Russland und Afghanistan nehmen Gespräche über wirtschaftliche
Zusammenarbeit auf
von Alexej Tschischkin,
übersetzt von Brigitte Queck
Der Stellvertretende Ministerpräsident der afghanischen Regierung Abdul
Salam Chanafi traf in Kabul mit einer Delegation
russischer und afghanischer Investoren zusammen. Das war das 1. Treffen von Vertretern
Russlands mit den „Taliban“, deren Organisation seitens der UNO für seine terroristischen
Handlungen mit Sanktionen belegt wurde und in Russland ebenso als terroristische
Organisation eingestuft wird.
Die Seiten
tauschten sich zu Fragen der Gewinnung von Öl und Gas aus, bzw. der Schaffung
von Öl-und Gas fördernden Einrichtungen, sowie von Zement und Metall
verarbeitenden Werken in Afghanistan.
Es wurde
beschlossen, in 1-2 Monaten die Gespräche fortzusetzen, die gemeinsame Projekte
und Varianten ihrer Finanzierung beinhalten sollen.
Dass sich die
führenden Taliban an Russland wandten, mit der Bitte, ihnen zu helfen, geschah
nicht zufällig
Erinnern wir
uns daran, dass im ganzen 20. Jahrhundert es nur Russland,
bzw. Die UdSSR waren, die dem Land halfen, die Wirtschaft aufzubauen und das
soziale Leben in Gang zu bringen..
Noch zu russischen
Zeiten (1890-1910) wurden in Afghanistan ca. 20 Fabriken der Nahrungsmittel-und
Textil und Kohleindustrie errichtet, aber auch Systeme der Wasseraufbereitung.
Es wurden Wege gebaut und Gebäude für die Gesundheitsfürsorge und der Kultur
errichtet.
Später
wurden mit Hilfe der Sowjetunion mehr als 80 Fabriken gebaut, davon mehr als 20
Industriekomplexe.
Nur die UdSSR
half Afghanistan bei der Entwicklung der Elektro-und Wärmeversorgung, der Entwicklung
der Wissenschaft, des Gesundheitswesens und eines Bewässerungssystems in der
Landwirtschaft, der Gewinnung von Naturgas und vielfältiger chemischer
Rohstoffe
Die sowjetischen
Geologen entdeckten dort gewaltige Vorräte an Eisenerz Nichteisenmetallen,
Silber und seltener Erden.
So wurde Anfang
der 1970 iger Jahre in Nordafghanistan im Masari Scharif ein großes Stickstoff verarbeitendes
Werk errichtet, eines der größten im Fernen Osten.
Die Produkte
wurden in die Sowjetunion geliefert.
Und das nordafghanische
Gas wurde Ende der 1960iger bis in die 1980 iger Jahre
über eine Gasleitung nach Usbekistan und (in kleinerem Umfang) nach
Turkmenistan geliefert..
Nicht weniger
als 80 % des wissenschaftlich-technischen Personals und der medizinischen Kader
Afghanistans wurden entweder an sowjetischen Universitäten ausgebildet, oder
von sowjetischen Spezialisten vor Ort.
Bis zu 70%
der Gesamtkapazität aller Industrie- (einschließlich agro-industrieller
Komplexe) und Energiekapazitäten entfielen auf sowjetische Ausrüstung.
Das Straßennetz
Afghanistans wurde ausschließlich mit sowjetischer Hilfe errichtet.
Schon
Mitte der 1970 iger Jahre kamen mehr als 80 % der
LKWs und Technik für der Straßenbau aus der
Sowjetunion.
Der
afghanische König (1933-1973) Mohamed Sachir-schach
erklärte im April 1973 während seiner regelmäßigen Gespräche im Kreml mit L.I. Breshnew und A.N. Kosygin (damals hatte der König mit
seiner Familie bereits das 7. Mal besucht):
„Alle Völker
Afghanistans hegen gegenüber dem großen sowjetischen Nachbarn warme Gefühle und
tiefe Hochachtung. Ohne Russland, die Sowjetunion, hätte Afghanistan nicht seine
Unabhängigkeit bewahren und eine vielseitige Wirtschaft mit seinen
ausgezeichneten Spezialisten, auch auf dem Gebiet des Gesundheitswesens und der
Wissenschaft entwickeln können.
Die Völker Afghanistans
sind verpflichtet, das im Gedächtnis zu behalten und unsere Freundschaft zu
verdoppeln“.
Eine gewaltige
finanzielle und ökonomische Hilfe erwies die Sowjetunion Afghanistan auch in der
sozialistischen Periode dieses Landes (1978-1989).
Die westlichen
"Wächter" Afghanistans haben in den letzten 30 Jahren in dieser
Republik fast nichts geschaffen. Das Land überlebte ohne Übertreibung, indem es
die Kapazitäten und Einrichtungen nutzte, die mit Hilfe der UdSSR geschaffen
wurden. Aber eine Nutzung dieser Einrichtungen ist bereits abgelaufen.
An die Geschichte
der sozial-ökonomischen Entwicklung Afghanistans jedoch wird sich auch die heutige afghanische
Führung erinnern.
Aber viel wichtiger
ist heute eines: es beginnt eine neue Etappe der russisch-afghanischen Wirtschaftsbeziehungen ! Алексей
Чичкин.