Demo der „Mütter gegen den Krieg Berlin-Brandenburg“ vor dem
Bundeskanzleramt
Gleich mehrere Kundgebungen haben am 19.10.2016 vor dem Kanzleramt im
Vorfeld des Vierer-Treffens zwischen Bundeskanzlerin A. Merkel, W. Putin, F.
Hollande und P. Poroschenko stattgefunden.
Den pro-russischen Demonstranten standen Teilnehmer einer antirussischen
Kundgebung gegenüber. Unter den antirussischen Demonstranten waren ukrainische
Fahnen, Fahnen der syrischen Rebellen, aber auch Schilde mit antizionistischen
Losungen zu sehen. Sputnik war vor Ort und sprach mit einigen
Demonstrationsteilnehmern. „Wir wollen Putin moralisch bei den Verhandlungen um
Syrien und die Ost-Ukraine unterstützen. Ich bin der Meinung, dass der Frieden
in der Ukraine und Syrien nur in der Kooperation mit Russland möglich ist“,
sagte einer der pro-russischen Demonstranten, der eine syrische Fahne hielt.
Auf die Frage, was dieser mit der syrischen Fahne ausdrücken will,
antwortete er: „Mit der Fahne möchte ich zum Ausdruck bringen, dass ich im
Grundsatz die Position der russischen und syrischen Regierung auch unterstütze.
Die Fahnen, die sie dort drüben tragen, sind andere syrische Fahnen. Das sind
die mit dem grünen Streifen und den drei roten Sternen. Das ist die Fahne des
besetzten Syriens, das früher eine französische Kolonie war. Und die Idee der
Dreiteilung des Landes symbolisiert. Also, wer freiwillig eine solche Fahne in
die Hand nimmt, signalisiert damit, dass er ein unfreies Land will.“
Demos zum Putin-Besuch © Sputnik: Auch die Leiterin der Organisation,
„Mütter gegen den Krieg Berlin/Brandenburg“, Brigitte Queck, war vor Ort und
sprach mit Sputnik: “Poroschenko hat zusammen mit Deutschland und Frankreich
das Minsk II-Abkommen unterzeichnet. Das heißt, dass er nun am Zuge ist, in
seinem Staat eine Föderation zuzulassen. Das bedeutet, dass die Ostukraine,
Lugansk und Donezk eine eigene Gerichtsbarkeit, eine Armee und eine Polizei
bekommt. Dafür muss auch Frau Merkel sorgen. Wir stehen hier, weil wir wissen,
dass wenn das Minsk-Zwei-Abkommen unterzeichnet und eingehalten würde, dass der
Krieg morgen vorbei wäre. Und wir stehen dafür, keine Aggressionskriege überall
in der Welt zuzulassen.“ Einer der Unterstützer und nach eigenen Worten Freund
der “Mütter gegen den Krieg Berlin/Brandenburg” ist Oleh Musyka, der seit zwei
Jahren in Berlin lebende Exil-Ukrainer und einer der Überlebenden des Anschlags
auf das Gewerkschaftshaus in Odessa am 2. Mai 2014. Im Gespräch mit Sputnik
äußerte er: “In der Ukraine und Odessa herrschte Frieden und Wohlbefinden. Ja,
unser Staat hat einen Wechsel gebraucht, aber wir haben nicht darum gebeten,
sich da einzumischen und den Maidan zu finanzieren.” Auf die Frage, welche
Hoffnungen er in das Treffen setze, antwortete er: “In den letzten zwei Jahren
habe ich verstanden, dass es keinen Sinn macht, den europäischen Politikern zu
glauben. Wenn wir uns die Bilder von den europäischen Politkern 2013 und 2014
auf dem Maidan in Kiew anschauen, die damals eine vom Volk gewählte Regierung
gestürzt haben, erzählen sie uns heute, wie man die Demokratie auf Blut,
Zerstörung und Tränen aufbaut. Deswegen habe ich keine Hoffnung”.
Mehr: https://de.sputniknews.com/politik/20161020313035681-berlin-demos-zum-putin-besuch/