Neue Radardaten zeigen: MH17 war nicht allein
14.11.2014 • 15:21 Uhr
Quelle: Ruptly
Im Moment des Absturzes haben sich laut Radaraufzeichnungen
Militärflugzeuge in der Nähe von MH17 befunden. Die neuen Radarbilder wurden
von einem privaten Unternehmen für Flugsicherheit veröffentlicht.
Die Beraterfirma Aviation Safety präsentierte
einen Ausschnitt der Ablesung einer russischen Radarstation in der Nähe von
Rostov, nahe der ukrainischen Grenze, kurz vor und zirka 20 Minuten nach
dem Absturz von MH17.
Laut Sergej Melnichenko, Geschäftsführer des
Beratungsunternehmens, befanden sich ein oder zwei Kriegsflugzeuge in der
Nähe des malaysischen Jets im Moment der Tragödie. Die Daten werfen Zweifel
auf, ob die vor allem von westlichen Staaten bevorzugte Version, dass das
Flugzeug von ukrainischen Rebellen mit einer Boden-Luft-Rakete abgeschossen
wurde, so aufrecht erhalten werden kann.
Quelle: Ruptly
Die Daten kommen „von einem Zentrum für Flugsicherung
in der Nähe von Rostov,“ sagte Melnichenko der Tageszeitung Moskovsky
Komsomolets. Um welches Zentrum und ob es sich um eine militärische oder zivile
Flugsicherung handelt, gab er jedoch nicht preis. Er versicherte, dass
„wir den Quellen absolut vertrauen, die geholfen haben, dies der Öffentlichkeit
zugänglich zu machen.“
„Die Daten zeigen klar, dass im Moment des Absturzes
und danach, sich Flugzeuge nördlich des Boing-Kurses bewegten.
Höchstwahrscheinlich waren sie militärisch, denn die Punkte sind sehr nah
beieinander. Der Schluss ist, dass sich dort entweder ein oder zwei Flugzeuge
befanden,“ führte Melnichenko weiter aus.
Quelle: http://www.aviasafety.ru
Andere Hinweise darauf, dass die fraglichen Flugzeuge
militärisch waren, ist der Fakt, dass sie nicht reagierten als sie abgescannt
wurden, so Melnichenko. Zivile Flugzeuge reagieren immer auf Radarsignale,
während Militärflieger „meistens nicht mit einem Antwortsender
(Transmitter-Responder) ausgestattet sind oder diese von den Piloten während
Angriffsflügen ausgeschaltet werden.“ Da die Rebellen über keine eigene
Luftwaffe verfügen, sind laut des Experten Russland und die Ukraine die am
nächsten liegenden Parteien, die Kriegsflieger in dieses Gebiet schicken
würden. Aber es wäre für ein russisches Militärflugzeug unmöglich über die
Grenzen zu kommen, ohne von ukrainischen oder NATO-Radarstellen entdeckt zu
werden.
„Darauf hätte es schon vor langer Zeit eine Reaktion
gegeben – von der NATO und von der Ukraine. Aber es gab keine Reaktion, weil es
nichts gab, worauf man hätte reagieren können,“ erklärt er.
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Quelle: Ruptly
Bereits einige Tage nach dem MH17 Absturz hatte das
russische Verteidigungsministerium Beweise veröffentlicht, dass es zur Zeit der
Katastrophe einen ukrainischen Kampfjet neben der Boeing auf dem Radar
erfasst hatte. Kiew verneinte, dass an diesem Tag Jets im Einsatz waren,
aber es hatte routinemäßig Flieger eingesetzt um Luftangriffe gegen die
Rebellen auszuführen.
Nach Angaben Melnichenkos stimmen die neuen Daten mit
denen des Militärs überein. „Unsere Daten sind etwas präziser. Sie hatten die
Flugbahn des Flugzeugs nicht so klar dargestellt. Aber vielleicht hatten sie
Gründe dafür, das weiß ich nicht,“ sagte er.
Der Experte fügte hinzu, dass die Position der
Militärflugzeuge nördlich der Boeing bedeutet, dass sie links von ihr flogen.
Einige Fotos der Absturzstelle zeigen Schäden an der linken Seite des Cockpits,
im Einklang mit einem Szenario, dass diese Flugzeuge eine Attacke ausgeführt
haben könnten.
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