Steuern
Russland und Israel auf eine direkte Konfrontation in Syrien zu?
Eine Analyse von Seyed Alireza Mousavi
Je länger sich der Krieg in der Ukraine hinzieht, desto schwieriger wird es für
die israelische Führung als der engste US-Verbündete im Nahen Osten, eine
neutrale Position einzunehmen. Es mehren sich die Anzeichen, dass sich auch die
Konfrontation zwischen Israel und Iran in Syrien verschärfen könnte, während
Russland nicht länger wie zuvor bereit zu sei scheint, israelische Aggressionen
gegen die territoriale Integrität Syriens zu tolerieren.
Seit dem Beginn des offenen Ukraine-Krieges will Israel die USA als seinen
wichtigsten Bündnispartner nicht verärgern, ist aber zugleich aus taktischen
Gründen auch vom Wohlwollen Moskaus abhängig – insbesondere in den
schwelenden Konflikten in Syrien und mit Iran. Je länger sich aber der Krieg in
der Ukraine hinzieht, desto schwieriger wird es für die israelische
Führung als der engste Verbündete der USA im Nahen Osten, eine neutrale
Position einzunehmen.
Hier weiterlesen: https://test.rtde.website/der-nahe-osten/136480-steuern-russland-und-israel-auf-eine-konfrontation-zu/
Israelischer Flaggenmarsch
in palästinensischen Gebieten: "Tod den Arabern!"
Einige israelische Ultranationalisten zeigten sich trotz eines
Verbots entschlossen, am Mittwoch einen Flaggenmarsch durch palästinensische
Gebiete der Jerusalemer Altstadt zu veranstalten. Im vergangenen Mai folgte der
Krieg zwischen Israel und Gaza.
Hier weiterlesen und zu Videos: https://test.rtde.live/der-nahe-osten/136602-spannungen-am-brennpunkt-israelischer-flaggenmarsch/
https://test.rtde.website/der-nahe-osten/136591-ausschreitungen-in-jerusalem-emirate-bestellen/
20.4.2022
Ausschreitungen in
Jerusalem:
Emirate bestellen israelischen Botschafter ein
Die Vereinigten Arabischen Emirate haben sich der arabischen und
muslimischen Kritik am Vorgehen der israelischen Polizei gegen Palästinenser
auf dem Tempelberg angeschlossen. Außerdem sagten sie ihre Teilnahme an den
Feierlichkeiten zum israelischen Unabhängigkeitstag ab und bestellten den
israelischen Botschafter ein.
Die Lage in der Jerusalemer Altstadt war in den vergangenen Tagen besonders
angespannt. Auf dem Jerusalemer Tempelberg brachen letzte Woche am zweiten
Freitag des Fastenmonats Ramadan nach dem Morgengebet schwere Unruhen aus.
Bei heftigen Zusammenstößen zwischen palästinensischen Demonstranten und
israelischen Sicherheitskräften ging die israelische Polizei hart gegen die
Palästinenser vor. Berichten zufolge wurden dabei mehr als 150 Menschen
verletzt.
Laut der israelischen Pilotenvereinigung sagten die emiratischen
Fluggesellschaften Wizz Air Abu Dhabi und Etihad Airways inmitten der neuen Spannungen zwischen
Israelis und Palästinensern ihre Teilnahme an der Flugschau zum israelischen
Unabhängigkeitstag in diesem Jahr ab. Die Teilnahme der Emirate an
der Flugschau sollte die verstärkte Zusammenarbeit zwischen den beiden
Ländern demonstrieren. Beide Länder haben die Beziehungen im Jahr
2020 im Rahmen der von den USA vermittelten Abraham-Abkommen normalisiert.
Die Meldung erfolgte kurz nach Bekanntgabe der Einbestellung des
israelischen Botschafters ins Außenministerium der Vereinigten Arabischen
Emirate in Abu Dhabi. Der jordanische Außenminister berief zugleich den
israelischen Botschafter ein, um gegen die jüngsten Vorfälle in der al-Aqsa-Moschee in Jerusalem zu protestieren.
Die beiden Fluggesellschaften der Emirate, die an dem traditionellen Überflug
zum Unabhängigkeitstag teilnehmen sollten, erklärten, sie hätten nicht genug
Zeit gehabt, um sich vorzubereiten. Israelische Beamte bestätigten jedoch,
dass der wahre Grund die israelische Polizeiaktion auf dem Tempelberg
gegen Palästinenser am Wochenende gewesen sei.
Israels erster Botschafter in den Emiraten, Amir Hayek, hat seine
diplomatische Mission im Oktober letzten Jahres übernommen. Er wurde diese
Woche zum erstem Mal in Abu Dhabi vorgeladen. Die emiratische
Staatsministerin für internationale Zusammenarbeit, Reem
Ebrahim Al-Hashimi, teilte Hayek am Dienstag mit, dass den
palästinensischen Gläubigen auf dem Tempelberg – den Muslimen als al-Haram al-Scharif bekannt –, vollständiger Schutz gewährt
werden müsse.
Al-Hashimi betonte, wie wichtig es sei, Jordaniens historische Rolle beim
Schutz des Tempelbergs zu respektieren. Sie sprach von der Notwendigkeit,
einen Friedensprozess für die "Gründung eines unabhängigen
palästinensischen Staates an den Grenzen von 1967 mit Ostjerusalem als
Hauptstadt in Übereinstimmung mit legitimen internationalen Resolutionen und
der arabischen Friedensinitiative" wieder aufzunehmen.
Ostjerusalem ist seit der Eroberung des Gebiets durch Israel im Sechstagekrieg
im Jahr 1967 zwischen Palästinensern und Israelis umstritten. Während
Palästinenser den Stadtteil als Hauptstadt eines zukünftigen eigenen Staates
beanspruchen, annektierte Israel kurz nach der Eroberung das Gebiet in einem
international nicht anerkannten Schritt.