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Berlin / Potsdam, 9.5.2016
An den Regierenden
Bürgermeister
von Berlin, Michael Müller
Sehr
geehrter Herr Bürgermeister Michael Müller !
Sehr
geehrte Abgeordnete des Berliner Senats !
Aus
der Zeitung haben wir erfahren, dass am 10. Und 11. September 2016 auf dem
Territorium des Treptower Parkes ein Rockkonzert mit über 40 000 Besuchern
vorgesehen ist.
Der
Treptower Park ist nicht nur im Inland, sondern auch über die Deutschen Grenzen
hinaus bekannt als Gedenkstätte und Friedhof ein Ort für 70 000 gefallende
russische, sowie Soldaten und Offizieren aller ehemaligen Sowjetrepubliken.
Es
ist eine Geschmacklosigkeit und Infamie sondergleichen, überhaupt den Gedanken
eines Rockkonzertes in der Nähe diesen heiligen Ortes in Erwägung zu ziehen,
geschweige denn eine Rockveranstaltung durchzuführen.
Wo bleiben Ihre doch immer
wieder gepriesenen Werte der westlichen Zivilisation über die Achtung der
Menschenwürde, der Achtung vor politischen und historischen Errungenschaften,
zu denen zweifellos nach einem der furchtbarsten Kriege der Menschheit, dem 2. Weltkrieg,
der allen europäischen Ländern, einschließlich Deutschlands, über 50 Millionen
Tode auf Schlachtfeldern und in Konzentrationslagern gekostet hat und
demzufolge auch das allseits anerkannte
Werteprinzip des Völkerrechts gehört, übrigens
auch im Grundgesetz der Bundesrepublik
verankert, dass es nie wieder Faschismus geben darf ?!
Dieses
Rockkonzert kann als nichts anderes als als Schmähung der Opfer der im
Treptower Park beerdigten Soldaten betrachtet werden, die ihr Leben im Kampf
gegen den Faschismus gegeben haben.
Russland
hat mit 20-30 Millionen Toten- davon wurden allein auf deutschem Boden
Hunderttausende beerdigt- die größten Opfer gebracht, um die europäischen
Völker, darunter auch das deutsche Volk, vom Faschismus zu befreien !
Sie
sollten es sich sehr gut überlegen durch ein Rockkonzert in der Nähe einer
weltweit anerkannten Gedenkstätte gegen Faschismus und Krieg in weiteren
Misskredit zu bringen, nachdem die deutsche Regierung sich nicht scheut, nach
71 Jahren Friedenszeit in Europa wiederum an den Grenzen Russlands
aufzumarschieren.
Ihr
Rockkonzert im Treptower Park wäre eine nicht hinzunehmende Schande, die nicht
nur dem Ansehen Deutschlands unauslöschlichen Schaden zuführen, sondern auch den
rechten, faschistischen Kräften in Deutschland weiterhin Auftrieb geben würde.
In der Hoffnung, dass ein von
Sozialdemokraten geleiteter Senat soviel geschichtliches Bewusstsein und
menschliche Moral besitzt, diesen Entschluss rückgängig zu machen und einer
positiven Antwort auf diesen, unseren Brief, entgegensehend,
Mütter
gegen den Krieg Berlin-Brandenburg
Unterstützer
diesen Briefes sind:
Deutscher
Freidenker Verband,
Kommunistische
Partei Deutschlands,
Vertreter
der Gesellschaft zur Rechtlichen und Humanitären Unterstützung e. V.,
Vertreter der Gesellschaft zum Schutz von Bürgerrecht und Menschenwürde e.V.