SAUDI ARABIEN RUSSLAND USA
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Rückschlag für Biden: Staatsoberhaupt d Emirate besucht Putin i Sankt Petersburg
Analyse von Seyed
Alireza Mousavi
Der jüngste OPEC+-Beschluss zur drastischen Drosselung der Ölproduktion war eine Ohrfeige für das
Weiße Haus. Der nächste Rückschlag für Joe Biden in Nahost war das gestrige
Gipfeltreffen zwischen Präsident Putin und dem Staatschef der Vereinigten
Arabischen Emirate in Sankt Petersburg, wo Al-Nahyan
Schulterschluss mit der Kremlführung demonstriert hat.
Die Frustration ist groß im Weißen Haus, nachdem die wichtigsten
Ölförderstaaten unter Führung der Golfstaaten und Russland in einem
spektakulären Schritt eine drastische Kürzung der Ölförderung um zwei
Millionen Barrel (Fass zu 159 Liter) am Tag für den Monat November
beschlossen. Der jüngste OPEC+-Beschluss war eine Ohrfeige für das Weiße
Haus, da der Beschluss das Gegenteil von dem war, was US-Präsident Joe
Biden bei seinem Besuche in Saudi-Arabien im Sommer erreichen wollte.
US-Präsident Joe Biden hat inzwischen Saudi-Arabien wegen der geplanten Kürzung
der Erdölförderung durch Öl-Allianz OPEC+ mit "Konsequenzen" gedroht.
Er werde mit dem US-Kongress über die nächsten Schritte beraten. Die
Angebotsverknappung würde den Ölpreis hochtreiben, wovon, aus Sicht der USA,
Moskau profitieren würde, das mit dem Erlös Militäroperationen in der
Ukraine weiterfinanzieren könne.
Der nächste Rückschlag für Joe Biden in Nahost war das gestrige Gipfeltreffen
zwischen Präsident Putin und dem Staatschef der Vereinigten Arabischen
Emirate, Scheich Mohammed bin Sayed Al-Nahyan.
Al-Nahyans Besuch in Russland erfolgte nur wenige
Tage nach dem umstrittenen Beschluss des Ölkartells OPEC+ zur Senkung der
Ölförderung im November. Der russische Präsident bezeichnete in
seinem Treffen mit dem Emirate-Chef den jüngsten Beschluss der OPEC Plus
als Schlüssel zur Stabilisierung des globalen Energiemarktes. Der russische
Staatschef verwies auf Al Nahyans Unterstützung für
die Entscheidung der OPEC+-Gruppe, zu der auch Russland gehört, die
Ölproduktion zu drosseln, um die Ölpreise zu stützen, und sagte: "Unsere
Entscheidungen, unser Handeln, richten sich gegen niemanden". Der
OPEC-Plus- Beschluss richtete sich zwar generell nicht gegen die USA, aber
machte deutlich, dass der Einfluss der US auf seine arabische
Partner in Nahen Osten schwindet.
Im US-Kongress wollen nun Abgeordnete die Golfstaaten abstrafen und die
US-Allianz mit Saudi-Arabien neu bewerten. Der Abgeordnete Tom
Malinowski des Repräsentantenhaus schlug inzwischen vor, dass die USA Truppen
und Raketensysteme aus den Vereinigten Arabischen Emiraten und Saudi-Arabien
abziehen sollten.
Die Vereinigten Arabischen Emirate haben bislang versucht, auf die Teilnahme an
westlichen Sanktionen gegen Russland zu verzichten. Der Golfstaat als
US-Verbündete im Nahen Osten enthielt sich bereits im März bei Abstimmung über
den Entwurf zur Verurteilung des Krieges in der Ukraine.
Die Schuld für die jüngste OPEC-Entscheidung wird in Washington in erster Linie
Saudi-Arabien zugeschoben, da Riad als der strategische Partner der USA in der
Region gilt, während die anderen Golfstaaten weitere
Partner Washingtons am Persischen Golf sind.
Dennoch ist der VAE-Schulterschluss mit Russland bei Entscheidungen, die
indirekt den Verlauf des Krieges in der Ukraine beeinflussen könnten, ein
Alarmsignal für das Weiße Haus. Abu Dhabi kauft Luftabwehrsysteme von den USA
und Kampfflugzeuge von Frankreich, während die VAE bereits ihre
Bereitschaft signalisiert haben, Kurzstreckenflugabwehr-Raketensystems von
Israel zu erwerben.
Staaten, welche sowohl gute Beziehungen zum Westen als auch zu Russland und
China pflegen, werden seit dem Ukraine-Krieg vonseiten der NATO unter Druck
gesetzt, sich für eine Seite zu entscheiden. Die Golfstaaten befinden sich nun
an einem Scheideweg. Obwohl die VAE seit Langem mit den USA im Nahen Osten
verbündet sind, markiert ihre Unterstützung für die Drosselung der Ölfördermenge
eine neue Phase. In dieser sind die Golfstaaten dabei, ihre Beziehungen zu
globalen Akteuren in einer neuen Weltordnung auszubalancieren, in der die USA
nicht mehr der dominante Machtfaktor sind.
https://test.rtde.tech/der-nahe-osten/151359-nachste-ruckschlag-fur-biden-staatsoberhaupt/
13.10.2022
Saudis enthüllen:
USA wollten Entscheidung der OPEC+ wegen US-Wahlen um einen Monat verzögern
Das Klima zwischen den USA und Saudi-Arabien hat eine neue Stufe der
Eskalation erreicht. Die saudische Regierung erklärt, die USA hätten das
Königreich gedrängt, eine Entscheidung zur Drosselung der Ölproduktion durch
die OPEC+ um einen Monat zu verzögern, um den erhofften Wahlausgang der
"Demokratischen Partei" bei den bevorstehenden Kongress-Wahlen im
November nicht zu gefährden.
Saudi-Arabien erklärte am Donnerstag, die USA hätten das Königreich gedrängt,
eine Entscheidung zur Drosselung der Ölproduktion der OPEC und der Verbündeten
in der Allianz OPEC+ – einschließlich Russlands – um einen Monat zu
verschieben, da zu hohe Ölpreise den erhofften Wahlerfolg der Demokratischen
Partei in den USA bei anstehenden Zwischenwahlen im November gefährden. Die
Allianz OPEC+ unter Führung von Saudi-Arabien und Russland beschloss vor
Kurzem eine drastische Kürzung der Ölförderung um zwei Millionen Barrel
(159 Liter) pro Tag für den Monat November. Diese
Angebotsverknappung könnte sich nun negativ auf das Wahlergebnis von
Bidens Demokratischer Partei bei den im November anstehenden Zwischenwahlen für
den US-Kongress auswirken, die für den Erhalt der knappen Mehrheitsverhältnisse
der Demokratischen Partei im Kongress entscheidend sind.
In einer Erklärung des saudischen Außenministeriums wurden allerdings die
US-Wahlen gar nicht erwähnt. Es hieß jedoch ausdrücklich, die USA hätten im
Vorfeld "vorgeschlagen", die Kürzungen der Ölförderung um einen Monat
zu verschieben, anstatt diese Absichten bei der OPEC-Sitzung am 5. Oktober in
Wien umzusetzen.
Das Weiße Haus in Washington, D.C. hat jegliche Vermutungen zurückgewiesen,
dass die US-Regierung ihre Forderung an die OPEC-Staaten zur Erhöhung oder
mindestens Beibehaltung der Öl-Fördermenge mit den Kongress-Wahlen in den USA
in Verbindung gebracht hätten. Allerdings macht die seltene Erklärung
Saudi-Arabiens deutlich, wie angespannt die Beziehungen zwischen den beiden
Ländern derzeit offenbar sind.
In der Erklärung des saudischen Außenministeriums wird immerhin erwähnt, dass
das Königreich überhaupt mit den USA über eine mögliche Verschiebung der in der
vergangenen Woche angekündigten Kürzung für die gesamte OPEC+ um 2 Millionen
Barrel gesprochen habe.
"Die Regierung des Königreichs hat bei ihren ständigen Konsultationen mit
der US-Regierung klargestellt, dass alle wirtschaftlichen Analysen darauf
hindeuten, dass eine Verschiebung der Entscheidung der OPEC+ zur Drosselung der
Ölförderung um einen Monat, wie sie vorgeschlagen wurde, negative
wirtschaftliche Folgen gehabt hätte", so das Ministerium in seiner
Erklärung. Saudi-Arabien erklärte, dass man zwar bestrebt sei, die Stärke
seiner Beziehungen zu allen befreundeten Staaten zu bewahren, bekräftigte aber
seine Ablehnung jeglicher Diktate, Handlungen oder Versuche, die darauf
abzielten, die saudische Strategie zum Schutz der Weltwirtschaft vor der
"Volatilität des Ölmarktes" zu gefährden.
Die USA und Saudi-Arabien scheinen sich immer mehr voneinander zu
entfremden. Mit der jüngsten Entscheidung Saudi-Arabiens im Rahmen der
OPEC+ zur Drosslung der Ölfördermenge zerfällt zusehends ein alter Deal
zwischen den USA und Saudi-Arabien: Die Saudis lieferten bislang
"günstiges Öl", die USA lieferten dafür
"Sicherheit". Biden hat auf der Basis dieser Tradition die
Saudi-Führung vergeblich dazu drängen wollen, zwecks einer gezielten Senkung
der weltweiten Ölpreise noch mehr Öl in den Weltmarkt zu pumpen, was zweifellos
nur zulasten von Russlands Exporten und Erlösen gegangen wäre.
https://test.rtde.tech/international/151457-saudis-enthullen-usa-wollten-entscheidung/
13.10.2022