Redebeitrag auf der Veranstaltung am 20.06.
2019 in Berlin, ND-Gebäude
„Russland ist unser Freund, nicht unser
Freund“
von Ulryk Gruschka, Vorsitzender der chinesisch-deutschen
Freundschaftsgesellschaft
Liebe Genossen und Freunde,
am 22. Juni 2019 begehen wir
einen Tag des Gedenkens, der Mahnung, ja, der Warnung vor einer Wiederholung
eines der tragischsten Kapitels der Weltgeschichte.
Der an diesem Tag vor 78 Jahren
ausgelöste Weltkrieg forderte Millionen Opfer, vor allem von der Sowjetunion,
die den Hauptanteil am Niederringen des Faschismus trug.
Geradezu grotesk war die
diesjährige Veranstaltung zum D- Day, zu der der russische Präsident nicht
eingeladen wurde.
Was erleben wir heute ?
-
Russophobie,
-
Errichtung
amerikanischer und NATO-Stützpunkte in der Nähe der russischen Grenze,
-
NATO-Truppen auf
deutschem Boden, deren Panzer endlich über panzertaugliche brandenburgische
Autobahnen fahren sollen,
-
Hochrüstung,
-
Laufende
Geschichtsfälschung,
-
Meinungsmanipulationen
im großen Stil,
-
Cyberangriffe, die die
Wirtschaften anderer Länder komplett ruinieren
( s. Südamerika, Iran, teilweise Russland)
Es zeigt sich, dass wieder einmal
keine Lehren aus den Erfahrungen der Geschichte gezogen werden.
Barak Obama deklarierte in
seiner Rede vor den Absolventen der Militärakademie West Point im Mai 2014 den
Machtanspruch der USA:
„Tatsächlich ist Amerika selten
stärker gewesen im Verhältnis zum Rest der Welt. Unser Militär hat niemand
Ebenbürtigen. Unsere Wirtschaft bleibt die dynamischste auf der Welt, unsere
Unternehmen sind die innovativsten.
Jedes Jahr werden wir
energieunabhängiger.
Von Europa bis Asien sind wir
der Dreh-und Angelpunkt von Allianzen, wie es sie noch nie in der Geschichte
gegeben hat.
So sind und bleiben die USA
eine unentbehrliche Nation.“
Und er drohte unverhohlen:
„Die USA werden militärische
Gewalt einsetzen, wenn unsere zentralen Interessen es verlangen—wenn unsere
Leute bedroht werden, wenn unsere Lebensart auf dem Spiel steht, wenn die
Sicherheit unserer Alliierten bedroht ist.“
Also: „ Amerika First!“
Im Januar 2018 legte die USA
eine neue Verteidigungsstrategie vor.
(
http//dod.defense.gov/Portals/1/Documents/pubs/2018-National-Defense-Strategie-Summary.pdf)
Einiges zum Inhalt:
Die zentrale Herausforderung
für Wohlstand und Sicherheit der USA sei das „Wiederaufleben eines
langfristigen, strategischen Wettbewerbs“ mit revisionistischen Kräften.
Es wäre zunehmend klar, dass
China und Russland eine Welt formen möchten, die sich im Einklang mit ihrem autoritären Modell befindet.
China nutze seine militärische
Modernisierung, um mehr Einfluss durch eine „räuberische Wirtschaft“ zu
gewinnen.
China wolle seine
Nachbarländer, die Indopazifikregion, zu seinem Vorteil neu ordnen.
Das Verteidigungsministerium
wird dafür sorgen, dass
-
die Machtverhältnisse zu
unseren Gunsten bestehen bleiben,
-
eine internationale
Ordnung gefördert wird, die unsere Sicherheit und unseren Wohlstand am
förderlichsten ist
-
und dass die USA die USA
die überlegene Militärmacht in der Welt bleibt.
Damit macht das Pentagon
deutlich, dass es nicht mehr im Kampf
gegen den Terrorismus, sondern im
-
im militärischem
Konkurrenzkampf mit Ländern wie Russland und China die größte Herausforderung
sieht.
Die chinesische Regierung hat
diese neue Verteidigungsstrategie kritisiert.
Das zeige ein „Denken wie im
kalten Krieg und sei voll mit Annahmen von Nullsummen-spielen .“ ( Sprecher des
chinesischen Verteidigungsministeriums ).
China und Russland werden zu Feinden erklärt
In einem Papier zur „Nationalen
Sicherheitsstrategie“ der US-Regierung vom Dezember 2017 heißt es wörtlich:
„China und Russland
fordern die amerikanische Macht, ihren Einfluss und ihre Interessen heraus und
versuchen, Amerikas Sicherheit und Wohlstand, seine unipolare Machtstellung zu
untergraben.
Unsere Aufgabe ist es,
sicherzustellen, dass die militärische Überlegenheit der USA weiter
besteht….Wir werden den Frieden durch Stärke wahren, indem wir unser Militär
neu aufstellen, damit es vorherrschend bleibt, unsere Feinde abschreckt und
sofern erforderlich, in der Lage ist, zu kämpfen und zu siegen.
Wir werden mit allen
nationalen Machtmitteln sicherstellen, dass Regionen der Welt nicht von einer
Macht dominiert werden“
(Und wenn schon, dann natürlich
nur von den USA!)
Um freie Hand zu bekommen,
wurde das
-
Atomabkommen mit den
Iran gekündigt ( obwohl Iran alle Auflagen erfüllt hatte),
-
der IFN-Vertrag mit
Russland zur Eindämmung der Atomwaffen gekündigt,
-
die Verhandlungen mit
Nordkorea zum Scheitern gebracht, weil Nordkorea nicht als gleichberechtigter
Partner gesehen wird.
Neueste Veröffentlichungen in
den amerikanischen Massenmedien zeigen, wohin die Entwicklung gehen soll.
Es läuft gegenwärtig eine große
Medienkampagne, die das Pentagon, aber den durchschnittlichen Amerikaner
auffordert, sich für einen Krieg gleichzeitig gegen China und Russland zu
rüsten.
An der Spitze dieser Kampagne
stehen 2 Männer:
-
Prof. Hal Brands (Experte
für Geostrategie an der John-Hopkins-Universität) und
-
Der ehemalige Admiral
James Stavridis, heute Finanzanalyst bei der Carlyle-Group.
Veröffentlicht werden
Einschätzungen und Forderungen an die Politik von den Medienkonzern “Blomberg“.
Sie vermitteln folgende
Grundorientierungen für die amerikanische Politik der Gegenwart und Zukunft:
1.
Die Vereinigten Staaten
und ihre Verbündeten sind nicht vorbereitet, auf eine russisch-chinesische
Allianz, die allein aus dem Grund, dass sie existiert, eine Gefahr ist für die
USA und die gesamte amerikazentrische Welt.
2.
Die USA müssen baldigst
damit anfangen, sich auf einen Konflikt gegen die beiden Großmächte
gleichzeitig vorzubereiten.
„Denn sonst könne es passieren,
dass Washington schutzlos dasteht.
Dann nämlich, wenn einer der
beiden-- Peking, oder Moskau-- durch einen Krieg die Kräfte der Vereinigten
Staaten bindet, während der andere der beiden-- Moskau oder Peking—dem
schutzlosen Amerika den Gnadenstoß versetzt“
Prof. Brands fordert
hemmungslos und direkt, „Amerika müsse eine richtige Kombination von
Möglichkeiten und Konzepten erarbeiten, um Russland und China zu besiegen,
bevor sie ihre Streitkräfte entscheidend vergrößern.“
Deutlicher kann man das, was
Ziel der amerikanischen Politik ist, nämlich mit militärischen Mitteln
seinen Machtanspruch durchzusetzen, nicht sagen.
Erinnern wir uns, dass der
damalige Sicherheitsberater des US-Präsidenten Bannon 2017 sagte: “ Es wird in
den nächsten 10 Jahren einen großen Krieg geben.“
Auffällig ist, dass es den hier
genannten amerikanischen Experten gar nicht erst in den Sinn kommt, eine wie
auch immer geordnete Normalisierung der Beziehungen zwischen den USA und
Russland, sowie China vorzusehen.
Was diskutiert wird und
zunehmend in der Politik von Seiten der USA angewandt wird, sind
Zwangsmaßnahmen ( politisch-ökonomische, militärisch-finanzielle).
Das, was also Barak Obama 2014
schon als Devise proklamierte, wird auf die gegenwärtigen Situationen adaptiert
und zugespitzt.
Warum ist das so ?
Wo liegen die Ursachen dafür ?
Lassen Sie mich das an 2
komplexen Problemen deutlich machen.
Die neoliberalistische
Entwicklung des Kapitalismus in den letzten 30 Jahren ist durch die
Globalisierung der ökonomischen Wirksamkeit der großen Monopole gekennzeichnet.
Sie zeigt sich in der Befreiung
von Unternehmen und Kapital von Einschränkungen und Verwertungsschranken.
Diese mannigfache Deregulierung
wurde festgelegt in internationalen Handels- und Investitionsverträgen.
Nationale Gerichtsbarkeit wird
dabei ausgeschaltet.
Damit ist ein exklusiver
Handlungsraum für das Kapital geschaffen.
Im Ergebnis wird die kapitalistische
Welt nach einer im Oktober 2011 erschienen Schweizer Studie ( Frankfurter
Rundschau vom 31.10.2011 ) von etwa 40 internationalen Kapitalgruppen
beherrscht, die sich wechselseitig besitzen und kontrollieren und so ein
geschlossenes Herrschaftssystem bilden, das keine Macht der Welt mehr
kontrollieren kann.
Sie kommandieren fast alle
untersuchten 47 000 größten internationalen tätigen Unternehmen.
Aber nicht nur das !
Die Globalisierung „
funktioniert als globales Instrument gegen die sozialen Standards, als
Rammbock für den Sozialabbau, als Herunterkonkurrieren der Sozialstandards
auf globalem Mindestniveau.
Sozial einseitige Abschaffung
der Besteuerung von Unternehmertätigkeit und Vermögen ( z.B. völlige Steuerbefreiung von
Hedgefonds) wird ersetzt durch degressive und damit soziale Ungerechtigkeit,
verstärkende Lohn- Einkommens- und vor allem Konsumsteuern für die unteren
Schichten.
Das ist Sozialabbau pur. Dafür
ein Beispiel:
Auf die USA bezogen, ergeben
sich folgende Zahlen:
Der Einkommenszuwachs der
unteren 50 % von 1980-2014 betrug 1 %.
Der Einkommenszuwachs der
oberen 10% von 1980-2014 betrug 121 %.
Diese Umverteilung von unten
nach oben wird zunehmend ein sozialer Sprengstoff für die neokapitalistische
Welt.
Als Schuldigen dafür macht man
gegenwärtig China und Russland aus und richtet voll die Propaganda
darauf aus, beide zu diffamieren und damit von den systemimmanenten Problemen
abzulenken.
Hinzu kommt ein 2. Problem:
Entgegen der Propaganda, in
neue Sachanlagen zu investieren ( zu akkumulieren ) und dort Arbeitsplätze zu
schaffen, ist der Anteil von Sachinvestitionen an den Profiten, der 1980 noch
zwischen 60-70 % lag, auf heute 5-10% zurückgegangen.
Der Großteil der Profite wird
für Dividendenzahlungen, Aktienrückläufe und Finanzinvestitionen
verwendet.
Hier liegt einer der Gründe
für den Abwärtstrend der Weltkonzerne , vor allem der Konzerne der
USA- es wird zu wenig investiert.
Der Weltimperialismus befindet sich also in einem großen
Dilemma
Er gräbt sich selbst sein
eigenes Grab, seine Probleme sind systemimmanent.
Die gesellschaftlichen
Widersprüche, die er hervorbringt, werden immer dominanter :
-
zu wenig Investitionen
in die Wirtschaft führen zwangsläufig zu Rückgang, Stillstand, Verlust an
Wirtschaftskraft, an Innovation und Perspektive;
-
ganze Verlagerung von
Wirtschaftsbereichen ins Ausland bedeutet riesige Arbeitsplatzverluste im
Inland ( s. USA, Deutschland- z. B. Autoindustrie und Textilindustrie u.a. );
-
der Widerspruch zwischen
Arm und Reich nimmt gewaltige Dimensionen an und führt zum Verfall der
Gesellschaften;
-
das unipolare
Machtstreben, vor allem des US-Imperialismus, erleidet derbe Niederschläge
durch die Volksrepublik China und Russland, sowie viele Entwicklungsländer,
die sich dem Ausbeutungsmonopol der großen Weltkonzerne nicht unterwerfen
wollen, bzw. sich ihm entziehen wollen ( s. Seidenstraße usw. ).
Warum sind nun aber gerade China und Russland die Erzfeinde
des neoliberalen Monopolkapitalismus ?
China beschreitet sehr klar und
zielorientiert seinen Weg, um bis zum 100. Jahrestag der Volksrepublik China
die Grundlagen einer sozialistischen Gesellschaft geschaffen zu haben.
Dieser Weg ist enorm
erfolgreich
Seit 1978
-
hat sich der
Lebensstandard aller Menschen in China drastisch erhöht, das Realeinkommen
erhöhte sich jährlich zwischen 6-8 %;
-
die Rentenversicherung (
inzwischen gibt es über 900 Millionen Versicherte ) brachte eine umfassende
soziale Absicherung;
-
in den letzten 40 Jahren
wurden 700 Millionen Menschen aus der Armut geholt ( noch ca. 20 Millionen in
den nächsten 5 Jahren );
-
China hat in den
vergangenen Jahrzehnten die größte Migration in der Gesellschaft bewältigt (
ca. 16- 18 Millionen Menschen wandern jährlich in die Städte );
-
China ist heute die
zweitstärkste Wirtschaftsmacht der Erde.
Das Bruttoinlandprodukt
wächst jährlich immer noch um 6-7 %. Alle Prognosen deuten darauf hin, dass
China die USA in etwa 10 Jahren überholt haben wird;
-
China gibt der Welt für
die weitere gesellschaftliche Entwicklung neue Impulse, Möglichkeiten und real
zu verwirklichende Ziele, was der neoliberale Monopolkapitalismus systembedingt
eben nicht kann:
-
Seidenstraßenprojekt
(Win-Win Situation );
-
Schaffung neuer
Entwicklungsbanken, die ohne neokoloniale
Zwänge der wirtschaftlichen Entwicklung , vor allem der Entwicklungsländer
Asiens, Afrikas, Südamerikas, hilfreich
zur Seite stehen;
-
Die Brechung des
US-Dollars auf dem Weltmarkt,
wodurch der verheerenden
Politik von Weltbank und IWF engere Grenzen gesetzt werden.
Damit wird dieser dynamische
und gleichzeitig stabile Staat China immer mehr eine strategische Bedrohung
für die Vereinigten Staaten.
Hinzu kommt, China ist dabei,
das westliche Technologiemonopol zu brechen.
Mit dem Masterplan „Made in
China 2025“ wurde im Mai 2015 Chinas industriepolitische Strategie herausgegeben.
Damit will China bis 2025 den
Sprung von der „ Fabrik der Welt“, vom „industriellen Initiator“ zum
technologischem Innovator in relativ kurzer Zeit schaffen.
Durch den Übergang zu einer
hochtechnologischen Wirtschaft soll der Produktivitätsfortschritt zum Erhalt
der Wettbewerbsfähigkeit erreicht werden.
Gleichzeitig will China
weitgehend unabhängig werden von der westlichen Technologiedominanz.
Angestrebt wird die nationale
Selbstversorgung mit Schlüsseltechnologien, die Unabhängigkeit von
ausländischen High-Tech-Komponenten, um die Wertschöpfungsketten in den
entscheidenden Knotenpunkten unverwundbar zu machen.
Das bedeutet jedoch zugleich
die Herausforderung der bisherigen Weltmarktführer in den
Hochtechnologiebereichen, insbesondere der USA.
In dem Strategiepapier der
Regierung werden 10 Schlüsselindustrien festgelegt, in denen das Land aufholen
und den Anschluss zu dem Weltmarkführer erreichen will.
Das sind:
-
Biomedizin und
Medizintechnik,
-
Neue Materialien,
-
Landwirtschaftliche
Geräte,
-
Luftfahrt,
Langstreckenflugzeuge,
-
Bahntechnik,
Schienentransporte,
-
Energieeinsparung und
Elektrofahrzeuge, vernetztes Fahren,
-
Marineausrüstung und
High-Tech-Schiffe,
-
Automatisierung und
Robotik, vernetzte Produktion,
-
Elektrische Anlagen.
Die Voraussetzungen für diesen
technologischen Sprung nach vorn sind gut.
China gilt bereits heute als
bedeutende Wirtschaftsmacht
-
mit den höchsten
Patentanmeldungen ( 2017: USA 525 476, China 1,2 Millionen (Spiegel vom 1.5.
2019)
-
und einer qualifizierten
Ausbildung von jährlich 4,7 Millionen Hochschulabsolventen in den Mintfächern
(Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik )
Neuerdings will Trump China vom
Erwerb von Technologien abschneiden und Technologietransfer nach China komplett
unterbinden.
-
Zum einen werden
Investitions-und Technologiefirmen in den USA stark eingeschränkt, bzw.
verboten.
-
Zum anderen wird er
Export „industriell bedeutender Industriegüter“ in die Volksrepublik China
schlichtweg verboten.
Es
geht nicht nur darum, den technologischen Aufstieg Chinas auszubremsen und zu
stoppen, sondern im Interesse US-basierter transnationaler Konzerne, die
expandierenden Konkurrenten aus China einzuengen und sogar aus dem Weg zu
räumen. ( siehe Vorgehen gegen Direktoren des Huawei-Konzerns, bzw. Vorgehen
gegen den ZTE-Konzern ).
Das
Wirtschaftsmodell Chinas unterscheidet sich in wesentlichen Punkten von dem
neoliberalen Modell des „Westens“ durch:
. Gesamtstaatliche Planung,
. Regulierung des Kapitalverkehrs,
. Staatliche Kontrolle ökonomischer Schlüsselbereiche,
. Staatliche Investitionen in Industrie- und
Infrastrukturbereiche,
. Staatliche Bildung und Kultur, und staatliche Kontrolle
sozialer Bereiche
Das sind Kernelemente der Politik und
Ökonomie Chinas auf dem Weg zum Sozialismus.
Hinzu
kommt, dass Gemeineigentum an Grund
und Boden und der wichtigsten industriellen Grundlagenbereiche, sowie die
führende Rolle der Kommunistischen Partei Chinas.
Der
Chinesische Staat unter Führung der Kommunistischen Partei hat die
entscheidenden wirtschaftlichen Elemente nicht aus der Hand gegeben, er kann in
das Wirtschaftsgeschehen jederzeit wirksam eingreifen.
Der Staat hat die Finanz-,Banken-und
Währungshoheit und die gesamtgesellschaftliche Planung fest in seiner Hand.
Hier
liegen die Ursachen für die rasant erfolgreiche gesamtgesellschaftliche
Entwicklung der Volksrepublik Chinas in den letzten 40 Jahren.
Und
der weitere Weg ist klar vorgezeichnet:
Bis
zum 100. Jahrestag der Volksrepublik Chinas sollen die entscheidenden
Grundlagen für den Sozialismus chinesischer Prägung gelegt sein.
Die
USA versuchen schon seit langem, aber in letzter Zeit mit ungeheuerer Vehemenz,
dagegen vorzugehen, vor allem gegen die damit verbundene Herausbildung
multipolarer Machtverhältnisse. Sie wollen ihren Status als einzige
Supermacht verteidigen und nehmen alle, die sich dem widersetzen, oder
dafür eine Gefahr darstellen, ins Visier.
(
China, Iran, Venezuela, Kuba, Russland und neuerdings auch Europa und Japan).
Strategische
Konkurrenten, wie China und Russland, sollen zurückgedrängt, bzw. ausgeschaltet
werden.
Eine Antwort der USA auf den drohenden Hegemonieverlust ist der
jetzt angezettelte Handelskrieg.
Was
mit diesem Handelskrieg erreicht werden soll, machten die Handelsgespräche der
USA mit der Volksrepublik China im Monat Mai 2019 in Washington deutlich.
Worum
ging es dabei ?
1.
Forderten die
US-Vertreter:
-
Abschaffung der von der
Volksrepublik China erhobenen Zölle auf amerikanische Waren.
-
Bessere Bedingungen für
US-Unternehmen in China, vor allem Zugang zu Wirtschaftssektoren, die
Ausländern bisher verschlossen waren, wie z. B.
Staatsaufträge für:
Luftfahrt,
Gesundheit
Medien und
Informationstechnologie
-
Stärkeren Schutz
geistigen Eigentums
-
Möglichkeit
vollständiger Übernahme chinesischer Firmen
-
Höhere
Ertragsbeteiligungen
2.
Verlangten die
US-Vertreter:
-
Einen kompletten Umbau
des chinesischen Wirtschaftssystems ( Privatisierung der staatlichen Betriebe,
Abbau der zentralen Planung und Kontrolle der staatlichen Finanzierungspolitik
).
Im Gegenzug für all
diese Forderungen bieten die USA: NICHTS
!
Nichts, außer der
eventuellen Rücknahme der beschlossenen Strafzölle !!!
3.
Die USA bestehen auf:
-
Der Einrichtung eines
umfassenden Früh-und Strafsystems, mit
der die Umsetzung der Vereinbarungen garantiert werden soll.
Das
wäre die Abhängigkeit Chinas von komplexer Dominanz der USA.
Wie
das funktioniert, zeigen gerade die Maßnahmen der USA gegen Venezuela, Kuba,
Iran Russland u.a.- aber auch das Agieren von WTO, IWF und Weltbank u. a.
Würde
China darauf eingehen, wäre das das Ende des chinesischen Weges zum
Sozialismus.
Die
Folgen wären verheerend für das chinesische Volk, für alle Völker der 3. Welt,
denen jede Perspektive einer freien, politischen und ökonomischen Entwicklung
genommen wäre.
Darauf
kann und wird die Volksrepublik China nicht eingehen.
Zusammenfassend kann man sagen:
Die
Weltlage ist äußerst explosiv, die Gefahr eines 3. Weltkrieges ist riesig.
Der
Weg des Aufbaus des Sozialismus in dem riesigen Land China ist äußerst
erfolgreich und damit eine Systembedrohung für den Weltimperialismus.
Eine
Systembedrohung, die mit allen Mitteln beseitigt werden muss.
Dass
die USA konsequent darauf zusteuern, macht ihre Weltpolitik mehr als deutlich
und man sollte nicht vergessen:
Sie
sind die stärkste Militärmacht der Welt !
Das
birgt das Risiko in sich, dass die handelspolitischen Strafmaßnahmen gegen China, Iran, Venezuela, Kuba und andere
eskalieren und in politische und militärische Sanktionen übergehen können.
Vom
Handels-zum Schießkrieg ist es dann nicht mehr weit !
Dem steht aber entgegen:
1.
China und Russland haben
die letzten 20 Jahre genutzt, zur beiderseitigem Vorteil stabil zu wachsen ohne
in Abhängigkeit des Weltimperialismus zu geraten.
2.
Die Staaten, die von den
USA und Europa in Zentral-und Westasien auf einer „Achse des Bösen“ verortet
werden: Iran, Syrien, Nordkorea, sind heute strategischer Partner Chinas und
Russlands, die ihrerseits eine strategische Partnerschaft verbindet.
Einer Partnerschaft, die
enormes Potential für internationale Sicherheit, aber auch ökonomische
Entwicklung beinhaltet.
3.
Aber auch in Europa bröckelt
die US-Dominanz schon längst und Russland und China bekommen immer mehr
Schützenhilfe gegen die scheinheilige westliche Wertegesellschaft der doppelten
Moral von vielen unabhängigen Ländern rund um die Welt.
4.
Das
Seidenstraßen-Projekt hat vielen Ländern in Asien und Afrika, aber auch in
Europa neue Chancen für eine positive Entwicklung gegeben.
5.
Immer mehr Menschen
hoffen, dass die in der Rede von Xi Jinping auf dem 19. Parteitag der KP Chinas
entwickelten Ideen von einer gemeinsamen Zukunft der Menschheit in einer
besseren Welt, die geprägt ist durch friedvolle Kooperation zu beiderseitigem
Vorteil und in den sozial wie ökonomisch verträgliche Entwicklungen, Realität
werden.
6.
Im Gegensatz zu den USA
strebt China keine Hegemonie an, sondern tritt dafür ein, dass unterschiedliche
Kulturen, geschichtliche Erfahrungen und politische Auffassungen zu
respektieren seien. So wie China keine Modelle von außen importieren werde, so
wenig will es auch sein Modell des „Sozialismus chinesischer Prägung“
exportieren. Dem hat sich Wladimir Putin in seiner Antrittsrede nach seiner
Wahl zum Präsidenten der Russischen Föderation voll angeschlossen.
Das lässt für die Zukunft
hoffen, bedarf aber der Mobilisierung der Friedenskräfte in der ganzen Welt,
denn ein neuer Weltkrieg wäre die existentielle Bedrohung der Menschheit.