Der Keim des
Interview
mit dem Entdecker des Golfkriegssyndroms Professor Günther
25.Februar 2012
Herr Professor, man nennt Sie weltweit den Entdecker des
Golfkriegssyndroms, sprich denjenigen, der den Einsatz von Depleted Uranium-Waffen im Krieg
der USA und Großbritanniens gegen den Irak
nachgewiesen hat. Wie kam es dazu ?
1990, erhielt ich eine Berufung als Professor an der Universität in Bagdad
zu arbeiten. Es war die Zeit des Wirtschaftsembargos gegen den Irak. Über
Weihnachten war ich zu Hause. Kurz danach wurde Irak von den USA und
Großbritannien bombardiert. Nach dem 2.Golfkrieg bin ich in den Irak
zurückgekehrt.
Auf dem Weg
zwischen Bagdad und Amman fielen mir Geschosse auf, die mir seltsam vorkamen.
In Basra, an der Grenze zu Kuwait, habe ich im Oktober 1991 Kinder mit
Geschosshülsen spielen sehen. Eines dieser Kinder war an Leukämie, an einer für
Kinder völlig untypischen Krankheit, erkrankt und kurze Zeit später gestorben.
Ich habe die
Geschosse von der dortigen Polizei einsammeln lassen. Eines dieser Geschosse
und Geschossummantelungen nahm ich mit nach Deutschland und ließ sie an 3 Universitäten
untersuchen. Laborversuche an dem Luise Meitner –Institut, dem FU-Klinikum in
Berlin-Charlottenburg und der Berliner Humboldtuniversität, erbrachten den
Beweis, dass die USA von den Genfer Konventionen geächtete Waffen im Irak
eingesetzt hat.
Was genau erbrachten diese Untersuchungen ?
Das von mir
nach Deutschland mitgebrachte Projektil ( mittlerweile
als Depleted Uranium-Geschoss
bekannt ) hat eine raue Oberfläche, die bei Berührung einen radioaktiven
Abrieb erzeugt. Durch falschen Umgang mit dem Geschoßprojektil entsteht die
Gefahr der Kontamination und Inkorporation radioaktiven Materials, was zu einer
Gesundheitsgefährdung führen kann.
Die
Dosisleistung an der Oberfläche des Projektils beträgt ca.11 Mikro Sivers pro
Stunde.
Wenn also
Soldaten, bzw. spielende Kinder in Kriegsgebieten mit diesen Geschossen einer
11 Mikro Sivers /h radioaktiven Dosisleistung nur eine Stunde umgehen,
oder sich in unmittelbarer Umgebung dieses Geschosses befinden, bekommen sie
die von Wissenschaftlern bereits als gefährlich eingestufte radioaktive Dosis
für ein Jahr und pro Person berechnet, schon innerhalb 1 Stunde inkorporiert !
Darüber
hinaus ruft diese radioaktive Munition also unweigerlich zu Krebs,
Immunschwächekrankheiten, Missbildungen und ähnlichem!“
Warum, glauben Sie, wurden und werden von der NATO diese DU-Geschosse bzw.-Bomben
mit radioktiver Substanz in Kriegsgebieten eingesetzt ?
Die
Rüstungsindustrie benutzt die DU-Projektile, weil sie so schwer sind, eine hohe
Dichte haben und somit in der Lage sind, Stahl, bzw. Zement wie Butter zu
durchschneiden. Dabei werden Temperaturen von 1000 -2000 Grad Celsius erzeugt ! Panzer, bzw. Wohnhäuser, Brücken u. ähnl. verbrennen teilweise nahezu rückstandslos und es wird
ein feiner Uranstaub freigesetzt, der kleiner als Blutblättchen ist und den man
weder riechen, noch schmecken kann und der durch Winde und Stürme bedingt, rund
um den Erdball verbreitet wird. Die in das Grundwasser dringenden Uranteilchen
richten zusätzlichen unermesslichen Schaden an.
Wenn man
bedenkt, dass einige dieser Komponenten von Depleted Uranium-Waffen eine Halbwertszeit von Millionen Jahren
haben, erkennt man, wie bedroht unsere Mutter Erde, seine Bewohner und seine
Natur sind.
Was geschah damals, als sie die Ihnen auferlegte hohe Geldstrafe des
Amtsgerichtes Tiergarten für das Schmuggeln eines „radioaktiven Projektils“,
wie es im Bericht des Polizeipräsidenten in Berlin hieß, nicht bezahlten ?
Ich wurde
daraufhin wie ein Verbrecher ins Gefängnis geworfen und dort misshandelt, so
wie das in von mir dokumentierten Büchern „Stumme Zeugen eines Krieges“ und
„Uran-Geschosse: Schwergeschädigte Soldaten, missgebildete Neugeborene,
sterbende Kinder“, beschrieben wurde.
Wir haben Ihnen also quasi zu verdanken, dass Sie durch die Untersuchung
dieses Depleted Uranium-Geschosses
an 3 Instituten in Deutschland den Beweis erbrachten, dass es sich bei Depleted Uranium- Geschossen- und
Bomben um atomare Waffen handelt ?
Ja,
natürlich. Man kann in meinem Strafbefehl des Amtsgerichts Tiergarten in
Berlin am 15.01.93 wie folgt nachlesen:
„Sie werden angeklagt, in
Berlin und anderen Orten des Bundesgebietes im Juli 1992 radioaktive Abfälle,
zu deren Ablieferung Sie nach dem Atomgesetz oder einer aufgrund
des Atomgesetzes ergangenen Rechtsverordnung verpflichtet waren, nicht
abgeliefert zu haben, indem Sie etwa Mitte Juli 1992 in die Bundesrepublik
Deutschland einreisten und dabei eine aus metallischen Uran bestehende
Geschoßhülse mitbrachten, um diese hier als Demonstrationsobjekt zu
benutzen, wobei Sie es in der nuklearmedizinischen Abteilung des
Rudolf-Virchow Krankenhauses abgaben......“
Obwohl Sie Anfang der 90er Jahre von vielen als Verschwörungstheoretiker
verhöhnt wurden, erkannten die Regierenden nur zu gut die Gefahr der
Verbreitung der Wahrheit durch Sie und versuchten Sie 1999, kurz vor dem
NATO-Krieg gegen Jugoslawien, in dem ebenfalls diese Waffe zum Einsatz kam ( der unabhängige Wissenschaftler Wilms sprach von ca. 100 t
radioaktiver Munition, die allein im NATO- Krieg gegen Jugoslawien, vor allem
im Kosovo, verwendet wurden !) zum Schweigen zu bringen.
Ja. Als
Anlass nahm man eine seitens der Rentenversicherungsanstalt mir verweigerte
Zahlung. Im Schreiben des Amtsgerichtes Husum vom 14.07.99 hieß es lapidar:
„Ich
muss Sie... nochmals darauf hinweisen, dass von hier aus weder direkt eine
Zahlung veranlasst werden kann, noch eine Einflussnahme auf die
Rentenversicherungsanstalt möglich ist. In diesem Verfahren geht es
ausschließlich um die Frage, ob Ihnen eine Person als Betreuer zur Seite
gestellt werden kann oder muss....Sofern hier nicht
bis zum 30.7.1999 eine Mitteilung über einen mit Herrn Dr. Platz ( er war
1999 Leiter der Psychiatrie der Karl-Bonhoeffer-Klinik, d. Verf. )
abgesprochenen zeitnahen Untersuchungstermin eingeht, muss ich davon ausgehen,
dass Sie nicht bereit sind, sich freiwillig zu einer Untersuchung zum
Sachverständigen zu begeben.
Für diesen Fall beabsichtige ich -
wie schon anlässlich vom 7. 01.1999* erörtert - Ihre (geschlossene)
Unterbringung und Beobachtung –zunächst für den Zeitraum von 10 Tagen
-anzuordnen zur Vorbereitung des Gutachtens. Nach der Einschätzung des bei der
Anhörung vom 07.01.1999 anwesenden Dr. Mulke besteht
der Verdacht, dass bei Ihnen eine paranoide Entwicklung vorliegt, die die
Kritikfähigkeit partiell einschränkt.“
Man hat Sie daraufhin sogar mit der Zwangseinweisung in die
Psychiatrie bedroht ?
Ja. In einem
Brief des Amtsgerichtes in Husum vom 22.10.99 (Az:
2C861/97 und C 1224/97 AG Husum ) der mir
nicht per Post , sondern an der Haustür und mit absichtlicher Verspätung an einem
Donnerstagabend zugestellt worden ist ( meine geschlossene Unterbringung in einer
Psychiatrie sollte dann gewaltsam an einem Montag erfolgen !!) wurde mir darin
u.a. mitgeteilt:
„Urlaubsbedingt kann eine
Untersuchung des Betroffenen in dem vorgesehenen Fachkrankenhaus nicht vor dem
02. November 1999 beginnen. Das Gericht hat dementsprechend auch die maximale
Dauer der Unterbringung zur Untersuchung des Gesundheitszustandes auf den 10.
November 1999 beschränkt. Spätestens zu diesem Zeitpunkt wird zu überprüfen
sein, ob eine weitere geschlossene Unterbringung zur Untersuchung des
Geisteszustandes erforderlich ist.!“
Und
weiter heißt es dort:
„ Die
Unterbringung des Betroffenen in einer geschlossenen Einrichtung der
Psychiatrie zum Zwecke der Vorbereitung eines Gutachtens zur Erforderlichkeit
einer Betreuung wird bis zum 03.11.1999 angeordnet. Wirkt die zuständige
Behörde bei der Zuführung mit, darf sie - erforderlichenfalls mit Hilfe der
polizeilichen Vollzugsorgane – Gewalt anwenden.“
Die Herrschenden in diesem Lande waren offenbar sehr genau darüber
informiert, dass Sie
1. weder auf die Unterstützung ihrer Familie rechnen konnten (Ihre
Frau, Ärztin wie Sie, war nach Hakenkreuzschmierereien an Ihrem Haus und Naziparolenbrüllereien vor Ihrem Grundstück
aufgeschreckt, zumal sich nach diesem Vorfall keine Patienten mehr sehen ließen
,hatte sich von Ihnen scheiden lassen und lebt jetzt irgendwo im
Süden Deutschlands);
2. noch eine Rechtsschutzversicherung besaßen.
Es wäre in dieser Zeit also ein Leichtes gewesen, Sie, Herr Professor,
stillschweigend
zu isolieren und somit für immer mundtot zu machen.
Natürlich.
Auf einer Erfurter Tagung über den Jugoslawienkrieg 1999 lernte ich die „Mütter gegen den Krieg“ ( heute nennen sie sich
„Mütter gegen den Krieg Berlin-Brandenburg“) kennen. Als mir die briefliche
Drohung an einem Donnerstagabend überbracht wurde, mich am kommenden Montag
gewaltsam in die Psychiatrie abholen zu wollen, rief ich sie an und bat um
Hilfe.
Die „Mütter
gegen den Krieg“ setzten sich anderntags mit Dr. Diestel, in Verbindung
und baten ihn, den Rechtsbeistand für mich zu übernehmen. Darüber
hinaus informierten sie zusammen mit einem Hamburger Verein alle wichtigen
Zeitungen, Rundfunk- und Fernsehstationen darüber, dass ich in Gefahr bin.
Einer von dem Verein der „Mütter...“ fuhr außerdem nach Sankt Peter Ording, um zu verhindern, dass ich am kommenden Montag
durch die Polizei abgeholt werde. Nach diesen Aktionen war ich nicht mehr
allein und als ich dennoch in der Karl-Bonhoeffer Klinik auf meinen
Geisteszustand untersucht werden sollte, begleiteten mich dann schon 5 Mitglieder
dieses Vereins, sowie Professor Schott. Rechtsanwalt Schulz richtete
sogar eine Telefonkette ein, über die im Ernstfall die Medien informiert
werden sollten!
Sie haben Einsicht in das Gutachten der Bonhoeffer-Klinik erhalten. Was
konnte man darin lesen ?
Es hieß
dort, meine Person betreffend u. a., auch auf die wachsende Unterstützung von
Teilen der Friedensbewegung hinweisend:
„Es wurden
jedoch paranoide Züge festgestellt. Ob diese jedoch ausreichen, um den
Betroffenen geschäftsunfähig zu erklären, muss vom Gericht (medizinisches
Sachverständigengutachten) geprüft werden.
Herr Prof.
G. ist nicht mit einer Betreuung einverstanden, sodass zur Einrichtung einer
Betreuung gegen den erklärten Willen des Betroffenen dessen
Geschäftsunfähigkeit nachgewiesen werden müsste.....
In seinem energetischen Potential
schien Herr Prof. G. gemindert, inhaltsbezogen (Urangeschosse,
Umweltschädigung, radioaktive Verseuchung von Menschen )
wurde eine gesteigerte Emotionalität deutlich....“
Abschließend
kam man jedoch im Gutachten zur Überzeugung „dass zum gegenwärtigen
Zeitpunkt Herr Prof. G. auch außerhalb einer gesetzlichen Betreuung in der Lage
ist, seine Angelegenheiten selbst zu besorgen.“
Allerdings
wurde angeregt: „Sollte sich auf diesem Weg
keine Lösung für die zu klärenden Angelegenheiten finden lassen, wird aus
nervenärztlicher Sicht weiter angeregt unter dem Aspekt einer
Verlaufsbeobachtung nach einem gewissen Zeitraum ( nicht vor einem halben
Jahr ) eine Nachexploration durchzuführen“..
Wagten die staatlichen Organe, eine sogen. Nachexploration bei Ihnen
durchzuführen?
Eine solche
Nachexploration wagte man sich denn doch nicht angesichts meines immer mehr
steigenden Bekanntheitsgrades und durch die weltweite Anerkennung meiner
Entdeckung der Gefährlichkeit von Depleted Uranium-Waffen.
Sie sind mit Dr. Leuren Moret
einer internationalen Expertin über Strahlungen, der früheren
Mitarbeiterin von Marian Falk- einem früheren Manhattan –
Projekt-Wissenschaftler und anerkannten Insider in den Livermore-Laboratorien, einem Experten des
radioaktiven Fallouts*- bekannt.
Ja,
natürlich. Sie hat Depleted Uranium-Waffen
als Trojanisches Pferd eines Atomkrieges bezeichnet.
Es muss an dieser Stelle darauf hingewiesen werden, dass bis heute überall auf
der Welt in Kriegsgebieten ausschließlich Depleted Uranium-Waffen eingesetzt werden und sowohl Vertreter der
Rüstungsindustrie, als auch regierungsamtliche Kreise in den USA und allen
kapitalistischen Ländern der Welt ihren Einsatz nach wie vor geheim halten
und leugnen, dass es sich bei Depleted Uranium- Waffen um
Kernwaffen handelt. Das hat seinen Grund !
Wurde doch bereits vom Internationalen Gerichtshof von 1996 den Einsatz von
Atomwaffen verboten!!
Was würden Sie den
Friedensbewegten, einschließlich den Atomkraftgegnern, in Deutschland und der
Welt, heute mit auf den Weg geben wollen ?
Krieg ist
ein Verbrechen. Aber ein Atomkrieg, wie ihn die USA und ihre Verbündeten
bereits unterschwellig führen, ist ein Verbrechen an der Menschheit, das nicht
wieder gut zu machen ist.
Die Aufgabe als Friedensbewegten, aber auch aller Gegner des Einsatzes von
Atomenergie ist es, die Menschen über die unermesslichen und nicht rückgängig
zu machenden Veränderungen im Natur, -Menschen, -und Tierreich durch die
Anwendung der neuzeitlichen atomaren Depleted Uranium-Waffen aufzuklären und dahin zu wirken,
dass deren endliches Verbot, vom Internationalen Gerichtshof
bereits 1996 ausgesprochen, endlich umgesetzt wird. Dazu gehört Mut und
Durchsetzungsvermögen.
Doch im Interesse unserer Nachfahren ist dringliches Handeln geboten !!
Quelle:
http://matrixchange.blogspot.com/2012/02/interview-mit-dem-entdecker-des.html
*Fallout:
Radioaktiver Niederschlag entsteht nach einer Kernwaffenexplosion oder nach
einem schwerwiegenden Kernreaktorunfall. Eine bei jeder dieser Ursachen
erfolgte Explosion transportiert Staub in die Atmosphäre. Dieser Staub verteilt
sich in verschiedenen Schichten und mit verschiedenen Geschwindigkeiten und
Richtungen als Aerosol. Daraus entstehender Niederschlag mit Staub als
Kondensationskeimen wird auf der Erdoberfläche festgestellt und gemessen. Die
Radioaktivität der Staubpartikel bringt eine erhebliche radioaktive
Strahlenbelastung und gegebenenfalls Vergiftung mit sich. Ohne Staub gibt es
keinen Fallout.( aus wikipedia)
Siegwart-Horst Günther
wurde am 24. Februar 1925 in Halle geboren. Er ist ein deutscher
Tropenmediziner und Forscher zum Krankheitsbild durch Uranmunition.
Gegenwärtig lebt er in Husum. Nach der Befreiung vom
Faschismus studierte er von 1945-1950 Humanmedizin in Jena und promovierte
bei Professor Döderlein. Als jüngster Professor
der DDR bekam er eine 1956 Berufung nach Kairo. Von 1963-1965 arbeitete er in
Lambarene bei Albert Schweizer. Danach folgten Tätigkeiten als Professor in
Ägypten, Syrien, Israel und dem Irak. Von 1990-1995 arbeitete er an der
Universitätsklinik Bagdad im Irak. |
Nach dem 2. Golfkrieg sammelte er einige Stücke der von den USA im Irak verschossenen Uranmunition und reiste damit 1995 nach Berlin, um sie dort labortechnisch untersuchen zu lassen. Diese Untersuchungen und 3 unabhängig voneinander arbeitenden Labors bestätigten die radioaktive Gefährlichkeit dieser Geschosse.