Sacharowa über US-Hilfen an Ukraine:
US-Investitionen haben bereits zum Zweiten
Weltkrieg geführt
Die Sprecherin des russischen Außenministeriums Marija Sacharowa nahm die sprachliche Entgleisung von US-Senator
Lindsay Graham in Kiew zum Anlass, um an die umfangreichen Finanzhilfen und
Investitionen der USA an Hitler-Deutschland zu erinnern.
Die Äußerungen von US-Senator Lindsay Graham, die er im Gespräch mit dem Präsidenten
der Ukraine Wladimir Zelenski am 26.5.23 getätigt
hat, sorgten für einen Eklat und die Ausschreibung des US-Politikers zur
Fahndung in Russland. Auf dem von Zelenskis Büro veröffentlichten Video waren die Ausschnitte so
zusammengesetzt, als wenn er sagen würde: "Russen sterben – das ist das
Beste, wofür wir je Geld ausgegeben haben.".
Laut der Nachrichtenagentur Reuters hatte Graham die Aussagen jedoch so
nicht getätigt. Zwei Satzteile seien in verschiedenen Kontexten gesagt worden.
Die kurze Anmerkung "Die Russen sterben." ("Russians
are dying.") war die
Erwiderung auf die Aussage Zelenskis "Freiheit
oder Tod. Wir werden frei sein.". Die Erwähnung der Investitionen
entstammt also offenbar einem anderen Zusammenhang.
Die Presse-Sprecherin des russischen Außenministeriums Maria Sacharowa ließ solche Erklärungen nicht gelten und forderte
den US-Senator in einer Videoansprache auf, das Gesagte ebenso offen per
Video zu dementieren. Sie wies darauf hin, dass auch andere offizielle
US-Stellen sich keine Mühe gegeben haben, Klarheit in die Situation zu bringen
und sich für die Aussagen zu entschuldigen. Auch das Zelenski-Büro
wurde für Manipulation nicht getadelt, kritsierte
sie.
Im abendlichen Gespräch im Programm des Senders Rossija
2 "Abend bei Wladimir Solowjew"
erinnerte sie an die Äußerungen des Ex-US-Präsidenten George W. Bush im Gespräch mit den zwei russischen Prankstern Wowan und Lexus im Mai
letzten Jahres. Er glaubte, mit dem ukrainischen Präsidenten Wladimir Zelenskij gesprochen zu haben. Dem falschen Zelenski
hatte er gesagt:
"Eure Hauptaufgabe besteht
darin, so viele russische Truppen wie möglich zu töten."
Sacharowa betonte, dass Bush einem sehr
einflussreichen politischen Clan in den USA angehöre und immer noch starken
Einfluss auf die aktuelle Poltitik habe. Auch Graham
sei kein Unbekannter, sondern ein aktiver Poltiker
mit lebenslangem Senatoren-Status. Sie sagte:
"Es spricht einiges dafür, dass diese These, die wortwörtlich
wiederholt wird, zu einer Handlungsanweisung geworden ist."
Im Interview und zuvor in einem auf ihrem Telegram-Kanal veröffentlichten
Text legte sie dar, dass die USA auch
schon früher einmal immense Unsterstützung an ein
tödliches Regime geleistet hätten – an Hitler-Deutschland.
Sie zählte US-Unternehmen auf, die Güter für den Militärbedarf des
Hitler-Regimes in riesigen Mengen hergestellt hatten: Ford, General Motors, Kodak, Coca-Kola, Standart
Oil, IMB und viele andere. Auch hätten die Banken
JPMorgan Chase & Co und Chase National Bank
"ihre Finger im Spiel" gehabt, als sie den Nazis halfen,
milliardenschwere Transaktionen abzuwickeln und Dollars zu kaufen.
Sie wies auf die Abmachung mit dem Nazi-Wirtschaftsminister
Jalmar Schacht hin, wonach er später Freiheit im Austausch für Schweigen
über die Finanzierung des Dritten Reichs auch aus dem Ausland bekam: Trotz der
Proteste der Sowjets wurde er freigelassen und lebte unbehelligt bis zu seinem
93. Lebensjahr.
Auch sei der US-Unternehmer Henry Ford
ein großes Vorbild für Hitler gewesen und hatte als erster Amerikaner das Großkreuz des Deutschen Adlers – die Höchstauszeichnung der Nazis für
Ausländer – bekommen.
Seine Fabriken, in denen auch Zwangsarbeiter schufteten,
stellten in Deutschand jährlich bis zu 70.000
Lastwagen her. Die berühmte IBM Corporation stellte für die Nazis Buchhaltungs-
und Kontrollmaschinen her, die unter anderem halfen, die Fahrpläne der Züge in
die Vernichtungslager zu überwachen.
In ihrem Beitrag stützte sich Sacharowa auf die
Veröffentlichungen in den westlichen Leitmedien. So zitierte sie den britischen
Forscher Bradford Snell:
"General Motors war ein integraler Bestandteil der deutschen
Kriegsanstrengungen.
Das Dritte Reich
hätte Polen und Russland (UdSSR) ohne die Hilfe der Schweiz überfallen können.
Aber ohne die Hilfe von General Motors
wäre dies nicht möglich gewesen".
Mit einer Aufzählung von historischen Fakten stellte die russische
Diplomatin einen direkten Zusammenhang zur aktuellen US-Politik her:
"Bezüglich Senator Graham gibt es viele Vergleichsmöglichkeiten. Eine
der (US)-Investitionen führte zum Zweiten Weltkrieg und zum Holocaust.
Jetzt werden Milliarden amerikanischer Dollar in den unersättlichen Rachen
des neonazistischen Kiewer Regimes geschüttet. In diesem Zusammenhang möchte
ich die Senatoren und alle amerikanischen Nutznießer daran erinnern, wie das
vorherige Abenteuer endete."
US-Senator Lindsey Graham gehört weltweit zu den hartnäckigsten
Russland-Gegnern und fällt immer wieder mit krassen Äußerungen abseits
jeglichen diplomatischen Umgangs auf. Im März 2022 rief er mit dem Satz "Gibt es einen Brutus in Russland?"
indirekt zur Ermordung von Russlands Präsidenten Wladimir Putin auf.
https://pressefreiheit.rtde.live/international/171290-sacharowa-ueber-us-hilfen-an/ 30.5.23