Türkei-USA-EU-Deutschland einige wichtige Aspekte


Sozialwissenschaftler und Türkei-Experte Gerald Knaus im Gespräch mit der NEUEN.

NEUE: Würden wir mit der Türkei nicht auch indirekt die USA nach Europa holen?

Knaus: Nein, diese Zeiten sind vorbei. Die Türkei ist mit Frankreich das USA-kritischste Land von Europa. Das hat sie eindrucksvoll beim Irak-Krieg gezeigt, als sie den USA nicht gestattet hat, durch die Türkei in den Irak einzumarschieren. Die Türkei ist kein Vasall der USA.

http://www.esiweb.org/pdf/esi_turkeyaustria_reactions_id_10.pdf

Gerald Knaus mit eigenem youtube-Kanal:

Visa Liberalisation for Turkey. How to get there?


Veröffentlicht am 22.02.2014

In June 2012 the European Council authorized the European Commission to begin talks with Turkey on visa liberalization. The Council also presented Turkey a list of official requirements for visa-free travel, known as a "visa liberalisation roadmap." On 16 December 2013, Turkey accepted the EU's roadmap. The process of implementing it will require vital reforms such as improving its border management, establishing an asylum system, and improving its human rights record. Visa liberalisation holds out a promise of restoring trust between the EU and Turkey, unlike any other measure that might be implemented in the coming years. Progress towards visa liberalisation for Turkish citizens would create a win-win situation, it would be good for Turkish students and businesspeople, and tourism from Turkey could provide a boost to European economies. By 2015, Turkish citizens might be able to travel to 30 EU member states and Schengen countries without a visa. This would be the most important breakthrough in EU-Turkey relations since the launch of EU accession talks in 2005.

Manchmal fragt man sich, in welcher Realität die EU-Kommissare leben. Nach Angaben von EU-Erweiterungskommissar Johannes Hahn jedenfalls ist eine Aufhebung der Visapflicht für türkische Staatsbürger innerhalb von 2 Jahren möglich. Was ein solcher Schritt mitten in der Flüchtlingskrise bedeuten würde, mag man sich nicht vorstellen – zumal angesichts des neuen Kurdenkriegs der Türkei.
https://www.bayernkurier.de/ausland/6096-visafreiheit-fuer-tuerken 28.09.2015

Eigentlich ist Recep Tayyip Erdoğan in der falschen Stadt, zumindest wenn es nach Gerald Knaus geht. Knaus leitet den Thinktank "European Stability Initative", kurz Esi, und hat einen Plan, den er "Merkel-Plan" nennt. Mit Hilfe des türkischen Präsidenten Erdoğan will er das Flüchtlingsproblem lösen. Doch dazu müsse Erdoğan mit Angela Merkel sprechen, nicht mit den Vertretern der EU, die er an diesem Montag in Brüssel trifft, meint Knaus.

Doch vorerst ist es halt die EU, die sich Knaus' Plan zu Eigen gemacht hat und mit Erdoğan darüber verhandelt, wie mehrere Medien übereinstimmend berichten. Der Vorschlag soll den Durchbruch bei der Frage bringen, wie man, also vor allem die deutsche Bundeskanzlerin, die Flüchtlingszahlen verringern kann und gleichzeitig nicht am Recht auf Asyl rüttelt. So sieht der Plan aus:

http://www.n-tv.de/politik/So-soll-der-Merkel-Plan-die-Krise-beenden-article16075331.html  05. Oktober 2015

Die Welt: Sehen Sie eine neue Berlin-Ankara-Achse?

Knaus: Man erkennt eine Annäherung, die auf jeweils unterschiedlichen Interessen basiert. Dabei sollte man berücksichtigen: Die Türkei wird sich nur dann wirklich anstrengen, wenn sie fest davon ausgeht, dass die Visa-Liberalisierung kommt.

Dieser Mann vertritt keine deutschen Interessen, er ist ein US-Lobbyist. Merkels Politik ist die einer US-Vasallin.

Das erklärt ihre Starrköpfigkeit, sogar Wahlen sind unwichtig, denn IM Erika folgt nur ihren Herren in Übersee… und die wollen eine Abschaffung der Nationalstaaten durch Massen-Migration von Kulturfremden. Das wollten sie 1960, als sie die BRD West zum Gastarbeiterabkommen zwangen, und das wollten sie 1982 ff., als sie die Erleichterungen des Familiennachzuges durchsetzten.

http://fatalistblog.arbeitskreis-n.su/2016/03/19/die-usa-stecken-hinter-der-visafreiheit-fuer-77-mio-tuerken/

 

Was dagegen spricht:

·        In der Flüchtlingskrise wird vor allem über Syrer diskutiert. Wenig Beachtung findet, dass auch aus der Türkei ein Zustrom an (kurdischen) Flüchtlingen drohen könnte. Nach Angaben der Regierung hat die eskalierende Gewalt im Südosten bereits mehr als 350 000 Menschen vertrieben. Sie suchen derzeit im Land Zuflucht. Ohne Visapflicht könnten sie ins nächste Flugzeug steigen - und nach der Landung beispielsweise in Deutschland Asyl beantragen. Derzeit kommen Türken ohne Visum gar nicht erst bis zum Flugzeug.

·        Die Visapflicht für Angehörige von Nicht-EU-Staaten soll auch dazu dienen, Terroristen aus der EU fernzuhalten - und die Terror-Gewalt in der Türkei eskaliert. Die Selbstmordattentäter der letzten beiden Anschläge von Ankara waren türkische Staatsbürger. Sie hätten ohne Visapflicht theoretisch auch problemlos in die EU einreisen können.

http://www.wiwo.de/politik/ausland/eu-tuerkei-gipfel-visafreiheit-fuer-die-tuerkei-pro-und-kontra/13343390.html 19. März 2016



Bereits Ende vergangenen Jahres sagte Gültan Kisanak, Oberbürgermeisterin der kurdischen Metropole Diyarbakir, dieser Zeitung: "Die Menschen hoffen, dass sich die Lage wieder beruhigt. Aber wenn die Kämpfe fortdauern, dann werden sie sich fragen, ob sie nicht anderswo eine bessere Perspektive haben." Zuletzt warnte Selahattin Demirtas, Chef der prokurdischen HDP, in der ARD: "Wenn dieser Krieg länger andauern sollte, dann werden die Menschen weiter flüchten und, ja, auch nach Europa, nach Deutschland."
http://www.welt.de/politik/ausland/article153343988/Was-die-Visafreiheit-fuer-die-Tuerken-bedeutet.html 17.03.2016

 

Am kurdischen Neujahrsfest sind bundesweit Tausende auf die Straße gegangen. Grund ist der eskalierende Konflikt zwischen Kurden und der Türkei. Der Konflikt könnte auch nach Deutschland exportiert werden, sagt der Politikwissenschaftler Burak Çopur im Gespräch mit tagesschau.de.
https://www.tagesschau.de/inland/interview-kurden-copur-101.html 19.03.2016