Friedensverhandlungen, oder
Kriegsvorbereitungen ?
Kolumbien, Iran, China, Kuba, Ukraine,
Jemen, Syrien
von Professor James Petras am 6.6.
2015
in Erinnerung an Jairo Martinez und
Roman Ruiz- Kämpfer und Opfer von Kriegen
durch Friedensverhandlungen
Einführung
Am 21. Mai 2015 haben die
kolumbianischen Luftstreitkräfte (FAC) das Basiscamp der Revolutionären
Bewaffneten Armeekräfte von Kolumbien (FARC) bombardiert und dabei 26
Kämpfer
getötet. Drei Tage später haben die FAC andere FARC- Basen bombardiert und mehr
als 14 Kämpfer getötet. Das war Teil einer offiziellen Offensive, die durch den
Präsidenten Juan Manuel Santos befohlen wurde, dem loyalsten Klienten der USA
in Lateinamerika.
Kolumbien
arbeitet eng mit den USA über Bernard Aronson, einem äußerst neo-konservativen
Vertreter, Washingtons Koordinator in Kolumbiens Gegen-Aufstands- Krieg
zusammen. Die USA unterhält 7 Militärbasen und hat über 1000 US-Berater in der
Armee und im kolumbianischen Verteidigungsministerium. Die Militäroffensive
wurde durch das Santos-Regime genau dann gestartet, als zweieinhalb Jahre lang
die Friedensverhandlungen stattfanden, während deren 3 von 5 Punkten der
Friedensagenda zugestimmt worden war und die FARC eine unilaterale Feuerpause
angeordnet hatte. Zwei Monate vorher hatte Präsident Santos in verräterischer
Art und Weise verlangt, dass die FARC ihr Verteidigungspotential herabsetzt und
dafür in reziproker Form „die Bombardierungen von FARC- Camps eingestellt
werden würden.“
Mit anderen
Worten, die Santos Regierung und ihr US-Berater Aronson haben den `Mantel von
Friedensverhandlungen‘ und das einseitige ‚Feuerpause` der FARC für eine große Militäroffensive genutzt.
Die FARC
hatte ihre Feuerpause beendet und Kampftruppen aus 10 regionalen Departments
zurückgezogen, als das Regime ihre Offensive verstärkte und Dörfer in von der
FARC kontrollierten Regionen bombardierte. Während Santos und Aronson ihre
Militäroffensive in Kolumbien verstärkten, setzten die FARC- Vertreter in Havanna ihre
`Friedensverhandlungen` fort…
Präsident
Santos und Aronson hatten den Mantel von „Friedensverhandlungen“ als
Propagandatrick genutzt, um eine umfangreiche Militäroffensive zu starten. Die
Zugeständnisse und Abkommen wurden für
einen geringeren FARC Bestand, zur Identifizierung seines Führungspersonals und
die Einrichtung von Sicherheitsmaßnahmen auf den FARC –Camps ausgenutzt. Die
Rolle des US-Beraters Aronson ist es, sicherzustellen, dass der populäre,
bewaffnete Volkswiderstand zerstört und die Kräfte der FARC einem
‚Friedensvertrag` zustimmen, der den Verbleib von US-Basen im Lande sichert und
sich lukrativen Verträgen mit internationalen Bergwerksfirmen, einschließlich
einem `Freihandel‘, nicht entgegenstellen.
Das Santos
Regime erklärte, dass die ‚Friedensverhandlungen‘ in Havanna fortgeführt
werden, auch wenn das eine Intensivierung des Krieges in Kolumbien, die Tötung
von FARC – Mitgliedern und Unterstützern bedeute.
Aronson und
Santos verfolgen einen ‚Frieden des Friedhofes‘.
Die Regimes
in Kolumbien und Washington verfolgen zweierlei, Friedensverhandlungen und eine
brutale Kriegspolitik gegen die FARC als Teil ihrer allgemeinen weltweiten
Militärpolitik- Kampagne gegen populäre Volksbewegungen, die gegen die
neo-liberale Wirtschaftspolitik, gegen die von den USA initiierten Kriege und
Militärbasen, sowie einseitige ‚Freihandels‘ Abkommen protestieren.
In jeder
Region haben die USA besonders ‚spezielle Beziehungen‘ mit Schlüsselregierungen
entwickelt, die ihnen als ‚strategische Partner‘ dienen.
Diese
schließen Israel im Mittleren Osten, Saudi Arabien im Persischen Golf und
Südwestasien, Japan im Fernen Osten und Kolumbien in Lateinamerika ein.
Während der
letzten 2 Jahrzehnte hat Kolumbien den USA sowohl als Operationsbase für die US-Marine und Luftüberwachung in der
Karibik, Zentralamerika und in den Anden-Ländern gedient, als auch dafür, einen
Pfad zu schaffen für Destabilisierungskampagnen und Angriffe gegen die
Regierungen von Venezuela, Ecuador und Honduras. Washington nutzt
‚Friedensverhandlungen‘ als Vorstufe einer Militäroffensive und Kolumbien dient
ihnen als Prototype ihrer US-Politik in
verschiedenen anderen Regionen der Welt.
In dem
Beitrag wollen wir die Länder benennen, mit denen die USA in
‚Friedensverhandlungen‘ steht, die ihr
als Vorstufe für eine Militäraggression und politische Subversion dienen und
wir werden im Detail diese Strategie beschreiben als Bestandteil einer Politik,
deren am ‚meist fortgeschrittene Teil‘ Kolumbien ist. Wir werden feststellen,
wie einstmals linke Regierungen begierig darauf sind, ihre Beziehungen zu den
USA zu verbessern und damit
Washingtons strategische Ziele
der Subversion und des ‚Regime changes‘ befördern hilft.
Schließlich
werden wir die möglichen Ergebnisse dieser Strategie bewerten, sowohl vom
Blickwinkel der imperialen US-Interessen und der Entwicklung einer effektiven
antiimperialistischen Politik.
Auf der
ganzen Welt engagiert sich Washington in einer Art von direkten, oder
indirekten ’Friedensverhandlungen‘, die
sogar die Militäroperationen ausdehnen und intensivieren.
Die USA und der Iran: unilaterale
Abrüstung und militärische Einkreisung
Die
Massenmedien und offizielle Washington-Sprecher lassen uns glauben, dass die
USA und der Iran dabei sind, einen ‚Friedensvertrag‘ zu erreichen, das von
Teheran abhängt, sein Nuklearpotential zu übergeben (das ständig geprüft werden
soll auf seine nicht-militärische Verwendungsfähigkeit ) und die USA würden dann
ihre Wirtschaftssanktionen aufheben. Die engstirnigen Medien fokussieren auf
eine ‚baldige Annäherung‘ an den Persischen Golf und leugnen praktisch die
unterschiedlichen regionalen Entwicklungen.
Erstens haben
die USA mit mörderischen Kriegen gegen die wichtigsten iranischen regionalen
Alliierten des Iran begonnen: die USA finanziert und unterstützt Terroristen
mit Waffen, die in Syrien und den Jemen eingedrungen sind und diese Länder
bombardierten. Washington erweitert rund um den Iran seine Militärbasen und
verstärkt seine Marinepräsenz im Persischen Golf. Präsident Obama hat die
Militärabkommen mit den Golfmonarchien erweitert. Der Kongress vergrößert den
Transport von Offensivwaffen für Israel, obwohl es offen droht, den Iran zu
überfallen.
In Wirklichkeit
steht Washington, während es
‚Friedensverhandlungen‘ mit Teheran betreibt, im Krieg mit Irans
Alliierten und bedroht damit dessen Sicherheit.
Ebenso
wichtig ist, dass die USA verschiedene Vetos eingebracht haben, um letztendlich
die nukleare Bewaffnung des Mittleren Ostens in den Griff zu bekommen. Diese
Vetos sichern das verbürgte Recht, dass das militaristische Israel-Regime über
enorme offensive Nuklearwaffenarsenale verfügt, während jedwede Möglichkeit des
Irans, seine Verteidigung zu sichern, als gesetzlos hingestellt wird.
Die
sogenannten ‚Friedensverhandlungen‘ erlauben den USA, die iranischen
Militäreinrichtungen (über so genannte ‚Inspektionen‘ durch die von den USA
kontrollierte Atom Energie Kommission (IAEA) einer umfangreichen und dauerhaften
Kontrolle zu unterziehen, ohne dass ihnen eine gleichzeitige Inspektion von
US-oder Israel Militärbasen, bzw. irgendeines Golf-Klientenstaates erlaubt
wird.
Darüberhinaus
und entscheidend für einen plötzlichen Militärangriff ist, dass Washington sich
bei laufenden ‚Friedensverhandlungen‘ das unilaterale Recht herausgenommen hat,
die Gespräche unter einem Vorwand abzubrechen, und einen militärischen Angriff
zu starten.
Zusammenfassend
kann man sagen, dass die USA in ‚Friedensverhandlungen‘ mit dem Iran in
Lausanne stehen, während sie Saudi Arabien mit Bomben und speziell
nachrichtendienstlichen Apparaturen für
ihren Krieg gegen Jemen versorgen und die bewaffneten Jihad-Terroristen
finanzieren, die die Hälfte von Syrien besetzt haben, sowie weite Teile des
Irak.
Die führenden
Politiker des Iran haben, währenddessen mit den USA in der Schweiz
verhandeln, die militärische Bedrohung
ihres Landes heruntergespielt, die durch den Wiedereintritt von US- bewaffneten
Kräften in den Krieg im Irak und der Installierung eines neuen Puppet Haider
Abidi Regimes besteht.
Wie können
die USA ein ‚Friedensabkommen‘ mit dem Iran schließen, während sie gleichzeitig
im Krieg mit den Nachbarn des Iran stehen und wenn die Verträge mit dem Iran
unter militärischen Bedingungen formuliert sind ?
Sind diese
‚Friedensverhandlungen nicht lediglich dazu da, die regionalen Nachbarn des
Irans zu zerstören, den Iran zu
isolieren und seine militärische Abwehr zu schwächen, um es schließlich so
nebenbei anzugreifen ? Wie ist das in Bezug auf
Obamas Globalstrategie zu sehen ?
Diplomatische Verhandlungen US-China:
militärische Einkreisung und Eingriff
Während der
letzten Monate haben sich Präsident Obama und führende Vertreter des Staats-und
Finanzministeriums mit chinesischen führenden Politikern getroffen, indem sie
eine größere Wirtschafskooperation versprachen und diplomatische Nettigkeiten
austauschten.
Parallel zu
diesen versöhnlichen Gesten hat Washington die militärische Einkreisung Chinas
verstärkt, indem es seine Militärpräsenz in Australien, Japan und den
Philippinen ausweitete und seine
aggressiven Patroillen des angerenzenden Luftraums und der Marinerouten
verstärkte.
Das
Außenministerium hat die Nachbarstaaten, einschließlich Vietnam, die
Philippinnen, Japan und Indonesien aufgehetzt,
gegen die chinesischen Küstengrenzen vorzugehen und seine Umwandlung von
Offshore- Inseln in Militärbasen zu bekämpfen.
Das Weiße
Haus hat ein Trans Pacific Handelsabkommen vorgeschlagen, das bewusst China
ausschließt. Es hat ein Nuklearwaffenabkommen mit Indien abgeschlossen, in der
Hoffnung, mit einen Indo-Amerikanischen Militärpakt die Südwestflanke Chinas zu
sichern.
Obama
sogenannter asiatischer Flügelmann ist
das Beste für eine plötzliche Eskalation einer militärischen Bedrohung und
exclusive Handelsverträge sind dazu da, um zu provozieren, isolieren, zu
schwächen und China zu degradieren, um sein Aufsteigen als asiatische
Supermacht zu behindern.
Die US-
Strategie ist fehlgeschlagen. Washingtons diplomatische Gesten sind gescheitert
an der notwendigen Wirtschaftssubstanz und Anreizen für seine Alliierten; seine
viel gerühmten Tam- Tam Handelsabkommen
sind angesichts der überlegenen chinesischen Initiativen, einschließlich seiner
neuen 100 Billionen Dollar Infrastruktur
Bank und seiner mehr als 40 Billionen Dollar Wirtschaftsabkommen mit der
indischen Regierung, abgeschmettert worden.
Angesichts
der ökonomischen Fehlschläge, hat sich das Pentagon militärische Übergriffe auf den chinesischen
Luftraum entschieden.
Die
US-Kriegsflugzeuge sind speziell angewiesen worden, Chinas militärische
Installationen auf den Inseln im Südchinesischen Meer direkt zu überfliegen.
Das chinesische Außenministerium hat gegen diese Verletzungen seiner
Souveränität entschieden protestiert. Das Obama Regime aber hat die
diplomatischen Proteste dreist abgewiesen und Washingtons Recht auf Verletzung
der chinesischen Territorialgewässer unterstrichen.
Nach einem
Vierteljahrhundert, in dem es die USA nicht geschafft haben, in die Wirtschaft
Chinas durch US multinationale Monopole und durch Liberalisierung seines
Finanzsystems einzudringen, hat Washington seine ‚weichere‘ diplomatische
Annäherung verworfen zugunsten eines ‚faktischen Kriegs‘zustands. Diese Politik
benutzt Wirtschaftsboykotts, militärische Einkreisung und Übergriffe auf die
chinesische Meer-Luft,-und Land- Souveränität in der Hoffnung, dass es eine
militärische Antwort provoziert und dann ein zweites ‚Pearl Harbour‘ hervorruft
als Vorspann eines Krieges unter Einbeziehung seiner asiatischen Alliierten
(und Australien) in einem größeren Krieg in der Asien-Pazifik Region.
Chinas
Markterfolg hat die USA als dominante Wirtschaftsmacht in Asien, Lateinamerika
und Afrika zurückgedrängt.
Angesichts
dieses Thronraubs haben die USA ihre Samthandschuhe der Diplomatie ausgezogen
und stattdessen die eiserne Faust der Provokation und Eskalation angewandt.
Das
Militärbudget der USA ist 5 Mal größer als das Chinas, währenddessen die
Investierung in und die Finanzierung von
ökonomischen Projekten in ganz Asien und Lateinamerika, sowie den BRICs
Staaten durch China 10 Mal größer sind als die der USA.
Chinas
ökonomischer Flügelmann wird klar Beijings globale Position sowohl in lang-als auch in mittelfristiger Zeit
verbessern, wenn die USA nicht rücksichtslos und kurzfristig durch ihre
militärische Überlegenheit und territoriale Aggression mittels eines Weltkrieges die Welt verwüsten
!
Inzwischen
hat China seine Militärkraft ausgebaut, um den US-Flügelmann in einem Krieg
gewachsen zu sein.
China hat
eine neue Verteidigungsstrategie entwickelt, die ihre Marinekapazität verstärkt
und hat eine Änderung ihrer strikten
Landesverteidigungsstrategie vorgenommen, indem sie nunmehr auch die Offensive
auf dem Land-als auch auf der See- sichert.
Chinas
jährliches Aufkommen für militärische Entwicklung ist im Jahr um 10 % gestiegen
als Erwiderung darauf, dass das Pentagon 60 % seines Geschwaders in den
nächsten 5 Jahren in den Pazifik verlagern will.
Die diplomatischen Verhandlungen USA-Kuba : das ‚Trojanische Pferd‘ im
Anmarsch
50 Jahre lang
haben die USA eine konzertierte terroristische Sabotage-Kampagne,
Wirtschaftsembargo und einen diplomatischen Krieg gegen ihren karibischen
Nachbarn Kuba inszeniert. Angesichts der nahezu totalen diplomatischen
Isolierung in den Vereinten Nationen (185 : 3 gegen die von den USA inszenierte
Blockade), die allgemeine Opposition gegen die US-Kriegspolitik gegenüber Kuba
auf dem Gipfel Amerikas und in der Organisation der Amerikanischen Staaten und
der überraschend freundlichen öffentlichen Meinung der US-Bürger bezüglich
Kubas, hat Washington entschieden, in offene Verhandlungen mit Havanna zu
treten und diplomatische und Wirtschaftsbeziehungen herzustellen.
Von außen
sieht der offensichtliche Wandel von der militärischen Konfrontation und
Wirtschaftssanktionen hin zu diplomatischen Verhandlungen so aus, als wäre das
ein Bewegung in Richtung einer friedlichen Koexistenz zwischen
unterschiedlichen sozialen Systemen.
Wenn man
jedoch Washingtons taktische Zugeständnisse gründlicher liest und seine
strategischen Ziele kennt, kommt die
Vermutung auf, dass das lediglich ein ‚Wechsel‘ der Methoden ist, die Vorzüge
der sozialistischen Revolution aufzuheben, denn eine diplomatische
Angelegenheit.
Unter dem
Mantel von diplomatischen Vereinbarungen wollen die USA direkt oder indirekt
Millionen von Dollar in Kubas privaten Sektor fließen lassen, um dessen Gewicht
in der Wirtschaft zu verstärken und eine Partnerschaft sowohl mit dem
öffentlichen , als auch dem privaten Sektor als Gegengewicht schaffen.
Die Wirtschaftspolitik der US-Botschaften wird
direkt auf die Ausweitung des Geschäftssektors gerichtet sein, offen für das
US-Kapital. Mit anderen Worten, Washington wird eine Strategie der Vergrößerung
der Privatwirtschaft verfolgen, um sich ökonomische und politische Alliierte zu
schaffen.
Zweitens wird
die US-Botschaft eine größere Rolle, sowohl als Geldgeber, Werber und
Konterrevolutionär spielen und eigene Kuba „Dissidenten“ in ihre
Zivilgesellschaft aufnehmen.
Drittens wird
der große Einfluss von US-kontrollierten Telekommunikationsmitteln, kulturellen
Programmen und Austauschen, sowie kommerziellenVerkäufen einen Effekt auf die
Ent-Radikalisierung der kubanischen Öffentlichkeit (vom Sozialismus über den
Egalitarismus zum Großkonsumismus) haben und die brüderlichen Bande nach
Lateinamerika reduzieren. Die Anti-imperialistische Solidarität mit den
populären lateinamerikanischen Bewegungen und Regierungen wird sich verringern
und die Kubaner werden eine Miami- Mentalität annehmen.
Viertens,
Kubas ökonomische und politische Verbindungen mit Venezuela werden beibehalten
werden, aber die US- Bemühungen, die bolivarische Regierung zu unterwandern,
oder in einen ‚moderaten Staat‘ umzuwandeln, könnte auf weniger Widerstand
seitens Havannas stoßen.
Fünftens,
Washington wird einen billigen Massentourismus fördern, um die einseitige
Abhängigkeit der Wirtschaft zu erhalten und das sozialistische Bewusstsein
durch ein ‚Komparator-Bewusstsein‘ zu ersetzen- einer dekatenten Mentalität die
das Emporkommen einer Klasse von Akteuren, bzw. ‚Brokers‘ hervorbringt, die
sich mit wirtschaftlichem Austausch zwischen dem ‚Sender‘ (der USA) und dem
Empfänger (Kuba) beschäftigen.
Diese
kubanischen ‚Akteure‘ zwischen den imperialen USA und dem abhängigen Kuba
könnte politisch strategische Akteure in Havanna hervorbringen.
Mit anderen
Worten, die Konzessionen Washingtons haben via Diplomatie sichergestellt, über
ein ‚Trojanisches Pferd‘ ‚Subversion
durch Annäherung‘ zu betreiben, die sozialistische Wirtschaft zu untergraben
und die kubanische Kooperation für eine De-Radikalisierung Lateinamerikas
nutzen zu können.
Fidel Castro
hat sein Misstrauen zu der neuen US-Annäherung richtig formuliert.
Castro
erklärte, dass Washingtons hoch militarisierte Interventionen im Mittleren
Osten, der Ukraine und im Südchinesischen Meer einige kubanischen Politiker veranlasst haben,
übereifrige Zugeständnisse an die USA zu machen.
Libyen, die Ukraine, Syrien und Jemen:
Friedensverhandlungen als Vorspiel für Kriege
Verhandlungen
zwischen dem libyschen Präsidenten Gaddafi und Washington haben zu einer
Demontierung seines anspruchsvollen Militärverteidigungsprogramms geführt.
Nunmehr
schutzlos vor NATO-Attacken, haben die USA und dessen europäische und
Golfalliierten mit Unterstützung von Stämmen und konfessionellen Warlords eine
umfangreiche Bombardierungskampagne für einen ‚Regimechange‘ vom Zaune
gebrochen, die Infrastruktur des Landes zerstört. Alles endete mit dem Leben
ihres Führers und Zehntausender von Libyern, sowie der Vertreibung von
Hunderttausenden von Immigrantenarbeitern aus der Subsahara Afrikas und ihrer
Auswanderung als Flüchtlinge.
Verhandlungen
zwischen dem demokratisch gewählten Präsidenten der Ukraine und der USA-NATO
geführten Opposition führte zu politischen Zugeständnissen, die schnell durch
von den USA gesponserten NGOs und dortigen Neo-Nazis ausgenutzt wurden. Der
Strassenmob übernahm die Regierungsgebäude in Kiew, was zu einem Putsch und
einem ‚Regimechange‘ führte und ebenso zu einem sich entzündenden brutalen
ethnischen Krieg gegen die russischsprachigen Ukrainer im Osten, die gegen die
NATO auftraten und die traditionellen Bindungen mit Russland nicht abbrechen
wollten.
Ungeachtet
von ‚Verhandlungen‘ zwischen dem von der NATO unterstütztem Regime und den
Donbass- Föderalisten, die zu einer von Europa gebrochenen Feuereinstellung
führte, fährt die Kiewer Regierung fort, die
sich selbst regierenden Regionen zu bombardieren.
Die USA, die
EU, Saudi Arabien und die Türkei (das Quartet) unterstützt die bewaffneten
islamischen Söldner und jihadistischen Terroristen, um die Bashar Assad
Regierung in Damaskus und die Huti-Regierungskoalition im Jemen zu stürzen.
Unter dem Vorwand des Suchens nach einer ‚politischen Verhandlungslösung‘
verfolgt das ‚Quartet‘ beharrlich eine militärische Lösung.
Verhandlungen
und Diplomatie werden als taktisches Spiel in Washingtons Kriegsreportoir
genutzt.
Kriegen
voraus gehen Diplomatie und Verhandlungen, die dazu dienen, den ausgemachten
Gegner zu schwächen, so wie das der Fall war bei Libyen, der Ukraine und
Kolumbien.
Diplomatische
Overtüren an China werden begleitet durch einen ‚militärischen Flügelmann,
aggressive militärische Einkreisung und provokative Akte, solche wie die
kürzliche Arretierung von chinesischen Studenten und wiederholte Verletzungen
des chinesischen Luftraumes.
Die
diplomatischen Overtüren bezüglich Kubas werden begleitet von Forderungen nach
stärkerem „Zutritt“, um die kubanischen Politiker und dessen Menschen zu
bekehren und zum Umsturz anzustacheln.
US-Unterhändler
fordern eine unilaterale Demilitarisierung und eine beherrschende Übersicht
über Irans strategische Militärverteidigung, selbst unter den Bedingungen von
US – Stellvertreterkriegen gegen Teherans Alliierte in Jemen, Syrien und dem
Irak. Inzwischen hat Washington die Beendigung von Wirtschaftssanktionen gegen
die Iraner zurückgewiesen.
Verhandlungen
unter dem Obama-Regime sind lediglich eine simple Taktik für eine ausgedehnte
und intensivere Kriegsstrategie.
Die
‚Friedensverhandlungen‘ zwischen dem von den USA gestütztem Santos Regime und
den FARC-Kämpfern folgen der oben beschriebenen globalen Richtlinie.
Über falsche und ’partielle Verträge‘, die niemals
ernst gemeint sind, versucht das von den USA unterstützte kolumbianische
Militär und ihre paramilitärischen Alliierten das Land auszuplündern.
Die landlosen
Bauern und Farmer, die versuchen, das Land zurück zu bekommen, werden wieder vertrieben. Menschenrechtler und ihre
Helfer werden wieder ermordet.
Das Santos
Regime eskaliert seine Militäroffensiven gegen die FARC, indem sie großen Vorteil
aus der „unilateralen Feuereinstellung zieht, die die FARC- Führung in Havanna
erklärt hat.
Die
wirklichen Absichten des Santos-Regimes bezüglich der FARC wurden beim Attentat
auf 40 Guerilla Kämpfer offenbart. Das Regime dämonisiert die FARC und rechtfertigt
die Offensive, indem sie die Aufständischen als Drogen-und Menschenhändler
kriminalisiert.
Der
Unterschied zwischen dem, was die Regime- Unterhändler in Havanna sagen und
dem, was die kolumbianischen Militärkommandeure im Lande tun, könnte nicht größer
sein.
Der
Unterschied zwischen den Friedensgesprächen in Havanna und der Militäroffensive
in Kolumbien ist der beste Beweis dafür, was von einem Abkommen zu erwarten
ist, falls es unterzeichnet wird.
Santos und
ihr US-Berater Aronson stellen sich einen hoch militarisierten Staat vor,
durchsetzt von Tausenden von US-Agenten und Söldnern.
Die
Entwaffnung der FARC wird begleitet werden von der Verfolgung vormaliger
Guerilla-Kämpfer, der Ausweitung von Bergwerksverträgen in früher von der
Guerilla kontrollierten Gebieten.
Das
Militärkommando wird seine Schirmherrschaft über die Grenzen durch
paramilitärische Attacken auf Venezuela ausdehnen.
Das
Santos-Regime wird einen Vorwand dafür suchen, die Inhaftierung der Mehrzahl
der politischen Gefangenen fortzusetzen. Es wird keine Agrarreform, oder eine
Rückübertragung von illegal besetztem Land geben. Und eine Aufhebung des
Freihandelsabkommens US-Kolumbien wird nicht erfolgen. Die Hunderttausenden von
landlosen Bauern werden ohne Land und ohne Gerechtigkeit existieren.
Sehr wenig
von dem, was in Havanna abgestimmt wurde, wird umgesetzt werden. Die
FARC-Führung wird damit abgespeist, das Wahlspiel mitzumachen, vorausgesetzt
sie fallen keinem Mordanschlag durch ‚Zigarren oder einem Motorradunfall‘ zum
Opfer. Die Guerilla- Kämpfer ohne Land und ohne Arbeit und Sicherheit, werden
zu Drogenhändlern- ein Spiegelbild dazu sind die so genannten
„Friedensverträge“ in El Salvador.
Warum ist
unter diesen Umständen die gegenwärtige FARC-Führung bereit, das
selbstmörderische Abkommen mit seiner eigenen Vernichtung fortzusetzen ?
Bei den
letzten Gesprächen mit den führenden kubanischen Politikern, einschließlich dem
Außenminister Felipe Perez Roque, wurde mir berichtet, dass die kubanische
Regierung sich feindlich zu der FARC verhalten habe und begierig darauf war,
die Feindseligkeiten zu beenden, um Kubas Beziehungen zu den USA zu verbessern.
Auch die
Vertreter des venezolanischen Außenministeriums erzählen mir, dass sie mit der
kolumbischen Regierung kooperiert haben, indem sie FARC-Vertreter und
Sympathisanten eingesperrt und deportiert haben, um ihre Grenzen vor
kolumbianischem und paramilitärischen Angriffen zu schützen.
Mit anderen
Worten, die FARC Unterhändler sind schwerem Druck seitens ihrer angenommenen
Alliierten ausgesetzt, die Gespräche fortzuführen und ein „Friedensabkommen“ zu
erzielen, sogar dann, wenn dessen Resultate weder Frieden, noch Gerechtigkeit
bringen !
Schlussfolgerungen
Die
US-Strategie eines „Krieges durch Friedensverhandlungen“ geht voran.
Die
Einschüchterung des US-Militärs gegen China ist gescheitert.
Beiing
antwortete mit einer eigenen Militärstrategie und durch Finanzierung einer
gewaltigen Anzahl von Wirtschaftsprojekten, die langfristig die USA isolieren
und seine offensive Kapazität einschränken werden.
Mit der
‚Krieg durch Verhandlungen‘ Strategie gelang es, den nationalen Widersacher
Libyen auszuschalten, dabei ebenso einen profitablen Öl-und Gasproduzenten zu
verwüsten und damit einen „gescheiteren Staat“ im Mittelmeer zu schaffen, sowie
jihadistische Gruppen in ganz Nordafrika auf den Plan zu rufen.
Die
NATO-Obama Kampagne für einen ‚Regimechange‘ in Libyen führte zu einem
Massenexodus von Millionen von Sub-Sahara Arbeitern, die vorher in Libyen
gearbeitet hatten und nun zu einer verzweifelten Flucht über das Mittelmeer
getrieben wurden.
Der US ‚Krieg
und Verhandlungspolitik‘ bezüglich des Irans bleibt undurchsichtig.
Washington
hat den Iran eingekreist mit Stellvertreterkriegen gegen Jemen und Syrien, aber
der Ian gewinnt Einfluss im Irak. Die USA haben 40 Billionen Dollar für die
Bewaffnung und Ausbildung der irakischen Armee ausgegeben, deren Soldaten sich
weigern, für die US-Interessen zu kämpfen, was der Neo- Baathisten
ISIS-Koalition sunnitischer Aufständischer ermöglichte, sich ein Drittel des
Landes anzueignen.
Das
ernsthafte und am meisten motivierte Militär, das Bagdad verteidigt, setzt sich
aus …. Freiwilligen zusammen, die von Teheran beeinflusst sind. Das
entsetzliche Auseinanderbrechen dessen, was einst ein souveräner säkularer
Staat war, setzt sich fort.
Washingtons
duale Strategie von Verhandlungen mit dem Rohani Regime, währenddessen das Land
eingekreist ist, soll Teherans Verteidigungskapazität herabsetzen,
währenddessen man um ein Minimum die Wirtschaftssanktionen zurücknimmt. Ob der
einseitige Prozess fortgesetzt wird und mit einem ‚abschließenden Vertrag‘
endet, bleibt abzuwarten. Was eine schließliche Analyse der US-Beziehungen mit
dem Iran anbelangt, so hängt diese von der Macht und dem Einfluss der
zionistischen Machtkonfiguration in den USA ab, die im Interesse von Israel
handelt über und gegen die Interessen der Europäischen Union, den Handel mit
einem 80 Millionen starken Iranmarkt zu entwickeln.
Die US
-“Subversion über Verhandlungen“ hinsichtlich Kubas geht langsam voran. Der
kubanische Sicherheitsapparat, das Militär und im spezifischen der bedeutende
Umfang von offiziellen Fidel- Politikern, Militär und Geheimdiensten sind ein
bedeutendes Gegengewicht zu den eifrigen
liberalen „Modernisierern“, die eine „Marktlösung“ im Auge haben.
Washington
erwartet keinen rapiden Übergang zum Kapitalismus. Es setzt auf einen ‚Krieg
der Positionen‘, Joint Ventures mit staatlichen Ämtern; einen massiven Einfluss
von Konsumentenpropaganda, um die sozialistischen Werte zu konterkarieren; Privatkapitalisten
als strategische politische Alliierte zu fördern und Vertreter der kubanischen Außenpolitik zu
ermutigen, die Unterstützung zu linken Vereinigungen und Regierungen
abzubrechen.
Die
kubanischen Politiker werden natürlich unter allen Umständen nicht zu einer
ökonomisch abhängigen Beziehung mit den USA- die ein strategisches Ziel der USA
sind-zurückkehren wollen.
So versucht
Washington über die Diplomatie zu erreichen, was ihm durch einen verlorenen
Krieg nicht gelungen ist: einen Regimechange und eine Umkehr der Ziele der
kubanischen Revolution.
Die
US-Strategie von Krieg durch Verhandlungen hat unterschiedliche Folgen.
Wo diese
konfrontiert ist mit einer aufsteigenden Weltmacht, so wie China, ist sie
gescheitert. Mit einem schwachen, abgerüsteten Staat wie Libyen, war sie
erfolgreich. Mit „mittelmäßig entwickelten Staaten“ wie Kuba und dem Iran hat
sie sich politische Zugeständnisse gesichert, aber sie hat noch nicht die
Sicherheit und Verteidigungsfähigkeit dieser Regierungen untergraben. Im Fall
von Kolumbien ist Washington eng in das Regime eingebaut und hat in offener
Form zu einer nackten militärischen
Lösung gegriffen.
Die innere
Führung der FARC darf nicht mit einer unilateralen ‚Feuerpause‘ fortfahren,
außer sie will ihren eigenen Selbstmord, die ‚äußere Führung‘ scheint zu Verhandlungen bereit zu sein, sogar wenn
der Krieg eskaliert.
Die Folgen
sind ungewiss, aber was offensichtlich ist, dass das Aron-Santos Regime keine
Toleranz übt durch ihren ‚Frieden mit sozialer Gerechtigkeit‘.
Ihr Ziel für
die lange kämpfenden kolumbianischen Menschen ist ein ‚Frieden des Friedhofes‘,
so wie es der historische Führer der FARC Manual Marulanda nach den
abgebrochenen Friedensverhandlungen von 1999-2002 erklärt hatte.