Syrien

"Wollen Sie mich auf den Arm nehmen?"

- Es gab keinen Chemiewaffenangriff der syrischen Regierung--

                                   

Der amerikanische Journalist Seymour Hersh ist Pulitzer-Preisträger. Er deckt immer wieder geheime Machenschaften seiner Regierung im verdeckten Krieg gegen Syrien auf, Prag 8. August 2016.

 Der legendäre Enthüllungsjournalist Seymore Hersh bestätigt, alles war nur anti-syrische und anti-russische Propaganda. Trump ist auf eine Falsche Flagge der islamistischen Halsabschneider reingefallen und wollte und will seinen Fehler nicht zugeben.

von Rainer Rupp

Führende US-Raketen- und Chemiewaffen-Experten sowie ein Top-Mitarbeiter in Trumps Weißem Haus haben in Interviews mit dem weltbekannten investigativen Journalisten Seymor Hersh bestätigt, dass die syrische Regierung keinen Chemiewaffenangriff durchgeführt hat. Weder richtete sich im April 2017 ein solcher Angriff gegen die Zivilbevölkerung noch gegen Dschihadisten in dem von Islamistischen Gewaltextremisten kontrollierten syrischen Städtchen Chan Scheichun. Das ist eine der wichtigen Ergebnisse der Recherche, die der legendäre US-Enthüllungsjournalist Hersh am vergangenen Montag in der deutschen Tageszeitung „Die Welt“ veröffentlicht hat.  Hershs Enthüllungen stehen den Behauptungen von Trump und seinem Weißen Haus diametral gegenüber, sowie den im vorauseilenden Gehorsam abgegebenen Erklärungen der französischen und britischen Geheimdienste. Auch die mit Megaphonen verbreitete anti-syrische und anti-russische Propaganda von New York Times, Washington Post, CNN und anderen Mainstream-Medien straft Hersh mit seinem langen und detaillierten Artikel der Lüge. Das dürfte auch der Grund dafür sein, dass er in den USA, Großbritannien und Frankreich keine bekannte Zeitung zur Veröffentlichung gefunden hat und auf die deutsche „Welt“ ausweichen musste.Was RT-Deutsch seinerzeit bereits berichtete, bestätigen jetzt auch die von Hersh interviewten Persönlichkeiten, dass es nämlich keinerlei materielle Beweise für die gegen Syrien und später auch gegen Russland erhobenen Beschuldigungen gibt, sondern nur haltlose Verdächtigungen. Dabei hätten auch die etablierten Journalisten allein mit logischem Denken unter Berücksichtigung der politischen und militärischen Lage zum Zeitpunkt des angeblichen Chemiewaffeneinsatzes in Chan Scheichun zum selben Ergebnis kommen müssen.

Dazu berichtet Hersh in seinem Artikel, wie ein Sicherheitsberater des Weißen Hauses auf seine Frage nach dem Chemiewaffenangriff reagierte:

„Das gab keinen Angriff mit chemischen Waffen. Das ist ein Märchen.“

Weiter führte der US-Regierungsberater aus:

„Wenn es einen syrischen Giftgas-Angriff gegeben hätte, der von Baschar - dem syrischen Präsidenten - angeordnet gewesen wäre, dann wären die Russen noch zehnmal mehr verärgert gewesen als irgendwer im Westen. Russlands Strategie gegen den IS, die auf die amerikanische Kooperation angewiesen ist, wäre zerstört worden. Baschar hätte mit einer solchen Aktion die Russen stinksauer gemacht, mit unabsehbaren Folgen für den Diktator. Hätte Baschar sowas getan, wenn er kurz davor ist, den Krieg zu gewinnen? Wollen Sie mich auf den Arm nehmen?“

Der amerikanische Präsident sei diesbezüglich gewarnt worden, dass es keinerlei Indizien oder gar Beweise dafür gebe. Aber er sei von den Bildern der toten Kinder dermaßen emotional aufgeladen gewesen, dass es abgelehnt habe, eine Untersuchung abzuwarten. Vielmehr habe der Präsident bereits eine vorgefasste Meinung gehabt und dem amerikanischen Volk und der Welt beweisen wollen, „was für ein knallharter Typ“ er sei.Tatsächlich, so fasst Hersh seine Erkenntnisse im Bericht zusammen, sei der jüngste, angebliche  Chemiewaffenangriff der syrischen Regierung auf die Stadt Chan Scheichun eine weitere, von den Dschihadisten inszenierte  „Falsche Flagge“ gewesen. Mit den schrecklichen Videobildern von den angeblich an Giftgas elendig gestorbenen Kindern sollte der impulsive neue Präsidenten Trump dazu verleitet werden, offen gegen die syrische Regierung in den Krieg zu ziehen.Donald Trump, der sich zum Ärger seiner Berater angeblich stets nur über Fernsehberichte informiere, sei prompt auf die Masche der Kopf-Ab-Islamisten hereingefallen und habe umgehend den Befehl zur Zerstörung des syrischen Militärflughafens Al-Schairat mithilfe von 59 Cruise Missiles gegeben.

Der Raketenangriff auf die syrische Luftwaffenbasis verursachte nur relativ geringen Schaden an Menschen und Material, weil das US-Militär zuvor die Russen und damit auch indirekt die Syrer rechtzeitig vorgewarnt hatten. Laut der von Seymour Hersh interviewten Quellen aus den US-Nachrichtendiensten und dem Weißen Haus habe Trump wegen der toten Kindern vorbehaltslos an die Schuld der syrischen Regierung geglaubt und unbedingt Rache nehmen wollen.Seine militärischen Berater hätten im daraufhin vier mögliche Optionen zur Bestrafung Assads und der syrischen Regierung vorgeschlagen. Anschließend hätten ihn dann seine Berater dahingehend beeinflusst, dass er sich für die relativ harmlose Option 2 entschied, nämlich das Abfeuern der Cruise Missiles. Option 1 hätte bedeutet, überhaupt nichts zu tun und zuerst die Ergebnisse einer Untersuchung des Zwischenfalls abzuwarten. Das aber sei für Trump nicht in Frage gekommen.

Aufgrund der Montagabend vom Weißen Haus abgegebenen Erklärung, Syrien plane einen weiterer Chemiewaffenangriff und der entsprechenden Warnung, dass Damaskus dafür einen „hohen Preis bezahlen“ werde, ist es wichtig, dass wir uns auch die von Hersh in Die Welt beschriebenen Militäroptionen 3 und 4 gegen Syrien ansehen:

Option 3 sah ein Angriffspaket vor, das bereits im Jahr 2013 nach einem anderen Giftgasangriff unter Falscher Flagge Präsident Obama vorgelegt worden war, und die er letztlich nicht umgesetzt hatte. Dieser Plan sah eine massive Bombardierung der wichtigsten syrischen Luftwaffenstützpunkte und der Kommando- und Kontrollzentralen durch B-1- und B-52-Bomber vor, die von ihren Stützpunkten in Amerika aus starten würden.

 „Option vier war die „Enthauptung“: Sie sah vor, Assad und seine Komandozentralen durch die Bombardierung seines Palasts in Damaskus und aller möglichen Untergrundbunker zu beseitigen, in die er sich in der Not hätte zurückziehen können.

Was die jüngsten Drohungen so besonders gefährlich macht, ist die Tatsache, dass sie mit hoher Wahrscheinlichkeit russische Soldaten gefährden oder töten und somit zum direkten Zusammenstoß mit dem russischen Militär führen würden. Die russische Seite hatte erst kürzlich betont, alles abzuschießen, was in ihrem Operationsgebiet russische Bürger gefährden könnte.

Wird Trump mit Option 3 oder 4 in Syrien womöglich das Vorgeplänkel zum Dritten Weltkrieg einleiten?

Quelle: www.globallookpress.com