Lawrow
bestätigt Moskaus Pläne für Regimewechsel in der Ukraine
Russlands Außenminister
Sergej Lawrow hat im Gegensatz zu früheren Äußerungen erklärt, dass Russland
den Sturz der ukrainischen Regierung anstrebt. «Wir helfen dem ukrainischen
Volk auf jeden Fall, sich von dem absolut volks - und
geschichtsfeindlichen Regime zu befreien», sagte Lawrow am 24.7.22 in Kairo. Das russische und ukrainische Volk würden künftig
zusammenleben.
Die russische Führung hat in den vergangenen Tagen öffentlich ihre Position
im Ukraine-Krieg verschärft. So drohte Lawrow am 21.7.22 mit der Besetzung
weiterer Gebiete auch außerhalb des Donbass.
Angesichts der westlichen Waffenlieferungen und deren höherer Reichweite sei es
nötig, die Kiewer Truppen weiter abzudrängen von den Gebieten Donezk und Lugansk
im Osten der Ukraine, die Moskau als unabhängig
anerkannt hat.
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock warf Russland
Propaganda vor. «Russland
benutzt jedes Mal ein anderes Argument. Diesmal sagen sie, es sei wegen der
militärischen Unterstützung», sagte die Grünen-Politikerin in einem am 22.7.22
veröffentlichten Interview mit der Deutschen Welle.
Kriegsziele des
Kreml sind, dass die Ukraine die Gebiete Donezk und Lugansk abtritt und
die bereits 2014 von Russland annektierte Krim als russisch anerkennt.
Mit seiner Ankündigung, die
politische Führung in Kiew auswechseln zu
wollen, widerspricht Lawrow auch eigenen Aussagen vom April. «Wir haben nicht vor, das Regime
in der Ukraine zu wechseln», sagte der russische Chefdiplomat damals in einem
Interview mit dem Fernsehsender India Today. Es sei Aufgabe der
Ukrainer zu entscheiden, unter welcher Führung sie leben wollten, versicherte
Lawrow damals. (dpa)