Syrien ist ein Zentrum des
weltweiten anti-imperialistischen Kampfes !
24.12.2012:
Seit Jahrzehnten befindet sich Syrien in latentem Kriegszustand mit Israel und
den Vereinigten Staaten. Die heutige, auf einem Höhepunkt angelangte, durch die
amerikanische Führung auferlegte Krise, erreicht ein seltenes Ausmaß von
Zynismus in der Barbarei und der Missachtung internationaler Legalität in einer
langen Folge von Einmischungen, Aggressionen und ununterbrochenen Kriegen, vor
allem seit dem Ende des zweiten Weltkriegs.
Diese
ständige Missachtung des Völkerrechts und der Charta der Vereinten Nationen
führte die amerikanischen Führer dazu, die Sitten und diplomatischen Regeln der
Beziehungen zwischen souveränen Staaten, welche die Zivilisation über
Jahrhunderte historisch aufgebaut hat, immer weniger zu berücksichtigen. Diese
Wahl des Dschungel-Gesetzes in geopolitischen Fragen wird uneingeschränkt
zugelassen und von ihren westlichen Vasallen kopiert, unter denen Sarkozy,
Fabius, Hollande und Juppé heute die eifrigsten sind.
Diese konkrete Realität, die sich im Laufe der Jahre verschlechterte und die
kein Antiimperialist ignorieren kann, zwang das souveräne Syrien, eine starke,
staatliche, zweifellos unvollkommene und nicht frei von Mängeln befindliche
Macht aufzubauen, die ihm aber erlaubte, heute das einzige wirklich
unabhängige, säkulare, arabische Land im Nahen Osten zu sein und zu bleiben,
welches dem euro-atlantischen, zionistischen und dem okzidentalen Vandalismus
standhält, der in Symbiose mit dem radikalsten rückwärtsgewandten Islam Morde
begeht.
Die Unterwerfung und Zerschlagung ihres Landes verweigernd, führen die
antiimperialistische Regierung der Arabischen Republik Syrien und ihr Volk, das
sie meist aktiv unterstützt, heute einen erbitterten Kampf, in dem sie einem
von außen angezettelten Aggressionskrieg hartnäckig widerstehen. Seit langer
Zeit von verschiedenen US-Regierungen geplant und vorbereitet, wird der von
einer Allianz geführt, die die vereinten Kräfte westlicher und zionistischer
Barbarei mit jener der wahabitischen, salafistischen und takfiristischen
Dschihad-Söldner kombiniert.
In diesem Angriff ist das spezifische Gewicht der Kollaborateure der 'Freien
Syrischen Armee' sekundär im Vergleich zu dem der terroristischen Banden aus
dem Ausland. Erstere erscheinen als eine Hilfs-Kraft, deren Aufgabe es ist,
eine Lokalfarbe vorzugeben und für eine äußere Intervention als inner-syrisches
Alibi zu dienen.
Trotz des Gewichtes der euro-atlantischen Einmischung und der Unmenschlichkeit
dieses Aggressionskrieges, finanziert durch Milliarden aus Katar und
Saudi-Arabien, trotz des bezahlten Verrats oder der teilweisen Besetzung des
Staatsgebiets durch Israel, das Anspruch auf die Golanhöhen erhebt, haben die
Syrer, von ihrer rechtmäßigen Regierung geführt, einen schwierigen Prozess der
Demokratisierung ihrer Gesellschaft eingeleitet, verbunden mit der
Widerstandsentwicklung für Unabhängigkeit, Souveränität, Säkularismus und der
Verweigerung eines Religions-Bürgerkrieges.
Seit fast zwei Jahren sind wir Zeuge der Suche nach einer systematischen
Stärkung der Souveränität des Volkes in Syrien, im Gegensatz zu dem, was in
Frankreich und in all den anderen Vasallenstaaten der Euro-Diktatur vorgeht, in
denen die Finanz-Oligarchien die Nationalstaaten, die Demokratie und
Souveränität der Völker zerstören, indem sie ihnen soziale Verschlechterungen
aufzwingen, die sie kontinuierlich verschärfen.
In seiner Rede vor der Volksversammlung am 30. März 2011 hat Präsident Bashar
Al-Assad eine Bereitschaft zur Reform ausgedrückt, welche er seither nicht
aufgehört hat, in Etappen voran zu bringen, trotz der Hindernisse, die die
Rahmenbedingungen des Krieges unweigerlich in dem komplexen Feld der
Entwicklung demokratischer Freiheiten mit sich bringen.
Anzumerken sind besonders die folgenden Schritte:
Zu verschiedenen Anlässen hat der syrische Präsident der demokratischen
Opposition einen nationalen Dialog vorgeschlagen, um eine mögliche
einvernehmliche politische Lösung der Krise zu finden ... Nun, es sei darauf
hingewiesen, dass diese vor kurzem in Moskau empfangene Opposition
weiterhin jegliche patriotische Gespräche verweigert. Sie wird in dieser
Ablehnung der souveränen Debatte durch Einmischung und Manipulationen seitens
westlicher Provokateure wie Juppé-Fabius ermuntert. Letzterer ließ sich selbst
dazu hinreißen, zur Ermordung des Staatsoberhauptes von Syrien aufzurufen.
Der libanesische General Michel Aoun, Präsident der libanesischen Freien
Patriotischen Bewegung, konnte vor kurzem mit Klarsicht behaupten, dass Syrien
"der Demokratie näher stehe, als irgend ein anderes arabisches Land".
Er warnte auch vor einem Sturz des Assad-Regimes, was "ein Vorspiel zu
einem Weltkrieg" werden könnte.
Charismatischer Staatsmann, mutiger und hartnäckiger Politiker - der Präsident
der Arabischen Republik Syrien erscheint in der Welt des 'freien Geistes' als
von der "einheitlich dominierenden Denkweise" [pensée unique]
befreit, als ein antiimperialistischer Führer, als eine Führungsfigur, wie so
manche den anti-kolonialen Kampf des 20. Jahrhunderts gekennzeichnet hat.
Er führt unter unterschiedlichen Bedingungen einen offenbar solidarischen Kampf
mit Hugo Chávez und dem Volk von Venezuela, um nur ein Beispiel zu nehmen. Jene
Anti-Imperialisten in der Welt, die die Verteufelung von Fidel Castro oder von
Chavez durch die westlichen prostituierten Medien nicht akzeptiert haben,
sollten ebenso nicht das falsche Bild von einem autokratischen, blutigen Bashar
al-Assad, der seinem Volk einen ideologischen Krieg aufzwingen möchte,
verinnerlichen.
Offenbar wird Bashar al-Assad von der Mehrheit der Syrer unterstützt; er
erscheint als der fähigste, um den militärischen und politischen Sieg über die
imperialistischen Aggressoren und deren Mitarbeiter und Söldner zu
konstruieren. Er ist auch der entschlossenste, das angegriffene syrische
Staats-Volk in einer Reformpolitik für die Verteidigung der Souveränität und
der nationalen Unabhängigkeit, die Entwicklung der demokratischen Freiheiten und
des Fortschritts zu vereinen.
Sollten wir uns nicht darüber hinaus auch bewusst werden, dass die
Syrien, seiner Regierung und seinen patriotischen Menschen aufgezwungene
Schlacht diesen Nationalstaat objektiv an die vorderste Front der Verteidigung
der Sache der Völker der ganzen Welt stellt?
Das souveräne Syrien ist eigentlich ein strategischer Vorposten im Kampf gegen
die Versklavung der Völker und für die Freiheit aller Völker der Welt. Diese
sind heute [vielfach] Vasallen, unterdrückt, oder durch den Aggressionskrieg
der USA und durch den euro-atlantischen und westlichen Block und seine
verschiedenen Agenten bedroht.
Falls das antiimperialistische und säkulare Syrien zu Fall käme, was wir nicht
glauben, wäre das natürlich eine Niederlage für den Iran, Russland und China.
Das Widerstand leistende Syrien ist ein Riegel, der diese Länder in gewisser
Weise schützt, und deren [gegen sie] programmierte Aggression es somit
verzögert. Diese drei Länder sind in der Tat heute von vielen Militärbasen
umgeben und werden mit verschiedener Kriegsmaschinerie in den Händen der
US-Führer aufs Korn genommen, die - wir wissen es - Anti-Raketensysteme mit dem
Anspruch installieren, sich selbst unverwundbar zu machen.
Syrien und sein Volk werden über die amerikanische Wildheit triumphieren, wir
glauben es fest. Aber wenn nicht, wäre es auch unsere eigene Niederlage, die
aller friedlichen Bürger der Welt, die aller unterdrückten Vasallen-Völker und
Nationen. Wie General Aoun mit anderen [zusammen] betont hat, würde dies den
Weg zu einem neuen Weltkrieg öffnen.
Es ist das Recht aller Völker auf Selbstbestimmung, um das es in Syrien geht,
und nicht nur das Recht der Menschen aus diesem Land. Die Zukunft des syrischen
Staates, die Wahl ihrer Führer, die ausschließlich auf Basis der
Volkssouveränität und der nationalen Unabhängigkeit bestimmt werden, muss in
Syrien entschieden werden - in keiner anderen Hauptstadt, nirgendwo, weder in
Washington, noch in Tel Aviv, noch in Paris. ...
Quelle: leicht gekürzter Artikel des Comité Valmy, einer
französischen pluralistischen und anti-imperialistischen linken Organisation.
Autoren: Claude Beaulieu, der kommunistischen Bewegung nahestehend, und
Genevieve Blache, als in gaullistischer Tradition geltend.