Chinesische Delegation boykottiert Selenskijs Rede
beim Weltwirtschaftsforum in Davos
Die chinesische Delegation hat nach dem Auftritt des ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij beim Internationalen Weltwirtschaftsforum im schweizerischen Davos den Saal verlassen und damit eine "klare Botschaft" gesendet, berichtete der US-Kongressabgeordnete Michael McCaul in einer CNN-Sendung. Ihm zufolge stimmten die chinesischen Vertreter nach Selenskijs Rede nicht in den Applaus ein und blieben auf ihren Plätzen sitzen, während viele andere Menschen im Saal den ukrainischen Staatschef mit stehendem Beifall würdigten. McCaul präsentierte auch ein Bild, das den Vorfall zeigte. Anschließend habe die chinesische Delegation den Raum verlassen, sagte er. Hier: https://twitter.com/i/status/1528703154795294721
Laut McCaul sei damit eine "klare
Botschaft" gesendet worden, dass Peking die Ukraine und Präsident Selenskij nicht unterstütze.
Während seines Auftritts beim Weltwirtschaftsforum forderte Selenskij,
der per Videolink zugeschaltet war, erneut eine umfassende Beteiligung
westlicher Länder am Wiederaufbau der Ukraine, ein Embargo für russisches Öl
sowie eine vollständige Sperrung von russischen Banken und Unternehmen des
IT-Sektors.
https://pressefreiheit.rtde.tech/international/131481-liveticker-zum-ukraine-krieg-nicht
22:15 Uhr
Chinas Außenminister:
US-"Indopazifik"-Strategie zum Scheitern verurteilt
Seit der Obama-Regierung ist China für Washington immer mehr zum Feind
geworden. Als Teil der Versuche der USA, China einzudämmen, erarbeitete die
US-Regierung eine sogenannte Indopazifik-Strategie, die China kritisch
bewertet.
Der chinesische Außenminister Wang Yi hat am Sonntag auf einer Pressekonferenz
nach einem Treffen mit seinem pakistanischen Amtskollegen Bilawal
Bhutto Zardari erklärt, dass die sogenannte
indopazifische Strategie der USA zum Scheitern verurteilt sei, wie die amtliche
chinesische Nachrichtenagentur Xinhua berichtete. Der chinesische
Spitzendiplomat war von den Journalisten in der südchinesischen Stadt Guangzhou
zu der US-Strategie gefragt worden. Wang erklärte:
"Die 'Indopazifik-Strategie' der USA löst in der internationalen
Gemeinschaft, insbesondere in der asiatisch-pazifischen Region, immer mehr
Wachsamkeit und Besorgnis aus."
Wang führte das unter anderem darauf zurück, dass die wahren Absichten hinter
der Strategie durchgesickert seien. So versuchten die USA etwa, den Begriff
"Asien-Pazifik" durch "Indopazifik" zu ersetzen, die
effektiven regionalen Zusammenarbeitsstrukturen zu unterminieren und die durch
die gemeinsamen Anstrengungen der beteiligten Staaten in den letzten
Jahrzehnten erreichten Erfolge der friedlichen Entwicklung auszulöschen.
Die Völker in der asiatisch-pazifischen Region erinnern sich Wang zufolge immer
noch an die Konflikte und Konfrontationen, die durch Hegemonie ausgelöst
wurden. Sie strebten daher die nationale Stabilität sowie ein glückliches Leben
an. Die Länder der Region scheuten davor zurück, Partei für eine Seite zu
ergreifen, und hofften stattdessen, dass verschiedene Staaten zusammen in
Harmonie leben und die beidseitig vorteilhafte Zusammenarbeit verfolgen.
Der Trend der Zeit in der Region sei es, die regionale Integration
voranzutreiben und eine asiatisch-pazifische Gemeinschaft mit einer gemeinsamen
Zukunft aufzubauen, so Wang. Er verwies auf das Wirtschaftswachstum von 6,3
Prozent in Asien im Jahr 2021 trotz der Pandemie. Diese Leistung sei der
Solidarität der regionalen Länder und der harten Arbeit der Menschen zu
verdanken.