Chile gestern und heute

EINE ANDERE WELT IST MÖGLICH

Am 11.September 2021fand auf dem Allende-Platz in Hamburg eine Kundgebung in Erinnerung an Salvador Allende und die vielen von der Pinochet-Junta ermordeten Chilenen statt. Der Allende-Platz befindet sich direkt neben dem Gelände der Hamburger Universität im Zentrum der Stadt. Aufgerufen hatten die Organisationen „AsambleaAbierta Chile Despertó“, „Inti Taklia“, „Las Chispas“, „Waj Mapu –für die Menschenrechte der Mapuche“, das Referat für internationale Studierende im AstA der Universität Hamburg, „Piñera a La Haya Europa“,Voz Latina Hamburg“, Colombia Solidaria“.

Es kamen ca. 250 international Interessierte, junge und auch ältere Menschen.

Zahlreiche der anwesenden Chilenen waren 1974 nach Hamburg emigriert bzw.1976 kamen aus den chilenischen Gefängnissen entlassene politische Häftlinge der Pinochet-Junta, die in Hamburg eine zweite Heimat gefunden hatten. Zur Kundgebung erschienen auch ihre nun schon erwachsenen Kinder.

So sangen zwei Chilenen, deren Eltern in den Gefängnissen in Chile vor 48 Jahren zu Tode gefoltert worden waren.

Wir konnten die letzten Worte von Salvador Allende über die Lautsprecher hören. Anschließend eklang das Lied „Die ganze Erde uns“, das an den am 2. September 2021 verstorbenen Kommunisten Mikos Theodorakis erinnert. (https://mikisradio.blogspot.com/)

Mit einer Schweigeminute erinnerten die Anwesenden an all die während der Militärdiktatur ermordeten Chilenen.

Eine der chilenischen Gruppen forderte auf einem Transparent„Piñera a La Haya“-der derzeitige chilenische Präsident muss vor das Den Haager Gericht gestellt werden!

Die Musikgruppe „Resistencia“ spielte dasLied des chilenischen Sängers und Musikers Victor Jara über „das Recht in Frieden zu leben“.  (Víctor Jara wurde am 16. September1973nach schweren Folterungen im Estadio Chile erschossen, nachdem man ihm die zuvor die Hände gebrochen hatte.

Er erhob trotz der Folter noch einmal seine Stimme, um das Lied der Unidad PopularVenceremos–„Wir werden siegen“, anzustimmen.

An der Hamburger Universität studieren heute u.a. auch zahlreiche Peruaner.

Sie gründeten 2021 die linken GruppeInti Taklia“.

Zur Kundgebung kamen sie mit Fahnen Perus und bunten Fahnen, die die zahlreichen Inkavölker symbolisieren.

Sie sprachen über das Peru von heute und die großen Veränderungen, vor denen ihr Land steht mit dem gewählten neuen Präsidenten Pedro Castillo.

Neben der Fahne von Chile war die„Wenufoye“-die Fahne der Nation der Mapuche, eines der Volksgruppen Chiles zu sehen.(Die Wenufoye -Flagge ist die Flaggen der Mapuche, die als Emblem und Symbol der Mapuche-Nation und der Mapuche-Gemeinschaften und -Organisationen in Chile und Argentinien verwendet wird. Gelb ist das Symbol der Sonne, Blau das Leben und das Universum, Weiß das Symbol für Weisheit und Wohlstand, Rot steht für Stärke und Kraft und Symbol der Geschichte, Grün ist die Erde oder Natur.)

Aus dem Flugblatt zur Kundgebung:

„Vor Beginn des sozialistischen Umbaus in Chile galt ein Großteil der Kinder als unterernährt, Millionen konnten nicht lesen noch schreiben und 500.000 Familien waren obdachlos.

In dieser Situation errang in freien Wahlen die Unitad Pupolar mit Salvador Allende 1970 die Präsidentschaft.

In der folgenden Regierungszeit wurden u.a. die Bodenschätze verstaatlicht, ausländische Großkonzerne und Banken enteignet,

20.000 km2 Land von Großgrundbesitzern an Bauern und Kollektive übergeben, die Preise für Miete, wichtige Grundnahrungsmittelstaatlich festgelegt und Bildung sowie Gesundheitswesen kostenfrei.

Ab dem ersten Tag der Präsidentschaft Allendes wurde ausgehend von der Regierung der USA versucht die (post)koloniale imperialistische Weltordnung durch gnadenloses Kredit-und Handelsembargo, Geheimdienstoperationen inclusive Mordanschläge und Unterstützung rechter Gruppen und Militärs im Inland aufrechtzuerhalten...

Am 11. September 1973, vor 48 Jahren, putschte General Augusto Pinochet mit Unterstützung der CIA und Errichtete eine faschistische Militärdiktatur...

Doch diese damals eingeleitet Phase des Imperialismus, Kapitalismus und Neoliberalismus wird nun endlich ein Ende haben:

In Chile hat eine soziale Bewegung –mit den Liedern von damals auf den Lippen –die Pinochet-Verfassung abgeschafft und einen demokratischen und sozialen Verfassungsprozess erkämpft.

Kuba trotzt weiter der Embargo-Politik und ist beispielgebend für ein humanes Gesundheitswesen.

In Kolumbien ist die soziale Bewegung mit Generalstreik für Frieden und soziale Gerechtigkeit auf den Straßen.

In Peru gelang die Wahl eines sozialistischen Lehrergewerkschaftlers zum Präsidenten.

Venezuela hält weiter Stand gegen die imperialistischen Angriffe.

In Bolivien hat das Movimento al Socialismo den Putsch zurückgeschlagen und

In Brasilien formiert sich eine breite Bewegung zur Überwindung des Bolsonarimus für eine solidarische Zukunft.

Cilly S., September 2021

E S L E B E D I E I N T E R N A T I O N A L E S O L I D A R I T Ä T

Quelle: https://bap.navigator.gmx.net/mail?sid=76d90c78e9465e0691d73eb06ab04945197c8ee27d26a3e0b7ed022349e967effe62187535a7bceacf0319bf865463f8