USA gegenüber Kuba und anderen in
ihrem Fadenkreuz stehenden Ländern
von Luz María De Stéfano Zuloaga de Lenkait
Zur Arte-Sendung vom 1.11.12 um 19.15 Uhr: Rückblick auf die Kuba-Krise
Die
Massenmedien, allen voran das Fernsehen ARD und ZDF, aber auch Arte,
manipulieren so krass, dass es einem den Atem verschlägt. Man könne „...sich
einfach nicht vorstellen, dass derart rotzfrech gelogen wird," schreibt
Willy Wahl, Herausgeber der Schweizer Internetseite "seniora" (http://seniora.org/index.php)
Stimmt. Auch über die Geschichte der Kuba-Krise 1962 wird nur aus dem
Blickwinkel US-höriger Atlantiker berichtet. Die USA/EU haben alles
eingefädelt, um widerspenstige Regierungen wie in Kuba, Irak, Serbien, Syrien
und den Iran zu verjagen. Die widerwärtigen Details und Eingeständnisse sind
noch nicht in ihrem vollem Umfang an die Öffentlichkeit gedrungen.
Die in
den USA konstruierten Lügengespinste beherrschen die Öffentlichkeit, sogar zum
aktuellen gesundheitlichen Zustand von Fidel Castro, wie neulich beim
deutsch-französischen Fernsehsender "Arte". Der Maximo Leader
reagierte prompt darauf mit einem unwiderruflichen Dementi durch seine
persönliche hoch lebendige Erscheinung bei einer Veranstaltung in Havanna. Der
Hass gegen Fidel kennt keine Grenzen bei den US-amerikanischen Extremisten, vor
allem im Kreis der Exil-Kubaner in Miami. Trotz des Desasters der
US-Einmischungsoperation in der Schweinebucht, das schon lange der
Vergangenheit angehört, ist dieser Hass und diese Frustration gegenüber Kuba
nicht vorbei. Der Sender "Arte" macht sich zum Echo von diesem Hass,
weil Frankreich jetzt in einer ähnlich wahnsinnigen zerstörerischen imperialen
Außenpolitik verwickelt ist, nämlich gegen Syrien.
Die
mediale Lüge und Vertuschung dient vor allem dazu, die Außen- und
Militärpolitik der USA in den Jahren 1961/62 unberücksichtigt zu lassen. Die
Militärpolitik der USA ist seit US-Präsident Dwight Eisenhower dieselbe
geblieben. Nichts wesentliches hat sich an dieser Außenpolitik geändert. Auch
zukünftig ist bei den heutigen Verhältnissen keine Änderung zu erwarten. Der
Spielraum eines jeden US-Präsidenten ist eng und wirkt wie eine Zwangsjacke.
Die extreme fehlgeleitete Politik der USA löst extreme Reaktionen aus. Es
anders zu sehen oder mit dem Finger auf andere zu zeigen, ist grundfalsch und
verkehrt. Kein Diplomat darf sich so vernebeln lassen, vor allem nicht, wenn
durch die zu langen Irrwege der vielen US-Regierungen das Land am Abgrund
steht. Viele hundert Milliarden Dollar kostete bislang der inszenierte Krieg
gegen die islamischen Gespenster. Zwei Kriege wurden in diesem Wahnsinn
geführt, in dieser Paranoia, die die USA in den Ruin getrieben haben. Was
steckt wirklich hinter den Wahnvorstellungen?
In seiner
Abschiedsrede an die Nation (17.1.1961) warnte der US-Präsident Dwight
Eisenhower Amerika und die Welt vor dem wachsenden Einfluss des
„military-industrial complex“. Dieses Zusammenwirken eines enormen
militärischen Establishments und einer riesigen Rüstungsindustrie ist trotzdem
neu in der amerikanischen Erfahrung. Der US-Militär-Industrie-Komplex hat ein
noch immer nicht richtig wahrgenommenes ungeheures Zerstörungspotential. Der
weiter wachsende Einfluss dieses machtvollen gesellschaftlichen Konglomerats -
seit der Zeit Eisenhowers - geht inzwischen so weit, dass die US-Regierung und
ihre Satellitenregierungen in Europa und anderswo bedroht sind, von ihm
vollständig gesteuert zu werden und die Demokratie ganz zu demontieren. Ein
berufener pflichtbewusster Politiker darf sich damit nicht abfinden oder gar
sich solchen verheerenden Umständen anpassen. Im Gegenteil: Hier sind Einhalt
und Widerstand geboten.
Neues
Geld fließt in die Todesmaschinerie, während die Städte am Boden liegen,
Schulen und Krankenhäuser zugrunde gehen und die Medien mit ihren Lügen die
Öffentlichkeit schon für die nächsten Kriege vorbereiten. Nur die Lüge und
Manipulation der Öffentlichkeit ist seit Kennedy raffinierter und dreister
geworden. Die USA beeinflussen und manipulieren heute so gut wie alles.
Auszugsweise
und in groben Zügen aus den dokumentierten Artikeln: "Die Kuba-Krise im
Oktober 1962" von Reiner Zilkenat (UZ vom 5.10.12) und "Die
Raketenkrise in der Karibik im Herbst 1962. Teil I: "Beginn und
Verlauf" von Horst Schäfer (Junge Welt vom 16.10.12) ist gegen die
verbreitete Propagandalüge darüber folgendes zu wissen:
In einem
einst streng geheimen Pentagon-Memorandum vom 19. Februar 1962 wurden unter
"verdeckte Aktionen", eine "Atmosphäre der Unruhe" zu verursachen
vorgeschlagen, daran anknüpfend "eine offene militärische
Intervention" von US-Truppen in Kuba zu beginnen. Als erster Höhepunkt
einer Serie terroristischer Aktionen war die von "Exilkubanern"
ausgeführte Invasion in der "Schweinebucht" am 17. April 1961
gedacht. Dem Präsidenten John Kennedy wurde vom Oberkommando des Militärs
klargemacht, dass keine Chance bestehe, Castro ohne eine militärische
Okkupation der USA zu überwältigen. Insbesondere die führenden Militärs
befürworteten Luftschläge und Invasion. Offenbar stand der große
US-Militärschlag gegen Kuba unmittelbar bevor, genau wie es Anfang 1962 als
Krönung der Kuba-Operation geplant und von Präsident Kennedy genehmigt worden
war. Doch dann zerplatzten vorerst alle interventionistischen Blütenträume. Am
16. Oktober, etwa 9.15 Uhr, erhielt der Präsident die Nachricht von
sowjetischen Mittelstreckenraketen und Abschussrampen, die auf Kuba installiert
worden waren. Im Weißen Haus machte Justizminister Robert Kennedy fanatisch
seiner Wut über die damit durchkreuzten Invasionspläne Luft. Die geplanten
Luftangriffe und die Invasion wurden so verhindert. Am 19. Oktober in einem
Treffen des Vereinigten Generalstabs mit dem Präsidenten wurde klar: »Wenn sie
(in Kuba) diese Raketen haben, dann können wir nie wieder über eine Invasion
reden.
Die
gefährlichen Tage der sogenannten Raketenkrise hatten begonnen und bergen in
sich eine mediale Verschleierung der Wahrheit und Lügen, die bis heute noch
verbreitet werden, damit niemand den wirklichen Hergang der Ereignisse im
Zusammenhang mit der Kuba-Krise erfahre.
Bei einem
langen vereinbarten Gespräch mit dem sowjetischen Außenminister Andrei Gromyko
am 18. Oktober erwähnte John Kennedy merkwüdigerweise die ausgespähten
Raketenstellungen nicht. Gromyko versicherte allerdings, dass es sich bei der
sowjetischen Hilfe für Kuba nur darum handele, die Verteidigungsfähigkeit des
Landes zu erhöhen.
Zwei der
bekanntesten Senatoren der Demokratischen Partei, William Fulbright und Richard
B. Russel, lehnten die Blockade gegen Kuba als zu weich ab und plädierten für
Luftangriffe und die Besetzung Kubas durch die USA.
Dagegen
hatte der UN-Botschafter und ehemalige Präsidentschaftskandidat Adlai Stevenson
Kennedy bereits am 17. Oktober in einem Memorandum vor einem Krieg wegen der
sowjetischen Raketen auf Kuba gewarnt und erklärt: »Wenn wir eine Raketenbasis
in der Türkei und an anderen Plätzen rund um die Sowjetunion haben, dann haben
sie sicherlich das Recht auf eine in Kuba.« Sein Vorschlag, nicht nur die
US-Raketen aus der Türkei abzuziehen, sondern auch den Militärstützpunkt
Guantánamo aufzugeben, lehnte der US-Präsident umgehend ab. Kennedy hatte kein
Vertrauen mehr zu Stevenson und hielt ihn angesichts der erwarteten
Verhandlungen in der UNO über die Lösung der Raketenkrise für zu schwach.
Der
sowjetische Ministerpräsident Nikita Chruschtschow protestierte in Telegrammen
an Kennedy gegen die US-Blockade internationaler Gewässer, nannte sie »einen
Akt der Aggression«, eine ernsthafte Bedrohung von Frieden und Sicherheit, und
stellte ausdrücklich klar, dass die sowjetischen Raketen – »unabhängig von
ihrer Klassifizierung« – nur der Verteidigung gegen einen Angriff der USA
dienten, und auf Wunsch Kubas installiert worden seien und sofort überflüssig
würden, wenn die USA auf ihre Angriffspläne verzichteten und ihrerseits die auf
die Sowjetunion gerichteten US-Raketen aus der Türkei abzögen.
UN-Generalsekretär
U Thant appellierte auf Vorschlag von 40 nicht Pakt gebundenen Staaten an
Chruschtschow und Kennedy, »auf Maßnahmen zu verzichten, die die Situation
verschärfen und das Risiko eines Krieges mit sich bringen könnten«.
Am Morgen
des 26. Oktober erklärte der US-Präsident vor dem ExComm - ein Exekutivkomitee
des Nationalen Sicherheitsrates (NSC) - die Blockade alleine werde wohl nicht
zum gewünschten Erfolg, dem Abzug der sowjetischen Raketen, führen – dazu sei
entweder eine Invasion nötig oder aber »ein Handel« mit der UdSSR. Damit meinte
er offenbar den Abzug der Jupiter-Raketen aus der Türkei.
Ebenfalls
am 26. Oktober kam das Problem einer US-Invasion Kubas erneut in der Sitzung
des Exekutivkomitee des Nationalen Sicherheitsrates (NSC) oder ExComm zur
Sprache. John F. Kennedy verwies darauf, dass Brasilien einen Plan vorgelegt
habe, »der nicht nur eine atomwaffenfreie Zone in Lateinamerika verlangt,
sondern auch eine Garantie der territorialen Integrität aller
lateinamerikanischen Staaten einschließt«. Laut Protokoll gab es über die
brasilianische Haltung einen interessanten Wortwechsel zwischen dem Präsidenten
und seinem Außenminister: »Er (Kennedy) fragte, ob wir uns verpflichten
könnten, Kuba nicht zu überfallen. Außenminister Dean Rusk erläuterte, dass wir
verpflichtet sind, Kuba nicht zu überfallen, weil wir die UN-Charta und den
Vertrag von Rio unterzeichnet haben.« Kennedy und die US-Regierung waren sich
also ihres völkerrechtswidrigen Vorgehens gegen Kuba voll bewusst.
Selbst
der damalige konservative britische Premierminister Harold Macmillan, mit dem
der US-Präsident während der Krise jeden Abend telefonierte, meldete
vorsichtige Bedenken gegen die Kuba-Politik der USA an und machte Vorschläge,
die Kennedy gar nicht begeisterten. In einem Telefongespräch am 26. Oktober
schlug Macmillan vor, Kuba die »internationale Zusage als unantastbares Land«
zu geben und setzte hinzu: »Wir alle garantieren seine Neutralität und
Unverletzlichkeit«. Auf die anschließende Frage des Premiers an Kennedy: »Wäre
das eine Möglichkeit?« antwortet der US-Präsident sehr zurückhaltend, er werde
»darüber nachdenken«, meint dann aber eher ablehnend: »Das würde Castro an der
Macht lassen.«
In der
Nacht vom 26. auf den 27. Oktober trafen in Washington zwei Briefe von
Ministerpräsident Nikita Chruschtschow ein. Beide Schreiben lösten im Weißen
Haus am Abend, aber dann insbesondere am nächsten Morgen, hektische Aktivität
aus. Jedermann benötige Frieden, schrieb der Vorsitzende des Obersten Sowjet
der UdSSR, auch Kapitalisten, »wenn sie nicht den Verstand verloren haben«. Ein
Krieg sei Feind und Unglück aller Nationen, betonte er und fragte Kennedy:
»Welche Vorteile hätten Sie vom Krieg?« Er versicherte erneut, dass die auf
Kuba stationierten Waffen ausschließlich Verteidigungszwecken dienten und dazu
gedacht seien, »den Kubanern zu helfen, ihr Leben so zu gestalten, wie sie es
selber wünschen«. Wenn die USA verbindlich erklären würden, dass sie weder mit
eigenen Truppen eine Invasion in Kuba durchführen, noch andere unterstützten,
die eine Invasion planen, dann hätte sich die Anwesenheit des sowjetischen
Militärs auf Kuba erledigt. Im zweiten Brief erinnerte der sowjetische Premier
an die Umzingelung der UdSSR mit Militärbasen und Raketenstützpunkten und
kündigte an, die sowjetischen Raketen aus Kuba abzuziehen, wenn die USA ihre
Jupiter-Raketen aus der Türkei entfernen würden. Gleichzeitig schlug
Chruschtschow Verhandlungen zum Abschluss eines Abkommens über den Stopp von
Atomtests vor. Die bange Frage war an diesem Freitagabend: Wann und wie werden
die USA auf die Vorschläge reagieren?
Die
Kuba-Krise 1962 reiht sich in eine unverantwortliche bedrohliche Militärpolitik
der USA ein, die sie seit 1945 bis heute betreiben. Die Installierung von
US-Raketen in Izmir (Türkei), ganz in der Nähe von Russland verursachte die
Installierung von russischen Raketen auf Kuba in der Nähe der USA. Fidel Castro
gab seine Zustimmung dazu angesichts der gegen Kuba geplanten massiven
US-Luftangriffe und Invasion. So entstand die Kuba-Krise (1962). Die Kuba-Krise
wurde nur durch die amerikanische präsidentielle Annahme der Forderung
Russlands entschärft, den Rückzug amerikanischer Raketenstellungen aus der
Türkei gegen den Rückzug der russischen Raketen aus Kuba in einer Vereinbarung
der Kennedy-Brüder, John und Robert, mit dem russischen Botschafter in
Washington, Anatoly Dobrynin, unter der Bedingung, diese Vereinbarung geheim zu
halten. Die Geheimhaltung wurde aber von der USA missbraucht, um die Kuba-Krise
einseitig weltweit in der Öffentlichkeit zu präsentieren, und zwar als eine
einseitige Drohung Russlands, ohne den gesamten wahren Hintergrund zu erwähnen.
Heute sind die damalige Unredlichkeit, Lüge und falsche Darstellung der
US-Regierung weltweit bekannt. (La
Crise des Missiles de Cuba. Par Nicolas Michel. La
Revue. Novembre/Décembre 2007).
Ein
Gigant aus Hollywood, Errol Flynn, war fasziniert von dem Idealismus und der
Bravour von Fidel Castro. Er besuchte die Insel und wurde Zeuge der Kubanischen
Revolution. Errol Flynn würdigte Fidel Castro als Befreier der Kubaner von der
Unterdrückung und Ausbeutung der Batista-Diktatur. Der Film Errol Flynns über die
Wahrheit der Kubanischen Revolution und Fidel Castro wurde in den USA verboten
aber in Moskau gezeigt. Der Film zeigt eine Welt von Armut, die Brutalität der
diktatoriellen Polizei unter Fulgencio Batista und der generelle Enthusiasmus
der kubanischen Bevölkerung, Mittelschicht und Bauern zusammen, als Fidel
endlich siegte. Der von den USA verbotene Film wurde in die Hollywood-Archive
verbannt. Kuba leidet immer noch an den Sanktionen, die die US-Regierung als
Bestrafung für die eigenständige kubanische Politik in den 60er Jahren
verhängen ließen.
Alle
wichtigen Medienlügen über Kuba sind zu entlarven. Kuba bleibt ein armes
Entwicklungsland. Ein Teil seines Territoriums ist immer noch von den USA
besetzt. Angesichts der militärischen Überlegenheit des Gegners hat Havanna
selbst zu Zeiten der US-gestützten Invasion in der Schweinebucht nie versucht,
die Präsenz der Yankees auf Kuba mit Gewalt zu beenden. Im Gegenteil, die
politisch Verantwortlichen haben immer ihr Möglichstes unternommen, um den USA
keinen Vorwand für einen kriegerischen Angriff zu liefern. Allerdings wird
Havanna auch in Zukunft nicht davon ablassen, die sofortige Rückgabe des
besetzten Gebietes einzufordern.
Die
UN-Vollversammlung in New York hat wiederholt den längsten aller US-Wirtschaftskriege,
nämlich den gegen Kuba, verurteilt. Die UN-Staatengemeinschaft signalisierte
durch eine überwältigende Mehrheit die Notwendigkeit, dass die Wirtschafts-,
Handels- und Finanzblockade der Vereinigten Staaten von Amerika gegen Kuba
beendet wird. Nur zwei Staaten – Israel und die USA – votieren ständig dagegen.
Kuba feiert damit einen großen Rekord, während sich eine beschämende Isolation
der USA in all ihrer Hässlichkeit vor den Augen der gesamten Welt bloßstellt.
Die
USA-Schreckensherrschaft muss endlich ein Ende haben. Die Öffentlichkeit muss
ein für alle Male beginnen wahrzunehmen, wie sie wirklich ist, nämlich eine
unermessliche Gefahr für die Menschheit und den Weltfrieden. Jahrzehntelang
erstrahlten die USA in Stärke, Verlässlichkeit und Unbesiegbarkeit, aber jetzt
haben sie sich selbst mit ihrer Show, mit ihrer Lüge und konstanten Androhungen
übertroffen. Kuba wurde vor massiven Luftangriffen und Invasion mit Hilfe der
im Land aufgestellten sowjetischen Raketen gerettet. Die Raketen dienten als
Abschreckung, um die geplanten verhängnisvollen amerikanischen Angriffe
unmöglich zu machen. Fidel Castro gab sein Einverständnis für die Installierung
der sowjetischen Raketen in Kuba, als er von der Luftangriffs- und
Invasionsplänen wusste. "Die Kuba-Krise im Oktober 1962" von Reiner
Zilkenat (UZ vom 5.10.12 ) und "Die Raketenkrise in der Karibik im Herbst
1962". Teil I: "Beginn und Verlauf" und Teil II (Schluss) von
Horst Schäfer (Junge Welt vom 16. und 17.10.12) stellen die vollständige
Geschichte vom Kopf auf die Füße. Aber die Mainstream-Medien bleiben bei ihrer
einseitigen Weltsicht und reproduzieren weiter die US-Weltsicht, wie sie es
gedanken- und bedenkenlos entlang des Kalten Kriegs getan haben. ARD, ZDF und
ARTE berichten unter Verzicht auf Hintergrunddaten.
Die
US-abhängigen Satellitenstaaten wie die EU-Mitglieder können nicht weiter das
Elend vor Augen ignorieren und so tun, als ob nichts geschehen wäre, vor allem
nicht heute, wenn eine neuerliche Aggression von Seiten der USA, sei sie von
US-amerikanischem Militär, sei sie vornehmlich erneut von Söldnern gegen Syrien
im Gang ist. Kleine souveräne Länder reagieren ablehnend, gebieten angemessen
Einhalt, und das ist ihr Fluch und ihr Verbrechen. Vom Sockel gestürzt sind die
USA diplomatisch erledigt. Sie haben bestochen und bestechen weiter, um ihre
Lüge medial zu behaupten und Politiker und Öffentlichkeit zu manipulieren. Das
ganze miese Theater geht weiter und sie werden vor nichts zurückschrecken. Sie
haben sich ständig in das Leben der Weltvölkergemeinschaft eingemischt.
Ergebene Medien verneinen oder blenden diese Realität völlig aus, unfähig mit
Tatsachen umzugehen. Keiner will es wissen, dass alles nur Schwindel war und
immer noch ist. Sogar der Kalte Krieg war eine große Lüge und jämmerlich
vergeudete Zeit. Hat Washington einmal gesagt, dass es ihm leid tut, was es den
Menschen und Völkern angetan hat? Das Leben und internationale Beziehungen
basieren auf Kommunikation und Wahrheit. Fehler gehören auch dazu. Dafür gerade
zu stehen, zeichnet die Integrität einer Person, die Integrität eines Landes
aus. Eingestandene, bereute Fehler sind zu verzeihen, Heuchelei nicht. Hat
Washington jemals seine Fehler eingestanden und die Weltvölkergemeinschaft um
Vergebung gebeten? Vergebung ist möglich, aber nur wenn es vorerst ehrliches
Bekenntnis, Eingeständnis und Reue gibt. Nach der Vergebung kommt die Heilung
und nach der Heilung ein Neubeginn. Aber bisher ist Washington weit davon
entfernt, der Inbegriff von Integrität und Ehrlichkeit zu sein. Lug und Trug
sind weiterhin die Grundlage der US-Außenpolitik. Eiskalt treibt das Weiße Haus
eine grausame Gewalt-Politik von Zerstörung, Leid und Mord, denn die USA wollen
über andere Menschen und Völker bestimmen, koste es, was es wolle, durch eine
uneingeschränkte Kontrolle über alles. Sie spielen Gottesschicksal für uns
alle. Es ist eine Macht von Egomanen, die über alles stehen wollen bis zum
Schluss.
Demgegenüber
können Außenpolitiker nur eine richtige Entscheidung treffen, wenn sie wissen,
was zu entscheiden hat. Ehrlichkeit und Tapferkeit sind seltene Eigenschaften.
Die USA haben ständig die Familie der Nationen angelogen, skrupellos. Sie haben
alles inszeniert mit ihren Lügen, Manipulation und Rachefeldzug letztendlich
gegen Kuba, Irak, gegen Libyen, gegen Syrien und den Iran, jetzt wieder gegen
Fidel Castro höchst persönlich. Sie bestrafen und verleumden Länder und
Staatschefs, die sich nicht ihrem Machtdiktat unterordnen. So können sie nicht
mit ihrem Rachefeldzug aufhören. Derzeit sind sie in ihrer krankhaften
Feindseligkeit und Besessenheit untauglich, den richtigen Weg der
Selbstbefreiung zu suchen. Deutschland ist auch nicht imstande, eine richtige
Entscheidung zu treffen, nachdem es jahrzehntelang unter dem US-Machtdiktat
bevormundet gelebt hat. Deutschland ist ebenso ein egoistischer verrohter
Machtstaat geworden, der sich mit den US-Täuschungsmanöver arrangiert und sich
schändlichen Intrigen angepasst hat. Eine solche Macht ist selbstzerstörerisch,
besonders hinterhältig und selbstsüchtig. Es ist die Bosheit par excellence,
wie die unmenschlichen verheerenden Wirkungen in Syrien sie täglich feststellen
lassen.
Das
Verhalten Deutschlands ist wirklich absonderlich. Ehrlichkeit und Integrität
sind fremde Tugenden für die traditionelle deutsche politische Klasse. Seit der
Hitler-Zeit hat sich diese politische Klasse mit Lügen und Inszenierungen
abgefunden. Der deutsche Überfall auf Jugoslawien, der letzte unter
NATO-Kommando 1999 bestätigt diesen erbärmlichen Zustand.
Die USA
haben sich nicht mehr unter Kontrolle. Sie verstehen ihr Tun und Handeln nicht
mehr. Sie haben längst die Kontrolle über sich selbst verloren. Haben sie
jemals den Völkern geholfen, als sie sich in ihr Leben so grausam eingemischt
haben? Die US-Einmischung ist eher eine Qual für jeden, der sie erlebt hat. Die
US-Außenpolitik ist durch ihre widerwärtigen Worte und Handlungen
gekennzeichnet und gebrandmarkt. Ihr Verhalten ist umso abartiger, als die
imperiale Dominanz-Idee heute anachronistisch geworden ist. Sie haben sich wegen
Völkermord, Mord, Totschlag, Betrug, schweren Diebstahl und Unterschlagung
schuldig gemacht. Das ist das ernste Problem der USA-EU-Außenpolitik. Es geht
nicht nur um Geschäft und Profit. Es geht um Werte, die viel bedeuten, wie
Anstand und Fairness, Respekt vor dem Leben der Menschen und Völker. Für die
Medien und Politiker geht es hauptsächlich darum zu verstehen, wie wichtig es
ist, das richtige zu tun - für sich selbst und für die gesamte
Völkergemeinschaft. Herablassendes und arrogantes Verhalten führt nur weiter in
die Isolation und zum Mangel an gegenseitigem Respekt. Die Frage nach Recht und
Unrecht ist dringend in den Vordergrund zu stellen.
Machtbesessenheit
und zügellose Besitzansprüche sind keine Basis für gute internationale
Beziehungen, keine Basis für eine anerkannte dauerhafte internationale Ordnung.
Die USA und die EU müssen sich für all den von ihnen angerichteten Schaden
selbst verantworten, anstatt jedem anderen die Schuld zu geben, dass ihr Leben
so den Bach hinuntergeht. Die Zeit, sich eingeschüchtert zu fühlen, ist vorbei.
Der Ruf eines Landes ist sein eigenes Werk. Kriege, militärische Interventionen
müssen endgültig aufhören. Sie haben zu viel Leid gekostet und verzerren die
grundgesetzliche Verteidigungspflicht der Bundeswehr, indem sie sie zum
inakzeptablen Angriff und Einmischung hinter der verbreiteten Lüge verdrehen,
Krieg würde etwas Gutes tun und Frieden bringen. Es ist Zeit, die Waffen
niederzulegen, abzurüsten und ein neues Leben mit neuen Zielen und Prioritäten
zu ermöglichen.