Israelische Armee verletzt 43
Kinder in Gaza –
Bundespresseamt: "Dazu
liegen uns keine Informationen vor"
Am Freitag demonstrierten erneut
Tausende Palästinenser im Gazastreifen in der Nähe des Sicherheitszaunes gegen
die israelische Blockade. Dabei wurden offiziellen Angaben zufolge 95 Menschen
durch Schüsse israelischer Soldaten verwundet, einschließlich 43 Kinder.
Während sich das
Auswärtige Amt bei der Bundespressekonferenz relativ schnell zu Protesten
äußert, die in Gewalt ausarten, vor allem, wenn davon auch noch Kinder betroffen
sind, zeigte sich der Sprecher am Montag ahnungslos über die Vorkommnisse drei
Tage zuvor im Gazastreifen. Tausende Palästinenser versammelten sich zum 80.
Großen Marsch der Rückkehr, bei dem die Menschen nicht nur gegen die totale
israelische Blockade protestieren, sondern sich auch für eine Rückkehr in ihre
alte Heimat einsetzen, die heute im Staat Israel liegt.
Das Recht auf Rückkehr
begleitete die sogenannten Friedensverhandlungen zwischen Palästinensern und
Israel seit den Anfängen mit den Oslo-Abkommen der 1990er-Jahre. Der damalige
unumstrittene Palästinenserführer Jassir Arafat bot den israelischen Unterhändlern sogar an, lediglich eine symbolische Zahl
von 20.000 bis 30.000 Menschen in ihrer alten Heimat aufzunehmen, die im Zuge
der Vertreibungswellen von 1948/49 und 1967 in die Nachbarländer flüchteten. Im
Gegenzug sollte Israel die Verantwortung für die eigenen Handlungen übernehmen,
die zu Flucht und Vertreibung geführt haben. Für die Regierungen der
Ministerpräsidenten Ehud Barak und später Ariel Sharon kamen solche
Zugeständnisse allerdings nicht in Frage.