Russland gründet neue Kinder- und
Jugendbewegung
Am Mittwoch hat die russische Staatsduma einen
Gesetzesentwurf über eine neue Kinder- und Jugendbewegung gebilligt. Einen
Namen hat die Organisation noch nicht. Die Idee eines solchen Verbandes hatte
Wladimir Putin bereits im April unterstützt.
Der Gesetzentwurf war am 19. Mai 2022 eingebracht worden, dem 100. Geburtstag
der sowjetischen Pioniere. Wie aus dem Gesetzestext hervorgeht, bestehen die
Ziele der Bewegung darin, bei der Umsetzung von Richtlinien im Interesse von
Kindern und Jugendlichen, ihrer Berufsorientierung sowie der Schaffung von
Bedingungen für ihre Selbstverwirklichung zu helfen. Außerdem sollen ihnen
Respekt für das Vaterland sowie Verantwortungsbewusstsein für ihr Schicksal und
das ihres Landes vermittelt werden.
An der Bewegung können Kinder und Jugendliche ab sechs bis 18 Jahren
teilnehmen, die Mitgliedschaft soll freiwillig sein. Der Verband sollte
ursprünglich Bolschaja Peremena
(Die große Pause) heißen, schließlich beschlossen die Gesetzgeber aber, dass
die zukünftigen Mitglieder der Organisation selbst über einen neuen Namen
entscheiden sollten.
Die neue Bewegung werde in mehrere Altersgruppen eingeteilt, wie dies auch
schon zu Sowjetzeiten der Fall gewesen sei, erklärte Damir Fattachow, der Vize-Leiter der Jugendagentur Rosmolodjosch, der Zeitung RBK. Weiter sagte er,
dass eine genaue Nachbildung der sowjetischen Pionierorganisation heute kaum
möglich sei. "Wir leben in einem anderen Land, in einer anderen
Gesellschaft", so Fattachow. Auf die Frage, wie
viele Kinder die Bewegung anlocken wolle, sagte er, die potenzielle
Zahl liege bei über 18 Millionen. Doch ob dies möglich würde, hänge davon
ab, wie attraktiv die Bewegung sein werde. Ihm zufolge sollte ein Kind die
Möglichkeit haben, einmal in die Bewegung einzusteigen und dann ihre
verschiedenen Stufen problemlos zu durchlaufen. Kinder unter 14 Jahren werden
nur mit Zustimmung der Eltern beitreten dürfen. Die ersten Einrichtungen werden
voraussichtlich in Schulen gebildet.
Artjom Metelew,
Mitverfasser des Gesetzentwurfs und Vorsitzender des Duma-Ausschusses für
Jugendpolitik, sagte, die landesweite Bewegung werde "die absolute
Mehrheit der Schulkinder und Studenten erreichen und Millionen von Kindern
helfen, einen Sinn im Leben zu finden".
Die Initiative muss nun vom russischen Oberhaus gebilligt und von Präsident
Wladimir Putin unterzeichnet werden, damit sie in Kraft treten kann. Dies gilt
als sicher, denn die Idee einer solchen Bewegung, die alle Kinder und
Jugendliche vereinen soll, hatte der russische Präsident Wladimir Putin bereits
im April bei einem Treffen mit Schulkindern unterstützt. Er soll auch den
Vorsitz im Aufsichtsrat übernehmen.
https://pressefreiheit.rtde.tech/russland/142921-wie-einst-sowjetische-pioniere/
7.7.2022
Siehe dazu auch:
Aus für Bologna-Reform: Russland
beendet Teilnahme an europäischem Hochschulsystem
Russlands Bildungsministerium rät Hochschulen von
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