UN-Resolutionen: Alle bewaffneten Banden sind in Syrien zu bekämpfen
von Luz María De Stéfano Zuloaga de
Lenkait, Juristin und Diplomatin a.D.
Rechtmäßige Position Russlands in Bezug auf Syrien klarstellen
Deutsche Medien und Außenpolitiker sollten die rechtmäßige Position Russlands
in Bezug auf Syrien klarstellen. Die Luftangriffe Russlands auf Stellungen der
Extremisten und mörderischen Banden in Syrien erfolgen auf völkerrechtlicher Grundlage.
Operierende bewaffnete Elemente, die die örtliche Bevölkerung drangsalieren und
überall Tod, Destruktion und Verwüstung anrichten, sind zu entwaffnen oder
außer Gefecht zu setzen. Dies verlangt der gesunde Menschenverstand. In diesem
Zusammenhang ist die Forderung des deutschen Außenministers Walter Steinmeier
(ARD am 19.2. um 13 Uhr) nach einer „Feuerpause zwischen den Kriegsparteien“
unangebracht und realitätsfern. Zu Recht wurde diese unpassende
außenministerielle Erklärung nicht wiederholt, weder in ZDF-Heute noch in
ARD-Tagesschau vom 19.2. Angesichts der Lage ist eine Forderung an die bewaffneten
Gruppierungen zu adressieren, ihre Waffen niederzulegen. Sonst könnte sich die
absurde inakzeptable Situation ergeben, dass Dschihadistenverbände weiter im
Land schießen und eine Feuerpause der syrischen Armee ausnutzen, um sich zu
reorganisieren und weitere Waffen und Versorgung von ihrer Anstiftern (Saudi
Arabien, der Türkei und Golfstaaten) zu bekommen. Solange die Rebellen ihre
gewalttätigen Aktionen nicht stoppen, darf sich die syrische Armee keineswegs
auf eine trügerische einseitige Feuerpause einlassen. Walter Steinmeier muss
zwischen den Akteuren in Syrien sachlich differenzieren, bevor er über
„Kriegsparteien“ spricht, und zwar er muss zuerst klarstellen, wer als
Kriegspartei in Syrien handelt, von denen eine Feuerpause, besser gesagt der
Stopp der Gewalt unverzüglich zu fordern ist, nämlich IS (Daesh), alle
Dschihadisten, Nusra-Front und Al-Qaida und die bewaffneten Rebellen; dahinter
die Türkei und Saudi Arabien nicht zu vergessen. Die syrische Regierung verteidigt
das Land gegen solche unerwünschten destruktiven Elemente und hat die
offizielle Befugnis dazu, die Staatsgewalt durch die syrische Armee und die
Polizei gegen sie einzusetzen, ebenso wie Allianzen mit befreundeten Ländern zu
schliessen, um solches Übel aus Syrien definitiv zu beseitigen.
Ankara-Attentat: Wer Terror sät, erntet letztendlich selbst den Terror
Die SZ-Journalistin Christiane Schlötzer darf sich nicht über ein schreckliches
mörderisches Attentat mitten in Ankara wundern (ihr Leitartikel: „Türkei – Im
Sog des Krieges“, SZ, 19.2.), denn die Verwicklung der Türkei in den
verhängsnivollen Terror ist allgemein bekannt: Die Erdogan-Davutoglu-Regierung
unterstützt seit 2011 bewaffnete Extremisten und Banden gegen Syrien. Sie ist
längst Terrorpate. Deswegen geht die Antwort auf Schlötzers Frage „Wer macht so
etwas... wer tut anderen so etwas an?“ an die türkische Regierung zurück: Wer
Terror sät, erntet letztendlich selbst den Terror; wer mit dem Feuer spielt,
verbrennt sich schließlich selbst.
Bewaffnete Rebellen als „Freunde Syriens“ 2012 in Istanbul organisiert
Es ist zudem darauf aufmerksam zu machen, dass derselbe ominöse
Ministerpräsident Ahmet Davutoglu genau der türkische Aussenminister war, der
unter dem Druck von Hillary Clinton zusammen mit dem deutschen Außenminister
Guido Westerwellle die bewaffneten Rebellen als „Freunde Syriens“ in Istanbul
2012 organisierten, um Syrien zu destabilisieren. Der deutsche
FDP-Außenminister Guido Westerwelle hat niemals die Schlüssel-Rolle Deutschlands
in der Syrien-Krise wahrnehmen wollen. Schon die deutsche Bundeskanzlerin
stimmte darin mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin bei seinem Besuch
in Berlin am Wochenende 1./2.Juni 2012 überein. Es war schon damals dringend
geboten, den bewaffneten Gruppen in Syrien den Hahn für Geld und Waffen
abzudrehen, sie zur Einhaltung des Kofi-Annan-Plans zu bewegen oder sie zu
zwingen, sich aufzulösen. Der Leiter der UN-Beobachter-Mission, US-General
Robert Mood, sagte damals eindeutig, aus vielen Ländern fließe Geld und Waffen
für die Aufständischen in Syrien. „Es gibt mehrere ausländische Gruppen, die
den Konflikt nähren“ (Meldung vom 5.6.12). Katar, die Vereinigten Arabischen
Emirate waren schon damals dafür bekannt: Sie haben eingestanden, die
Aufständischen mit Waffen und finanzieller Hilfe zu versorgen.
Deutsches Außenministerium mit sehr hässlicher unwürdiger Rolle an der Seite
der Feinde Syriens seit 2012
Es war zu hoffen, dass der deutsche Außenminister die Unterstützung
Deutschlands für die bewaffneten Gruppen der „Freunde Syriens“, die er auf
Initiative von Hillary Clinton half zu organisieren und die er unterstützte,
klar und deutlich beendete. Aber Guido Westerwelle gab kein klares Signal für
eine erfolgreiche deutsche Diplomatie gegenüber zwei, drei arabischen
Regierungen, die sich anfangs mit seiner Hilfe verheerend gegen den
Friedensplan von Kofi Annan gestellt hatten. Sein türkischer Kollege Davutoglu
machte ebenso gemeinsame Sache mit den bewaffneten „Freunden“ Syriens seit
ihrem Treffen in Istanbul 2012, ein Treffen von Leuten, unter ihnen auch
Hillary Clinton, die eigentlich Syriens reale Feinde waren und immer noch sind.
Lange war die Türkei an dem Konflikt im Nachbarland Syrien direkt beteiligt,
und zwar destabilisierend gegen den Präsidenten Baschar Al-Assad. Der Kreis der
Ereignisse offenbart die perfide kriminelle Verschwörung gegen Damaskus mit
ihren langen Schatten. Das deutsche Außenministerium spielt darin eine sehr
hässliche, unwürdige Rolle an der Seite der Feinde Syriens seit 2012. Derselbe
ominöse damalige Außenminister Ahmet Davutoglu ist heute noch von der Partie.
Die Feindschaft der Türkei gegen Syrien ist noch heute aktiv. Als Kriegspartei
verbreitet und vergrößert Ankara das Chaos in der Region.
Türkei ein höchst gefährlicher unberechenbarer Partner für den Westen
Realistisch und pragmatisch hat Washington die Kurdenmilizen in Syrien und im
Irak als Partner im Kampf gegen den IS aufgerüstet. Und Deuschland auch. Vor
kurzem besuchte die Verteidigunsministerin Ursula von der Leyen die
Kurden-Milizen nachdem sie sie mit deutschen Waffen aufrüstete.
Die
Kurdenmilizen sind Verbündete der US-Regierung und sollten auch als Verbündete
Berlins gelten. Die Erdogan-Regierung nennt sie aber Terroristen und will sie
nicht in Friedensgesprächen repräsentiert sehen. Die Türkei ist ein höchst
gefährlicher unberechenbarer Partner für den Westen geworden. <Zu viel steht
für den Terrorpaten Erdogan in Syrien auf dem Spiel, als dass er zuschauen
könnte, wie seine Zöglinge unter die Räder geraten. Er geht aufs Ganze. Auch
ein Krieg mit Russland wird riskiert. Ob er sich dabei allerdings auf die NATO
verlassen kann, darf bezweifelt werden... Sterben für Ankara? Daran hat man
kein Interesse. Wobei Washington wesentlich zurückhaltender ist als Berlin>
( „Ein leeres Feld“, Gastkommentar von Sevim Dagdelen MdB, Junge Welt, 19.2.).
In diesem Zusammenhang ist die Erklärung von der Bundeskanzlerin Angela Merkel
völlig daneben, wenn sie an der Seite eines unberechenbaren Terrorpaten den
Terror bekämpfen will, wissend, dass die türkische Regierung terroristische
Banden versorgt und unterstützt. Aus politischer Flüchtlingsnot heraus darf
sich Berlin keineswegs von der Türkei erpressen lassen oder so verblendet
dastehen, dass es die Gefahr nicht rechtzeitig erkennt. Sevim Dagdelen
diesbezüglich weiter: <Hatte Angela Merkel doch in ihrer Not,.. selbst die
Idee von Erdogans Flugverbotszone in Syrien begrüßt, wohlwissend, dass dies
Krieg bedeutet. Und dazu musste man sich nicht einmal an Libyen erinnern.
Erdogan agiert wie ein Pokerspieler, der gerade, weil sein Blatt immer
schlechter wird, den Einsatz erhöht. Die Frage ist nur, wann die anderen sehen
wollen.> ( „Ein leeres Feld“, Gastkommentar von Sevim Dagdelen MdB, Junge
Welt,19.2.)
Ankara liegt seit Wochen im Streit mit der US-Regierung wegen deren
militärischer Unterstützung für die Kurden-Milizen. <Doch auch dieser
Völkerrechtsbruch (der Türkei) war nicht dazu angetan, den Vormarsch der Kurden
zu stoppen>. So Sevim Dagdelen ganz sachlich. Dazu berichtet auch Luisa
Seeling in der SZ: <Die türkische Armee beschoss jüngst kurdische Stellungen
auf syrischer Seite. Damit stellt sich Ankara gegen den Westen, vor allem die
USA, die die YPG (kurdische Volksverteidigungseinheiten) als Partner im Kampf
gegen den IS einstufen. Jüngst bekamen Syriens Kurden Unterstützung aus Moskau,
was die Spannungen zwischen der Türkei und Russland verschärft hat.>
(„Erdogan kündigt Vergeltung gegen Kurden an“ von Luisa Seeling, SZ,19.2.)
Kein Grund für EU-Gipfel, die russischen Luftangriffe gegen bewaffnete
Rebellen-Stützpunkte in Syrien zu verurteilen.
Die syrische Regierung hat den bewaffneten Extremisten eine Amnestie angeboten,
sollten sie ein für alle Male ihre Waffen niederlegen. Gegen solche Vandalen
richten sich die syrische Polizei und Armee. Russland führt keinen Krieg in
Syrien, sondern kämpft an der Seite der legitimen offiziellen Regierung Syriens
zusammen mit dem Iran, dem Irak und Libanon (Hisbollah) gegen alle bewaffneten
Gruppierungen. Das geschieht nicht nur auf explizite Bitte der syrischen
Regierung im September 2015, sondern auch in Erfüllung und im Rahmen der
UN-Resolution vom 20. November 2015, die anordnet, nicht nur den IS (Daesh), sondern
alle bewaffneten Gruppierungen zu bekämpfen, d.h. auch die US-Terror-Milizen, die
Washington hinter Saudi-Arabien, den Golfstaaten und der Türkei als seine
Terroristen oder seine Extremisten unterstützt und widersinnigerweise als
Oppositionelle ausgibt. In Anbetracht der völkerrechtlichen Grundlage und
des gesunden Menschenverstandes gibt es keinen Grund für den EU-Gipfel, die
russischen Luftangriffe gegen bewaffnete Rebellen-Stützpunkte in Syrien zu
verurteilen. Im Gegenteil. Hierzu verfällt Christiane Schlötzer in eine
gravierende Desinformation, die sie durch sachliche Klarheit zu korrigieren
hat.
Völkerrechtliche Grundlage für das militärische Engagement Russlands
Aber nicht nur die UN-Resolution vom 20. November 2015 sondern zahlreiche
frühere UN-Resolutionen bilden die völkerrechtliche Grundlage für das
militärische Engagement Russlands. Zuletzt autorisiert dieselbe Münchner
Vereinbarung vom 11./12.2.16. Russland für die Bekämpfung solcher Elemente, wie
der US-Außenminister Kerry selbst in München einzugestehen hatte, als er die
Münchner Vereinbarung am 12.2. öffentlich bekanntmachte (ZDF-Heute und
ARD-Tagesschau am 12.2.16). In diesem Zusammenhang ist es fraglich, wo die
US-Regierung und ihre Verbündeten wirklich stehen, denn sie weigern sich
bisher, mit Moskau militärisch zu kooperieren. Das Bundeskanzleramt liegt
völlig falsch und daneben, wenn es glaubt, an der Seite der Türkei den Terror
zu bekämpfen. Wie bekannt: Die Türkei stiftet den Terror an, versorgt und
unterstützt Terror-Milizen gegen die syrische Regierung von ihrem Territorium
aus. Ankara muss sich selbst die mörderischen Konsequenzen ihrer
terroristischen Politik zuschreiben und sie verantworten.
Militärisches Vorgehen der syrischen Regierung mit ihren Alliierten gegen
Rebellen und mörderischen Banden weiter möglich und legitim
In der Tat: Zahlreiche UN-Resolutionen, die letzte vom 20. November 2015, und
dazu die jüngste Münchner Vereinbarung vom 12.2.16 gebieten die Bekämpfung
aller extremistischen bewaffneten Banden und rechtfertigen somit die russischen
Luftangriffe und das Vorgehen der syrischen Armee, um das Land von solchen
Vandalen zu befreien. Somit wird die volle territoriale Integrität Syriens
wieder erlangt und gesichert gemäß der Wiener Vereinbarungen, die die
Souveränität und volle territoriale Integrität Syriens explizit anerkennt. Nur
so wird es möglich, den Friedensprozess voranzutreiben. Gerade deshalb wurde in
München vereinbart, dass die Feuerpause nicht sofort eintreten soll, sondern
erst nach einer Woche. Eine Woche ist aber wenig Zeit. Jedenfalls bleibt das
militärische Vorgehen der syrischen Regierung mit ihren Alliierten gegen
Rebellen und mörderischen Banden weiter möglich, denn solche Elemente sind von
einem Waffenstillstand ausgeschlossen. So wurde es auch abgesprochen zwischen
dem russischen Außenminister Sergej Lawrow und dem US-Außenmnister John Kerry
bei der Münchner Vereinbarung.
Lawrow: Militärische Kooperation mit den USA Voraussetzung für Waffenruhe
Am Freitag 19.2. kurz vor dem Ende des Frist für eine Feuerpause trafen sich in
Genf der US-Außenminister John Kerry und der Außenminister Russlands, Sergej
Lawrow, um die Modalitäten für eine Waffenruhe in Syrien zu besprechen. Eine
militärische Kooperation mit den USA erklärte Lawrow zur Voraussetzung für die
Umsetzung der Waffenruhe. Laut dem UN-Sondergesandten für Syrien, Staffan de Mistura,
sei eine Fortsetzung der Friedensgespräche am 25.Februar nicht mehr
realistisch, es sei eine Vorbereitung von zehn Tagen nötig. („Frist läuft ab“
von Paul-Anton Krüger, SZ, 20.2.)
Stellvertretender Außenminister im Kreml: Kein Stopp der Luftangriffe
Russland werde seine Luftangriffe nicht stoppen, meldete der Stellvertreter
Außenminister im Kreml, Michail Bogdanow, am selben Tag des Treffens vom
US-Außenminister John Kerry und Außenminister Russlands, Sergej Lawrow in Genf
(19.2.). („Frist läuft ab“ von Paul-Anton Krüger, SZ, 20.2.)
UN-Sicherheitsratsresolutionen gegen den Terrorismus
Die schon bestehenden UN-Sicherheitsratsresolutionen gegen den Terrorismus
stehen über allen anderen Abmachungen in der aktuellen dunklen Lage Syriens und
sind weiter bei den Friedensgesprächen in Genf in ihrer rechtlichen
Vorrangstellung zu achten.
Die Vereinten Nationen haben sich nämlich schon mit dem Problem befasst, und
zwar konkret:
Mitte Juli 2014 hatte der UN-Sicherheitsrat die Resolution 2170 verabschiedet,
die alle Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen auffordert, den "Strom
ausländischer Kämpfer, die Finanzierung oder andere Unterstützung von
islamischen extremistischen Gruppen im Irak und Syrien" zu unterbinden.
Ausdrücklich erwähnt werden der "Islamische Staat", die
Al-Nusra-Front und "andere extremistischen Gruppen".
Am 24.9.2014 verabschiedete der UN-Sicherheitsrat einstimmig eine zweite
Resolution gegen den Terror (Nr. 2187), die die vorhergehende Erste
bekräftigte.
Am 20. November 2015 verabschiedete der UN-Sicherheitsrat eine dritte
Resolution, die die Bekämpfung aller bewaffneten Elemente in Syrien anordnet.
SPD-Justizminister Heiko Maas: UN-Resolutionen zu Syrien umzusetzen
Politische Bemühungen müssen darauf abzielen, solche UN-Resolutionen umzusetzen.
Eine solche Forderung wäre vom Außenminister Walter Steinmeier wünschenswert.
Eindeutig ruft der SPD-Justizminister Heiko Maas dazu auf. Er erkennt
öffentlich die Notwendigkeit an, die UN-Resolutionen gegen den Terror
umzusetzen. (SZ-Interview mit dem Justizminister Heiko Maas, 15.12.14) Der
SPD-Justizminister Heiko Maas hat das Format eines intelligenten Außenministers
wie auch das Format zum Kanzler Deutschands. Seine völkerrechtliche Bildung und
sein scharfsinniger Realismus sind die besten Eigenschaften für solche
bedeutenden Funktionen.
Das deutsche Außenministerium sollte angesichts der Lage die diplomatischen
Beziehungen mit Syrien normalisieren. Das ist der erste vernünftige und
konsequente Schritt für einen konstruktiven Friedensprozess. Die vollständige
Funktionsfähigkeit der syrischen Botschaft in Berlin ist wiederherzustellen,
damit der deutsche Botschafter in Damaskus wieder empfangen wird, um die
politischen Bemühungen für den UN-Friedensplan konstruktiv und erfolgreich zu
unterstützen. Der Aufbau Syriens ist eine Priorität für die Außenpolitik
Deutschlands in Syrien, eine Priorität, die eine Normalisierung der Beziehungen
ebenso verlangt.
Verrotteter Ungeist kritisiert zivilisierte völkerrechtliche Position Russlands
Redaktionen wie die von SZ, von Deutschlandfunk, ARD-Fernseh- und
ZDF-Nachrichtensendungen sollten entschlossen auf die US-gestützten Terroristen
aufmerksam machen, gerade deshalb, weil sie den Schutz der USA genießen. Hier
zeigt sich der gordische Knoten, den es zu zerschlagen gilt. Der Terror-Pate
hat sich demaskiert. Ist es so schwer, dies wahrzunehmen? Russland für seine
zivilisierte völkerrechtliche Position zu kritisieren, ist ein Skandal.
Schließlich besteht Russlands Position darin, Gewalttäter aller Art zu
bekämpfen und aus Syrien zu verbannen. Dies steht in vollem Einklang mit
Völkerrechtsprinzipien und UN-Resolutionen. Sich dagegen zu wenden und damit
gegen Russlands Syrien-Politik, entlarvt einen verrotteten Ungeist. Der
militärische Einsatz Russlands richtet sich nicht gegen die Zivilbevölkerung
Syriens sondern gegen alle Arten von kriminellen Banden, auch gegen
US-gesponserte Extremisten, die sich weigern, ihre Waffen niederzulegen. Die
fehlende militärische Kooperation mit Moskau, um solche Extremisten und Dschihadisten
zu bekämpfen, ist ein Hindernis für den vereinbarten Waffenstillstand.
Skandalöses Durcheinander der Verteidigungsministerin: Keine Maßnahme gegen
eine aggressive Türkei
Skandalös war diesbezüglich das Durcheinander in den Äußerungen der Verteidigungsministerin
in der ZDF-Sendung „Maybrit Illner: „Schlachfeld Syrien – Wer stoppt Krieg und
Flucht?“ am 11.2, die eigentlich nicht weiß, wofür sie steht. Sie vermittelt
den Eindruck, sie werde Deutschland in einen verhängnisvollen brandgefährlichen
Krieg führen, in dem nukleare Mächte verwickelt sind und ergreift keine
Maßnahme gegen eine aggressive Türkei, die immer unberechenbarer agiert und
agitiert.
<Die Türkei setzt weiterhin auf Eskalation in Syrien. Am Mittwoch 17.2.hat
der Vizeminister präsident die Forderung Ankaras nach einer „Schutzzone“ in dem
Nachbarland erneuert. Eine „Schutzone“ würde einen Einmarsch der Türkei und
Saudi Arabien in Syrien begünstigen. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel hat in
Berlin am 17.2. die Forderung nach einer Flugverbotszone „zum Schutz von
Zivilisten“ im nordsyrischen Grenzgebiet im Raum Aleppo und Asas bekräftigt.
Der russische Vizeaußenminister betonte indes in Moskau, eine solche
Entscheidung könne nicht ohne die Zustimmung der Regierung in Damaskus und des
UN-Sicherheitsrates getroffen werden.> („Türkei will <Schutzzone> in
Syrien“, AFP/dpa/jW, Junge Welt, 18.2.)
Die Bundeskanzlerin spricht sich also für eine Flugverbotszone über Syrien aus.
Genauso fordert das seit Jahren die Türkei. Die Erdogan-Davutoglu Regierung
wartet auf eine passende Gelegenheit für eine Militärintervention in Syrien.
Die Nusra-Front und andere Dschihadisten werden bereitwillig von der Türkei
unterstützt.
<Das syrische Außenministerium hat sich am Sonntag 14.2. in zwei Briefen an
den UN-Sicherheitsrat sowie an den Generalsekretär, Ban Ki Moon, gewandt. Darin
wird der Beschuss von syrischem Gebiet und seiner Bürger durch die Türkei als
Verletzung seiner Souveränität scharf kritisiert und als Unterstützung für die
Terroristen bezeichnet.> („Ankara will Krieg“ von Flo Osrainik, Junge
Welt,16.2.16)
Merkel gießt Öl ins Feuer
<... Angela Merkel gießt mit ihrer Türkei-Politik Öl ins Feuer. Statt die
Türkei aufzufordern, ihr aggressives Verhalten aufzugeben, die Souveränität
Syriens zu achten und aufzuhören, die Kurden … anzugreifen, stärkt sie mit
ihrer Aussage, sie sei für eine „Flugverbotszone“ die diktatorische
Erdogan-Davutoglu-Regierung.
Wenn
die Türkei nicht zurückgepfiffen wird, ist die Gefahr sehr groß, dass sie mit
Russland in einen bewaffneten Konflikt gerät und mit ihr auch die westliche
Kriegsallianz, die NATO. ... Die Signale, der scharfe und aggressive Ton gegenüber Russland ... sind
besorgniserregend.
Die
Bundeskanzlerin und die Bundesregierung täten gut daran, die Türkei nicht weiter
zu unterstützen oder in ihrem Kriegskurs zu motivieren, ... Denn das wird auch ganz sicher
Konsequenzen für den Westen haben.> („Merkel gießt Öl ins Feuer“
Presseerklärung vom Bundesvorstand der Föderation demokratischer
Arbeitervereine DIDF in „Abgeschrieben“, Junge Welt, 18.2.)
Warnung seitens des russischen Ministerpräsidenten Dmitri Medwedjew
Hier wirkt hoch aktuell und gewichtig die Warnung seitens des russischen
Ministerpräsidenten Dmitri Medwedjew bei der Münchener Sicherheitskonferenz:
„Kann es wirklich sein, dass wir noch eine dritte weltweite Erschütterung
brauchen, um zu verstehen, wie nötig jetzt die Zusammenarbeit ist und nicht die
Konfrontation?“
Deutsche Außenpolitik orientierungslos
Aber nicht nur die USA, sondern auch die anderen NATO-Staaten und ihre
Verbündeten setzen auf Konfrontation. Und Deutschland schwimmt zwischen allen
Strömungen orientierungslos und beschwichtigend, wie es Bundesaußenminister
Walter Steinmeier erbärmlicherweise tut.
Quellen: Junge Welt vom 19.2.: „Ein leeres
Feld“ – Gastkommentar von Sevim Dagdelen MdB und SZ vom 20.2.: „Frist läuft ab“
von Paul-Anton Krüger