Spurensuche in Syrien : Östlich des Euphrat – Kobanê/Ain al-Arab
von Karin Leukefeld
© Karin Leukefeld
Euphrat-Qere-Qozaq-Blick
nach Norden.
Unterwegs in
Syrien, östlich des Euphrat – in einem Gebiet, das noch zum Teil unter
kurdischer Kontrolle steht. Es ist ein Gebiet, von dem man nur selten etwas
hört. Karin Leukefeld war für RT Deutsch vor Ort und
hat eine spannende Reportage gesendet.
Anfang
Januar 2020. Die Wettervorhersage hat sich getäuscht. Regen war angesagt im
Norden Syriens, doch strahlender Sonnenschein bricht durch den Nebel, als der
Wagen früh am Morgen Aleppo in Richtung Osten verlässt. In einem Vorort wartet
Mohamed A., ein Kurde aus Afrin, der in Aleppo aufgewachsen ist. Er spricht
Kurdisch und arbeitete früher als Kameramann und Fotograf für ausländische
Medien. Er wird uns die nächsten Tage in die Gebiete östlich des Euphrat
begleiten, die zumindest teilweise noch unter kurdischer Kontrolle stehen.
Heute geht es nach Kobanê, auch Ain al-Arab genannt.
Rasch sind
Joseph, der Fahrer, und Mohamed A. ins Gespräch vertieft, während mein Blick
über die Felder gleitet, die sich rechts und links der Autobahn bis zum
Horizont erstrecken.
Das große
Elektrizitätswerk, das während des Krieges schwer beschädigt wurde, ist noch
immer nicht wieder vollständig in Betrieb. Es heißt, dass chinesische Firmen
dort arbeiten; der Strom für Aleppo und das Umland kommt aber noch immer aus
Hama über eine Stromtrasse, die von China seit Ende 2016 neu verlegt worden
war. Die große Industriestadt Scheich Najjar hat heute wieder 24 Stunden Strom
pro Tag, sieben Tage die Woche. In der Stadt werden öffentliche Plätze und
Straßen mit Solarpanelen beleuchtet.
Nach dem
Teilrückzug der US-Amerikaner im Oktober 2019 aus Gebieten östlich des Euphrat
rückten kurz entschlossen russische und syrische Truppen in deren Stellungen
vor. Noch bevor die Türkei ihren Überfall begann, waren in weiten Teilen
entlang der syrisch-türkischen Grenze wieder syrische Soldaten stationiert und
hatten die syrische Fahne gehisst. Auch wenn die Fahrt nach Hasakeh
aktuell zu gefährlich ist, da zwischen Tall Abyad und Raʾs al-ʿAin Kämpfe mit den von der Türkei unterstützten Dschihadisten toben, ist der Weg nach Kobanê
wieder frei. Endlich kann ich wieder den Euphrat überqueren.
Wir fahren
von Aleppo auf der Autobahn M 5 in Richtung Rakka.
Bei Mahdum biegen wir in Richtung Norden ab und
fahren über eine kleine Landstraße durch die Dörfer in Richtung Manbidsch. An einem Schlagbaum müssen wir warten, bis uns
ein Begleitfahrzeug zugeordnet wird. Das Kennzeichen wird notiert, Fahrer und
Begleiter müssen sich ausweisen. Mein Name ist ohnehin auf ihrer Liste, mein
Kommen war angemeldet. Dann wird der Schlagbaum geöffnet, das Begleitfahrzeug
fährt vor uns her. Es hat ein anderes Nummernschild, den Buchstaben MNB folgt
eine Zahl. "Welcome in der Demokratischen Föderation Nordsyrien",
lacht Joseph.
Etwa zehn
Kilometer vor Manbidsch erreichen wir die Transitstraße
M 4, die von Aleppo über Al-Bab, Manbidsch nach Tall Tamer, Qamischli und weiter
in den Nordirak nach Mossul führt. Dieser direkte Weg
zwischen Aleppo und Manbidsch ist uns versperrt, weil
das einem Dreieck ähnelnde Gebiet zwischen Al-Bab, Azaz
und Dscharabulus von der Türkei und islamistischen
Kampfverbänden – sie nennen sich "Syrische Nationale Armee" –
kontrolliert wird. Wie zur Bestätigung meldet sich auf dem Mobiltelefon ein
türkischer Mobilfunkanbieter. "Jetzt sind wir auf ihrem Radar", meint
Joseph. Als Syrer armenischer Herkunft hat er keine Sympathien für die
türkische Regierung.
Nach wenigen
Kilometern biegen wir auf den Militärstützpunkt Arimah
ab. Vor zwei Jahren war ich bereits hier. Damals wehte neben der russischen
Fahne die blaue Fahne der "Demokratischen Föderation Nordsyrien". Nun
weht neben diesen beiden Fahnen auch die Fahne Syriens. Die syrische Armee und
die kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG), die hier den Militärrat von Manbidsch vertreten, teilen sich geschwisterlich die
vorhandenen Büroräume. Dort, wo ich vor zwei Jahren auf dem Weg nach Manbidsch einer Gruppe kurdischer Militärs gegenübersaß,
residiert nun der Verantwortliche der syrischen Streitkräfte. Das große Bild
von Abdullah Öcalan, das damals dort hing und vom Boden bis an die Decke
reichte, wurde durch ein kleineres Porträtfoto des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad ersetzt. Der kurdische Verantwortliche
lädt zu einer Tasse Tee ein, und bald darauf sitzen alle zusammen vor dem Haus
in der Sonne, trinken Tee und rauchen. Wasser in Plastikflaschen wird verteilt.
Abfüllort ist Zakho, im kurdischen Nordirak.
"Ende
der USA in unserer Region hat begonnen" – Der Soleimani-Mord
und seine Folgen
Das Gespräch
der Männer dreht sich um die Syrer, die nach Deutschland geflohen sind. Wie
viele es seien, wollen sie wissen, und ob sie sich ordentlich verhielten? Was
die deutsche Polizei mit den Kriminellen mache und ob Deutschland die Syrer
nicht bald nach Syrien zurückschicken wolle? "Es wird friedlicher in
Syrien", sagt einer der Männer. "Wir brauchen unsere Leute zurück, um
das Land wieder aufzubauen." "Niemand wird
zurückkommen", entgegnet ein anderer. "Denen geht es dort gut."
Der Euphrat
Wenig später
sind wir wieder auf der strategisch wichtigen Transitroute M 4 unterwegs zum
Euphrat. Manbidsch, die frühere Provinzmetropole und
wichtig für Handel und Schmuggel zwischen Türkei, Syrien und dem Irak, lassen
wir links liegen. Autowerkstätten, Stellplätze für Baufahrzeuge,
landwirtschaftliche Geräte und Autos ziehen sich kilometerlang an den
Außenbezirken der Stadt entlang. Schafherden warten auf Käufer, Obst, Gemüse
und gebrauchte Kleidungsstücke werden angeboten. Die Kleidung der Männer weist
sie als Araber aus. Sie tragen ein langes Gewand und eine Kufiya
auf dem Kopf. Einige haben das Tuch mit einem Agal,
einer schwarzen Doppelkordel, befestigt, andere haben das Tuch zu einem Turban
verschlungen. "Manbidsch ist ein landwirtschaftliches
Zentrum", erklärt Mohamed A. Während des Krieges wurde die Stadt zu einer
wichtigen Drehscheibe für den illegalen Ölhandel
zwischen den von Kurden und Amerikanern besetzten Ölfeldern im Osten Syriens
und Käufern in der Türkei, in Idlib und Damaskus.
"Syrien kauft von den Besatzern im Osten das eigene Öl zurück, wussten Sie
das", fragt Mohamed A. "Es ist eine Schande!"
Die Straße
schlängelt sich sanft ansteigend durch eine Hügelkette. Dann fällt sie wieder
ab, und vor uns glänzt das breite, blaue Band des Euphrat in der Sonne. Wegen
der heftigen Winterregenfälle ist der Fluss so breit, dass er wie ein
Binnenmeer wirkt. Inseln ragen heraus, Vogelschwärme tanzen über dem Wasser.
Weit im Norden und Süden sind Schluchten zu sehen, durch die der Fluss sich
hindurchzwängen muss. Die Straße führt über eine schmale, teilweise beschädigte
Brücke hinüber auf das Ostufer. Hoch beladene Lastwagen, Minibusse, Transporter
und PKWs drängen sich in beide Richtungen durch den militärischen
Kontrollpunkt, der einem Grenzübergang gleicht. In der Mitte des Daches, das
den Kontrollpunkt überspannt, prangt das Zeichen der Asayesch,
der kurdischen Polizeispezialkräfte.
Das
Begleitfahrzeug des Militärrates von Manbidsch wird
hier von einem schweren Toyota-Transporter abgelöst, der vor uns herbraust.
"Qassad", erklärt Mohamed A. "SDF,
Syrische Demokratische Kräfte". Die Fahrt dauert nicht lange, da
schlingert der Toyota, der Fahrer bringt den schweren Wagen mit Mühe am
Straßenrand zum Stehen. Es ist eine Reifenpanne, ein großer Nagel ragt aus dem
linken Hinterreifen hervor.
Joseph
bietet seine Hilfe an und kurbelt mit seinem Werkzeug den platten Reifen ab.
Mehr geht nicht, es fehlt eine Spezialstange. Einer der Qassad-Begleiter
telefoniert und sucht einen Automechaniker. Er und Joseph fahren los und kommen
kurz darauf unverrichteter Dinge zurück: Die Werkstatt ist geschlossen. Endlich
hält ein anderer Toyota und hilft mit der Spezialstange aus, mit der man den im
Inneren des Wagens verstauten schweren Ersatzreifen herauslösen kann. Endlich,
nach etwa einer Stunde, geht die Fahrt weiter nach Kobanê.
Wir erreichen den Ort um die Mittagszeit.
Kobanê – Stadt der Märtyrer
Am
Ortseingang liegt ein großer Friedhof mit einem Mahnmal aus Stahl und Glas, das
an einen Dom erinnert. Es ist der Friedhof der Märtyrer, erklärt Mohamed A.,
mehr als 1.200 Frauen und Männer sind hier beerdigt. Das Stadtzentrum ist
voller Erinnerungen an den Krieg. Überall erinnern Plakate an die Gefallenen.
Sie zeigen Abdullah Öcalan mit gefallenen Kämpferinnen, gefallene
Internationalisten und noch mehr gefallene Töchter und Söhne der Stadt.
An einem zentralen Kreisverkehr der
Stadt ragt die weiße Statue einer Frau empor. Sie trägt die typische kurdische
Kleidung der Kämpfer mit weiten Hosen und einer Uniformweste. Ihre Hand streckt
sie in den Himmel, aus den Schultern wachsen ihr Flügel. "Das ist unsere
Kämpferin Arin Mirkan",
erklärt ein zweiter Mohamed, der mittlerweile zu uns in den Wagen gestiegen
ist.
© Karin Leukefeld
Kobanê, Denkmal der Widerstandskämpferin Arin Mirkan.
Sie sei eine
hoch verehrte Märtyrerin, die sich den IS-Truppen entgegenstellte und in die
Luft sprengte. Die Statue sei von einem Künstlerteam in Suleymania
gebaut und Kobanê zur Erinnerung geschenkt worden. Suleymania liegt in den kurdischen Autonomiegebieten im
Nordirak.
Wie Mohamed
A. stammt auch Mohamed Nr. 2 aus Afrin. Er ist Doktor der französischen
Sprache, studierte in Aleppo. Anfang 2018 floh er vor den türkischen Truppen
und lebt seitdem in Kobanê. Er arbeitet im Medienbüro
der SDF und soll uns durch die Stadt begleiten. "Wir wundern uns,
dass so wenige Journalisten aus Syrien zu uns kommen", sagt er während der
Fahrt durch die Stadt. "Die meisten kommen aus Südkurdistan." So
nennen die Kurden die drei kurdischen Autonomieprovinzen im Nordirak. Die
Beziehungen zwischen den syrischen Kurden, den nordirakischen Kurden und den
"Qandil-Kurden", wie man die Kurden der
Arbeiterpartei Kurdistans, PKK, nennt, sind nicht spannungsfrei. Es trennen sie
unterschiedliche Tradition und verschiedene politische Vorstellungen. Was sie
in Syrien aktuell zusammenhält, ist das Bündnis mit der US-geführten
Anti-IS-Allianz.
:Was die Syrer vom USA-Iran-Konflikt halten –
Karin Leukefeld berichtet aus Damaskus (Video)
Mohamed
zeigt mir die zerstörten Stadtviertel von Kobanê, die
unmittelbar an der Grenze zur Türkei liegen. Die Trümmer der Häuser sind
unberührt, Kinder spielen, Männer durchsuchen die Ruinen nach Brauchbarem.
"Die Stadtverwaltung plant, die Ruinen zu bewahren und ein Museum daraus
zu machen", erzählt Mohamed. "Damit der Krieg und vor allem unser
Freiheitskampf nie vergessen wird."
© Karin Leukefeld
Kobanê, Blick über den zerstörten Teil der
Stadt in Richtung Türkei.
Der
Grenzübergang zur Türkei ist geschlossen, matt hängt die türkische Fahne am
Mast. Auf der anderen Seite hat die Türkei eine Mauer errichtet. Es ist ruhig,
Vögel zwitschern. Aus den aufgestapelten Sandsäcken sprießt frisches Grün.
Diesseits der Grenze zeigt sich eine ähnliche Situation wie am
Militärstützpunkt Arimeh.
Kobanê-Ain al-Arab,
Grenzübergang zur Türkei geschlossen.
Der
Grenzübergang wird von der syrischen Armee kontrolliert, die eine syrische
Fahne gut sichtbar für die Türken gehisst hat. Am Grenzgebäude, das vermutlich
noch aus der Zeit des Osmanischen Reiches stammt, hängt ein Schild mit dem
Hinweis auf "Rojava". Davor ist eine
syrische Fahne angebracht, und der darunter liegende Eingang
führt in das Büro der syrischen Armee. Die Vertreter der kurdischen
Volksverteidigungskräfte halten sich abseits und sehen zu. Der
SDF-Medienbeauftragte Mohamed Nr. 2 setzt sich zu ihnen, um zu plaudern.
Die
Selbstverwaltung nach dem Einmarsch der Türkei
Schließlich
geht es zum Bürgermeisteramt, um mit der Stadtverwaltung zu sprechen. Lamis Abdallah ist Präsidentin des Verwaltungsgebietes von Kobanê, Tall Abyad
und Umland, Ain Issa und Suluk. Sie grüßt freundlich,
lädt an einen warmen Platz direkt neben dem Ofen ein. Nachdem ich mich
vorgestellt und meine Fragen vorgetragen habe, zögert sie und sagt, ich hätte
mich nicht angemeldet. Die Fragen seien politisch und beträfen das Militär, sie
werde sie nicht beantworten. Der SDF-Medienbeauftragte Mohamed Nr. 2 versucht,
sie zu überzeugen, mit der deutschen Journalistin zu sprechen, doch Frau
Abdallah verlässt den Raum. Als sie wenig später zurückkommt, willigt sie ein,
die Fragen zur Bevölkerung, zur gesundheitlichen und arbeitsmarktpolitischen
Lage, Bildung und Wohnen zu beantworten. Doch wie sich die Lage für die
Verwaltung von "Rojava" nach dem
Teilrückzug der US-Truppen und der Ankunft der russischen und syrischen
Streitkräfte geändert habe, ob es Konflikte gebe, welche Zukunft sie für "Rojava" sehe – darüber will sie nicht sprechen:
"Das ist politisch und militärisch." Und ein Foto? Nein, das gehe
nicht.
Lamis Abdallah ist Armenierin und stammt aus Tall Abyad. Als im Oktober 2019
die US-Soldaten abzogen und die Türkei angriffen, sei sie durch einen humanitären
Korridor geflohen, erzählt sie. Ihre Kirche in Tall Abyad sei von den türkischen Besatzern zur Militärbasis
umfunktioniert worden. Die meisten der armenischen Familien aus Tall Abyad und den Nachbarorten
seien direkt nach Aleppo geflohen. "Von dort aus versuchen sie nach
Europa, Australien, Kanada oder in die USA auszuwandern. Viele haben Angehörige
dort, die ihnen helfen. Sie werden nicht zurückkommen."
Mehr als
150.000 Menschen seien vor den Türken geflohen, berichtet Frau Abdallah weiter:
"Sie flohen nach Süden, nach Rakka, in ein
Flüchtlingslager." Die SDF-Verwaltung habe die Menschen mit Matratzen und
Zeltplanen versorgt, sonst gäbe es nichts. "Die internationalen
Hilfsorganisationen haben uns verlassen." Allein in Kobanê
hätten mehr als 6.000 Familien Zuflucht gefunden. Jede Familie werde mit fünf
Personen gezählt. Nach dem Angriff der Türkei seien Ärzte und Fachkräfte geflohen,
so Frau Abdallah: "Wir haben in Kobanê Schulen
und Krankenhäuser, aber uns fehlt das Personal." Das Krankenhaus in Tall Abyad sei geschlossen. Das
Krankenhaus in Ain Issa sei sehr klein und erhalte keine internationale Hilfe.
"Rojava" sei der Anfang für Stabilität gewesen, sagt Lamis Abdallah. "Wir haben die Gesellschaft, die
sozialen Beziehungen neu aufgebaut. Frauen sind gleichberechtigt in allen
Bereichen des Lebens. Die Türkei will das verhindern, sie will keine
Stabilität." Nach dem Einmarsch der Türkei habe sich die Lage sehr
verschlechtert: "Die meisten unserer Zivilisten haben wir verloren. Wir
erhalten keine internationale Hilfe mehr, keine Nahrungsmittel, keine
Unterstützung, nichts."
Werde es
helfen, mit der syrischen Regierung zu kooperieren, um die Türkei aus dem
Nordosten Syriens wieder zu vertreiben? Es sei gut, dass die syrische Armee
wieder die Grenze zur Türkei kontrolliere, sagt Lamis
Abdallah vorsichtig. Der UN-Sicherheitsrat müsse die Türkei verurteilen, der
Einmarsch sei illegal. Für die Türkei seien die Kurden das wichtigste Ziel,
ergänzt der SDF-Medienbeauftragte Mohamed Nr. 2. Die Kurden hätten sich wie ein
Staat organisiert, diese Selbstverwaltung sei allen Staaten in der Region ein
Dorn im Auge. Russland habe dafür gesorgt, dass nach dem Abzug der US-Soldaten
die kurdische Selbstverwaltung erhalten bleibe und von der syrischen Regierung
respektiert werden müsse. Wie vereinbart hätten sich die kurdischen Kämpfer auf
Stellungen rund 30 Kilometer südlich der Grenze zurückgezogen.
Dann spricht
wieder Frau Abdallah. Die wirtschaftliche Lage in Kobanê
sei stabil. Die monatlichen Gehälter lägen höher als im Rest Syriens, zwischen
50.000 und 100.000 Syrischen Pfund (bis zu 80,00 Euro). Heizöl werde
subventioniert, Flüchtlinge erhielten das Heizöl kostenlos. Wichtig sei es, die
Frauen zu unterstützen, unter ihnen seien viele Witwen.
Joseph
erinnert an die Zeit. Es ist früher Nachmittag und in drei Stunden geht die
Sonne unter. Vor uns liegt die Fahrt nach Ain Issa. "Grüßen Sie unsere
Freunde dort", sagt Lamis Abdallah und begleitet
uns zur Tür. Vielleicht doch noch ein Foto? Nein, winkt sie ab und lächelt zum
Abschied.
Quelle: https://deutsch.rt.com/der-nahe-osten/97786-spurensuche-in-syrien-2-ostlich/