Kuba und Fidel Castro
Teil 1
<Eine Revolution in der
Karibik
Am 1.Januar 1959 übernahm
Revolutionsführer Fidel Castro die Macht in Kuba. Zu Beginn schien ein
freundschaftliches Verhältnis zwischen Kuba und seinem großen Nachbarn, den
Vereinigten Staaten, noch möglich. Der gestürzte korrupte kubanische Diktator
Fulgencio Batista war in die Dominikanische Republik geflohen. ... Auf
Einladung der amerikanischen Gesellschaft der Zeitungsverleger besuchte Castro
im April 1959 Washington und New York. Wohin auch immer sich der charismatische
Castro bewegte, folgten ihm Massen von Zuschauer. Diese Amerikaner mochten
Castro, und er mochte sie. „Wir sind niemals Amerikanern wie diesen begegnet.
Wir kennen nur die Kolonialisten“, sagte er wiederholt.
Doch US-Präsident Dwight Eisenhower mochte weder Castro noch seine politischen
Pläne, da er überzeugt war, dass die Revolution der US-Wirtschaft und den
imperialen Interessen der USA in Lateinamerika schaden werde. Daher erteilte Eisenhower
dem neuen kubanischen Präsidenten bewusst eine schroffe Ablehnung. ... Zusammen
mit Nixon beschloss Eisenhower, die Revolution in Kuba zu bekämpfen. Am 10.März
1959 legte der äußerst einflussreiche amerikanische nationale Sicherheitsrat
Eisenhower autorisierte die
Das Herzstück des revolutionären Programms von Castro war die Landreform. Das
entsprechende Gesetz wurde im Mai 1959 verabschiedet und im Juni begannen die
Enteignungen von amerikanischen Firmen, die wie Kolonialherren weite Teile von
Kubas Boden beherrscht hatten. ... Die USA hätten über viele Jahre von der
Ausbeutung Kubas profitiert. Daher sei die geringe Entschädigung
gerechtfertigt.
Die Kubaner hatten nur ein Exportprodukt, nämlich Zucker, und nur einen
Absatzmarkt, die USA. Damit war die kubanische Wirtschaft natürlich sehr
verletzlich, und das wussten die USA. ... Am 31. März 1961 senkten die USA die
Zuckerquote auf null. Kuba durfte danach keinen Zucker mehr in die USA
verkaufen. Damit war der Wirtschaftskrieg voll entbrannt.
Kuba musste dringend neue Absatzmärkte für seinen Zucker erschließen: Die UdSSR
und China zeigten sich bereit, den kubanischen Zucker aufzukaufen. Während sich
die amerikanisch-kubanischen Beziehungen immer weiter verschlechterten, wurden
die Bindungen zwischen Kuba und der Sowjetunion immer enger. ...
Nach einer Verwarnung, die nichts bewirkte, enteignete Castro die
Erdölraffinieren, erklärte sie zum Staatsbesitz Kubas. ...> (Aus dem Buch
„Illegale Kriege – wie die NATO-Länder die
Also nicht aufgrund des Kommunismus oder irgendeinem anderen ideologischen
Grund näherte sich Fidel Castro der Sowjetunion, sondern aus reinem
Pragmatismus, um die Insel vor dem Wirtschaftskrieg, den die USA gegen sie
willkürlich führte, zu retten. Die Verbindung mit der Sowjetunion war eine
reine Überlebensentscheidung des Staatschefs eines Landes in einer Notlage. Es
gilt einzusehen, dass es das extrem törichte und brutale Verhalten der USA
gegenüber Kuba war, was Fidel Castro in die Arme der Sowjetunion trieb.
Journalisten wären bei richtiger Sachkenntnis auch schon lange darauf gekommen.
Brandbomben fallen auf Kuba
<<Präsident Eisenhower sah mit Argwohn, wie Präsident Castro die
kubanische Wirtschaft umbaute. Um seine wirtschaftlichen Interessen zu wahren,
wollte das US-Imperium die Regierung Castro unbedingt stürzen. ... Die
Im Oktober 1959 warfen US-amerikanische Flugzeuge die ersten Brandbomben auf
Kuba ab. Die Brandbomben ließen Zuckerrohrfelder und Zuckerfabriken in Feuer
aufgehen. …
Der Abwurf von Brandbomben auf Kuba war natürlich ein illegaler Krieg (hoch
kriminell) …
Kuba bittet
Kuba hatte sich entschieden, die
Kuba in einer isolierten Position
Der amerikanische UN-Botschafter Henry Cabot Lodge beteuerte danach, dass die
Vereinigten Staaten keinerlei aggressiven Absichten gegen Kuba verfolgten. Das
war eine Lüge, denn die Angriffe auf die Zuckerrohrfelder kamen aus den USA.
Doch die Lüge wirkte und die europäischen NATO-Länder stellten sich geschlossen
hinter die USA. ... US-Botschafter Lodge hatte also die Mehrheit der
Botschafter hinter sich, während sich die kleine Insel Kuba in einer isolierten
Position befand. Dass Angriffe mit Brandbomben stattgefunden hatten, konnte
aber der amerikanische UN-Botschafter nicht abstreiten, die von Kuba vorgelegte
Beweislast war zu erdrückend. Daher räumte er ein, es habe solche
Bombenangriffe gegeben, beteuerte jedoch, dies sei gegen den Willen der
Administration Eisenhowers geschehen. ...
Dossier über US-Aggressionen gegen Kuba an Organisation der Amerikanischen
Staaten (OAS), Organisation mit US-Dominanz, übertragen
Der Sicherheitsrat folgte dem Vorschlag der USA und entschied mit einer
Resolution, dass es nicht seine Aufgabe sei, sich mit dem Streit zwischen Kuba
und den USA zu befassen, das Dossier werde daher an die Organisation der
Amerikanischen Staaten (OAS) weitergereicht. Gleichzeitig forderte der
sowjetische Botschafter Arkady Sobolew: „Hände weg von Kuba, lasst Kuba sein
eigenes Schicksal gestalten“, und protestierte, „dass die Angelegenheit der
US-Aggressionen an eine Organisation übertragen wird, in der die Vereinigten
Staaten einen dominierenden Einfluss haben und dadurch mit Kuba ganz nach
Belieben verfahren können.“ Das Problem mit den Brandbomben wurde an die OAS
verschoben, wo, wie erwartet, Kuba keine Hilfe erhielt.>> („Illegale
Kriege – wie die NATO-Länder die
Angesichts der skrupellosen kriminellen Aggressivität des großen Nachbarn Kuba
für Installierung sowjetischer Raketen
Vor diesem Hintergrund ist es unbestreitbar verständlich, dass der Staatschef
Kubas, Fidel Castro, angesichts der skrupellosen kriminellen Aggressivität des
großen Nachbarn, das Land zu wappnen versuchte und deshalb der Installierung
sowjetischer Raketen auf der Insel 1961 zustimmte. Dabei war er sich zweifellos
im Klaren darüber, dass die USA neue Aggressionen gegen Kuba planten.
Springender Punkt der Kuba-Krise: USA 1961 mit nuklearen Waffen auf türkischem
Territorium gegen Sowjetunion (Russland) gerichtet
Die Sowjetunion ihrerseits hatte auch gute Gründe, hinsichtlich einer
feindseligen aggressiven USA geeignete Maßnahmen zu treffen. Vor der
Installation sowjetischer Raketen auf Kuba stationierten die USA 1961 nukleare
Waffen auf türkischem Territorium in Izmir, die gegen Russland gerichtet waren.
Die Reaktion Russlands darauf ließ nicht lange auf sich warten: Russische
Nuklear-Raketen wurden in Kuba stationiert, also in der unmittelbaren Nähe der
USA. Dies war der springende Punkt der Kuba-Krise, die Washington mit Moskau
konfrontierte. Die Sowjetunion hatte gute Gründe für ihr Verhalten, nämlich die
installierten US-Raketen in Izmir (Türkei) d.h. in der Nähe ihres Territoriums.
Das veranlasste die Führung der Sowjetunion Gegenmaßnahmen zu ergreifen in der
Nähe des Territoriums der USA zu ergreifen.
Bis heute noch mediale Verschleierung der Kuba-Krise
Die gefährlichen Tage der sogenannten Raketenkrise hatten begonnen. Allerdings
führt sie bis heute noch zu einer medialen Verschleierung der Wahrheit. Bis
heute werden über diese Krise Halbwahrheiten und Lügen verbreitet, damit
niemand den wirklichen Hergang der Ereignisse im Zusammenhang mit der
Kuba-Krise erfährt.
Hiesige Medienberichte weiterhin ohne Hinweise auf Kontext der sowjetischen
Raketenaufstellung in Kuba
Die US-Schreckensherrschaft hat Fidel früh am eigenen Leib erfahren. Die
Öffentlichkeit muss ein für alle Male beginnen wahrzunehmen, wie sie wirklich
ist, nämlich eine unermessliche Bedrohung für die Menschheit und den
Weltfrieden. Jahrzehntelang erstrahlten die USA in Stärke, Verlässlichkeit und
Unbesiegbarkeit, aber dann hatten sie sich selbst mit ihrer Show, mit ihrer
Lüge und konstanten Drohungen übertroffen. Kuba wurde vor massiven
Luftangriffen und Invasion mit Hilfe der im Land aufgestellten sowjetischen
Raketen gerettet. Die Raketen dienten als Abschreckung, um die geplanten
verhängnisvollen US-amerikanischen Angriffe unmöglich zu machen. Fidel Castro
gab sein Einverständnis für die Installierung der sowjetischen Raketen in Kuba,
als er von den Luftangriffs- und Invasionsplänen wusste. Die hier dominanten
Medien bleiben bei ihrer einseitigen Weltsicht und reproduzieren weiter die
offizielle US-Version, wie sie es gedanken- und bedenkenlos entlang des Kalten
Kriegs getan haben. ARD, ZDF und ARTE berichten ohne Hinweise auf den Kontext der
sowjetischen Raketenaufstellungen in Kuba.
Nachricht über sowjetische Mittelstreckenraketen auf Kuba lässt
interventionistische US-Blütenträume zerplatzen
Auszugsweise und in groben Zügen aus den dokumentierten Artikeln: "Die
Kuba-Krise im Oktober 1962" von Reiner Zilkenat (UZ vom 5.10.12) und
"Die Raketenkrise in der Karibik im Herbst 1962. Teil I: "Beginn und
Verlauf" von Horst Schäfer (Junge Welt, 16.10.12) ist entgegen der
verbreiteten Propagandalüge folgendes zu erfahren:
<Als erster Höhepunkt einer Serie terroristischer Aktionen war die von
"Exilkubanern" ausgeführte Invasion in der "Schweinebucht"
am 17. April 1961 gedacht. Dem Präsidenten John Kennedy wurde vom Oberkommando
des Militärs klargemacht, dass keine Chance bestehe, Castro ohne eine militärische
Okkupation der USA zu überwältigen. Insbesondere die führenden Militärs
befürworteten Luftschläge und Invasion. Offenbar stand der große
US-Militärschlag gegen Kuba unmittelbar bevor, genau wie es Anfang 1962 als
Krönung der Kuba-Operation geplant und von Präsident Kennedy genehmigt worden
war. Doch dann zerplatzten vorerst alle interventionistischen Blütenträume. Am
16. Oktober 1961, etwa 9.15 Uhr, erhielt der US-Präsident die Nachricht von
sowjetischen Mittelstreckenraketen und Abschussrampen, die auf Kuba installiert
worden waren. Die geplanten Luftangriffe und die Invasion wurden so verhindert.
Sowjetischer Außenminister Oktober 1961: Verteidigungsfähigkeit von Kuba
erhöhen
Bei einem langen vereinbarten Gespräch mit dem sowjetischen Außenminister
Andrei Gromyko am 18. Oktober 1961 erwähnte John Kennedy merkwüdigerweise die
ausgespähten Raketenstellungen nicht. Gromyko versicherte allerdings, dass es
sich bei der sowjetischen Hilfe für Kuba nur darum handele, die
Verteidigungsfähigkeit des Landes zu erhöhen.
Am 19. Oktober in einem Treffen des Vereinigten Generalstabs mit dem
Präsidenten wurde klar: »Wenn sie (die Sowjets) (in Kuba) diese Raketen haben,
dann können wir nie wieder über eine Invasion reden.«
Zwei der bekanntesten Senatoren der Demokratischen Partei, William Fulbright
und Richard B. Russel, lehnten die Blockade gegen Kuba als zu weich ab und
plädierten für Luftangriffe und die Besetzung Kubas durch die USA.
Dagegen hatte der UN-Botschafter und ehemalige Präsidentschaftskandidat Adlai
Stevenson Kennedy bereits am 17. Oktober in einem Memorandum vor einem Krieg
wegen der sowjetischen Raketen auf Kuba gewarnt und erklärt: »Wenn wir eine
Raketenbasis in der Türkei und an anderen Plätzen rund um die Sowjetunion
haben, dann haben sie sicherlich das Recht auf eine in Kuba.« Sein Vorschlag,
nicht nur die US-Raketen aus der Türkei abzuziehen, sondern auch den
Militärstützpunkt Guantánamo aufzugeben, lehnte der US-Präsident umgehend ab.
Kennedy hatte kein Vertrauen mehr zu Stevenson und hielt ihn angesichts der
erwarteten Verhandlungen in der
US-Blockade internationaler Gewässer gegen Kuba
Der sowjetische Ministerpräsident Nikita Chruschtschow protestierte in
Telegrammen an Kennedy gegen die US-Blockade internationaler Gewässer, nannte
sie »einen Akt der Aggression«, eine ernsthafte Bedrohung von Frieden und
Sicherheit, und stellte ausdrücklich klar, dass die sowjetischen Raketen –
»unabhängig von ihrer Klassifizierung« – nur der Verteidigung gegen einen
Angriff der USA dienten, und auf Wunsch Kubas installiert worden seien und
sofort überflüssig würden, wenn die USA auf ihre Angriffspläne verzichteten und
ihrerseits die auf die Sowjetunion gerichteten US-Raketen aus der Türkei
abzögen.
UN-Generalsekretär U Thant appellierte auf Vorschlag von 40 nicht Pakt
gebundenen Staaten an Chruschtschow und Kennedy, »auf Maßnahmen zu verzichten,
die die Situation verschärfen und das Risiko eines Krieges mit sich bringen
könnten«.
Am Morgen des 26. Oktober 1961 erklärte der US-Präsident vor dem ExComm - ein
Exekutivkomitee des Nationalen Sicherheitsrates (
US-Regierung ihres völkerrechtswidrigen Vorgehens gegen Kuba voll bewusst
Ebenfalls am 26. Oktober kam das Problem einer US-Invasion Kubas erneut in der
Sitzung des Exekutivkomitee des Nationalen Sicherheitsrates (
Selbst der damalige konservative britische Premierminister Harold Macmillan,
mit dem der US-Präsident während der Krise jeden Abend telefonierte, meldete
vorsichtige Bedenken gegen die Kuba-Politik der USA an und machte Vorschläge,
die Kennedy gar nicht begeisterten. In einem Telefongespräch am 26. Oktober
schlug Macmillan vor, Kuba die »internationale Zusage als unantastbares Land«
zu geben und setzte hinzu: »Wir alle garantieren seine Neutralität und
Unverletzlichkeit«. Auf die anschließende Frage des Premiers an Kennedy: »Wäre
das eine Möglichkeit?« antwortet der US-Präsident sehr zurückhaltend, er werde
»darüber nachdenken«, meint dann aber eher ablehnend: »Das würde Castro an der
Macht lassen.«>
Hass gegenüber Kuba nicht vorbei, jetzt Syrien ähnlich für Frankreich
Trotz des Desasters der US-Einmischungsoperation in der Schweinebucht, das
schon lange der Vergangenheit angehört, ist dieser Hass und diese Frustration
gegenüber Kuba nicht vorbei. Der Sender "Arte" macht sich zum Echo
von diesem Hass, weil Frankreich jetzt in einer ähnlich wahnsinnigen
zerstörerischen imperialen Außenpolitik verwickelt ist, nämlich gegen Syrien.
Die mediale Lüge und Vertuschung hinsichtlich Kuba dient vor allem dazu, die
Außen- und Militärpolitik der USA in den Jahren 1961/62 unberücksichtigt zu
lassen.
Luz María De Stéfano Zuloaga de
Lenkait