Russland-Noworossija:
Die Logik Putins gegen die Logik Strelkows
von
Pawel Shipilin am 10.6.2015
Wenn man einigen
Landsleuten, Politologen und Politikern glaubt,, dann denken Wladimir Putin und
seine Umgebung wenig, oder überhaupt nicht an die Sicherheit Russlands und
seiner Bewohner…..Öfters wird die Schlussfolgerung gezogen, dass im Kreml
Verräter sitzen, die den Willen des Präsidenten beeinflussen und die ihn
veranlassen, die Interessen des Vaterlandes zum Nutzen der Oligarchen und
seines liberalen Flügels aufzugeben und sich mit dem Weltkapital zusammenzutun.
Um sich auszukennen, muss man verstehen, mit wem die wichtigsten Entscheidungen
getroffen werden.
Es ist kein Geheimnis, dass zur Zeit unser
Hauptproblem die Ukraine ist- ein Instrument der Destabilisierung der Lage in
Europa, das sich in den Händen der USA befinden.
Unter anderem wird eine Verschärfung der Lage in
Pridnestroje erwartet.
Es ersteht sich, dass hinsichtlich dieser Region schon
einige Beschlüsse gefasst wurden- je nachdem, wie sich die Ereignisse
entwickeln werden…
Einmal habe ich schon dargelegt, wer zum engen Kreis
des Präsidenten gehört.
Seither habe ich mich in meiner Meinung bestätigt
gefunden- W. Putin hat ein Kommanda von Professionellen zusammengestellt und
wird es nicht ändern.
Nach dem Alphabet gehören ihm an:
Bortnikow, A. W. Direktor des Russischen
Geheimdienstes;
Iwanow, S.B. Leiter der Administration des Präsidenten
Lawrow,S.W., Außenminister der RF;
Medwedjew. D.A.Vorsitzender der Regierung der RF;
Patruschew,N.P., Sekretär des Sicherheitsdienstes der
RF;
Fradkow,M.E. Direktor des
Auslandsdienstes für Sicherheit der RF:
Schoigu,S.K. Verteidigungsminister der RF…..
Ich erinnere daran, dass der Regierungssturz in der
Ukraine am 22. Februar geschah und die Olympischen Spiele vom 7.-23. Februar
dauerten, als jeden Tag der lächelnde W. Putin auf der Tribühne erschien.
Ich nehme an, dass er während dieser 2 Wochen einige
Male nach Moskau geflogen ist…
Übrigens sind das schon die 2. Olympischen Spiele, die
ihm die Amerikaner verdorben haben.
Die Besetzung des Obersten Sowjets und des Ministerrats der Republik Krim in
Simferopol wurde von diesen „ höflichen“ in der Nacht vom 26.zum 27. Februar
gemacht.
Man kann nur vermuten, wie die heimlichen Treffen stattfinden.
Sie sind nicht formeller Natur, geht es doch um das
Schicksal des Landes…..
Ein militärischer Übergriff auf das Territorium eines
anderen Staates trägt immer das Risiko des Beginns eines großen Krieges in
sich….
Deshalb ist die militärische
Operation selbst nur eines von vielen Themen, die besprochen werden.
Nicht minder wichtig ist die Lage, in der sich das
Land nach der Beendigung der militärischen Operation befinden wird, welche
Ziele man erreichen will und welche Opfer zu erwarten sind.
Es müssen Antworten gegeben werdem: militärische,
wirtschaftliche, politische.
(Die Reaktion Chinas eingeschlossen- die Sicherheit
der östlichen Grenzen betreffend), Belorusslands, Kasachstans, der Türkei,
Irans, Israels usw.
Die endgültige Entscheidung
trifft selbstverständlich Putin
Beachtet bitte: bei der Ausarbeitung dieser Pläne sind
keine Oligarchen, keine Liberalen anwesend, die Druck ausüben könnten, wie
unsere Quasi-Patrioten befürchten.
Für sie gibt es einfach keinen Platz im Bunker.
Sie existieren an der Oberfläche, machen ihre
Geschäfte, kaufen Villen und Jachten. Nach ihrer Meinung hinsichtlich der Krim,
oder Südossetien hat niemand gefragt.
Der liberal-oligarche Einfluss auf die Ausarbeitung der ernsthaftesten
Entschedungen, die das Schicksal des Landes betreffen, fehlt.
Ihr Einfluss auf Staatsgeheimnisse ist auf ihre
Betriebe beschränkt….
Wir wissen nicht, was sich in den Geheimdossiers der
USA, Europas, der Ukraine, Moldawiens… befindet.
Jedoch reicht unser Vertsand aus, festzustellen, dass
sie existieren und auf der Grundlage dieser Daten werden strategische und
taktische Entscheidungen zu verschiedenen Anlässen getroffen.
Und diese Dokumente dürfen nicht veröffentlicht
werden, jedenfalls nicht gleich.
Umso erstaunlicher ist es, dass es in unserer
Gesellschaft Menschen gibt, die eine sofortige Antwort erwarten.
„Wir haben eine völlig undurchsichtige
Machtpolitik. Wir wissen nicht, was der Präsident wirklich will.
Wir wissen nicht, was die Führung
des Landes wirklich will. Oft sagen wir als Land das eine, was wir nicht tun
und machen das andere, was wir nicht sagen“-
äußert Igor Strelkow.
Er hat völlig recht.
Nur, im Unterschied zu dem Helden von Noworossija,
sehe ich darin keine Tragödie- mir ist es im Gegenteil lieber, wenn wir jetzt
sorgfältig unsere Geheimnisse hüten.
Mehr noch, gestern habe ich in meinem Beitrag
Rostislaw Ischtschenko den Verdacht geäußert, dass vor einem Jahr in Noworossija Strelnikow selbst schuld war.
Nach Meinung des Publizisten, ging die Einnahme von
Slawjansk so vor sich, wie damals die polnische Exilregierung den Beginn des
Warschauer Aufstands im Jahre 1944 machte,- um mit dem Einzug der russischen
Armee die Hauptstadt einzunehmen. Die „Militaristen“ wollten nur ganz wenig in
ihrer Zeit, so, wie in die Ukraine russisches Militär einzieht, ein kleines
Stück “befreites Territorium“ unter ihrer Kontrolle zu haben, um dort an die
Macht zu kommen, eine Hauptstadt mit einer schon ferigen „Regierung“, schreibt
Ischtsc henko.
«Милитаристы»
хотели
совсем
немного — к
тому времени,
как на
Украину
войдут
российские
войска, иметь
некий кусок
«освобожденной
территории»
под своим
контролем,
чтобы можно
было войти в
новую власть.
Они ведь не
скрывают, что
мечтали
создать в
Новороссии
такое государство,
которое
хотели бы
видеть в России.
Четко по
лекалам
Варшавского
восстания, которое
тоже
начиналось
ради того,
чтобы встретить
РККА в
«самостоятельно
освобожденной»
столице с уже
готовым
«правительством»,
— пишет
Ищенко.
Diese Logik kann man ihm nicht absprechen
Das einzige, mit dem ich nicht mit ihm übereinstimme,
ist, dass nach diesem Plan einer Hineinführung russischen Militärs auf das
Territorium der Ukraine die Gefahr von Sanktionen gebannt gewesen wäre.
„Ende April wird irgendetwas geschehen“- erinnert sich
Rostislaw- Die Rethorik der russischen Macht und des Außenministeriums ändert
sich, die Soldaten bewegen sich von der Stelle der ständigen Aufenthaltes weg
und der Konflikt beginnt sich nach einem hinauszögerndem Szenario zu
entwickeln.
Nach der Version der „Militaristen“ hat die 5. Kolonne
im Kreml Putin veranlasst, Zugeständnisse zu machen und sich mit den USA auf
Kosten des Donbass zu einigen“
„Diese Version ist geistlos und dient nur dazu, um die
Hausherren in Unruhe zu versetzen
Seiner Meinung nach hätte der Wirtschafts-Finanz-Block
der Regierung auf einer Begrenzung der aktiven Phase des Konflikts bestehen
müssen und dies mit der realen Notwendigkeit der Vorbereitung der Wirtschaft
auf zu erwartende Sanktionen motivieren können.
Aber mit scheint das wesentlich einfacher gewesen zu
sein…Als Wladimir Putin ausführlich über die Krim-Operationen berichtete, hatte
er unterstrichen, dass er sich vorher für die Meinung der Einwohner der Krim
interessiert hatte.
Ich versichere Ihnen, dass er zuverlässigere Quellen hat, als alle bekannten
soziologischen Dienste ( Daten, mit denen ihn der Direktor der
Sicherheitsdienste der RF, Bortnikow, in Kenntnis setzt).
Und erst, als er sich überzeugte, dass sich die Krim
für einen Zusammenschluss mit Russland entscheiden wird, gab er seine Zustimmung.
Ich denke, dass man ihn im vergangenen Jahr über die
reale Denkweise der Ukrainer in Kenntnis gesetzt hat.
Und gerade im April vergangenen Jahres sank das
Ansehen Russlands in ihren Augen gewaltig.
Es wurde klar, dass man unsere Armee nicht mit Blumen empfangen würde.
http://www.kiis.com.ua/?lang=rus&cat=reports&id=502&page=1
Was sagt uns Igor Strelkow ?
Die Situation in Pridnestroje
einschätzend, schlug er eine alternative Variante zur Problemlösung vor, den er
schon einmal vorgetragen hatte,- den Marsch nach Kiew.
„Der Gegner baut auf die Ausweitung des Konflikts und
bereitet sich folgerichtig darauf vor, indem er ihn ständig erhöht. Und eine
weitere Ignorierung dieser Tatsache bringt Unentschlossenheit hinsichtlich der
ihm zugefügten Niederlagen, sowie der Befreiung Kiews mit sich und führt
letztlich zur globalen Niederlage.“
Achtet
darauf: der Held Noworossijas spricht nur vom militärischem Standpunkt aus, wie
man das Prisnestrojer Problem lösen könnte.
Es
versteht sich, eine rein technische Lösung gibt es und eine solche wurde sicher
auch in dem von mir erwähntem engem Kreis besprochen.
Aber von diesen Leuten hängt das Schicksal von 146
Millionen Russen ab, sie haben sich angewöhnt, hinter den Horizont zu blicken
und nicht nur ihre Handlungen vorauszusehen, sondern auch die des Gegners und
nicht nur wenige Schritte im voraus.
Und im Unterschied von Igor
Strelkow bemühen sie sich fatale Fehler zu vermeiden.
Südossetien und die Krim haben überzeugt, dass wir ihnen trauen können.
Der ehemalige Verteidigungsminister der Donezker
Volksrepublik hat mich, ungeachtet seiner feurigen Rede, nicht überzeugen
können.
Übersetzung: Brigitte Queck