Redebeitrag von Alfred Fritz auf der
Friedenskundgebung der
„Mütter gegen den Krieg
Berlin-Brandenburg“
am Brandenburger Tor am 15.11. 2015
einen Tag nach den Anschlägen in Paris
Liebe Antikriegskämpfer,
liebe Friedensfreunde,
heute am Volkstrauertag verbinden
wir das Gedenken an die Millionen Opfer beider Weltkriege und der aus weiteren Kriegen in der Vergangenheit und der
Gegenwart mit der Mahnung: Nie wieder
Faschismus, nie wieder Krieg Wir bringen
mit Abscheu und Empörung über die
vor 2 Tagen erfolgten terroristischen Anschläge in Paris mit über Hundert Toten
und Verletzten unsere Solidarität mit allen Antifaschisten, allen
friedliebenden Menschen zum Ausdruck. Unser Mitgefühl gilt den Angehörigen der
Opfer.
Die Erfahrungen zeigen, auf
dem Boden der menschenfeindlichen Politik des Imperialismus wächst die Gefahr
der Zunahme faschistischer und terroristischer Aktivitäten, denen sich alle
antifaschistisch-/antiimperialistisch-demokratischen Kräfte durch gemeinsamen
Kampf entgegenstellen müssen.
Imperialistische Kriege unserer Zeit sind die größten
Verbrechen an der Menschheit. Die
Erfahrungen der Völker aus dem II. Weltkrieg zeigten, dass sie mit Millionen
Toten und Verwundeten, mit der Verrohung des menschlichen Vorgehens, vor allem
gegen unschuldige Frauen, Kinder, Greise, mit der massenhaften Vernichtung der
menschlichen Grundlagen an Nahrung,
Wohnung, Produktionsmitteln und Arbeitsstätten verbunden sind.
Aus diesen Erfahrungen heraus
gaben sich die Staaten und Völker der Welt am 26.06. 1945 die Charta der Vereinten Nationen- auch UNO- Charta
genannt, die vorrangig als Ziele und Hauptaufgaben festlegte:
-Aufrechterhaltung des Friedens zwischen den Nationen,
- friedliche Lösung von
Konflikten,
- Unterbindung von Angriffshandlungen
,Aggressionsverbot
- Entwicklung von
freundschaftlichen Beziehungen
zwischen den Nationen.
Kaum war die Tinte der
UNO-Charta trocken, wurden die
Vereinbarungen unterlaufen. Noch während der Potsdamer Konferenz 17.07.-2.8.
1945 wurde der Kalte Krieg gegen die Sowjetunion mit der Demonstration der
Stärke begonnen, indem Präsident Truman von Potsdam-Drewitz aus den Befehl
erteilte zum Abwurf von 2
Atombomben auf Hiroshima und
Nagasaki, dem größten Verbrechen an der Menschheit. Auch Churchills Fulton-Rede vom 5.3.1946 mit der
Verkündung des antikommunistischen Kurses gegen die Sowjetunion als sogenannte Tyrannei, die in die Truman-
Doktrin einfloss, war Bestandteil der des kalten
Krieges gegen die Sowjetunion, gegen den Sozialismus, den wir als DDR
–Bürger auf besondere Art spürten. Er beinhaltet vor allem:
1.
Die Politik der
Stärke
2.
Die Diplomatie
des Drohens mit dem Monopol
von
Massenvernichtungswaffen
3.
Wirtschaftlicher
Druck, Embargos, Sanktionen
4.
Antikommunismus
Er führte zur Teilung
Deutschlands in 2 Staaten und zur ständigen Kriegsdrohung und
Unterminierung der DDR. Der
Antikommunismus gipfelte in Asien in die größten
Verbrechen an der Menschheit nach dem II. Weltkrieg mit den von den USA
inszenierten Korea- und Vietnam- Krieg und weiteren insgesamt an 40 Kriegen
in der Welt, darunter den Afghanistan-Krieg.
Um die ganze Welt gingen die
erschütternden Bilder über die Wirkung von Napalmbomben gegen die
Zivilbevölkerung, die chemische Entlaubung ganzer Landstriche, das weinende nackte
Kind aus dem Ort SonMy(My Lai) als Alleinüberlebende, die die ganze
humanistische Weltbevölkerung aufrüttelten und durch verstärkten Widerstand
schließlich zur Niederlage des US-Imperialismus in Korea und Vietnam
beitrugen.Längst hat sich der US-Imperialismus
als der Hauptfeind der Menschheit entlarvt, der mit dem ihm hörigen
deutschen Imperialismus, der sich durch Großmannsucht und Kriegstreiberei
auszeichnet, gemeinsame Sache zur Anmaßung der
Weltherrschaft macht.Die Reaktion Russlands auf den von den USA
langfristig im Untergrund vorbereiteten Umsturz in der Ukraine mit militärisch
ausgebildeten und faschistisch
durchsetzten Kräften ist bekanntlich
nicht Ursache der angeheizten internationalen Spannungen, sondern Folge der
Aggressionspolitik der USA zur Ausdehnung ihrer Einflussgebiete mit
militärischen Stützpunkten an Russlands Grenzen.
Der frühere US-Sicherheitsberater Brzesinski hat doch schon vor Jahrzehnten in
seinem Buch „Die einzige Weltmacht“ „die Ukraine als geopolitischer Dreh-und
Angelpunkt“ in bezug auf eine Umwandlung
Russlands und Veränderungen des Status Quo gefordert.
Der US-Generalstabschef Martin Demsey verkündete am 1. Juli diese
Jahres ganz offen „die Militärstrategie als geringe, aber wachsende
Wahrscheinlichkeit eines Krieges der USA mit einer Großmacht“ und ergänzte,
„dass sich die USA auf eine lange Konfrontation mit Russland einstellt.“
Und die gültige US-Wolfowitz-Doktrin von 1992 richtet
sich ausdrücklich gegen Russland, in der es heißt: „ Unser erstes Ziel ist es,
die Wiederauferstehung eines neuen Rivalen zu verhindern, sei es auf dem
Territorium der ehemaligen Sowjetunion oder anderswo“.
Wer ist also hier der Aggressor? Wer betreibt also
eine verbrecherische Politik, Frau Merkel? Doch nicht Russland, wie Sie meinen!
Der Leiter der sogenannten Münchner Sicherheitskonferenz Ischinger
machte am 29.9. 2015 in seinem
Rundfunkkommentar den Aggressionskräften Mut
mit seiner Einschätzung, „Russland sei nur ein Koloss auf tönernen
Füßen“, wie seinerzeit Hitler einschätzte, sich gründlich verrechnete und sich
eine blutige Niederlage holte. Die immer öfter aus dem Arsenal der Faschisten
entnommene Wortwahl zeigt auch, dass der Faschismus im Schoße der
imperialistischen Herrschaft gut gedeiht. Wer
Hass sät, bereitet den Boden für Krieg vor!Aber immerhin sollten alle
Kriegseifrigen bedenken, dass Russland, China,, die BRICS- Staaten, die Staaten
der Organisation des Vertrages über kollektive Sicherheit, die GUS-Staaten mit
rd. 3 Milliarden Menschen= 40 Prozent der Weltbevölkerung eine wirksame
Gegenmacht bilden, „ein Schild der menschlichen Welt“ , wie er sie durch den
chinesischen Staatspräsidenten bezeichnet.
Aber ein Krieg unter den
heutigen Bedingungen mit diesen Dimensionen im Zentrum Europas hätte
unübersehbare Folgen, die die weitere Existenz Deutschlands, des deutschen Volkes, in Frage stellt. Das muss allen
Menschen deutlich gemacht werden. Darum gilt es den Kampf aller
Antikriegskämpfer, aller Friedensfreunde,
Antifaschisten
,Humanisten geeint in einer großen Antikriegsfront zu verstärken.Wer gegen
die Friedenspflicht nach 2+4 Vertrag und des Grundgesetzes Artikel 87 a und
Artikel 26 „Verbot des Angriffskrieges“ verstößt, es unternimmt diese Ordnung
zu beseitigen, hat das Recht zum Widerstand nach Artikel 20 des Grundgesetzes.
Unser Widerstand gilt auch
gegen die von den USA angestrebte sogenannte Neuordnung des Nahen und Mittleren Ostens mit Hilfe von durch die
USA ausgebildeten Söldner und Terroristen gegen die rechtmäßige gewählte Regierung Syriens. Es ist eine Lüge,
von einem Bürgerkrieg zu sprechen. Es ist eine von außen durch die USA im
Bündnis mit reaktionären Anrainern Regime verdeckte Kriegsführung zum Sturz der
rechtmäßigen Machtorgane, das mit Hunderttausenden Toten und Flüchtlingen
verbunden ist. Wer Flüchtlinge verhindern will, muss also die Fluchtursachen
beseitigen helfen- die Aggression! Aber ohne Russland gibt es auch dort keinen
Frieden. Russland verteidigt auch dort die Souveränität Syriens und der Völker
des Nahen und Mittleren Ostens. Wir können froh sein, an der Spitze des
russischen Staates einen Putin zu haben, der die souveränen Interessen der
Völker verteidigt. Unser Platz ist daher ohne wenn und aber an der Seite dieser
russischen Politik und des russischen Volkes unter Putin.
Unsererseits gilt es alle
Kräfte zu mobilisieren, um mitzuhelfen, die akute Kriegsgefahr zu bannen , den
Kampf gegen Faschismus und Krieg zu verstärken und eine breite Antikriegsfront gemeinsam mit der Friedensbewegung und den
antifaschistisch-demokratischen Organisationen zu entwickeln und auf die Straße
zu bringen, ähnlich wie Ernst Thälmann 1933 und Georgi Dimitroff 1935 auf dem
VII. Weltkongreß der Kommunistischen Internationale forderte, um den
Kriegstreibern die Brandfackel aus den Händen zu reißen.
Die Regierung soll sehen, die
Bevölkerung ist gegen den Krieg, gegen die Hetze und Bedrohung gegen Rußland,
gegen die Politik, die das deutsche Volk ins Verderben, in den Untergang führt.
Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg!Gemeinsam Erinnern- Gemeinsam Kämpfen!