NATO-Muster von gezieltem Mord und grausamer Inhumanität

Kommentar in Süddeutsche Zeitung (SZ) vom 2.5.11: „Krieg gegen Paläste“  

Scheinheilig und oberflächlich ist der Kommentar der Süddeutschen Zeitung vom 2.5.11 „Krieg gegen Paläste“. Der neueste Mord-Anschlag der NATO, in dessen Folge der 29-jährige Sohn des Staatsoberhauptes von Libyen zusammen mit drei kleinen Enkeln getötet wurden, wirft ein neues Licht auf den sinnlosen fortwährenden Bomben-Mord in Libyen, der von europäischen Aggressoren betrieben wird. Der Kommentar geht über diese Schwerverbrechen hinweg und ignoriert auch das Gewaltverbot als UN-Grundsatz, der in der Charta der Vereinten Nationen sinnvoll statuiert wurde, nachdem zwei Weltkriege mehr als genug zeigten, wie unmenschlich kriminell die Greul von militärischer Gewalt und Aggression sind. Nicht "Paläste" sondern Menschenleben sind das tägliche Opfer der mörderischen Attacken der NATO in Libyen. Damit haben sich westliche Präsidenten und Premierminister, die Verantwortung für ein öffentliches Amt tragen, in Terror-Urheber verwandelt, in einer Welt von Mord, Betrug und Gesetzlosigkeit. Ist es gerecht, die westlichen Untaten, die westlichen Terroristen auf ihrem höchsten Ross unbestraft zu lassen? Die deutsche Öffentlichkeit muss sich mit dem russischen NATO-Botschafter Dimitri Rogosin ernsthaft fragen: „Handelt es sich bei den Enkeln des libyschen Staatsoberhauptes etwa auch um militärische Objekte?“

Der Aufstand in Libyen verlor jede Legitimität, als die Rebellen der kriminellen westlichen Aggression gegen ihr Land und Volk zustimmten. Die Weigerung der regierungsfeindlichen Kräfte, einem Waffenstillstand zuzustimmen, hat den angegebenen Interventionsgrund der NATO, der Schutz der Zivilbevölkerung, endgültig ad absurdum geführt und nichtig gemacht. Gäbe es einen besseren Schutz der Zivilbevölkerung als die Einstellung der Kriegshandlungen? Darüber müssen seriöse Journalisten zuerst nachdenken, bevor sie sich kritisch mit der propagandistischen Masche von Lügen, Betrug und Desinformation auseinandersetzen, die sie von den Kriegszentren auf ihren Schreibtisch bekommen.

Die eigentliche Aufgabenstellung der mörderischen NATO-Angriffe heißt „regime change“. Das hat der US-Kriegspräsident Barack Obama zusammen mit seinen Kriegskumpanen aus London und Paris ganz klar als Kriegsziel benannt. In dieser Situation verteidigen das Staatsoberhaupt Libyens und seine Anhänger als Vertreter der legitimen libyschen Staatsmacht das Selbstbestimmungsrecht gegen eine fremdbestimmte Opposition, die zum Türöffner für eine bösartige ausländische Aggression geworden ist. Eine friedliche Beilegung des libyschen Konflikts ist von Sarkozy bisher verheerenderweise blockiert worden.

Der ehemalige Staatssekretär im Verteidigungsministerium Professor Dr. Walther Stützle kritisiert scharf die verhängnisvolle französische Sperrung: „Weitaus verheerender ist der von Paris und London vom Zaun gebrochene Libyen-Krieg mit dem... Ziel, Gaddafi aus dem Amt zu entfernen. (Ebenso verheerend) ist die Parteinahme der atlantischen Allianz in einem Bürgerkrieg, und die Sperre Sarkozys gegen politische Vermittlungsversuche mit dem Ziel eines Waffenstillstands.“ Deutschland mit dem Finger zu zeigen „weil es sich nicht an einem politisch desaströsen und mittlerweile auch völkerrechtlich fragwürdigen bewaffneten Feldzug beteiligt... markiert eine beklagenswerte publizistische Weichenstellung.“ So weit und akkurat der Verteidigungsstaatssekretär a. D., Professor Dr. Walter Stützle (FAZ, 30.4.2011).

Nicolas Richter macht sich mit seinem SZ-Kommentar zum Befürworter dieser armseligen publizistischen Weichenstellung. Das NATO-Muster von gezieltem Mord und grausamer Inhumanität ist bekannt. Jeder Journalist sollte es kennen, auch Nicolas Richter. Um sein Gedächtnis aufzufrischen, muss er sich an vorherige NATO-Angriffskriege erinnern, selbst wenn es unbequem und schändlich für jeden zivilisierten anständigen Europäer ist: Bei der NATO-Angriffskrieg gegen Jugoslawien (1999) ist an die Bombardements von Schulen, Krankenhäusern, Infrastruktur, Industrieanlagen, Brücken und Zivilisten bis hin auf die chinesische Botschaft zu erinnern. Beim Angriffskrieg der NATO-Mitglieder USA, Großbritannien und Alliierte gegen den Irak hat die Öffentlichkeit eine ähnliche Verwüstung erlebt sowie die Tötung unzähliger Kinder.

cc : Mitglieder des Deutschen Bundestages, des Europäischen Parlaments und des Diplomatischen Korps Berlin, Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, NGOs.

8.5.11

Luz María De Stéfano Zuloaga de Lenkait