Cui bono, jungeWelt ?

 

In der letzten Zeit-- vor allem vor und nach den Feierlichkeiten zum 70. Jahrestag der Befreiung Europas vom Faschismus-- ist für uns nicht nachvollziehbar, wie nach den guten Beiträgen von Reinhard Lauterbach zur Ukrainekrise, die jungeWelt zunehmend eine negative Haltung zum russischen Präsidenten Wladimir Putin einnimmt.

Wir schätzen die jungeWelt als Sprachrohr breiter Bevölkerungsteile, die dem Mainstreem der bürgerlichen Medien ablehnend, bzw. kritisch gegenüber stehen.

Die Verantwortung der jungenWelt besteht unseres Erachtens darin, dass sie nicht nur Russland, sondern auch dessen Präsidenten, Wladimir Putin, in einem anderen Licht erscheinen lassen und der Kriegshetze und- vorbereitung durch tendenziöse Berichterstattung der bürgerlichen Medien eine Abfuhr erteilen.

Der Artikel von Reinhard Lauterbach vom 3.5.2015 „Nie zur Elite gehört“ gibt diese Position auf.

Indem er einen Fernsehdokumentarfilm zum 15. Jahresjubiläum seit der 1. Wahl Putins zum russischen Präsidenten auf eine Weise interpretiert, die den Vorstellungen des Westens über den russischen Präsidenten entspricht, suggeriert er quasi, dass Putin nicht besser als seine Vorgänger Gorbatschow und Jelzin ist, ja er spricht dem russischen Präsidenten sogar ab, dass die russische Bevölkerung auf seiner Seite steht. Damit erweist sich die jungeWelt selbst einen Bärendienst.

Hat die jungeWelt kein Problem damit, ihr eigenes Image als aufklärerisches Medium auf diese Weise zu beschädigen ?

Man sollte gerade den russischen Präsidenten, Wladimir Putin, der es zusammen mit den BRICS-Staaten vermochte, eine andere Weltwirtschaftsordnung anzustoßen, die zukunftsweisend ist, keine persönlichen Eitelkeiten unterstellen, weil die Welt ohne solche besonnenen Politiker wie er verloren wäre.

Ursel Palka, Waren, Cornelia Pretorius, Berlin und Brigitte Queck, Potsdam im Mai 2015