Navalny
Russlands Außenministerium wirft
London Manipulation im Fall Nawalny vor
Russland hat
Großbritannien wiederholt aufgerufen, alle Materialien zum Fall der
mutmaßlichen Vergiftung des Kreml-Kritikers Alexej Nawalny
zur Verfügung zu stellen. Laut der Pressesprecherin des russischen
Außenministeriums, Maria Sacharowa, hat London das
zuerst ignoriert und nun wirkt es so, als ob die gesamte Geschichte manipuliert
wurde.
In ihrem Telegram-Kanal zitierte Sacharowa eine
Erklärung des britischen Außenministers Dominic Raab, der geäußert hat,
„Großbritannien
hat seit der schrecklichen Vergiftung von Alexei Nawalny
vor einem Jahr eine führende Rolle bei der Koordinierung der internationalen
Reaktion gegen diese unmenschliche Tat gespielt”.
„Damit gab London zu, dass es die Geschichte um die angebliche Vergiftung von Nawalny manipuliert hat.
Diese Saga
begann vor langer Zeit, als die Materialien von Litwinenko
verheimlicht wurden, dann folgte der sogenannte ‚Giftanschlag an den Skripals‘, danach – die chemischen Provokationen der
Weißhelme.
Diese wurden
von dem britischen Ex-Militär angeführt, der plötzlich Selbstmord beging, und
jetzt gesteht der britische Minister ein aktives Spiel um den Berliner
Patienten. So tauchte der Kopf hinter den Ohren auf“, sagte Sacharowa
.
„Russland hat Großbritannien und seine Partner wiederholt aufgefordert, alle
verfügbaren Materialien zu den genannten Fällen bereitzustellen und die
Anschuldigungen mit Beweisen zu untermauern. Großbritannien und seine Partner
ignorieren diese Aufrufe weiterhin“, so die Pressesprecherin weiter.
In Bezug auf die Sanktionen, die westliche Länder, darunter auch
Großbritannien, im Zusammenhang mit dem Fall Navalny
verhängt haben, sagte Sacharowa, dass „einseitige
Beschränkungen illegitim sind, da der UN-Sicherheitsrat sie nicht gebilligt
hat“.
„Der Einsatz eines illegitimen Instruments macht einen Appell an das
Völkerrecht absurd. Russland hat im Einklang mit seinen internationalen
Verpflichtungen sein Arsenal chemischer Waffen vernichtet. Dasselbe kann man
von Nato-Staaten – wie zum Beispiel die USA – nicht sagen“, fügte Sacharowa hinzu.
London hatte am Freitag sieben russische Bürger im Zusammenhang mit der
angeblichen Vergiftung von Alexej Nawalny auf die
Liste der Chemiewaffen-Sanktionen gesetzt. Am Donnerstag hatte der Europäische
Auswärtige Dienst vor dem Jahrestag der Notaufnahme von Alexej Nawalny ins Krankenhaus in Omsk erneuert gefordert, den
Kreml-Kritiker freizulassen und den Vorfall zu untersuchen.
Siehe
auch: Deutsche Vertreterin bei der OPCW zu Causa-Nawalny: "Es war nicht genau Nowitschok"