RUSSLAND
WEIST DIPLOMATEN AUS Deutschland, Polen und Schweden AUS
Ivan Rodionov, Chefredakteur
von RT Deutsch am 5.2.2021
Liebe Leser,
Russland
wies am Freitag jeweils einen Diplomaten aus Deutschland, Polen und Schweden
aus. Moskau wirft ihnen vor, sich am 23. Januar an nicht genehmigten
Demonstrationen zur Unterstützung Alexei Nawalnys
beteiligt zu haben. Moskau betonte die Unzulässigkeit solcher Handlungen, die
mit diplomatischer Tätigkeit unvereinbar seien. Die Diplomaten wurden gemäß dem
Wiener Übereinkommen zu Personae non gratae erklärt. Bundeskanzlerin Angela Merkel kritisierte
diesen Schritt als "ungerechtfertigt".
Die
Festnahme von Nawalny-Anhängern bei Protesten am
Sonntag in Russland sowie die – noch nicht rechtskräftige – Verurteilung des
Oppositionellen am Mittwoch zu einer mehrjährigen Haftstrafe hatten scharfe
Reaktionen im westlichen Ausland ausgelöst.
Auch der neue US-Präsident verurteilte das Vorgehen der russischen Behörden
gegenüber Nawalny. In einer programmatischen Rede
legte Joe Biden am Donnerstag die
Schwerpunkte seiner künftigen Außenpolitik dar – und machte klar, dass er einen konfrontativen Kurs gegenüber Russland und
China verfolgen will. Die
Zeiten, in denen sich die USA den "aggressiven Handlungen Russlands
unterwerfen", seien nun vorbei. "Wir werden nicht zögern, die Kosten
für Russland zu erhöhen und unsere Kerninteressen und unser Volk zu schützen",
so der 78-Jährige.
Zugleich meldete sich der Leiter des US Strategic Command (STRATCOM) zu
Wort. Laut Charles Richard ist ein Atomkrieg
mit Russland oder China eine "reale Möglichkeit", da Moskau und
Peking den "Weltfrieden" auf eine so "aggressive Weise
herausfordern", wie man es seit dem Höhepunkt des Kalten Krieges nicht
mehr gesehen habe.
Biden betont indes den globalen Führungsanspruch der USA und will zur
Eindämmung Russlands und Chinas die Partner wieder enger an Washington binden. Die "Muskeln demokratischer
Allianzen" müssten wieder gestärkt werden, die in den vergangenen
Jahren eingeschlafen seien. Folgerichtig hat das Weiße Haus die von Donald
Trump ausgearbeiteten Pläne für einen
teilweisen Truppenabzug aus Deutschland nun auf Eis gelegt.
Was die
Corona-Pandemie in Deutschland betrifft, so sieht Bundeskanzlerin Angela Merkel
nun "ein leichtes Licht am Ende des Tunnels", aber es bleibe eine
"unglaublich schwere Zeit". Ausgerechnet der russische Impfstoff
Sputnik V könnte sich als Lichtblick erweisen, um die schleppend verlaufende
Impfkampagne anzuschieben. Die vom Fachmagazin The Lancet veröffentlichen Daten
sind vielversprechend. Eine Kooperation des russischen Herstellers mit einer
deutschen Pharmafirma aus Sachsen-Anhalt ist bereits im Gespräch. Noch vor
kurzem war der Tenor in den Mainstreammedien zu Sputnik V fast durchweg
negativ, vom "Impfstoff-Murks aus Moskau" war die Rede. Doch nun
fragt das Handelsblatt: "Können die Russen Europas Impfkampagne
retten?". Und auf RTL lautet eine Schlagzeile: "Her mit dem
Russen-Impfstoff! Experte ist begeistert von Sputnik V".
Ihre RT
DE-Redaktion.