Nordkorea: Der fröhliche Schein
von
Philipp Abresch im Mai 2016
Nordkorea: Der fröhliche
Schein
Mit dem Bus durch
Pyongyang, Nordkoreas Hauptstadt – eine Rundfahrt durch und durch zum Staunen.
Das abgeschottete Land gibt Journalisten nur selten die Gelegenheit zum Besuch.
Und auch jetzt sehen wir nur, was wir sehen dürfen. Trotzdem, seit meinem
letzten Besuch vor drei Jahren, hat sich viel getan. Ein Hauch von Wandel weht
durchs Land.
Besuch in der
Geburtsklinik von Pyongyang
Pyongyang
ist eine inszinierte Scheinwelt des Wohlstands.
In der Eingangshalle
werden wir schon erwartet. Von Schwestern und Ärzten. Und überlebensgroß in
Oel: von Kim Il Sung, Nordkoreas Staatsgründer. Mun Chang Un, Abteilungsleiter
der Klinik erzählt: "Er war oft bei uns. Sie hat uns angewiesen, wie wir
Medikamente zu geben haben. Und wie wir den schwangeren Frauen ihre Schmerzen
nehmen."
Die Ärzte versichern, die
Geburtenrate steige stetig. 50 bis 60 Kinder kämen hier täglich zur Welt.
20.000 im Jahr. Ein Zeichen für den Aufschwung im Land. Vor zwei Tagen hat Ton
Youn Mi einen Jungen zur Welt gebracht. Ferngespräch mit der jungen Mutter. Wie
war denn die Geburt? "Bevor sie hierhergekommen ist, hatte sie große Angst
wegen der Schmerzen. Aber die Geburt tat überhaupt nicht weh, weil wir sie
richtig behandelt haben. Außerdem hat sie die Liebe von Generalissimo Marschall
Kim Jong Un gespürt."
Die Behandlung in
Nordkorea ist angeblich kostenlos. In den Provinzen dürfte die medizinische
Versorgung jedoch deutlich schlechter sein als hier in Pyongyang, wo die
Familien der Eliten versorgt werden. 2000 Betten hat das Vorzeigekrankenhaus.
Und eine Intensivstation, in der sich die Schwestern um Frühgeburten kümmern.
Und es kommt noch schöner:
163 Drillinge hätten hier in den vergangenen Jahren das Licht der Welt
erblickt. Eine echte Geburtsfabrik. "Der geliebte Führer hat immer
gesagt: Drillinge und Vierlinge sind Symbol für Wohlstand und für eine
glückliche Zukunft“, sagt Chung Yong Ok, Ärztin im Mutterkrankenhaus.
Eine Kulisse des Wohlstands
Wohlstand – das klingt wie
ein Zauberwort, in
einem Land, das sich mit seinen Atom- und Raketentests international isoliert,
das unter Sanktionen und bitterer Armut leidet. Aber in der Hauptstadt
Pyongyang gibt es sowas wie neuen Wohlstand. Die Straßen blitzblank und
frischgeteert. Busse, Taxis, Ampeln, manchmal sogar Stau.
Eine
Wohnung für den Mittelstand in Nordkorea.
Neue
Hochhäuser ragen in den Himmel, gebaut von privaten Investoren. Ein bisschen
Kapitalismus. Es sind Wohnanlagen, Funktionäre, Soldaten, Wissenschaftler.
Alle, die den Staat auf ihren Schultern tragen. In dieser Wohnung leben
fünf Menschen, sagt die Dame. Der Ehemann, ihr Sohn mit seiner Frau und ein
Enkelkind. Die Familie zahle keine
Miete, wie überall in Nordkorea. Und nur wenig für Strom und Wasser.
Eine Wohnung wie aus dem
Bilderbuch des Sozialismus.
"Wir sind Kim Jong Un
sehr dankbar", sagt eine Bewohnerin. "Er hat uns diese Wohnung
geschenkt. Man hat uns hergerufen und gesagt: sie bekommen diese Wohnung. Das
war alles."
Fünf Zimmer, Küche, Diele,
Bad. Ein Fernseher, ein DVD-Player. Hoch oben, über dem Sofa hängen Kim Il Sung
und Kim Jong Il. Schöner Wohnen in Pyongyang. Nur alles wirkt so aufgeräumt. So
picobello wie ein Showroom. Wohnt hier wirklich wer? "Mein Ehemann soll
erfolgreich sein bei seinen wissenschaftlichen Arbeiten. Und für meine Kinder
wünsche ich, dass sie etwas leisten für unser Land. Dass sie den Genossen Kim
Jong Un als unseren Führer unterstützen."
Am Abend fauchen die
Schornsteine ihren Qualm in den Himmel von Pyongyang. Den Qualm mal weggedacht:
Die Skyline hat sich allein im letzten Jahr stark verändert. Der Staat muss die
Eliten des Landes bei Laune halten. Denn die braucht Kim Jong Un genauso zum
Machterhalt wie seine Bomben.
Quelle
:
Kurzkommentar zum vorherigen Beitrag des ARD:
Selbst das
ARD muss zugeben, dass in Korea nicht gehungert wird, wie im angeblich reichsten
Land der Welt- in den USA ! Und jeder hat in Nordkorea Anspruch auf eine
Wohnung, die er nicht zu bezahlen braucht !!
Na sowas !
Und das in einem der vom Westen deklarierten „ärmsten Land“ der Welt !!
Die Lügen
über Nordkorea durch die Medienlandschaft der US/NATO sind selbst im staatlichen Fernsehen der
Bundesrepublik als solche jedem erkennbar !! Brigitte Queck