerseits junge
europäische Islamisten für terroristische Einsätze "hinter den feindlichen
Linien" trainiert. Die Auswirkungen dieses Krieges zwischen westlichen
Imperialisten und gewaltbereiten Islamisten sind verheerend. In den
Kriegsgebieten wurden schon Millionen von Zivilisten getötet oder vertrieben
und zu Flüchtlingen gemacht, die nun die EU überschwemmen. Gleichzeitig leidet
Europa unter Polizeiwillkür, Massenverhaftungen und -Befragungen und der militärischen
oder polizeilichen Überwachung von Flughäfen, Bahnhöfen, U-Bahn-Stationen,
Märkten und Großveranstaltungen. In der EU kehren zunehmend Verhältnisse wie zwischen
Israelis und Palästinensern ein; die Muslime werden angefeindet und in vielen kleinen
"Gazas" separiert. In dieser aufgeladenen Atmosphäre haben
israelische Sicherheitsfirmen und –Berater Hochkonjunktur. Viele europäische
Länder drohen zu Polizeistaaten zu werden. Der israelische Premierminister
Netanjahu heißt den französischen Staatspräsidenten Hollande im Klub durch Wahlen
entstandener autoritärer Regime willkommen. Inzwischen werden die Flüchtlinge
und ihre Kinder hin und hergeschoben, die Bombenangriffe (in islamischen
Staaten) und die Bombenanschläge in (westlichen Staaten) gehen weiter. Die
Menschen in den westlichen Staaten legen Blumen für die letzten Terroropfer nieder,
zahlen aber brav ihre Steuern weiter, mit denen noch mehr Kriege im Mittleren
Osten und in Afrika finanziert werden. Neue "Freiwillige" werden als
Kanonenfutter in vom Westen angezettelte Kriege ziehen, und einige werden als
Bombenleger zurückkehren. Dann können weitere patriotische Mahnwachen veranstaltet
werden, die von schwer bewaffneten Sicherheitskräften geschützt werden müssen. (Wir haben den Artikel komplett übersetzt und
mit Ergänzungen und Links in Klammern versehen. Infos über den Autor sind
nachzulesen unter Quelle: www. http://www.globalresearch.ca/terror-bombing-in-brussels-and-paris-europes-islamist-legionnaires-come-home-to-fight/5519361
Übersetzung ist den
Friedenspolitischen Mitteilungen aus der US-Militärregion
Kaiserslautern/Ramstein - LP 056/16 - zu verdanken:
Siehe http://www.luftpost-kl.de/luftpost-archiv/LP_16/LP05616_200416.pdf