Syrien: Söldner zerstören Ernte, lösen Hungersnot aus
Lebensmittel als Kriegswaffe
In der syrischen Provinz Idlib haben Söldner der
al-Nusra-Front die Ernte angezündet und Ackerland zerstört, berichtet die UN.
In der Folge lösten sie eine Hungersnot und Fluchtbewegungen aus.
Dem Welternährungsprogramm der Vereinten
Nationen (WFP) zufolge haben Söldner im Nordwesten Syriens Tausende von Hektar
lebenswichtiger Nutzpflanzen und Ackerland in Brand gesteckt und zerstört.
Damit hätten die Söldner die Nahrungsmittelversorgung zu einer “Kriegswaffe”
gemacht. Das geht aus einer Mitteilung der UN hervor. Der US-Regierungsbehörde
Foreign Agricultural Service zufolge ist der Nordwesten Syriens besonders wichtig für die Versorgung
der syrischen Bevölkerung mit Nahrungsmitteln.
In der vergangenen Woche wurden Satellitenbilder
veröffentlicht, auf denen brennende Felder, Obstgärten und Olivenhaine in der
Region Idlib zu sehen waren. Idlib und Teile der benachbarten Provinzen Aleppo,
Hama und Latakia werden derzeit von der al-Nusra-Front (heute Hayat
Tahrir al-Scham), die von den USA, Russland und der
Türkei als Terrororganisation
eingestuft wird, kontrolliert. Das Ziel der zerstörerischen Kampagne ist
offenbar, in Idlib eine Hungersnot auszulösen, um die Menschen zur Flucht aus
Syrien in Richtung der Nachbarländer und Europa zu bewegen.
“Nicht nur die Menschen wurden vertrieben und
kamen um, sondern auch Ackerland, das für die Ernährungssicherheit der Region
von entscheidender Bedeutung ist – Getreide, Gerste, Weizen und Gemüse – wurde
vernichtet. Diese brennenden Ernten und Schäden am Land und an den
Lebensgrundlagen werden die sensiblen Lebensmittelproduktionszyklen stören und
könnten die Ernährungssicherheit im Nordwesten in naher Zukunft verschärfen”,
zitiert Voice of America (VoA) WFP-Sprecher Herve Verhoosel.
Die jüngsten Zusammenstöße in Idlib und im
Norden von Hama zwischen der al-Nusra-Front und der Syrischen Arabischen Armee
(
In der südlichen Landschaft von Quneitra hatten
Söldner bereits im Juni 2018 in diversen Dörfern bei Kroum al-Hamria Dutzende
von Bäumen, Weizenfeldern und Plantagen angezündet. Die syrische
Nachrichtenagentur SANA meldete, dass beispielsweise im Dorf Haddar Apfel,- Kirsch,- und
Feigenbäume derart zerstört wurden, dass die örtlichen Landwirte erhebliche
Verluste erlitten. Die angezündeten landwirtschaftlichen Flächen sollen
aufgrund der Windbewegungen bis in den Montag hinein gebrannt haben. Zusätzlich
wurden zahlreiche Olivenbäume zerstört.