Golfregion : Anrainer- u. Regionalstaaten i. d.
Persischen Golfregion rücken zusammen
Am 20. August geht es im UN-Sicherheitsrat um
"Herausforderungen für Frieden und Sicherheit im Mittleren Osten".
Erwartet wird, dass US-Außenminister Mike Pompeo auftreten und unter anderem
über den Iran sprechen wird. Ein Ausblick von Karin Leukefeld.
von Karin Leukefeld, Doha
Pompeo gilt als Hardliner gegen den Iran und als
Architekt der US-"Politik des maximalen Drucks" gegen das Land.
Voraussichtlich wird Pompeo über die US-Initiative
Russland hat bereits in Moskau (23.7.2019) und in New York
(8.8.2019) sein "Konzept für
kollektive Sicherheit in der Persischen Golfregion" vorgestellt.
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Danach soll die Sicherheit der
Region einzig Angelegenheit der Anrainer- und Regionalstaaten sein,
ausländische Truppen sollen aus der Region abziehen, ein permanenter Dialog und
vertrauensbildende Maßnahmen sollen den Iran und die arabischen Golfstaaten
zusammenbringen.
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Vereinbarungen über den Kampf gegen den Terror, Lösung
der Kriege im Jemen und Syrien und Bildung einer Zone frei von
Massenvernichtungswaffen werden angestrebt.
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Langfristiges
Ziel ist demnach die Bildung einer "Organisation für Sicherheit und
Kooperation am Persischen Golf", der der Iran und die arabischen
Golfstaaten angehören sollen. Russland, China, die USA, die EU, Indien
und weitere interessierte Staaten sollen einen Beobachterstatus erhalten.
Für diesen Plan strebt Russland die
Unterstützung des UN-Sicherheitsrates an.
Der russische Präsident Putin wird über den Plan
voraussichtlich am 20. September sprechen, drei Tage vor dem Beginn der
diesjährigen UN-Vollversammlung. In deren Mittelpunkt werden neben dem
Klimawandel voraussichtlich der Mittlere Osten und die Lage in der Golfregion
stehen.
Wie werden die UN-Mitgliedstaaten und der
Sicherheitsrat sich zu den Vorschlägen aus den USA und Russland verhalten?
China hat das russische Konzept begrüßt, der Iran hat in der Golfregion und
international eine diplomatische Offensive für ein "Regionales
Dialogforum" gestartet.
Washington sendet derweil widersprüchliche Signale
aus. Während US-Außenminister Mike Pompeo und Sicherheitsberater John Bolton
mit Israel, Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Bahrain
kriegerische Töne gegenüber dem Iran anschlagen, überraschte US-Präsident
Donald Trump Ende Juni mit einer Twitter-Nachricht.
Die USA seien inzwischen selbst der "weltweit
größte Produzent von Energie" und nicht mehr auf das Öl aus dem Mittleren
Osten angewiesen. "Warum sollen wir Schiffsrouten für andere Länder
schützen, die uns nichts dafür geben. (…) Sollen sie ihre eigenen Schiffe
selbst schützen auf diesen Routen, die immer gefährlich waren."
Die widersprüchliche US-Politik gegen den Iran hat in
der Golfregion einen überraschenden Effekt. Anrainer- und Regionalstaaten
rücken zusammen, denn ein Krieg gegen den Iran würde die westlichen Verbündeten
am Golf nicht verschonen.
Hier weiterlesen: https://deutsch.rt.com/der-nahe-osten/91415-anrainer-und-regionalstaaten-in-persischen-golfregion-ruecken-zusammen/