NATO- Russland
NATO plant neues Logistik-Kommando für Vormarsch auf Russland
26.10.2017
© US-Army
Die amerikanischen Truppen wollen nicht mehr dauernd um Erlaubnis fragen,
wenn sie ihre Truppen in Europa bewegen !!!.
Die Verteidigungsminister
wollen auf ihrem vierteljährlichen Treffen eine neue Kommandostruktur prüfen.
Diese soll auch Infrastruktur in osteuropäischen NATO-Staaten sanieren, damit
die USA schneller Kriegsmaterial an die russische Grenze bringen können.
Die NATO-Verteidigungsminister, die sich zu diesem
Zweck im nächsten Monat treffen wollen, sind bereit, zwei neue Kommandos zu
schaffen, um die alliierte Logistik zu verbessern und ihre Versorgungslinien zu
schützen. Das Ziel der beiden neuen Kommando-Strukturen soll es sein, in einem
Konflikt mit Russland mögliche Schwächen bei der Logistik auszuräumen, sagten
Beamte von NATO-Staaten gegenüber dem Wall
Street Journal. Die
Verteidigungsminister werden die neue Befehlsstruktur auf ihrer
vierteljährlichen Sitzung im nächsten Monat prüfen.
Die Empfehlungen umfassen ein neues
NATO-Logistikkommando, das sich auf die schnellere Verlegung von Menschen und
Material konzentrieren soll. Dazu gehört auch ein Kommando für den Atlantik und
den Arktischen Ozean, das sich auf den Schutz der für die Versorgung Europas
wichtigen Seewege vor Bedrohungen durch russische U-Boote konzentrieren soll.
Kosten und Finanzierung der neuen Einheiten sind noch nicht abschließend
diskutiert.
Taschenspielertricks sollen permanente Präsenz
gewährleisten
Seitdem die NATO-Staaten sich erneut darauf verlegt
haben, Spannungen mit Moskau zu inszenieren, sollen die NATO-Mitglieder die
Mobilität ihrer Truppen erhöhen. Gegenwärtig dient dies einem angeblichen Rotationsprinzip,
mit dem die NATO-Mitglieder ihre Truppen an den Grenzen zu Russland schnell
austauschen. Damit wollen sie den Eindruck erwecken, die NATO-Russland-Akte nicht zu verletzen. Dieses Dokument verbietet
die "dauerhafte Stationierung".
Indem die NATO die einzelnen Soldaten im Turnus von
drei Monaten auswechselt, glaubt sie, einen Advokaten-Trick gefunden zu haben, um nicht gegen den Wortlaut des
Vertrages zu verstoßen. Dies verlangt allerdings einigen logistischen
Aufwand. In den NATO-Stäben heißt es nun, die eigene Mobilität sei
"während des jahrzehntelangen Friedens verkümmert". Außerdem beklagen
sich US-Offizieren, dass sie ihr militärisches Material innerhalb der
Europäischen Union nicht frei bewegen können, da in Friedenszeiten die gleichen
Regeln gelten wie für zivilen Verkehr.
"Die Allianz muss genau so schnell und noch
schneller handeln wie die Streitkräfte der Russischen Föderation, damit unsere
Abschreckung wirksam ist", sagte Generalleutnant Ben Hodges, der
NATO-Oberkommandierende in Europa. Schnelligkeit sei der Beitrag, den die
europäischen Politiker leisten können. Die NATO will einen europäischen
NATO-Vertrag erreichen, der sich am Schengen-Vertrag orientiert, damit ihr
Militärgerät sich auf allen Straßen auch über europäische Landesgrenzen hinweg
bewegen kann.
General Hodges fordert, eine europaweite Zone zu
schaffen, in der die NATO schnell Truppen und Material verlegen kann, ohne
lange auf Genehmigungen durch die nationalen Behörden warten zu müssen. Die
geplanten neuen Kommandos der NATO, so die Beamten, sollen dazu beitragen, eine
solche Zone zu schaffen. Außerdem verlangt die NATO von der EU, dass beide
besser zusammenarbeiten, um die Anforderungen an diplomatische Genehmigungen zu
senken.
Mehr lesen: NATO-Ostflanke:
Für die einen Rotation, für die anderen Aufstockung
Osteuropäische Mitglieder fordern neues
Hauptquartier
Die NATO-Sprecherin Oana Lungescu erklärte, das
Bündnis überprüfe seine Befehlsstruktur, um sicherzustellen, dass dieses
"zweckmäßig" sei und sich auf die militärische Mobilität
konzentrieren kann. Die Fähigkeit, Streitkräfte innerhalb des Bündnisses
schnell zu verlegen, sei wichtig für die kollektive Verteidigung, so Oana
Lungescu. "Die Alliierten passen ihre nationalen Rechtsvorschriften an,
damit militärische Ausrüstung schneller über die Grenzen hinweg transportiert
werden kann, und arbeiten an der Verbesserung der nationalen
Infrastruktur."
Besonders die osteuropäischen
NATO-Staaten wollen, dass die neue Kommandostruktur in ihren Ländern
untergebracht wird.
Ein mögliches neues NATO-Hauptquartier würde sich von
seiner Bedeutung her auf der gleichen Ebene befinden wie die NATO-Streitkräfte,
die derzeit in den Niederlanden und in Italien stationiert sind. Es soll sich
darum kümmern, verschiedene Pläne und Szenarien zu entwerfen und zu testen, um
die "Fronttruppen" schnell an die Grenze zur Russischen Föderation
bewegen zu können.
Mehr
lesen:Ramstein
& Co reichen nicht mehr aus: US-Army sucht neue Stützpunkte in Deutschland
Unterdessen haben die USA
ihre Truppenpräsenz in Europa weiter ausgebaut. In dieser Woche traf die 1.
Luftkavallerie-Brigade mit 89 Hubschraubern, darunter CH-47 Chinooks, UH-60
Black Hawks und AH-64 Apaches, in Belgien ein. Sie sollen von dort weiter nach
Deutschland, Lettland, Rumänien und Polen verlegt werden. Der Kongress prüft
außerdem, ob und wie diese Einheiten sowie eine Panzerbrigade dauerhaft in
Europa stationiert werden können. Allerdings sehen die US-Streitkräfte
"zahlreiche Hindernisse für die NATO" in Europa, welche eine
Beschleunigung der militärischen Bewegungen behindern.
Im Kriegsfall hat der Oberbefehlshaber der NATO die Macht, die zivilen
Regeln in allen NATO-Staaten in Europa auszusetzen. Aber kritische
Logistik-Verstärkungen, argumentieren die Offiziere, würden bereits benötigt,
bevor möglicherweise ein Krieg erklärt wird.
Europäische Straßen halten Transport von Kriegsgerät
nicht stand
So beklagen sich die NATO-Offiziellen etwa darüber,
dass kampfbereite gepanzerte Mannschaftstransporter in Europa nicht ohne
ausdrückliche Vorabgenehmigung die Grenzen überschreiten können. Außerdem
müssten sich Munitions- und Kriegsfahrzeuge auf vielen europäischen Straßen
separat bewegen. Sie dürfen sich erst auf den Militär- und Trainingsgeländen
zusammenschließen. Eine andere Regelung hindert die US-Streitkräfte daran, ihre
schwersten Panzer mit allen verfügbaren Transportern zu bewegen. Weil bei einem
fünfachsigen Tanktransportanhänger jedes einzelne Rad die europäischen Straßen
stärker belasten würde als erlaubt, kann der Abrams-Panzers nur auf
siebenachsigen britischen oder deutschen Anhängern fahren, was die Bewegungen
erschwert.
Quellen: https://deutsch.rt.com/europa/59582-nato-plant-neues-logistik-kommando/